Schächten, heute Urteil vom Bundesverwaltungsgericht.

Lyn schrieb:
Dennoch: Ich möchte euch herzlich bitten nun nicht in eine Moslemhetze zu verfallen.
Als Muslim steht man ja nicht vor seinem Schlachttier und denkt "ha, jetzt geb ich's Dir, leide!!!", sondern ist der festen Überzeugung, das Tier auf die beste Weise zu töten!
Ein interessanter Beitrag Lyn.
Für mich zeigt er auch ,dass man sich vor einer Beurteilung wirklich erst einmal umfassend schlau machen sollte. (hier muss ich für mich auch noch ein Defizit eingestehen)
Und vorschnelle Verallgemeinerungen nützen niemanden.
Grüße Klaus

Lyn schrieb:
Ich werde aber mal Erkundigungen einziehen, worauf sich die Argumentation gegen Betäubung bezieht.
Mach das bitte. Das würde mich interessieren!
 
  • 27. April 2024
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Hi kangalklaus ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich habe hier die verschiedenen Standpunkte gelesen und möchte meine Meinung dazu nun auch nochmal mitteilen.
Es ist natürlich schwierig, über etwas zu urteilen, über das man nur Einblicke über Dritte (sprich die Medien, Tierschutzorgas etc.) erhält.
Ich selbst war schon mal mit einer Schulklasse in einem regionalen Schlachthof und hatte den Eindruck, dass durch die Betäubung die Tiere das "Stechen" und folgende Ausbluten nicht mehr viel mitbekommen (woweit man das überhaupt beurteilen kann!?!)
Der zweite Punkt ist die Vorgabe des Gesetzgebers und reale Ablauf bei Massenschlachtungen im Akkord. Natürlich kann man sagen, ist der Schlachter ausgebildet, ist das Tier vorher beruhigt, das Messer scharf, der Schnitt präzise etc., dann ist die Prozedur nicht so "schlimm" wie wir allgemein annehmen.
Aber, wo und wann finden solche Musterschlachtungen statt?
In der heutigen Zeit, wo Zeit Geld bedeutet und der Schlachter die Vorgabe hat, so und so viele Tiere in einer bestimmten Zeit zu schlachten?
Ich heiße die Massentierhaltung, Transport und Schlachtung auch nicht für gut und natürlich müsste man dort ansetzten. Es geht aber nur in kleinen Schritten und überlegt mal, wie lange es braucht, auch nur kleinste Veränderungen im Tierschutz durchzusetzen?!?
Ich geb hier nochmal einen link von peta rein über Rinderschlachtungen im Akkord. Natürlich sind dies auch extreme Beispiele, aber hier sieht man eindeutig, dass Tiere nach dem Schnitt eindeutig nicht sofort das Bewusstsein verlieren oder sterben und solche Bilder wünsch ich mir definitiv nicht in Deutschland (mir ist aber auch klar, dass die Handhabe in anderen Ländern nun mal so ist)
Ihr müsst unter der Überschrift "most recent investigations" auf "Agri Processors Slaughterhouse" klicken.
 
Musclesheela schrieb:
Aber, wo und wann finden solche Musterschlachtungen statt?
In der heutigen Zeit, wo Zeit Geld bedeutet und der Schlachter die Vorgabe hat, so und so viele Tiere in einer bestimmten Zeit zu schlachten?
Vermutlich nirgendwo.
Allerdings auch nicht in der "guten alten Zeit" der Hausschlachtungen. Bei uns wurde in den 50er Jahren auch noch geschlachtet und da kam es schon vor, dass ein "totes" Schwein aus dem Abbrühtrog sprang.
Zum Thema Schlachthof hier auch noch ein Link:


Leute, wir können uns drehen und wenden. Der Tod ist immer mit Leid und oft Schmerz verbunden.
Das hat jedoch nicht unbedingt etwas mit dem Schächturteil zu tun.
Hier stehe ich auf dem Standpunkt, das diese Freigabe total unnötig ist und bleibt.
Grüße Klaus
 
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Bundesverwaltungsgericht in Leipzig
genehmigt das Schächten von Tieren

Mit einer am Dienstag gefällten Grundsatzentscheidung des Bundesverwaltungs-gerichtes in Leipzig zum Schächten hat sich ein muslimischer Metzger aus dem Lahn-Dill-Kreis nach jahrelangem Rechtsstreit gegen die Behörden in Hessen durchgesetzt.

Dem türkischen Metzger wurden die von ihm geforderten Ausnahmeregelungen zum betäubungslosen Schlachten seit 1995 immer wieder gerichtlich untersagt. Im Januar 2002 hob das Bundesverfassungsgericht die Urteile des zuständigen Kreises dann auf, weil der muslimische Metzger in seinen Grundrechten verletzt werde.

Das Tierschutzgesetz untersagt das Schlachten von Wirbeltieren ohne vorherige Betäubung. Trotzdem können laut demselben Gesetz dennoch Ausnahmen aus religiösen Gründen zugelassen werden. Der Koran verbietet den Verzehr von Blut, weil dies der Sitz der Seele sei. So muss nach dem islamischen Gesetz das Tier ausbluten und darf nicht vorher getötet werden. Eine Betäubung vor dem Schlachten würde dem Tier Verletzungen zufügen, die es also „unrein“ machen würden.

Beim Schächten werden die Halsschlagader, sowie die Luft- und Speiseröhre mit einem scharfen Messer mit einem einzigen Schnitt durchtrennt. Wird eine Schächtung fachgerecht ausgeführt dauert es 10 bis 30 Sekunden, bis das Tier ausblutet; bei unsachgemäßen Vorgehen, leidet das Tier bis zu einer halben Stunde.

Dieses ist das erste Urteil eines obersten Gerichtshofes gegen die Interessen des Tierschutzes, nachdem Deutschland den Tierschutz ins Grundgesetz aufgenommen und zum Staatsziel erklärt hat.

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Salam :)

Also, Klaus, die Begründung die von den Rechtsschulen, die das Betäuben verbieten, als Argument genommen wird muß ich erstmal schuldig bleiben.
Ich habe viel recherchiert, aber nichts brauchbares dazu gefunden. Werde im Laufe der Woche aber mal einen meiner Orientalistik-Profs drauf ansprechen.
Im Zuge meiner Recherchen bin ich aber auf andere interessante Artikel gestoßen (zuviele um sie hier alle zu posten), aber da es ja konkret um das Schächten und die damit verbundene angenommene Barbarie geht, hier noch eine etwas genauere Ausführung meiner Erklärungen von gestern, betreffs des Vorganges des Schächtens:

Quelle & kompl. Text:

"So ist es beispielsweise verboten ein Tier in Anwesenheit eines anderen Tieres zu schlachten, es muss verhindert werden, dass das Tier die Todesschreie anderer Tiere hört, das Schärfen des Messers bzw. das Vorbereiten der Schlachtutensilien darf nicht in Anwesenheit des Schlachttieres geschehen und selbst das Messer, bzw. die Schlachtutensilien dürfen nicht im Blickfeld des Tieres liegen, dies alles um dem Tier unnötigen Stress zu ersparen. Beim Schlachtvorgang selbst ist es vorgeschrieben, dass der Schlachter sich für jedes Tier Zeit nimmt, zunächst wird das Tier beruhigt, das heißt streicheln, gut zureden, essen oder trinken anbieten und erst wenn das Tier ruhig und entspannt ist, darf zum Schnitt angesetzt werden. Dieser muss schnell und professionell ausgeführt werden. Das Messer muss sehr scharf sein und nach jedem Schächtvorgang neu geschärft werden, damit mit einem einzigen Schnitt Luftröhre, Speiseröhre und die beiden Halsschlagadern durchtrennt werden.

Aus dies allem ergibt sich, dass Nachlässigkeit und Missachtung gegenüber der Schöpfung und anderen Lebewesen mit dem Islam nicht vereinbar sind, dazu gehören fabrikmäßige Massenschlachtungen am Fließband ebenso wie nicht artgerechte Tierhaltung, Legebatterien, Massentierhaltung und Tierversuche sowie die Verfütterung von Tiermehl an Pflanzenfresser. Die Folgen dieser Nachlässigkeit sind hinreichend bekannt: BSE, geklonte Tiere, tierquälerische Tiertransporte, dubiose Herkunftsnachweise von Schlachttieren und viele weitere Skandale."

Zu den Todesschreien: Keines der drei Schafe, dass bei dem letzten Fest, bei dem ich dabei war, geschlachtet wurde, hat geschrien. Ich habe auch von Juden oder anderen Muslimen in meiner Bekanntschaft nie etwas dergleichen gehört.

Ferner habe ich gestern (den Artikel find ich nun nicht *grmpf*) mehrfach gelesen, daß deutsche Wissenschaftler bestätigt haben, daß bei einem korrekt durchgeführten Schnitt die Blutzufuhr zum Gehirn praktisch sofort unterbrochen ist, und der Zeitraum bis zur Bewußtlosigkeit 3-10 Sekunden beträgt. Die Zuckungen die das Tier nicht selten danach noch schütteln sind auf Sauerstoffmangel in den Muskeln zurückzuführen, das Tier kriegt aber davon nichts mehr mit (ich nehme an es ist hirntot). Nun bin selbst ich mir absolut sicher, daß ich, als Opfertier, auch ohne Betäubung lieber geschächtet würde, als in einem normalen Schlachthof zu enden. Wer einschlägige Dokus (und da muß es nichtmal Peta sein, nein, neulich kam eine interessante, nicht von militanten oder fanatischen Tierschützern* gedrehte 3teilige Doku auf Phoenix, über unser deutsches Nutzvieh, und da wurden wirklich nicht die "schlechten" rausgepickt, sondern völlig normaler Alltag gezeigt) sieht, oder solche Betriebe mal besucht, wird nachher die Energie, die er in die Verdammung des betäubungslosen Schächtens legt, vielleicht darein investieren, Vegeratier zu werden, oder es plötzlich als zwingender empfinden, solch eine Art des Schlachtens verbieten zu lassen.

Außerdem, ein weiterer sehr interessanter Aspekt *find*:

"Ist vom „betäubungslosen“ Schlachten der Juden und Muslime die Rede, wird gerne ausgeblendet, dass die Betäubung, so wie sie an den hiesigen Schlachthöfen praktiziert wird, ursprünglich nicht aus Tierfreundlichkeit eingeführt wurde, sondern um den Gesetzen der Industrialisierung zu gehorchen. Die Betäubung der Tiere ist auch keinesfalls vergleichbar mit der Anästhesie, wie sie etwa Patienten im Spital erhalten, sondern an sich schmerzhaft. Als Methoden gelangen Elektroschock, Bolzenschuss und Langhirnsstab zum Einsatz, für Schweine auch Gas. Zwischen Betäubung und Tod kann ein längerer Zeitraum liegen. Juden und Muslime sehen es gerade als vorteilhaft an, dass ein professionell ausgeführtes Schächten Betäubung mit zu Tode bringen des Tieres verbindet (und das, wie oben erläutert, eventuell sogar schneller, Anm. von mir ;)).

Quelle & kompl. Text:


Soviel erstmal von mir.
Alles Lybe,
dye Lyn

P.S.: Achja, die grausamen Bilder von Massenschächtungen und die unnötig erlittenen Qualen, zu denen es auch beim Schächten kommen kann, leugne ich überhaupt nicht und befinde ich auch in keiner Weise für verteidigenswert!
Wer sich jedoch die obigen Zitate durchliest wird schnell merken, dass das auch ganz sicher kein ordnungsgemäß durchgeführtes Schächten war, dieses Fleisch also genauso unerlaubt wäre, wie wenn das Tier auf herkömmliche Weise getötet würde. Von der Methode Kühe an den Haken ausbluten zu lassen, halte ich auch nichts und glaube auch nicht, daß das Vorschrift ist. Ich habe immer nur erlebt, daß das Tier einfach im Hof auf dem Boden lag und sich nach dem Schnitt schnell alle verzogen haben, damit es keine Bedrohung mehr empfindet und in Ruhe sterben kann.

*womit ich nicht gesagt haben will, dass Peta-Sympathisanten zwangsläufig zu solchen gehören ;)

Katzenschutz schrieb:
TASSO-Newsletter
Beim Schächten werden die Halsschlagader, sowie die Luft- und Speiseröhre mit einem scharfen Messer mit einem einzigen Schnitt durchtrennt. Wird eine Schächtung fachgerecht ausgeführt dauert es 10 bis 30 Sekunden, bis das Tier ausblutet; bei unsachgemäßen Vorgehen, leidet das Tier bis zu einer halben Stunde.
Huhu!

Sorry, daß gleich wieder ein Beitrag kommt, aber das muß ich mal dementieren. Das mag vielleicht stimmen, wenn es um Hühner geht, aber kein ausgewachsenes Schaf, geschweige denn ein Rind oder so, blutet in 10 Sekunden aus. Das halte ich für völlig unmöglich, auch 30 Sekunden scheinen mir sehr wenig. Ich nehme an, hier wurde der Zeitraum, bis das Tier bewußtlos ist, mit dem verwechselt, in dem es ausblutet. Völlig betäubt und nicht mehr wahrnehmungsfähig ist es allerdings schon lange bevor es komplett ausgeblutet ist.
Wie oben beschrieben (laut verschiedenen deutschen und nichtmuslimischen ;) Wissenschaftlern) und auch nach dem, was ich erlebt habe, halte ich 3-10 Sekunden aber für realistischer.
Grüßli,
Lynynyn
 
Lyn schrieb:
"So ist es beispielsweise verboten ein Tier in Anwesenheit eines anderen Tieres zu schlachten, es muss verhindert werden, dass das Tier die Todesschreie anderer Tiere hört, das Schärfen des Messers bzw. das Vorbereiten der Schlachtutensilien darf nicht in Anwesenheit des Schlachttieres geschehen und selbst das Messer, bzw. die Schlachtutensilien dürfen nicht im Blickfeld des Tieres liegen, dies alles um dem Tier unnötigen Stress zu ersparen. Beim Schlachtvorgang selbst ist es vorgeschrieben, dass der Schlachter sich für jedes Tier Zeit nimmt, zunächst wird das Tier beruhigt, das heißt streicheln, gut zureden, essen oder trinken anbieten und erst wenn das Tier ruhig und entspannt ist, darf zum Schnitt angesetzt werden. Dieser muss schnell und professionell ausgeführt werden. Das Messer muss sehr scharf sein und nach jedem Schächtvorgang neu geschärft werden, damit mit einem einzigen Schnitt Luftröhre, Speiseröhre und die beiden Halsschlagadern durchtrennt werden.
Hört sich doch gut an. So möchte ich auch einmal sterben. ;)

Lyn schrieb:
Aus dies allem ergibt sich, dass Nachlässigkeit und Missachtung gegenüber der Schöpfung und anderen Lebewesen mit dem Islam nicht vereinbar sind, dazu gehören fabrikmäßige Massenschlachtungen am Fließband ebenso wie nicht artgerechte Tierhaltung, Legebatterien, Massentierhaltung und Tierversuche sowie die Verfütterung von Tiermehl an Pflanzenfresser. Die Folgen dieser Nachlässigkeit sind hinreichend bekannt: BSE, geklonte Tiere, tierquälerische Tiertransporte, dubiose Herkunftsnachweise von Schlachttieren und viele weitere Skandale."
Schön und gut Lyn, doch hier gibt es natürlich die gravierenden Unterschiede zwischen Theorie und Wirklichkeit (natürlich überall auf der Welt).
Erinnert Ihr Euch noch an die Protestaktionen gegen die Rindertransporte in den Libanon nach dem "Karremann-Bericht" im letzten Jahr?

Der Hauptgrund für den Lebendtransport der Schlachtrinder:
Sie können im Libanon kostengünstig geschächtet werden.

Achtung vor der Schöpfung, wie es der Islam nach Lyn's glaubhaften Aussage vorschreibt?
Keine Spur.

Darum ja auch meine Aussage weiter oben:
Sich nicht über Kleinigkeiten "in die Haare zu kommen".
Dieser einzelne Schlachter, der nun eine bedingte Freigabe, verbunden mit Auflagen erhalten hat, tötet im Jahr vielleicht "nur" 50 Tiere.
Gleichzeitig genehmigen und subventionieren die ach so guten christlichen Tierfreunde den qualvollen Transport mit anschliessend ebensolcher qualvollen Tötung von mehreren 100.000 Rindern in den Libanon.

Wo bleibt da die Verhältnismässigkeit?:verwirrt:

Grüße Klaus
 
Heyho!

kangalklaus schrieb:
Hört sich doch gut an. So möchte ich auch einmal sterben. ;)
Echt? Ich nicht. :D Wobei, es gibt qualvolleres ... Aber wie gesagt, bei der Wahl zwischen Schächten und Elektroschock und dann töten fiele meine Wahl nun auf ersteres.

kangalklaus schrieb:
Schön und gut Lyn, doch hier gibt es natürlich die gravierenden Unterschiede zwischen Theorie und Wirklichkeit (natürlich überall auf der Welt).

Right. Das ist ein Problem. Deswegen versuche ich ja auch bei meinen Glaubensgenossen ein wenig Aufklärung zu betreiben, vor allem in Richtung Tierschutz (leider kenn ich kaum Metzger und innerhalb meiner Familie werden Tiere meist sehr geliebt, sodaß mein Erolg bis jetzt etwas ... begrenzt ist *g*), aber auch überall da, wo übertriebene Horrorvorstellungen in prä-rassistischen Äußerungen gipfeln, etwas zu schlichten und das Bild zu korrigieren.

kangalklaus schrieb:
Erinnert Ihr Euch noch an die Protestaktionen gegen die Rindertransporte in den Libanon nach dem "Karremann-Bericht" im letzten Jahr?

Der Hauptgrund für den Lebendtransport der Schlachtrinder:
Sie können im Libanon kostengünstig geschächtet werden.

Achtung vor der Schöpfung, wie es der Islam nach Lyn's glaubhaften Aussage vorschreibt?
Keine Spur.
Das ist allerdings eines der sehr unrühmlichen Beispiele, zumal Tiertransporte, wie in dem einen Artikel geschrieben, nun wirklich nicht mit islamischer Tierschutzauffassung vereinbar sind, und wieder ein Beweis, dass Idee und Umsetzung äußerst selten kongruieren, das dann aber nicht der Idee, sondern den (Nicht)Umsetzern anzulasten ist.

kangalklaus schrieb:
Darum ja auch meine Aussage weiter oben:
Sich nicht über Kleinigkeiten "in die Haare zu kommen".
Dieser einzelne Schlachter, der nun eine bedingte Freigabe, verbunden mit Auflagen erhalten hat, tötet im Jahr vielleicht "nur" 50 Tiere.
Gleichzeitig genehmigen und subventionieren die ach so guten christlichen Tierfreunde den qualvollen Transport mit anschliessend ebensolcher qualvollen Tötung von mehreren 100.000 Rindern in den Libanon.

Wo bleibt da die Verhältnismässigkeit?:verwirrt:

Grüße Klaus
Meinen Ausführungen folgend ;) gehe ich nunmal nicht davon aus, das die Qualen bei der Tötung in irgendeinem Verhältnis zu denen des Transportes stehen.
Nichtsdestominder ist dieser Vorfall, wenn es echt nur ums Geld ging, widerlich.
Grüßel,
Lyn
 
Ich habe letzens im TV gehört, dass sogar hohe muslimische Geistliche das Schächten mit Betäubung befürworten (in der Türkei).
Wieso glauben deutsche Politiker, dass Deutschland jahrelange Kultur des Tierschutzes nur wegen einzelner Auslegungen des Koran und Empfindungen einzelner Moslems in Deutschland vergessen werden kann?
Mein Ärger gilt ausschließlich deutschen Politikern, die Errungenschaften von Deutschland -auf die ich stolz bin- wie Tierschutz und Freiheit nicht schützen und vertreten! :sauer:
Wie steht ein bedeutendes Land da, dass nichtmal seine eigenen Überzeugungen vertreten und schützen kann?

Jetzt erst gibt es die Islam-Konferenz, jetzt erst reden wir deutschen nicht mehr über den Islam, sondern mit ihm. Jetzt erst sollen Imame in Deutschland, mit deutscheren Wertevorstellungen ausgebildet werden.
 
Hi!

The Martin schrieb:
Ich habe letzens im TV gehört, dass sogar hohe muslimische Geistliche das Schächten mit Betäubung befürworten (in der Türkei).
Wieso glauben deutsche Politiker, dass Deutschland jahrelange Kultur des Tierschutzes nur wegen einzelner Auslegungen des Koran und Empfindungen einzelner Moslems in Deutschland vergessen werden kann?

Ja, hab auch gehört daß es nun viele Geistliche gibt, die glauben einer Betäubung stünde nach islamischem Recht nichts entgegen (ob eine Betäubung wirklich Leid erspart mal dahingestellt, hängt entschieden von der Art der Betäubung ab).
Vor diesem Hintergrund ist die Aufregung um die Entscheidung des Gerichts natürlich noch verständlicher.

Dazu kann man nur sagen: Es gibt eben nicht den Islam sondern wahrscheinlich nur wenig Gläubige mehr, als Auslegungen desselben. Deswegen gibt es auch Anhänger anderer Rechtsschulen, die eine Betäubung eben für nicht statthaft halten, und deswegen wiederum muß es im Zuge der Gleichberechtigung nach deutschem Recht (Juden dürfen ja schon lange schächten) auch den Muslimen, die das für richtig halten, erlaubt werden. Ob das nun eine ethisch richtige Entscheidung ist, bleibt dahin gestellt.
 
Lyn schrieb:
Zuge der Gleichberechtigung nach deutschem Recht (Juden dürfen ja schon lange schächten) auch den Muslimen, die das für richtig halten, erlaubt werden. Ob das nun eine ethisch richtige Entscheidung ist, bleibt dahin gestellt.
Mit Verlaub aber das sehe ich etwas anders.
Die jüdische Kultur in Deutschalnd hat eine sehr lange Geschichte, weitaus länger als jedes unserer Tierschutzgesetze in Deutschland. Dies mit den Wünschen und Vorstellungen der Moslemischen Kultur bei uns zu vergleichen ist, aus meiner Sicht so nicht zulässig.
Aus dieser Geschichte der langen Kultur des miteinanders, ist diese Ausnahme der Gesetzeslage entstanden. Diese auch nur auf Antrag, keinesfalls als Obligatorische Erlaubnis. Dies nun im Zuge neuer Strömungen beständig auszuweiten und die Gesetze anzupassen, halte ich für einen Dammbruch.

Etwas provokant gefragt:
Wenn morgen eine Gruppe zuwandert, die nach Traditioneller Englischen Ansicht nur gehetztes Fleisch (also Fleisch von Tieren welche sich vor dem Tod in Todesangst befanden) bevorzugt, soll man das auch freigeben, im Zuge der Gleichberechtigung?

Hier sehe ich durchaus auch eine Anpassungspflicht an das Gastland, wie auch beim Kopftuch. Es ist nicht einzusehen, dass hier Türkinnen klagen im Kopftuch unterrichten zu dürfen, wobei in der Türkei selbst den Schülerinnen das selbe untersagt ist.

Auch innerhalb der Muslimischen Welt, ist eben leider nicht der Gesprächspartner zu finden, nicht die eine Lehre zu finden. So fällt allein schon aus diesem Grund jegliche Konsenzsuche sehr schwer.

Lyn schrieb:
Aber wie gesagt, bei der Wahl zwischen Schächten und Elektroschock und dann töten fiele meine Wahl nun auf ersteres.

Hierzu wäre auch so manches strittiges zu erwähnen. Die Befürworter argumentieren mit dem schnellen durchtrennen der beiden Halsschlagadern, somit den Sauerstoffstop des Gehirnes. Sowie dazu im selben Schnitt, dass durchtrennen von beiden Vagus-Nerven. Dies soll vorgeblich den Tod binnen Sekunden zur Folge haben. Aber gerade im Islam ist das Ausbluten die eigentliche Bestimmung des Schächtens. Gibt es im Talmut des Judentums noch eine Nachbehandlung mit Waschungen und Salzbehandlungen, sieht der Islam dies so nicht vor.
Neben der benötigten Handwerklichen Fähigkeit und Messerqualität, die man auf die heute benötigten Mengen umsetzen muss, sowie die Gebräuche gerade verschiedener "kleiner weitgehend illegaler" Schlachtbetriebe, macht das die Sache nicht wirklich leichter.
Ich hatte selbst einmal das Zweifelhafte Vergnügen eine solche "Schächtstelle" die eben das Fleisch für Feste und Feiern lieferte, im Rahmen einer türkischen Festivität zu besuchen. Ich kann versichern, dass der Tod nicht so Problemlos ist.
Denn es laufen durchaus einige Blutgefässe und vor allem Nervenbahnen an der Wirbelsäule entlang.

Im übrigen schließt sich hier wieder der Kreis zu der Plattform hier.
Denn das Schächten war vor der Erfindung von "modernen" Tötungsmethoden, die schnellste und Schmerzfreiste Variante. Aber um eben die Tiere, insbesondere Rinder, zu halten während des Sterbens, waren Hunde in Gebrauch.
Vor etwas 10-15 Jahren konnte man auf den Kanaren in den ländlichen Gebieten, noch fahrende Schlachter finden, die mit Hunden der Rasse Perro (Hund) de presa (packer/packen) Canario eben jener Dienstleistung nachgingen. Der Hund hält dann das Tier vor dem Schnitt und im Todeskampf.

Ich denke aus dieser Zeit, sollten wir entwachsen sein.
Wir sollten die Erfahrungen, Wissenschaft, und moderne Erkenntnisse nicht so einfach alten Schriften preisgeben. Den dann müssen wir auch den Begamie Paragraph abschaffen, und die Möglichkeit von mehreren Frauen für einen Mann schaffen.
Sowie den "Heiligen Krieg" in die Verfassung aufnehmen.
 
Perro de presa schrieb:
Mit Verlaub aber das sehe ich etwas anders.
Die jüdische Kultur in Deutschalnd hat eine sehr lange Geschichte, weitaus länger als jedes unserer Tierschutzgesetze in Deutschland.
Mag sein, bzw. ist ja auch so. Allerdings sollte Recht und Gesetz für alle gleich sein, egal wie lange sich eine Kulturrichtung hier schon hält, oder wie lange ein Mensch schon in Deutschland lebt.
Daher aus meiner Sicht: Entweder Schächten für alle (falls sie es möchten), oder für niemanden (was ich persönlich begrüssen würde).

Perro de presa schrieb:
Etwas provokant gefragt:
Wenn morgen eine Gruppe zuwandert, die nach Traditioneller Englischen Ansicht nur gehetztes Fleisch (also Fleisch von Tieren welche sich vor dem Tod in Todesangst befanden) bevorzugt, soll man das auch freigeben, im Zuge der Gleichberechtigung?
Wäre eigentlich die logische Konsequenz, falls es mit religiösen Gefühlen/Gewohnheiten begründet wird.

Perro de presa schrieb:
Es ist nicht einzusehen, dass hier Türkinnen klagen im Kopftuch unterrichten zu dürfen, wobei in der Türkei selbst den Schülerinnen das selbe untersagt ist.
Hmmm....., warum nicht? Ich persönlich empfinde dieses Kopftuchtrageverbot, bei gleichzeitiger Aufhängung von Kruzifixen in Klassenzimmern als viel peinlicher.

Perro de presa schrieb:
Ich hatte selbst einmal das Zweifelhafte Vergnügen eine solche "Schächtstelle" die eben das Fleisch für Feste und Feiern lieferte, im Rahmen einer türkischen Festivität zu besuchen. Ich kann versichern, dass der Tod nicht so Problemlos ist.
Das ist er nie. Die Qual des Tieres (unabhängig von der Tötungsmethode) ist immer von den örtlichen Umständen und der Qualifikation des Schlachters abhängig.

Perro de presa schrieb:
Denn das Schächten war vor der Erfindung von "modernen" Tötungsmethoden, die schnellste und Schmerzfreiste Variante.
Richtig. Zudem wurde das Blut ja auch für eine weitere Nahrungsmittelverwendung aufgefangen. Beispiel hier: die "leckere" Blutwurst.

Perro de presa schrieb:
Ich denke aus dieser Zeit, sollten wir entwachsen sein.
Das ist nie falsch.
Und auch nicht vorschnell alles aufbauschen.
Wenn ich das Urteil richtig verstanden habe, hat ja ein einzelner Schlachter geklagt. Und auch nur diesem wurde mit dem Urteil eine Schächtgenehmigung (mit Auflagen) erteilt. Es sieht demnach sicher nicht so aus (bitte um Korrektur, falls ich falsch liege), als ob nun in der ganzen Bundesrepublik wild drauflosgeschächtet werden kann.

Perro de presa schrieb:
...... und die Möglichkeit von mehreren Frauen für einen Mann schaffen.
Da schreibe ich nun besser nichts dazu.
Hat mit Schächten ja auch nur wenig gemeinsam. ;)
Grüße Klaus
 
Ich muß hier mal ein fürchterliches Erlebnis kundtun:

Da ich meine Hunde mit "Frischfleisch" versorge, habe ich mir immer Rindfleisch vom Schlachthof besorgt...
Als ich einmal eine Bestellung abgegeben habe und zum vereinbarten Termin dort ankam, mußte ich zusehen wie ein LKW voller Kälber (6-7 Stk.) anwesend war, weil unsere türkischen Mitbürger so einen Feiertag hatten... da habe ich mitbekommen... daß ein "gestromtes Kalb" (asoziation zu meinem Pluto) die Kehle durchgeschnitten wurde und geschriehen, nein gegurgelt hat, daß mir das Blut in den Adern stockte und die anderen Kälber (auf dem Hänger) brüllten vor Angst... der Schlachter haute gegen dem Hänger und brüllte die Kälber an...
...als ich dann fragte ob das hier immer so abläuft, bekam ich als Antwort "die wollen das so"...ich hätte mich am liebsten übergeben, doch mußten meine Hunde ihr gewohntes Futter bekommen...so habe ich diese ganze Gräultat, mind. 1 Std. mit ansehen müssen:heul: :heul: :heul:
...seitdem kaufe ich lieber Fleisch vom Lebensmittelmarkt, um mir diesen Sch... nicht mehr mitansehen zu müssen. (Die Bilder werde ich nicht mehr vergessen und es fällt mir schwer diese zu verarbeiten)
Ich habe jetzt einen Gewissenskonflikt:
Meine Fellnasen brauchen Fleisch ~ Ich weiss unter welchen Umständen das Fleisch "gewonnen wird"

Manny
 
[QUOTE='[Manny(BOR)]
...seitdem kaufe ich lieber Fleisch vom Lebensmittelmarkt, um mir diesen Sch... nicht mehr mitansehen zu müssen. (Die Bilder werde ich nicht mehr vergessen und es fällt mir schwer diese zu verarbeiten)
Ich habe jetzt einen Gewissenskonflikt:
Meine Fellnasen brauchen Fleisch ~ Ich weiss unter welchen Umständen das Fleisch "gewonnen wird"
[/QUOTE]
Nachvollziehbar.
Allerdings hat diesen, oder einen ähnlichen Gewissenskonflikt nahezu jeder Käufer von industriell hergestellter Nahrung bis hin zu Blumen, die unter den schlimmsten Bedingungen für die Arbeiter z.B. in Kolumbien produziert werden.
Das ist nicht ausschliesslich ein "Schächtproblem".
Wer von uns weiss denn schon wirklich, wie die Dinge hergestellt werden, die wir im Supermarkt kaufen, oder in Speiselokalen vorgesetzt bekommen?
Doch es wird "fröhlich gekauft", nach dem Motto: "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!"
Grüße Klaus
 
Nun Klaus, ich bezog mich Hauptsächlich auf Lyn, und Ihre so reichlich Optimistische Sichtweise des Schächtens. Praxis in Deutschland in Bezug auf die Genehmigung ist die Zustimmung einer vorherigen Betäubung.
Diese wird aber von den Muslimischen Antragstellern abgelehnt. Dies ist ein Entscheidener Faktor des Prozesses.

Auch sehe ich in der Tat einen Unterschied zwischen einer Jahrhunderte währenden Gemeinsamkeit und "neuen" Gepflogenheiten.

Was das Kopftuch angeht, ich denke dies ist ein wenig kurz gesprungen. Unter dem Zeichen des Kreuzes sind auch vor hunderten von Jahren Kriege geführt worden. Hier haben wir in der westlichen Welt gelernt und die Kirche auch.
Leider steht das Kopftuch aber genau für die Bereiche des Isalms, die sich sämtlicher Lehren entziehen und hat einen Beigeschmack von einem Verständnis der Frau die wir uns kaum zu Eigen machen sollten.
Kangalklaus schrieb:
Das ist er nie. Die Qual des Tieres (unabhängig von der Tötungsmethode) ist immer von den örtlichen Umständen und der Qualifikation des Schlachters abhängig.
Nun auch dies ist mir eine zu starke Vereinfachung.
Eine Betäubung via Elektroschock oder Tötung mit Bolzenschussgerät (und aus meinen Pansenabholung im früheren Schlachthof Bielefeld, erlauben mir direkte Vergleiche) hat eine weit geringere Fehlerquote als die Abhängigkeit von Messer und dessen Führer.
Kangalklaus schrieb:
Da schreibe ich nun besser nichts dazu.
Hat mit Schächten ja auch nur wenig gemeinsam
Ist aber wie das mit dem Kopftuch, Schächten, Scharia, Ehrenmord, heiligem Krieg, der Ansicht über "Ungläubige" alles Bestandteil der selben Ansicht.

Somit auch ein Recht auf freie und ungebremste Religionsausübung???
 
Perro de presa schrieb:
Somit auch ein Recht auf freie und ungebremste Religionsausübung???
Nein! Dieses Recht hat niemand, bzw. sollte niemand haben.
Grundlage für das Leben in unserem Land ist und bleibt (hoffentlich) das Grundgesetz.
Es erlaubt zwar eine freie Religionsausübung, jedoch ausschliesslich im bestehenden Gesetzesrahmen.

Und da kommen wir wieder zu dem Schächturteil.
Ich bin ja nun kein Jurist, doch gehe ich davon aus, dass sich die Richter in Leipzig an der bestehende Rechtsgrundlage orientiert haben.
Der Tierschutz ist im Grundgesetz verankert und wenn die Paragraphen nicht mehr hergeben, dann sollten ( nein müssen) sie meiner Ansicht nach geändert werden.
Allerdings kann ich nicht beurteilen, ob meine Ansicht auch die Mehrheit in unserer Bevölkerung wiederspiegelt.
Grüße Klaus
 
Kangalklaus schrieb:
Ich bin ja nun kein Jurist, doch gehe ich davon aus, dass sich die Richter in Leipzig an der bestehende Rechtsgrundlage orientiert haben.
Der Tierschutz ist im Grundgesetz verankert und wenn die Paragraphen nicht mehr hergeben, dann sollten ( nein müssen) sie meiner Ansicht nach geändert werden.
Nun, dass sehe ich in der Tat auch anders.
Wenn es immer nach den Gesetzen gehen würde, dann kämen bestimmte Sachen so nicht vor. Es ist hier müßig Beispiele aufzuzählen, aber jeder wird sicher des öfteren auf ein Urteil gestossen sein, was er so nicht nachvollziehen kann.

Aber in dem hiesigen Fall, ist er so unvoreingenommen zu Betrachten?
In Zeiten des Nahostkonfliktes, der Automatischen Wirkung auf die Juden Deutschlands,
in Zeiten wo Opern (so Geschmacklos diese auch sein mögen) abgesagt werden, wo der Papstbesuch in der Türkei unter einer Bewachung von über 18.000 Polizisten steht, wo eine Karikatur oder ein Zitat die Nachrichten auf der Welt mit brennenden Fahnen und Todesdrohungen füllt?

Geht es da wirklich für die Richter nur um die bestehende Rechtsgrundlage?
 
kangalklaus schrieb:
Nein! Dieses Recht hat niemand, bzw. sollte niemand haben.
Grundlage für das Leben in unserem Land ist und bleibt (hoffentlich) das Grundgesetz.

Ähm...Moment...als SoKa-Halter komme ich garnicht in dem Genuss des Grundgesetzes...weil im LHundG einige §§ aus dem GG ausgehebelt werden:unsicher: :unsicher: :unsicher:
...und ich sage immernoch...manche Anderen hier in Deutschland sind anders, als Andere:rolleyes:
 
hi Perro!

Also, ob es mir oder Dir oder sonstwem so gefällt ist eine andere Sache, das mit dem deutschen Recht habe ich nur als Tatsache (soweit sie mir bekannt ist) geschildert.

Ich denke, um auf Dein Beispiel mit den zu Tode gehetzten Tieren zurückzukommen: Es ist im GG verankert, daß Tierquälerei nie gestattet wird, oder? Das Schächten wird (meines Wissens nach) nicht als Tierquälerei gesehen, ob es das zu Tode hetzen, dem Gesetz nach, wäre, würde dann wohl ausdebattiert werden müssen. Würde es als Tierquälerei eingestuft, würde die Religionsfreiheit in diesem Fall eben eingeschränkt werden müssen, oder? (so stell ich mir das mit meinem Halbwissen zumindest vor) ;)

Zu all den anderen fast islamophoben und falschen Äußerungen, die ich aber niemandem übel nehme, da man heutzutage alles andere ja mit der Lupe suchen muß, hier nun nix weiter, es geht ja ums Schächten. Nur soviel: Nur weil die Türkei so starke Repressionen ausübt, können wir hier in Deutschland ja trotzdem fortschrittlicher sein.

Ansonsten teile ich Deine Meinung, daß ein Anpassungsmentalität an die Kultur im neuen Heimatland (Gastland ist ein ziemlich unpassender Begrifft für Leute die hier leben, bzw. das anstreben) von Einwanderern selbstverständlich sein sollte. Das haben die kopftuchtragenden Lehrerinnen, indem sie ihr Recht zu klagen genutzt haben, auch getan. Davon abgesehen finde ich es wirklich lächerlich, daß christliche Lehrer keine Kreuze, jüdische keine Käppi und muslimische kein Kopftuch (bzw., im Falle eines Mannes, ebenfalls kein Käppi) tragen dürfen... sorry, btt

Perro de presa schrieb:
Auch innerhalb der Muslimischen Welt, ist eben leider nicht der Gesprächspartner zu finden, nicht die eine Lehre zu finden. So fällt allein schon aus diesem Grund jegliche Konsenzsuche sehr schwer.

Das stimmt natürlich. Es wird wahrscheinlich immer verschiedene Auffassungen und Interpretationen geben.


Perro de presa schrieb:
Hierzu wäre auch so manches strittiges zu erwähnen. Die Befürworter argumentieren mit dem schnellen durchtrennen der beiden Halsschlagadern, somit den Sauerstoffstop des Gehirnes. Sowie dazu im selben Schnitt, dass durchtrennen von beiden Vagus-Nerven. Dies soll vorgeblich den Tod binnen Sekunden zur Folge haben. Aber gerade im Islam ist das Ausbluten die eigentliche Bestimmung des Schächtens. Gibt es im Talmut des Judentums noch eine Nachbehandlung mit Waschungen und Salzbehandlungen, sieht der Islam dies so nicht vor.

Ähm ... jaja, ganz richtig ... der eigentliche Ziel ist das vollständige Ausbluten. Im Islam und im Judentum, da in beiden Religionen (und in anderen) das Blut als Träger der Seele gilt. Um auszubluten muß ein Tier aber erstmal getötet werden. Und das MUSS so schonend wie möglich geschehen (so die Idee).

Perro de presa schrieb:
Neben der benötigten Handwerklichen Fähigkeit und Messerqualität, die man auf die heute benötigten Mengen umsetzen muss, sowie die Gebräuche gerade verschiedener "kleiner weitgehend illegaler" Schlachtbetriebe, macht das die Sache nicht wirklich leichter.
Ich hatte selbst einmal das Zweifelhafte Vergnügen eine solche "Schächtstelle" die eben das Fleisch für Feste und Feiern lieferte, im Rahmen einer türkischen Festivität zu besuchen. Ich kann versichern, dass der Tod nicht so Problemlos ist.
Denn es laufen durchaus einige Blutgefässe und vor allem Nervenbahnen an der Wirbelsäule entlang.

Mag sein, daß meine Auffassungen vom Schächten so "reichlich optimistisch" sind, weil ich es eben immer nur im (eigentlich beabsichtigten) Familienrahmen erlebt habe. Ich habe aber auch in meiner (auch nicht muslimischen) Verwandt- und Bekanntschaft nur unschockierende Erlebnisse davon erzählt bekommen. Daß es eklige Schächtbetriebe gibt (die Bezeichnung allein zeigt schon, das dort am eigentlichen Sinn vorbei gehandelt wird) glaube ich Dir ja, und gegen die gilt es auch aller striktest anzukämpfen.

Hunde haben im muslimischen Kulturkreis, soweit ich weiß, nie die Tiere gehalten. "Wir" haben aber auch selten so großes Vieh, die Geschichte der Araber ist gezeichnet von Ziegen, Schafen und Hühnern. :D Und Kamelen und Pferden, die aber zu anderem dienten.

Perro de presa schrieb:
Ich denke aus dieser Zeit, sollten wir entwachsen sein.
Wir sollten die Erfahrungen, Wissenschaft, und moderne Erkenntnisse nicht so einfach alten Schriften preisgeben. Den dann müssen wir auch den Begamie Paragraph abschaffen, und die Möglichkeit von mehreren Frauen für einen Mann schaffen.
Sowie den "Heiligen Krieg" in die Verfassung aufnehmen.

Das Gerücht "Jihad" hieße "Heiliger Krieg" ist wohl genauso schwer zu beseitigen, wie die Tonnen-Beißkraft von Pitbulls ... :rolleyes: ;) Und den Rest erspare ich mir. Wenn Du wirkliches Interesse an Themen wie "Ehrenmorden", Zwangsehe (wurde nicht von Dir, sondern einem anderen User in diesem Thread erwähnt) Kopftuch und was Bild und Spiegel sonst noch gern verdummbaseln, haben, gerne per PN. Hier soll es aber, eiiiiiigentlich, ums Schächten gehen, newar?

Klaus, morgen bin ich in der Orientalistik und werde die Profis nerven ;)
Grüßels,
Lyn
 
Lyn schrieb:
Zu all den anderen fast islamophoben und falschen Äußerungen, die ich aber niemandem übel nehme, da man heutzutage alles andere ja mit der Lupe suchen muß, hier nun nix weiter, es geht ja ums Schächten. Nur soviel: Nur weil die Türkei so starke Repressionen ausübt, können wir hier in Deutschland ja trotzdem fortschrittlicher sein.

Nun selbstverständlich liegt es mir fern, mich mit Alleingültigen Expertenmeinungen zu messen. Ich kann dies nur aus meiner Sicht der Religion wie ich sie mir anerlesen, und wie ich es aus einer Verlobung mit einer Muslima erlebte, entnehmen.
Aber das erstreiten des Kopftuches und die damit verbundene Sichtweise und die seit 1.400 Jahren ohne jedwede Moderniesierung geschriebenen 6.236 Versen samt ihren Auslegungen je nach Gusto, als "fortschrittlich" zu bezeichnen, dass hat schon was.
So habe ich dies allerdings noch nie gesehen.

Lyn schrieb:
Ähm ... jaja, ganz richtig ... der eigentliche Ziel ist das vollständige Ausbluten. Im Islam und im Judentum

Nur das im Judentum dabei, im Gegensatz zu einigen Prägungen des Islams, dass möglichst lange schlagende und damit pumpende Herz nicht unbedingt Bedingung ist, da ein Reinigungsprozes eh vorgeschrieben ist.

Das Gerücht "Jihad" hieße "Heiliger Krieg" ist wohl genauso schwer zu beseitigen, wie die Tonnen-Beißkraft von Pitbulls

Ja, in Anbetracht der letzten Jahre, scheint da insbesondere auf einer Seite Informationsbedarf zu bestehen.

Lyn schrieb:
Bild und Spiegel sonst noch gern verdummbaseln,

Nun die Toten Frauen, die fliehenden Mädchen vor Zwangsheirat,
sind wohl kaum Produkte von Zeitschriften, die kann man sehen und erfahren wenn man will.
Dies ist auch nicht verdummbaselt, sondern eine Vorsinflutliche Ansicht von Ehre und die Auswirkung von Brutalität und einer gewissen Verachtung der Menschenrechte der Frau.
 
Hallo@ Perro de presa und Lyn:

Es geht hier um´s "Schächten"

falls einer nicht weiß was das bedeutet (Bilder Schächten bei "google":(



NICHT UM RASSISMUS UND RELIGION

Religionsfreiheit schlägt Tierschutz

Manny
 
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