Die Nasenschleimhäute werden durch Drogen und Schwarzpulver (harmloseste) verätzt. 2 Jahre reine Nasenarbeit...
Ui, bist du sicher, dass
du nicht etwas zuviel von dem Zeug geschnupft hast?
Hier arbeiten Sprenger (=Sprengstoff) und auch RG (=Rauschgift)-Hunde viele Jahre, ohne jemals direkten Kontakt zum Stoff zu haben. Unfälle passieren natürlich gelegentlich, aber dass alle Spürhunde nach 2 Jahren die Nasenschleimhäute verärzt haben ist ein Märchen, sowohl bei der Polizei als auch bei der BW. Ausgebildete Sprenger kosten ein Vermögen, da reden wir locker 30000Euro und mehr - die leichtfertig zu gefährden kann sich niemand leisten, selbst wenn ihm die Hunde egal
wären.
Dass sie Fachidioten sind, gehört ebenfalls in's Reich der Märchen - standardmäßig suchen z.B. unsere RG-Hunde in Räumen, in denen gerade zusätzlich jede Menge Menschen durchsuchen. Die Ablenkung macht ihnen überhaupt nichts aus, warum auch. Wirklich relativ reizarm wird meines Wissens nur bei den Geruchsspurenvergleichshunden gearbeitet - das hat aber eher formelle Gründe, weil die Befunde gerichtsverwertbar sind. Standard bei fast allen Länderpolizeien sind sogenannte Dualhunde, also Schutzhund+Spürhund.
Bemitleidenswert sind die keinesfalls, denn sie leben als Arbeitshunde ihre Natur aus, werden in fast allen Fällen als Familienmitglied geliebt und gehalten, modern ausgebildet, bestens medizinisch versorgt, und verbringen schließlich ihre Rente im gewohnten Umfeld.
Dass es das auch anders
gibt bestreite ich gar nicht, aber dieser populistische Müll ist an dieser Stelle völlig fehl am Platz.
Um mal auf die Ausgangsfrage zu kommen, in Bezug auf Diensthunde der Polizei: Das kommt auf den Hund und die Ausbildung an.
Wie lektoratte schon so schön formulierte, sucht sich ein unsicherer Hund natürlich den Harmlosesten aus.
Die meisten nehmen wohl einfach den Erstbesten, das ist aber auch Trainingssache. Ernste, starke Hunde können auch in Stresssituationen durchaus noch denken und "sortieren" tatsächlich nach vermeintlicher Gefährlichkeit, man kann denen also beibringen, Personen mit gewissen Merkmalen zu ignorieren (z.B. Leute mit bekannter Uniform), oder eben auf andere besonders zu achten (z.B. aggressives Verhalten). Das ist aber relativ selten, weil es an Bedingungen geknüpft ist, die nicht immer erfüllt werden können (Veranlagung des Hundes, Ausbildungsweise und -qualität sowie -dauer), und ich würde mich nicht darauf verlassen
.
Unter'm Strich haben alle guten Diensthunde einen Riesenspaß an ihrer Arbeit, die also einzubremsen ist schwierig und manchmal nicht sinnvoll. Deswegen laufen sie ja nicht alleine herum, sondern mit einem DHF, der solche Entscheidungen für sie trifft.
Sollten bei einer Surchsuchung mal 2 Täter gefunden werden, so ist es durchaus schon vorgekommen, dass ein Hund beide in Schach gehalten hat - in dem Fall "verliert", wer sich als erstes bewegt...
LG
Mareike
PS: Kleiner Nachtrag, wegen BSAZA's Story "Drogenhunde arbeiten gegen Menschen": In Deutschland ist das direkte Abspüren von Personen durch Hunde verboten, weil es einen Verstoß gegen die Menschenwürde darstellt.
PPS: Ein recht ausführlicher und guter Artikel über Diensthunde der Polizei: