Schedewitz: Zustellerin fürchtet Hunde
mehr als Schnee
Evelyn Himmel versorgt seit 1990 täglich 170 Haushalte mit der „Freien
Presse“ - Arbeit macht ihr Spaß - Nur einmal verschlafen
Für viele Zwickauer zählt es längst zur Selbstverständlichkeit, dass jeden
Morgen die aktuelle Ausgabe der „Freien Presse“ auf dem
Frühstückstisch liegt. Damit die Heimatzeitung pünktlich im Briefkasten
steckt, kriechen fleißige Frauen und Männer zu einer Zeit aus dem Bett,
wenn sich die meisten Muldestädter noch mal auf die andere Seite
drehen. Zu den ausgesprochenen Frühaufstehern gehört Evelyn Himmel
aus Schedewitz. Bereits seit 1990 arbeitet die 51-Jährige als Zustellerin.
An das zeitige Aufstehen hat sie sich inzwischen längst gewöhnt.
Immerhin werden schon gegen halb drei Uhr morgens die Zeitungspakete
vorbeigebracht. Kurz darauf begibt sich die Frau auf den Weg. Mehr als
170 Haushalte gehören zu „ihren“ Kunden. Rund drei Stunden nimmt
diese Tour in Anspruch, stets auch ein wenig abhängig vom Wetter. „Es
ist egal, ob es regnet, stürmt oder, wie in den vergangenen Wochen,
heftig schneit. Das Blatt muss zur rechten Zeit raus“, sagt sie.
Arbeit an frischer Luft ist die gelernte Gärtnerin gewohnt. Selbst mit
niedrigen Temperaturen kommt sie gut zurecht. Das hat sie schon früher
auf dem Feld und in den Foliezelten wenig gestört. In den vergangenen
Tagen war ihre Arbeit allerdings nicht immer ganz leicht. Glatteis und
schlecht beräumte Gehwege machten ihr das Leben zusätzlich schwer.
Den kleinen zweirädrigen Zeitungswagen konnte sie manchmal nur noch
mit Mühe durch den hohen Schnee bugsieren. Trotzdem bereitet ihr die
Arbeit nach wie vor Freude. Verschlafen? Naja, einmal sei ihr das bisher
passiert. Trotzdem habe sie sich darüber mächtig geärgert. An diesem
Tag änderte sie kurzfristig ihren Tourenplan und brachte die „Freie
Presse“ zunächst zu denjenigen, von denen sie wusste, dass sie bereits
ungeduldig am Fenster nach ihr Ausschau hielten. Ihre zuverlässige
Arbeit findet bei den Lesern Anerkennung. „Besonders habe ich mich über
die kleinen Geschenke gefreut, mit denen mich die Leute zu
Weihnachten überraschten.“
Ab und an kommt es jedoch auch mal zu weniger angenehmen
Begegnungen. Die Zeitungsfrau erinnert sich da speziell an das
Zusammentreffen mit zwei ausgesprochen großen Vierbeinern, die
plötzlich hinter ihr auftauchten, als sie gerade die Zeitung in den
Briefkasten warf. „Ich bin wahnsinnig erschrocken. Ganz langsam,
zitternd und den Hunden gut zuredend, habe ich mich an der Hauswand
entlang geschlichen und das Grundstück verlassen. Dann aber bin ich so
schnell ich konnte nach Hause gerannt.“ Deshalb fürchtet sie Hunde mehr
als den Schnee und das Eis der letzten Tage.
Ansonsten allerdings ist sie bei Tieren, die sie auf ihrer morgendlichen
Tour trifft, sehr beliebt. Besonders einige Katzen lauern meist schon
ungeduldig auf die Zustellerin. Und das hat seinen guten Grund. Sie
wissen, dass für sie dann immer ein Leckerli abfällt, das die Zeitungsfrau
in einem kleinen Tütchen bei sich trägt.
Von Andreas Wohland
11.1.2002
oder
mehr als Schnee
Evelyn Himmel versorgt seit 1990 täglich 170 Haushalte mit der „Freien
Presse“ - Arbeit macht ihr Spaß - Nur einmal verschlafen
Für viele Zwickauer zählt es längst zur Selbstverständlichkeit, dass jeden
Morgen die aktuelle Ausgabe der „Freien Presse“ auf dem
Frühstückstisch liegt. Damit die Heimatzeitung pünktlich im Briefkasten
steckt, kriechen fleißige Frauen und Männer zu einer Zeit aus dem Bett,
wenn sich die meisten Muldestädter noch mal auf die andere Seite
drehen. Zu den ausgesprochenen Frühaufstehern gehört Evelyn Himmel
aus Schedewitz. Bereits seit 1990 arbeitet die 51-Jährige als Zustellerin.
An das zeitige Aufstehen hat sie sich inzwischen längst gewöhnt.
Immerhin werden schon gegen halb drei Uhr morgens die Zeitungspakete
vorbeigebracht. Kurz darauf begibt sich die Frau auf den Weg. Mehr als
170 Haushalte gehören zu „ihren“ Kunden. Rund drei Stunden nimmt
diese Tour in Anspruch, stets auch ein wenig abhängig vom Wetter. „Es
ist egal, ob es regnet, stürmt oder, wie in den vergangenen Wochen,
heftig schneit. Das Blatt muss zur rechten Zeit raus“, sagt sie.
Arbeit an frischer Luft ist die gelernte Gärtnerin gewohnt. Selbst mit
niedrigen Temperaturen kommt sie gut zurecht. Das hat sie schon früher
auf dem Feld und in den Foliezelten wenig gestört. In den vergangenen
Tagen war ihre Arbeit allerdings nicht immer ganz leicht. Glatteis und
schlecht beräumte Gehwege machten ihr das Leben zusätzlich schwer.
Den kleinen zweirädrigen Zeitungswagen konnte sie manchmal nur noch
mit Mühe durch den hohen Schnee bugsieren. Trotzdem bereitet ihr die
Arbeit nach wie vor Freude. Verschlafen? Naja, einmal sei ihr das bisher
passiert. Trotzdem habe sie sich darüber mächtig geärgert. An diesem
Tag änderte sie kurzfristig ihren Tourenplan und brachte die „Freie
Presse“ zunächst zu denjenigen, von denen sie wusste, dass sie bereits
ungeduldig am Fenster nach ihr Ausschau hielten. Ihre zuverlässige
Arbeit findet bei den Lesern Anerkennung. „Besonders habe ich mich über
die kleinen Geschenke gefreut, mit denen mich die Leute zu
Weihnachten überraschten.“
Ab und an kommt es jedoch auch mal zu weniger angenehmen
Begegnungen. Die Zeitungsfrau erinnert sich da speziell an das
Zusammentreffen mit zwei ausgesprochen großen Vierbeinern, die
plötzlich hinter ihr auftauchten, als sie gerade die Zeitung in den
Briefkasten warf. „Ich bin wahnsinnig erschrocken. Ganz langsam,
zitternd und den Hunden gut zuredend, habe ich mich an der Hauswand
entlang geschlichen und das Grundstück verlassen. Dann aber bin ich so
schnell ich konnte nach Hause gerannt.“ Deshalb fürchtet sie Hunde mehr
als den Schnee und das Eis der letzten Tage.
Ansonsten allerdings ist sie bei Tieren, die sie auf ihrer morgendlichen
Tour trifft, sehr beliebt. Besonders einige Katzen lauern meist schon
ungeduldig auf die Zustellerin. Und das hat seinen guten Grund. Sie
wissen, dass für sie dann immer ein Leckerli abfällt, das die Zeitungsfrau
in einem kleinen Tütchen bei sich trägt.
Von Andreas Wohland
11.1.2002
oder