Berlin, 27.1.03
Die Berliner Grünen fordern nach der Rottweiler-Attacke in Reinickendorf am vergangenen Sonnabend hundejo.de/news die Einführung eines Hundeführerscheins. Hundebesitzer, die nicht freiwillig mitmachen, sollen demnach künftig doppelt so viel Hundesteuer bezahlen wie bisher. Erst wenn sie den Hundeführerschein erwerben, werden sie wieder auf den Normalbetrag hinabgestuft. Jeder Hund, der in der Schulterhöhe größer als 40 Zentimeter ist und mehr als 17 Kilo wiegt, soll im ersten Lebensjahr und danach alle drei Jahre oder auch bei einem Besitzerwechsel Experten vorgeführt werden.
«Es soll einheitliche Fragen und Verfahren zur Überprüfung eines Hundes geben», sagt Claudia Hämmerling, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen. Wer den Hundeführerschein erworben hat, werde «belohnt», indem er wieder die normale Höhe der Hundesteuer bezahlt. Claudia Pfister, Sprecherin des Berliner Tierschutzvereines, unterstützt die Idee des Hundeführerscheins: «Wir halten diese Forderung für sinnvoll. Hundebesitzer sollten die Qualifikation haben, ihre Tiere sachgerecht zu halten.»
Problematisch sei aber die Überprüfung des Führerscheines: «Wenn jemand keinen hat, wird der Hund dann eingezogen? Wenn ja, wo kommt das Tier dann hin?», fragt Claudia Pfister. Außerdem lasse sich die Gefährlichkeit eines Hundes nicht an seiner Rasse festmachen. Claudia Pfister: «Viele Hunde werden nicht artgerecht gehalten und dadurch erst gefährlich.» Roswitha Steinbrenner, Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit, betont: «Nach der aktuellen Hundeverordnung müssen Halter jetzt schon einen Sachkundenachweis erbringen.»
Für einen Hundeführerschein plädiert auch Roland St. aus Reinickendorf selbst. Er war der Besitzer des Rottweiler-Rüden Piefke, der am Sonnabend ein 12-jähriges Mädchen in einem Park an der Zobeltitzstraße anfiel. «Piefke war zwei Jahre alt. Ich war mit ihm erst bei der Welpenschule, bin dann mit ihm zur Hundeschule gegangen. Er kam gut mit Kindern zurecht, war zutraulich und nicht aggressiv», sagt der 37-Jährige. Niemals habe er damit gerechnet, dass sein Hund ein Kind anfallen würde.
Zu den Vorgängen am Sonnabend sagt Roland St.: «Piefke lief, das gebe ich zu, ohne Leine durch den Park. Ich telefonierte und verlor meinen Hund dabei aus den Augen. Plötzlich hörte ich Schreie. Ich lief sofort zu dem Mädchen und riss den Hund am Halsband weg. Dann habe ich die Feuerwehr gerufen und - soweit das ging - bei der Fleischwunde im Oberschenkel erste Hilfe geleistet.» Als das Mädchen auf dem Weg ins Krankenhaus war, ließ Roland St. seinen Hund einschläfern. «Ich hätte dem Tier nicht mehr trauen können.»
Die letzte Statistik über Bissverletzungen durch Hunde in Berlin stammt aus dem Jahr 2001. Damals wurden 1301 Menschen von Hunden verletzt oder angesprungen. «Die Dunkelziffer liegt aber mindestens doppelt so hoch», sagt Hämmerling. Rund 75 Prozent aller Beißunfälle passieren in privaten Haushalten.
Die Berliner Grünen fordern nach der Rottweiler-Attacke in Reinickendorf am vergangenen Sonnabend hundejo.de/news die Einführung eines Hundeführerscheins. Hundebesitzer, die nicht freiwillig mitmachen, sollen demnach künftig doppelt so viel Hundesteuer bezahlen wie bisher. Erst wenn sie den Hundeführerschein erwerben, werden sie wieder auf den Normalbetrag hinabgestuft. Jeder Hund, der in der Schulterhöhe größer als 40 Zentimeter ist und mehr als 17 Kilo wiegt, soll im ersten Lebensjahr und danach alle drei Jahre oder auch bei einem Besitzerwechsel Experten vorgeführt werden.
«Es soll einheitliche Fragen und Verfahren zur Überprüfung eines Hundes geben», sagt Claudia Hämmerling, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen. Wer den Hundeführerschein erworben hat, werde «belohnt», indem er wieder die normale Höhe der Hundesteuer bezahlt. Claudia Pfister, Sprecherin des Berliner Tierschutzvereines, unterstützt die Idee des Hundeführerscheins: «Wir halten diese Forderung für sinnvoll. Hundebesitzer sollten die Qualifikation haben, ihre Tiere sachgerecht zu halten.»
Problematisch sei aber die Überprüfung des Führerscheines: «Wenn jemand keinen hat, wird der Hund dann eingezogen? Wenn ja, wo kommt das Tier dann hin?», fragt Claudia Pfister. Außerdem lasse sich die Gefährlichkeit eines Hundes nicht an seiner Rasse festmachen. Claudia Pfister: «Viele Hunde werden nicht artgerecht gehalten und dadurch erst gefährlich.» Roswitha Steinbrenner, Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit, betont: «Nach der aktuellen Hundeverordnung müssen Halter jetzt schon einen Sachkundenachweis erbringen.»
Für einen Hundeführerschein plädiert auch Roland St. aus Reinickendorf selbst. Er war der Besitzer des Rottweiler-Rüden Piefke, der am Sonnabend ein 12-jähriges Mädchen in einem Park an der Zobeltitzstraße anfiel. «Piefke war zwei Jahre alt. Ich war mit ihm erst bei der Welpenschule, bin dann mit ihm zur Hundeschule gegangen. Er kam gut mit Kindern zurecht, war zutraulich und nicht aggressiv», sagt der 37-Jährige. Niemals habe er damit gerechnet, dass sein Hund ein Kind anfallen würde.
Zu den Vorgängen am Sonnabend sagt Roland St.: «Piefke lief, das gebe ich zu, ohne Leine durch den Park. Ich telefonierte und verlor meinen Hund dabei aus den Augen. Plötzlich hörte ich Schreie. Ich lief sofort zu dem Mädchen und riss den Hund am Halsband weg. Dann habe ich die Feuerwehr gerufen und - soweit das ging - bei der Fleischwunde im Oberschenkel erste Hilfe geleistet.» Als das Mädchen auf dem Weg ins Krankenhaus war, ließ Roland St. seinen Hund einschläfern. «Ich hätte dem Tier nicht mehr trauen können.»
Die letzte Statistik über Bissverletzungen durch Hunde in Berlin stammt aus dem Jahr 2001. Damals wurden 1301 Menschen von Hunden verletzt oder angesprungen. «Die Dunkelziffer liegt aber mindestens doppelt so hoch», sagt Hämmerling. Rund 75 Prozent aller Beißunfälle passieren in privaten Haushalten.