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Ist Tweety Opfer eines Katzenhassers?
REGINA FRANK REGGLISWEILER Es sah zunächst so aus wie eine Grippe - dann stellte sich heraus: Katze
Tweety hat schwere Vergiftungssymptome. Nicht die einzige Katzentragödie in Regglisweiler. Tweety ist alles andere als ein Streuner. Tweety ist häuslich, sie geht nur morgens kurz raus, abends dreht sie eine zweite kleine Runde. Tweety ist in Regglisweiler zuhause, in der Oberen Weiherstraße, im Haus von Beate Vogt. Am 26. Februar kam die Katze krank zurück - Verdacht auf Vergiftung. "Erst hab ich gedacht, sie hat eine Grippe", sagt ihre Besitzerin. Doch als das Fieber zurückgegangen war und die Katze immer noch nichts fressen wollte, machte sich Beate Vogt Sorgen. Nicht nur sie. Die Tierärztin behielt Tweety zur stationären Behandlung bei sich. Denn das Krankheitsbild legte die Vermutung nahe, dass die Katze an einer Vergiftung litt. "Wahrscheinlich Rattengift", erklärte Tierärztin Ursula Klingbeil gegenüber unserer Zeitung. Es ist denkbar, dass Tweety einen Köder gefressen hat, der für Ratten ausgelegt worden ist. Nun ist der Vorfall vom Februar aber nicht die erste Katzentragödie in der Oberen Weiherstraße. Eine Nachbarskatze wurde angeschossen, vor zwei Jahren.
"Das war eindeutig: Der Felix hatte Kugeln im Körper", sagt Katzenmutter Anni Bollinger. Außerdem sollen in der Nachbarschaft drei, vier Katzen spurlos verschwunden sein. Beate Vogt will deshalb nicht so recht glauben, dass ihre Tweety aus purem Zufall einen vergifteten Köder gefressen haben soll. Sie vermutet hinter der Erkrankung die böse Absicht eines Menschen - kann dies aber nicht beweisen. Allein mit diesem vagen Verdacht will sie aber nicht zur Polizei. "Wenn alle so denken, dann kommen wir erst recht nicht weiter", sagt Wolfgang Jürgens von der Polizeidirektion Ulm. Ein Beispiel: Ist den Ermittlern nur ein Fall von Tierquälerei bekannt, dann hat der für sich allein oft kaum Chancen aufgeklärt zu werden. Wird aber ein zweiter Fall aktenkundig, dann kann der eine Fall nützliche Hinweise für den anderen bringen und umgekehrt. Und Jürgens stellt klar: Für eine Anzeige genügt schon der Verdacht, die Mieze könnte Opfer einer Straftat geworden sein. Der Fall "Tweety" ist noch nicht polizeilich aufgeklärt, aber die Katze ist gerettet: Sie hat das Gift überlebt - dank vieler Spritzen und
Infusionen.
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