HAmburger Abendblatt
Vom Rottweiler angegriffen
63-Jähriger stürzte vom Fahrrad -
Polizei sucht Hundehalter
Von KARSTEN BROOCKMANN
Zuerst sah Klaus Klotz die
leuchtenden Augen im Licht der
Fahrradlampe, dann sprang ein
dunkler Schatten auf ihn zu.
Sekundenbruchteile später lag der
Rentner mit zertrümmertem
Ellenbogen auf dem Asphalt. Ein
Rottweiler stand abwartend auf
der anderen Seite des Rads. Von
dem Besitzer keine Spur."Ich bin
aufgestanden und habe den Hund
angeschrien. Er ist dann über
den Segelflugplatz abgehauen",
berichtet Klotz über die Attacke in
den Boberger Dünen. Bei der
Polizei wird der Angriff des
aggressiven Hundes jetzt als
Verkehrsunfall mit Fahrerflucht
behandelt, denn der Halter ist
noch immer nicht ermittelt.
Der 63-jährige Klotz liegt
derweil im Marienkrankenhaus. Mit
Draht haben die Ärzte die
Splitter in seinem Ellenbogen
zusammengefügt. Eine fast 20
Zentimeter lange Narbe erinnert
schmerzhaft an den Angriff im
Naturschutzgebiet, in dem
Leinenzwang gilt. Und an
Fahrradfahren ist in den nächsten
Monaten kaum zu denken.
Seine geplante
Deutschlandtour, auf der der ehemalige Seemann
im Mai rund 1500 Kilometer mit
dem Rad zurücklegen wollte, kann
er erst mal vergessen. "Das ist
schade", sagt er, "ich habe Monate
dafür trainiert."
So auch am Sonnabend, 17.
Februar, als er sich am Mittag von
der Wohnung an der Ritterstraße
auf den Weg nach Lauenburg
machte. Fünf Stunden und 100
Kilometer später wurde er auf dem
Rückweg in der Dunkelheit vom Rad
gerissen. "Ich versuchte noch,
dem Schatten auszuweichen, aber
das Tier hat im Sprung den
Lenker berührt. Dadurch bin ich
gestürzt", sagt Hundebesitzer
Klotz.
An das nahe gelegene
Unfallkrankenhaus Boberg habe er in der
Situation nicht gedacht. Trotz
des lädierten Arms setzte er sich
wieder aufs Rad und fuhr die zehn
Kilometer lange Strecke nach
Hause. Erst seine Ehefrau, eine
ehemalige Krankenschwester
erkannte, wie ernst die
Verletzung ist und brachte ihn ins
Krankenhaus. Doch für eine
sofortige Operation war es schon zu
spät: Stunden nach dem Unfall war
die Infektionsgefahr durch eine
Schürfwunde zu groß. Der Arm
wurde mit einer Schiene ruhig
gestellt, bevor Klotz am Dienstag
operiert werden konnte.
"Auch wenn der Angriff einige
Tage her ist, denken wir, dass die
Leute gewarnt sein sollten", sagt
Ehefrau Marlen Klotz. "Es wäre
unverzeihlich, Mitschuld daran zu
sein, wenn jetzt jemandem
etwas passierte. Und der Halter
ist ja noch nicht gefunden."
Ebenfalls unerkannt blieb der
Besitzer zweier Kampfhunde, die
am Freitag im Von-Eicken-Park in
Lokstedt einen Mann angefallen
haben. Der 34-Jährige war mit
seinem frei laufenden Dobermann
gegen 21 Uhr in der Parkanlage
unterwegs, als er einen
Spaziergänger traf, der seine
Kampfhunde angeleint, aber ohne
Maulkorb ausführte. Die drei
Tiere gerieten aneinander.
Als der 34-Jährige seinen Hund
von den anderen wegziehen
wollte, wurde er selbst
angegriffen. Die Kampfhunde, deren
Besitzer sich sofort aus dem
Staub machte, bissen ihm in Arme
und Beine. Im Krankenhaus konnten
die Verletzungen jedoch
ambulant versorgt werden.
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Vom Rottweiler angegriffen
63-Jähriger stürzte vom Fahrrad -
Polizei sucht Hundehalter
Von KARSTEN BROOCKMANN
Zuerst sah Klaus Klotz die
leuchtenden Augen im Licht der
Fahrradlampe, dann sprang ein
dunkler Schatten auf ihn zu.
Sekundenbruchteile später lag der
Rentner mit zertrümmertem
Ellenbogen auf dem Asphalt. Ein
Rottweiler stand abwartend auf
der anderen Seite des Rads. Von
dem Besitzer keine Spur."Ich bin
aufgestanden und habe den Hund
angeschrien. Er ist dann über
den Segelflugplatz abgehauen",
berichtet Klotz über die Attacke in
den Boberger Dünen. Bei der
Polizei wird der Angriff des
aggressiven Hundes jetzt als
Verkehrsunfall mit Fahrerflucht
behandelt, denn der Halter ist
noch immer nicht ermittelt.
Der 63-jährige Klotz liegt
derweil im Marienkrankenhaus. Mit
Draht haben die Ärzte die
Splitter in seinem Ellenbogen
zusammengefügt. Eine fast 20
Zentimeter lange Narbe erinnert
schmerzhaft an den Angriff im
Naturschutzgebiet, in dem
Leinenzwang gilt. Und an
Fahrradfahren ist in den nächsten
Monaten kaum zu denken.
Seine geplante
Deutschlandtour, auf der der ehemalige Seemann
im Mai rund 1500 Kilometer mit
dem Rad zurücklegen wollte, kann
er erst mal vergessen. "Das ist
schade", sagt er, "ich habe Monate
dafür trainiert."
So auch am Sonnabend, 17.
Februar, als er sich am Mittag von
der Wohnung an der Ritterstraße
auf den Weg nach Lauenburg
machte. Fünf Stunden und 100
Kilometer später wurde er auf dem
Rückweg in der Dunkelheit vom Rad
gerissen. "Ich versuchte noch,
dem Schatten auszuweichen, aber
das Tier hat im Sprung den
Lenker berührt. Dadurch bin ich
gestürzt", sagt Hundebesitzer
Klotz.
An das nahe gelegene
Unfallkrankenhaus Boberg habe er in der
Situation nicht gedacht. Trotz
des lädierten Arms setzte er sich
wieder aufs Rad und fuhr die zehn
Kilometer lange Strecke nach
Hause. Erst seine Ehefrau, eine
ehemalige Krankenschwester
erkannte, wie ernst die
Verletzung ist und brachte ihn ins
Krankenhaus. Doch für eine
sofortige Operation war es schon zu
spät: Stunden nach dem Unfall war
die Infektionsgefahr durch eine
Schürfwunde zu groß. Der Arm
wurde mit einer Schiene ruhig
gestellt, bevor Klotz am Dienstag
operiert werden konnte.
"Auch wenn der Angriff einige
Tage her ist, denken wir, dass die
Leute gewarnt sein sollten", sagt
Ehefrau Marlen Klotz. "Es wäre
unverzeihlich, Mitschuld daran zu
sein, wenn jetzt jemandem
etwas passierte. Und der Halter
ist ja noch nicht gefunden."
Ebenfalls unerkannt blieb der
Besitzer zweier Kampfhunde, die
am Freitag im Von-Eicken-Park in
Lokstedt einen Mann angefallen
haben. Der 34-Jährige war mit
seinem frei laufenden Dobermann
gegen 21 Uhr in der Parkanlage
unterwegs, als er einen
Spaziergänger traf, der seine
Kampfhunde angeleint, aber ohne
Maulkorb ausführte. Die drei
Tiere gerieten aneinander.
Als der 34-Jährige seinen Hund
von den anderen wegziehen
wollte, wurde er selbst
angegriffen. Die Kampfhunde, deren
Besitzer sich sofort aus dem
Staub machte, bissen ihm in Arme
und Beine. Im Krankenhaus konnten
die Verletzungen jedoch
ambulant versorgt werden.
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