Da muss ich jetzt wohl widersprechen.....
Ich habe ja inzwischen 4 Hunde (alles Hündinnen), davon 1 Welpe.
Als die dritte erwachsene Hündin dazu kam gab es mit der 2. durchaus Auseinandersetzungen - immerhin waren sie sich fremd, beide `ranghoch´.....
Allerdings unblutig und hauptsächlich über Körpersprache / Drohen / Zicken / unblutiges Schnappen usw.
Es handelte sich aber ja auch um 2 erwachsene Hündinnen, die sich nicht kannten.
Seit die Rangordnung klar ist herrscht Ruhe und Eintracht, sie verstehen sich super und jede weiß ihre Position.
Als jetzt die Kleine (9 Wochen) dazu kam hatte ich doch etwas Bedenken bezüglich der Dominantesten - so ein Welpe turnt ja oft drauf los und kann dann von einer fremden Hündin eventuell verletzt werden.
Interessant war dann, dass die souveraine Chefin die Kleine überhaupt nicht als Gefahr gesehen hat und sie sofort `adoptiert´ hat - sie ist total sanft und souverain (auch in ihren Zurechtweisungen). Und die Kleine respektiert sie total, ohne dass sie je quietschen musste oder eine Schramme da war.
Mein Fazit:
- In einer festen vertrauten Hundegruppe / Rudel mit entsprechend klaren Rangverhältnissen und normal sozialisierten Hunden läuft die Kommunikation hauptsächlich über Körpersprache, Drohen und derartige Kommunikation.
Ich habe auch noch keine normale Hundemutter erlebt, die ihre Welpen ernsthaft beißt oder verletzt. Zurechtweisung setze ich hier nicht mit Gewalt gleich.
- Der Alpha-Hund zeichnet sich (in den festen Gruppen, die ich kenne) nicht durch erhöhte Aggressivität und Gewaltbereitschaft aus, sondern durch Ausstrahlung, Wesensstärke und Souverainität.
Man stelle sich vor, in der Natur würde der Rudelchef strändig ernsthaft um sich beißen. Ohne Tierarzt ginge das eventuell tödlich aus (da reicht ein entzündeter Biss) und das Rudel könnte aus sterben.
Abgesehen davon bin ich ein Mensch, dessen "Gewalt" für einen Hund 1) unbegreiflich wäre , ich habe als Chefin die Souverainität und Intelligenz meine Vorstellungen auch ohne Schläge o.ä. durch zu setzen und meine Hunde sollen mir vertrauen und mich nicht fürchten (und meiden), wenn sie einen Fehler gemacht haben - ich will sie ja korrigieren können.
Mir hat übrigens jemand erzählt, dass ehemalige Straßenhunde deshalb oft extrem verträglich mit Artgenossen sind, weil die heftigen Raufer meistens wegen Verletzungen nicht alt werden....klingt plausibel, ist wohl `ne natürliche Selektion. Ich habe ja auch einen Straßenhund zuhause und wundere mich (im Vergleich zu den anderen Hunden) immer wieder über ihre feine Kommunikation. Als gewalttätig würde ich die nicht bezeichnen - und die hat 1,5 Jahre wild auf der Straße gelebt.
LG Miriam, deren 3 Großen übrigens sehr gut erzogen sind OHNE Gewalt (sonst hätte ich bestimmt keinen Welpen dazu geholt - wäre stressig)