Pootie, blinder Groenendael geb. 01/2007

Pootie ist ein etwa 01/2007 geborener Groenendael aus Griechenland. Ein Tankstellenbesitzer hatte ihn dort von einem Züchter gekauft. Anfangs hielt der Mann Pootie mit seinen 8 Wochen einfach nur für besonders tollpatschig - das wird sich schon geben! Nach fast 2-monatigem Leben im Zwinger, in dem Pootie aufgrund seines seltsamen Verhaltens auch noch zusätzlich angekettet wurde, war eins klar: das Problem des Hundes würde sich wohl doch nicht von alleine lösen - Pootie ist nicht tollpatschig, er ist blind!
Mit dieser Erkenntnis gelangte der Besitzer zu der Einsicht, dass es besser wäre, den Hund in fachkundige Hände zu geben. Somit brachte er Pootie in die Tierstation in Nikiti (zu Samira Abou Hamdan - Leiterin), was seiner Frau jedenfalls sehr entgegenkam, da sie den Hund mit seiner Behinderung für einen Fluch hielt. (Sie hatte doch tatsächlich von ihrem Mann verlangt, dass dieser immer Handschuhe tragen solle, wenn er den Hund anfasste!) Etwa 4 Wochen später flog Pootie dann zu uns nach Deutschland.

Pootie ist seit Mai 2007 hier und hat sich prächtig entwickelt. Seine stark ausgeprägte Auto-Aggression, die sich durch heftiges Knurren, Zähnefletschen, lautes Kläffen und Blutigbeißen der Vorderpfoten gezeigt hat, ist so gut wie überwunden. Nur manchmal hat er noch kleine Ansätze von unnötigem Knurren, wenn er glaubt, sein Futter gegen seine Pfoten verteidigen zu müssen. Sobald man ihn aber anspricht oder anfasst, hört er sofort auf. Menschen gegenüber zeigt er keinerlei Aggression.
Außerdem ist da noch das "Kreiseln". Diese Stereotypie ist ein klassisches Zwingersyndrom und leider schon bei diesem jungen Hund vorhanden. Es tritt meist bei Spaziergängen auf oder auch bei Aufenthalten im Garten, weniger in geschlossenen Räumen. Grundsätzlich sollte auch dieses Verhalten unterbunden und durch sinnvolle Beschäftigung ersetzt werden. Auch hier hat er schon große Fortschritte gemacht. Auf unwegsamem Gelände z.B. läuft er einwandfrei, da er sich hier einfach auf den Weg konzentrieren muss.

Pootie ist wirklich ein toller Hund, äußerst anhänglich, verschmust und verspielt und natürlich auch lernfreudig. Er orientiert sich sehr nach Gehör und Geruch, und würde in diese Richtung sicher gerne weiter gefördert werden. Er ist mit Sicherheit eine Bereicherung für jeden verantwortungsbewussten Menschen, der viel Zeit, Geduld, möglichst einen Garten und den Willen hat, einem blinden Hund die Welt zu "zeigen", in dem er ein normales Hundeleben führen darf. Er mag nämlich keine Sonderbehandlung, und er ist kein "armer Hund", für ihn ist blind sein sowieso ganz normal. Insbesondere im Spiel mit seiner besten Freundin Maia geht er voll auf und niemand, der den beiden dabei zusieht, würde vermuten, dass der Schwarze blind ist.
Pootie ist leinenführig, läuft aber nach Möglichkeit frei, fährt Auto, ist fast stubenrein und kennt und mag Kinder, Katzen und andere Hunde.

Pootie wird vermittelt über Animal Pardnet e.V., gerne gibt auch die Pflegestelle (Peter Urgien) weitere Infos zu dem jungen Rüden, mail-Kontakt P.Urgien@gmx.net
Pootie ist geimpft, gechipt und besitzt einen EU-Heimtierausweis. Da Mittelmeertests bei so jungen Hunden nicht aussagefähig sind, wird bei Vermittlung Zeitpunkt und Kostenseite der noch durchzuführenden Tests mit den Interessenten abgesprochen.


an den Notseiten für Belgier, Handicapler etc. bin ich schon dran.....

auch Pootie verfrüht nach oben schubs, ich bin wegen Umzugs nämlich erst mal offline...

Pootie habe ich bei einem Workshop unserer Hundeschule kennengelernt, er hat einen sehr guten Bezug zu seinen Menschen und ist trotz seines (bei Erschöpfung / Überforderung) auftretenden Zwingerkollers (kreiseln) ein sehr lernfähiger und intelligenter Hund. Neue akustische Signale lernt er schnell und orientiert sich daran, er ist auch offen für alles Neue und wirkte auf dem unbekannten Gelände inmitten ihm völlig fremder Hunde nicht übermässig unsicher.

Ich persönlich war unglaublich überrascht davon, wie gut dieser blinde Hund in dem Workshop zurecht kam und auch davon, wie sicher er sich an der Seite seiner Bezugsperson bewegt ohne etwas zu sehen....

Pootie sucht immer noch....

Pootie hat leider seine Pflegestelle verloren, da sein Pflegefrauchen für sie natürlich glücklicherweise endlich Arbeit bekommen hat.

Der Rüde lebt nun in der Auffangstation der Nothilfe für Polarhunde e.V., wurde auch an selbigen Verein übereignet.

Pootie wäre nun recht dringend, denn seine Verhaltensauffälligkeiten (Kreiseln, Selbstverstümmelung) verschlimmern sich seit dem Umzug schleichend


Kontakt Monica Schwartze von der Nothilfe für Polarhunde e.V., Tel. 074 41 - 95 19 95
mail: nothilfe@polarhunde.de

Pootie wurde heute bei herrchen gesucht vorgestellt, ob sich daraufhin etwas tut, wird man sehen

Ich hab den Hübschen anläßlich der Aufzeichnung auch wiedergesehen und ihn zum zweiten Mal in völlig fremder Umgebung erlebt, diesmal auch ohne eine Bezugsperson, die er wirklich gut kannte.

Beeindruckt hat mich, wie gut sich dieser blinde Hund in der fremden Umgebung zurecht findet, wobei er sich da stark am Leinenhalter orientiert - egal ob bekannt oder unbekannt, Hauptsache jemand mit "Durchblick"

verträglich ist Pootie nach wie vor, er lag während der gesamten Vorstellung der Polarhunde zu Füßen der Moderatorin, da fiel von keiner Seite ein böser Ton...

und - es hat endlich Fotos, auf denen was zu erkennen ist von dem Buben

nu ist es geschafft: VERMITTELT!

Lebt nun bei einer sehenden Belgier-Hündin im Norden Deutschlands....

ich finde es immer wieder klasse, wenn gerade die Handicapler jemanden finden und wenn's dann noch so klasse ist wie bei Pootie (Frauchen eigentlich immer da, Riesengrundstück) isses doppelt schön....