Pferd schleift Jungen mit

Wir mussten uns nicht verabreden, irgendjemand war immer auf der Straße und so erweitert man halt seinen Horizont und landet irgendwann mit einer Freundin im Stall und fängt mit Pferden an.

Aber da liegt doch der Hase im Pfeffer - es gibt in einem Gebiet/Block/Kiez gar nicht mehr genug Kinder um eine Gruppe zu bilden, die dann auch aufeinander aufpasst.
Also wenn man die typischen Neubaugebiete und "sozialen Brennpunkte" mal raus nimmt, bzw. selbst dort ist es kaum noch so, dass ein Großteil der Bewohner junge Familien sind.

Dann der komplexe Wandel innerhalb der Familien, Gesellschaft, der Frauen und auch Männer.

Heute müssen meist beide Partner arbeiten, um gut über die Runden zu kommen, für das Alter vorzusorgen und - wichtig - für das eigene Selbstwertgefühl. Schlüsselkinder und ältere Kinder, die gezwungen auf ihre jüngeren Geschwister aufpassen gehören zum Glück der Vergangenheit an.

Ja, das geht auf Kosten der Autonomie und dem "Kindsein", wie wir es vor 40 - 30 Jahren noch hatten gehen, aber die Zeiten und persönliche Ansprüche haben sich geändert und was man Früher eben so gemacht hat/machen konnte geht heute so nicht mehr und hat nicht unbedingt was mit den Eltern zu tun.
 
  • 1. Mai 2024
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Hi Coony ... hast du hier schon mal geguckt?
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Aber kann man "früher" überhaupt noch mit "heute" vergleichen?

Wenn ich zurückdenke, dann haben wir Dorfkinder sobald wir laufen konnten (und andere, ältere Kinder dabei waren) allein draußen gespielt, sind mit 9 Jahren oftmals nur kurz zum Mittagessen heim gekommen und sonst den ganzen Tag irgendwo unterwegs gewesen. Auch mit Hunden (ohne Leine...) dabei oder auf Viehweiden zwischen Schafen, Rindern oder Pferden.

Das waren aber auch Zeiten, wo generell viel mehr Leben draußen stattfand, wo wir schon allein deshalb fast immer mehr oder weniger im Blick irgendeines Erwachsenen waren, wo auch alle Dorfbewohner ganz selbstverständlich auf uns geschaut haben, die überhaupt nix mit uns zu tun hatten und sich nicht hätten kümmern müssen, wo aber eben auch jeder uns notfalls zur Ordnung rufen, schlimmstenfalls sogar Backpfeifen verteilen konnte, wenn wir Unfug gemacht haben, wo nur wenige Autos durch's Dorf fuhren (und die fuhren immer langsam, weil sie eh nur 30 PS hatten und weil jeder Autofahrer eigene Kinder und Köter auf der Straße hatte und entsprechend vorsichtig fuhr) und wo auch keine "Fremden" im Dorf unterwegs waren - und wenn, fielen die sofort jedem auf und wurden gleich aus irgendeinem Garten oder einem Küchenfenster angequatscht...

Klingt nach "Michel aus Lönneberga", war auch ein bißchen so. Wir waren sicher freier und auch früher "erfahrener" als heutige Kinder. Man konnte und musste uns mehr zutrauen - aber auch zumuten. Denn wenn wir dann mal übel vom Nachbarsesel getreten wurden oder mit dem Fahrrad im Tiefflug über den Schotter gesegelt sind und ein paar Zähne eingebüßt hatten oder uns beim Zündeln die Finger versengt, den alten Heuschober in Brand gesetzt und dafür Ohrfeigen vom Bürgermeister gekriegt hatten, dann gab es zuhause kein Mitleid und kein Geschiss, und es gab auch keine Anzeige für den Bürgermeister, sondern es gab noch zusätzlich den Hintern voll und den Standardkommentar dazu: "Das wirst du verdient gehabt haben!"

Worauf ich hinaus will: die Welt hat sich seitdem weitergedreht. Und zwar rasant. Kinder haben heute (zumindest hier in Deutschland) einfach nicht mehr die Möglichkeiten, sich so frei zu entfalten und wichtige Erfahrungen zu sammeln, die es erlauben würden, ihnen schon früh viel selbstständiges Handeln zuzutrauen. Das ist so. Aus vielerlei Gründen. Weil "der Planet" ein anderer ist inzwischen, weil Eltern ganz anders denken, weil die Gefahren andere sind, weil (die meisten) Kinder insgesamt so sehr in Watte gepackt und so extrem in den Mittelpunkt gestellt werden, daß sie ganz "anders reifen", als wir damals.

Einem 9-jährigen von damals hätte jeder den schweren "Ackergaul" an die Hand gegeben und ihn damit alleine auf die entfernte Weide oder ins Nachbardorf zu Onkel Karl geschickt. Und es wäre nix passiert - weil der Bubi den Umgang mit dem Pferd von klein auf gelernt hatte. Und wenn dann doch mal was passierte, wurde das als Unfall "hingenommen". Einzelfälle, die heute durch die Presse gehen und tagelang für Gesprächsstoff sorgen, gehörten damals - wie soll ich sagen? - "selbstverständlicher" zum Leben.
 
Früher, eine ganz persönliche Empfindung meinerseits, waren es einfach "nur" Unfälle, traurig aber eben Shit happens. Heute wollen die Menschen einen Schuldigen jemand den sie Verantwortlich machen können, durchs Dorf jagen, verklagen und gern auch Geld bei raus holen.

Gestern waren es eben Kinder, heute soll der Rechtsanwalt aus allem rausholen was geht.

Früher hat man sich mehr getraut auch als Eltern. Heute sieht man sich Anzeigen und Schadensersatzklagen gegenüber, wird vieles heute aufgebauscht, bei dem man früher nicht mal aus dem Schaukelstuhl auf der Terasse aufgestanden wäre.

Meine Kinder fahren allein zur Schule, und nach der Schule gern spontan mit dem Rad oder Bus durch den Ort zu Freunden oder auf den Spielplatz. Dank Handy geht das alles, da wird die BVG App gezückt und kurz per What's App bescheid gesagt.
 
Früher war sicher nicht alles besser, z.B. dass jeder Erwachsene einfach Backpfeifen verteilen durfte.
Zum Glück sind die Zeiten vorbei!

Es war nur eine Beschreibung der damaligen Zustände, keine Wertung.

Und ja, viele Kinder sind wegen diesem Wandel heutzutage einfach unselbständiger.

Sie müssen sich anderen Herausforderungen stellen, da möchte ich nicht tauschen!

Unfälle mit Tieren gab es damals wie heute, aber dank fehlender Medien, haben wir halt nicht alles erfahren.
 
Und ja, viele Kinder sind wegen diesem Wandel heutzutage einfach unselbständiger.

Sie müssen sich anderen Herausforderungen stellen, da möchte ich nicht tauschen!

Unfälle mit Tieren gab es damals wie heute, aber dank fehlender Medien, haben wir halt nicht alles erfahren.
Die Kinder heute können einfach frühzeitig ganz andere Dinge, als wir damals. Das meinte ich damit, als ich schrieb, die reifen anders. Nicht langsamer oder weniger "gut", einfach total anders.

Z. B. dieser ganze Technik-Kram. Das saugen die heute schon mit der Muttermilch auf - und manche in unserem Alter haben das noch immer nicht gelernt.

Aber dafür fehlt den heutigen Kindern völlig dieses "Lebensnahe". Ich finde grad kein besseres Wort. Die wissen und können ganz andere Dinge als wir früher. Aber mit diesen Fähigkeiten und in der heutigen Zeit lässt sich eben nicht die gleiche Kindheit leben, wie wir sie hatten. Und wenn das dann trotzdem versucht wird oder sich irgendwie ergibt, geht es vielleicht auch eher mal schief?

Und ja, das ist ganz sicher so, daß wir heute durch die Medien sofort alles erfahren, aber damals gehörten auch Unfälle und Katastrophen mehr zum Leben dazu. Das war "gottgegeben", sozusagen. Ich kenne z. B. kaum jemanden in meinem Alter oder eher älter, der nicht mindestens eine Narbe irgendwo hat, die von einem Hund stammt. Das war fast "normal" und kaum der Rede wert. Dem Hund und dem Besitzer passierte nix, aber der Gebissene bekam noch eine an den Hinterkopf und wurde erst mal gefragt, ob er den Hund geärgert hatte.
Man stelle sich das heute mal vor.
 
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