Pommel schrieb:
Was ist jetzt ? Zeitpunkt, als der Artikel geschrieben wurde, als der Reporter vor Ort war, ...
Der Zwischentitel des Artikels lautet - und darum gehe ich einfach mal davon aus, dass der Hund immer noch dort liegt:
Erschossener Rottweiler "Mauki" liegt seit einer Woche in Wiese - niemand will ihn entfernen.
Also weder der Jäger, noch die Gemeinde, noch die Polizei (die immerhin dem Besitzer die Verantwortung zuweist), noch der Besitzer.
lektoratte schrieb:
Es sei denn, der Schreiber hat von der Zeitenfolge im Deutschen keine Ahnung und meinte: "Der noch immer in der Wiese lag". Dann lag er zum Zeitpunkt des Fundes noch dort, muss es aber jetzt nicht mehr tun.
Pommel schrieb:
Darum geht es aber nicht. Sonst hätten sich die Zeitungsleute den Zwischentitel "niemand will ihn entfernen" sparen können.
Ich bin also doch noch nicht total verkalkt.
lektoratte schrieb:
Immerhin lag er nach dem Fund wohl lange genug noch dort herum, dass der Zeitungsmensch ein Bild davon machen konnte.
Pommel schrieb:
War es der Zeitungsmensch?
Einwand akzeptiert. Vermutlich nicht, unter dem Bild steht der Rechtvermerk "privat".
Aber - s.o. - es scheint in der Tat so zu sein, dass der Hund noch dort liegt.
Von oben gesehen wird man den Hund tatsächlich nicht gesehen haben ... ausserdem lag im fraglichen Zeitraum wahrscheinlich Schnee!
Auch wieder ein guter Einwand - auch wenn es auf dem Bild so aussieht, als sei es zwar längere Zeit sehr kalt gewesen, habe aber nicht geschneit. Wenn vor einer Woche viel Schnee lag, und der Boden immer noch so gefroren aussieht, wie auf dem Bild - ist es unwahrscheinlich, dass es zwischendurch stark getaut hat. Andererseits lebe ich schon solange hier am Niederrhein (offensichtlich), dass ich zugebe, mich mit Schnee nicht mehr so gut auszukennen.
Klar kann man den Hund von oben nicht gesehen haben - aber hätte man
sorgfältig gesucht, hätte man ihn in der nahen Umgebung vom Haus doch finden können.
lektoratte schrieb:
Oder überhaupt nach dem Hund gesucht. Der war halt weg. Ja Pech, er wird schon wieder auftauchen, oder auch nicht.
Pommel schrieb:
Oh, Du kennst ihn persönlich? Oder sprichst Du aus Erfahrung mit HH? Oder was soll uns der Absatz sagen?
Dass ich als ausgemachtes Landei durchaus Erfahrung mit Hundehaltern habe, die ihre Hunde (auch nach wiederholten Ermahnungen vom Jagdpächter) einfach weiter frei laufen gelassen haben - wenn der Hund weg war, war er halt weg.
Entweder er tauchte wieder auf, oder eben nicht. Da hat keiner tasso informiert (was es damals auch noch gar nicht gab), oder die Polizei, geschweige denn sich mal selbst auf die Suche gemacht.
Dann wurde halt aus dem nächsten Ups-Wurf oder sonstwoher der nächste Hofhund angeschafft.
(Einziger Vorteil: Es gab nirgendwo Kettenhunde bei uns im Dorf. Ein paar im Zwinger und eben ein paar notorisch bekannte Streuner.)
Trotzdem hätten übrigens auch diese Hundehalter zumindest vom örtlichen Jagdpächter erwartet, dass er ihnen mitteilt, wenn er ihren Hund erschossen hätte, denn "man kannte sich".
Pommel schrieb:
Ich weiss ehrlich nicht, wovon Du gerade sprichst bzw. worum es geht
Jetzt klarer?
Wer sich so wenig drum kümmert, was dem eigenen Hund zustößt, und einfach immer so weitermacht, wie bisher (Hunde gibt's ja auch an jeder Ecke und die kosten ja nix) - der muss halt einfach damit
rechnen, dass dem Hund bei diesem freien Leben auch was zustößt.
Genau wie der Besitzer von Freigängerkatzen auch.
Die HH, die ich kannte, haben das getan. Oder vielleicht auch nicht, aber irgendwie war's denen wohl scheinbar relativ egal, was dann dem Hund vielleicht zustößt.
Wir haben zwar nicht in einer stark bejagten Gegend gewohnt, aber fast direkt an der A1. Der dann auch das eine oder andere Tier zum Opfer gefallen ist.
Vom Jagdpächter erschossen wurde - nach Jahren und diversen Gesprächen mit den Besitzern - so weit ich mich erinnern kann, nur eine Hündin, von der aber im ganzen Dorf bekannt war, dass sie (sehr erfolgreich) jagte. Und der hat das
natürlich den Besitzern mitgeteilt und ihnen den Hund gleich mitgebracht.
(Was, wenn es denn schon soweit kommen musste, auch das Mindeste ist, was man als Jäger halt so macht.)
Ich weiß nicht, ob den Besitzern das "egal" war, aber die lief ständig frei rum und kam wohl manchmal auch tagelang nicht nachhause. Entweder, sie hatten keinen Erfolg damit, sie auf dem Grundstück zu behalten, oder sie hatten sich halt damit abgefunden, dass die "so war".
Letztes Edit: Es gab aber noch
mehrere frei herumlaufende Hunde, wo die Besitzer vom Pächter verwarnt worden sind. Die Hunde liefen aber weiterhin frei. Er hat sie halt nur nie auf frischer Tat ertappt.
lektoratte schrieb:
Das kann man finden, wie man will - wenn man weiß, dass direkt vor der Haustür ein Jagdrevier beginnt, lässt man den Hund eben nicht unbeaufsichtigt draußen herumlaufen, wenn man solche Ereignisse nicht von vornherein mit einkalkuliert. Wenn man das aber tut - ja, dann hat der Hund halt Pech gehabt und ist der Dumme, aber man selbst als Besitzer ist eigentlich mit Schuld daran.
Ich seh die Verantwortung hier weniger (nicht gar nicht, aber weniger) bei den Jägern als beim Besitzer.
Pommel schrieb:
Freiheit den Jägern .... horrido ....
Das habe ich nicht so gemeint, und das solltest du eigentlich wissen.
Ich sehe es ganz pragmatisch:
Es gibt Dinge, die kann man schlecht ändern. Eins ist die A1 direkt vor der Haustür. Ein anderes ist ein Jagdrevier direkt vor das Haustür in der Jagsaison.
Jeder, der auf dem Land wohnt, weiß, dass der zuständige Jagdpächter idR ein Problem mit wildernden oder streunenden Hunden im Revier hat. Und dass da oft schon das "harmlos herumlaufen" als wildern gilt (ob nun berechtigt oder nicht, das ist ein anderes Thema).
Wenn es denn außerdem stimmt, dass der Besitzer schon ermahnt wurde, den Hund nicht mehr frei laufen zu lassen (was ich nicht weiß - es könnte auch eine Schutzbehauptung der Jäger sein), müsste er es erst recht wissen, dass da Probleme bestehen.
Trotzdem lässt er aber seinen Hund nachts draußen herumlaufen.
Das finde ich vom Besitzer dem Hund gegenüber nicht fair - und das völlig unabhängig davon, ob ich gut finde, wie sich die Jäger verhalten haben.
Es ist doch komplett egal, was für Freiheiten oder nicht Jäger haben
sollten - Fakt ist, dass sie sich bestimmte Freiheiten u.U. herausnehmen. Weiß ich das, bin ich entsprechend vorsichtig. Hinterher aufs Fass zu kletter, sich in die Brust zu werfen und zu sagen: "Der hätte das aber nicht tun
dürfen", macht den Hund nämlich auch nicht wieder lebendig.
Und ich kenne genug Hofhunde, die im Umkreis von 200 m um den Hof herum patroullieren, das ist ihr Job und kein Grund, sie abzuknallen!
Ich kenne keinen einzigen und möchte auch nicht 100 oder 200 m von einem Haus entfernt von einem "patrouillierenden" Hund ohne Besitzer gestellt werden, vorausgesetzt ich habe guten Grund und eine Berechtigung, mich dort aufzuhalten, wo ich es tue.
Um es mal klar zu sagen: Ich kann mir durchaus Situationen vorstellen, wo es für die Jäger geboten erschien, den Hund zu erschießen (ohne dem Hund einen Vorwurf zu machen). Aber da sie ja wussten oder ahnten, welcher Hund es war und wohin er gehörte, hätten sie wenigstens am anderen Tag zurückkommen können, ihn suchen und den Besitzer verständigen.
Dass sie das nicht getan haben, spricht in der Tat sehr gegen sie.
Nochmal zum Thema Katzen:
Ich wollte damit nicht sagen, dass es in Ordnung ist, eine erschossene Katze nicht zu melden. Nur, dass ich je nach Umständen eher verstehen kann, wenn der Jäger nicht alles Vorstellbare tut, um rauszufinden, wem eine erschossene Katze nun gehört hat, als bei einem Hund.