Das HAMBURGER ABENDBLATT (11.11.2000, S. 12)
berichtet im nachhinein über die Mahnwache vor
dem Hamburger Rathaus:
Wenn sich Tierschützer verbeißen ...
Wie weit darf die Hundeliebe gehen? Kaum so weit
jedenfalls, wie die Gegner der Hundeverordnung zu
gehen bereit sind, die bis zum heutigen Sonnabend
mit einer Mahnwache vor dem Rathaus protestieren.
"Ortwin Runde quält und tötet Hunde", steht auf
einem der Spruchbänder, die die kleine Gruppe vom
Verein Tierbefreier aufgestellt hat. Das mag vom
Recht auf freie Meinungsäußerung noch gedeckt
sein, schließlich ist der Bürgermeister als
Präsident des Senats verantwortlich für die
Hundeverordnung, die seit dem Sommer in Kraft
ist und die die Tötung Kampfhunden erlaubt. Und
Runde hat sich persönlich sehr stark für die
Verordnung engagiert, nachdem ein Kampfhund den
sechs Jahre alten Volkan in Wilhelmsburg zerfleischt
hatte.
Auf jeden Fall ist die Grenze des Hinnehmbaren auf
einem anderen Plakat überschritten, das sich an die
fachlich zuständige Sozialsenatorin Karin Roth wendet.
"Wesenstest für Senatorin Roth tut Not", steht da,
und das soll ziemlich unverhüllt die Assoziation zu
jenem Test wecken, der nach der Hundeverordnung
maßgeblich über Leben und Tod eines Kampfhundes
entscheidet.
Trägt diese Form sprachlicher Militanz nicht dazu bei,
die Gewalt-Hemmschwelle zu senken? "Wir meinen mit dem
Satz, dass Frau Roth vielleicht einfach ihr Amt
niederlegen sollte, wenn sie den Wesenstest nicht
besteht", schwächt Angelika Jones vom Verein
Tierbefreier ab. Nur: Gesagt wird etwas anderes.
Aufregen könnte man sich auch darüber, dass die
Hundehalle, in Harburg als "Vernichtungslager"
bezeichnet wird, was einen Vergleich zu den KZs
der Nazis nahelegen soll. Warum fällt es den
engagierten Tierschützern so schwer, zwischen
Menschen und Tieren zu unterscheiden?
PETER ULRICH MEYER
berichtet im nachhinein über die Mahnwache vor
dem Hamburger Rathaus:
Wenn sich Tierschützer verbeißen ...
Wie weit darf die Hundeliebe gehen? Kaum so weit
jedenfalls, wie die Gegner der Hundeverordnung zu
gehen bereit sind, die bis zum heutigen Sonnabend
mit einer Mahnwache vor dem Rathaus protestieren.
"Ortwin Runde quält und tötet Hunde", steht auf
einem der Spruchbänder, die die kleine Gruppe vom
Verein Tierbefreier aufgestellt hat. Das mag vom
Recht auf freie Meinungsäußerung noch gedeckt
sein, schließlich ist der Bürgermeister als
Präsident des Senats verantwortlich für die
Hundeverordnung, die seit dem Sommer in Kraft
ist und die die Tötung Kampfhunden erlaubt. Und
Runde hat sich persönlich sehr stark für die
Verordnung engagiert, nachdem ein Kampfhund den
sechs Jahre alten Volkan in Wilhelmsburg zerfleischt
hatte.
Auf jeden Fall ist die Grenze des Hinnehmbaren auf
einem anderen Plakat überschritten, das sich an die
fachlich zuständige Sozialsenatorin Karin Roth wendet.
"Wesenstest für Senatorin Roth tut Not", steht da,
und das soll ziemlich unverhüllt die Assoziation zu
jenem Test wecken, der nach der Hundeverordnung
maßgeblich über Leben und Tod eines Kampfhundes
entscheidet.
Trägt diese Form sprachlicher Militanz nicht dazu bei,
die Gewalt-Hemmschwelle zu senken? "Wir meinen mit dem
Satz, dass Frau Roth vielleicht einfach ihr Amt
niederlegen sollte, wenn sie den Wesenstest nicht
besteht", schwächt Angelika Jones vom Verein
Tierbefreier ab. Nur: Gesagt wird etwas anderes.
Aufregen könnte man sich auch darüber, dass die
Hundehalle, in Harburg als "Vernichtungslager"
bezeichnet wird, was einen Vergleich zu den KZs
der Nazis nahelegen soll. Warum fällt es den
engagierten Tierschützern so schwer, zwischen
Menschen und Tieren zu unterscheiden?
PETER ULRICH MEYER