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Ich glaube, dass in den USA viel mehr überwacht wird....
Aber ich kenne mich mit der Materie nicht aus, das ist nur ein Gefühl...
 
  • 30. April 2024
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Hi Melli84 ... hast du hier schon mal geguckt?
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... ohne die daten und deren verarbeitung hätte es den massenmord an der jüd. bevölkerung im 3. reich nicht geben können:

je mehr daten erfasst werden, umso mehr schindluder kann damit im falle eines falles getrieben werden
 


Daran hätte ich nicht mehr geglaubt. Jens Söring kommt frei.
Nach über dreissig Jahren Haft!

An seine Schuld habe ich nie geglaubt, sondern ihn lediglich für einen zwar hochintelligenten, aber dennoch vollkommen naiven, verwöhnten Bengel gehalten, der sich von einem eiskalten, durchtriebenen Luder hat einlullen und vereinnahmen lassen.

Wer den Fall nicht kennt, kann hier die Doku ''Das Versprechen'' anschauen:

 
Das war heute Nacht die wahnsinns Meldung für mich.

Wobei er ja schon mal so weit war, ich glaub das erst endgültig wenn er im Flugzeug sitzt.
 


Daran hätte ich nicht mehr geglaubt. Jens Söring kommt frei.
Nach über dreissig Jahren Haft!
Nicht wahr? Das freut mich wirklich sehr für ihn. Ich habe ihn auch niemals für schuldig gehalten, eher für einen sehr naiven und sehr verliebten jungen Mann, der die Tragweite seiner Handlungen, trotz immensen IQs nicht abzuschätzen wußte. Sehr sehr tragisch und die Dokus dazu sind unfassbar beklemmend wie ich finde.
 
Etwas ist wohl dieses Mal anders gelaufen bei der Bewährungsanhörung
14 Mal hat das Parole Board in den vergangenen Jahren über Sörings Leben entschieden. Immer kam der gleiche Interviewer, stellte die gleichen Fragen, lehnte mit den gleichen Phrasen die Bewährung ab. Diesmal kam eine Frau, stellte andere Fragen. Es sitzen neue Leute im Parole Board. Kemba Smith Pradia zum Beispiel, die 2000, nach sechseinhalb Jahren Haft, von Bill Clinton begnadigt wurde. Sie weiß, was es heißt, ins Leben zurückzukommen.
 
Ich stell mir da echt die Frage, wie jemand mit der heutigen Zeit klar kommen wird, der 33 Jahre in Haft war ... nicht all zu selten liest man, dass Exhäftlinge, die Jahrzente hinter Gittern saßen, mit der Welt draussen nichts mehr anfangen können und lieber freiwillig in den Knast zurückgehen.
 

Leicht wird das sicher nicht. Vor allem deshalb, weil Jens Söring ja nach Deutschland ausgeliefert wird. Ein Land, aus dem zwar seine Eltern stammten, das er aber so gut wie gar nicht kennt.

Dazu kommt wohl, daß der Strafvollzug in den USA, in dem Söring über 30 Jahre "gelebt" hat, sich doch erheblich vom hiesigen System unterscheidet. Er dürfte also wirklich eine "Alltagslücke" von gut 30 Jahren haben. Das wird hart. Aber allemal besser, als unschuldig in einer Einzelzelle zu sterben...
 
Ich halte den für so intelligent, dass er das mit Sicherheit irgendwie hin bekommt.
Auch wenns wahnsinnig schwer wird.

Kann man sich ja gar nicht vorstellen, wie das sein muss.

Wahnsinnig finde ich persönlich ja, dass Elisabeth auch frei konmt.
 
Und wäre die DNA der Dame bereits gespeichert gewesen - was man heutzutage vermutlich macht, wenn jemand direkten Kontakt mit entsprechendem Material hat

Das hätte in dem Fall nichts genutzt, denn die Stäbchen waren an sich für steriles Arbeiten gedacht - aber nicht für DNA-freies.

Es hätte - und hat auch heute nicht, vorausgesetzt, der vorgesehene Verwendungszweck hat sich nicht geändert - für den Hersteller daher keinen Grund gegeben, die DNA-Informationen der Mitarbeiterin zu speichern.

Abgesehen davon, dass zum Zeitpunkt des Geschehens es noch nicht so einfach war, mal eben "DNA-Daten" von jemandem zu erzeugen und zu speichern.

Ein Problem war auch, dass die Methoden die Analyse von immer feineren Spuren erlaubt haben. Rein theoretisch kann man aus einem einzigen Molekül DNA ausreichend viel DNA für einen genetischen Fingerabdruck gewinnen - aber je geringer die Vorlage konzentriert ist, desto größere Bedeutung gewinnen spurenweise Verunreinigungen, weil die uU in derselben Menge vorliegen wie die DNA, die man untersuchen will.

Man geht bei so einer Spurenanalytik so vor: Die DNA in der Probe wird mithilfe von DNA-Einzelbausteinen und einem bakteriellen Enzym so lange kopiert, bis genug DNA (idealerweise identische Kopien der Vorlage) da ist, um die mit gängigen Verfahren zu untersuchen. Dabei wird jede DNA kopiert, zu der die eingesetzten Starterfragmente ("Primer") passen.

Diese sind idR speziesspezifisch, also, für Hunde oder Bakterien oder nimmt man andere Primer als für Menschen - die eingesetzten Wattestäbchen waren für mikrobiologische Nachweise geeignet, sprich, (weitgehend) Bakterien-DNA-frei.

Die DNA, die in der Probe am meisten vorhanden ist, setzt sich beim Kopieren letztlich durch, sodass spurenweise Verunreinigungen nicht mehr ins Gewicht fallen. Wenn aber sowohl die Probe als auch die Verunreinigung in ähnlich niedriger Konzentration vorliegen, wie in den vorliegenden Fällen, bestimmt irgendwann die Statistik, welche DNA (die vom Tatort oder die am Wattestäbchen) vermehrt und nachher nachgewiesen wird.

Die entsprechenden Verfahren waren damals brandneu, das Feld hatte sich enorm schnell entwickelt, und viele Fallstricke waren in der Praxis schlicht noch nicht bekannt.

Man hat insofern daraus gelernt, als heute teils vorbehandelte Wattestäbchen eingesetzt werden, die Kontrollen strenger sind, und im Fall eines Verdachts direkt geprüft wird, ob eine Kontamination infrage kommt.

Man hat insofern, dem Föderalismus sei Dank, nichts daraus lernen können, als es immer noch keine verbindlichen Standards für Behörden und/oder Hersteller für diese Tests gibt und jedes Land in Sachen Methodik, Materialanforderungen, Weiterbildung der Mitarbeiter etc sein eigenes Süppchen kocht.

Ich verstehe bis heute nicht, warum es nicht möglich war, zu prüfen, ob es zwischen den einzelnen Fällen Parallelen beim Labormaterial gegeben hatte. Einzelfallproben bei Wattestäbchen reichen nicht aus, wenn nur immer wieder mal einzelne Chargen verunreinigt sind.
 
So. Mich hat ein Bekannter (selbst Jurist) heute auf diesen Artikel zum Fall Jens Söring aufmerksam gemacht:



Ich habe ihm darauf geantwortet mit dem Hinweis, daß der Verfasser des Artikels als Amerikaner, der selbst auch im amerikanischen Rechtssystem gearbeitet hat, offenbar bei Sätzen wie

>>"Sörings Schuld ist also eindeutig bewiesen und von etlichen Gerichten überprüft und bestätigt worden."<<

vielleicht vergessen hat, daß auch die amerikanische Justiz keineswegs unfehlbar ist, wie zahlreiche Fälle, wie die von Craig Coley oder - um sogar einen in Deutschland recht bekannten Fall zu nennen - Debbie Milke zeigen.

Fälle, die auch ganz "klar" waren, Angeklagte, die auch "eindeutig schuldig" waren, die "rechtmäßig" verurteilt wurden und die eben doch unschuldig waren, Jahrzehnte im Gefängnis saßen.

Wenn man Studien glauben möchte, sollen fast 5% der Todeskandidaten in den USA unschuldig sein...

Also, für mich bleibt der Fall Söring weiter offen. Mein Gefühl sagt mir, er war's nicht. Womöglich war er eingeweiht, irgendwie involviert, vielleicht war er sogar am Tatort, aber ich glaube ihm, wenn er sagt, daß er nicht der Mörder ist.

Vielleicht erfahren wir eines Tages noch die ganze Wahrheit?
 
Wichtig ist nur das er freikommt. Das amerikanische Rechtssystem ist alles andere als unfehlbar..aus dem Grunde sind in vielen Bundesstaaten auch die Todesstrafe abgeschafft worden.
 
Genau genommen ist kein Rechtssystem unfehlbar.

Schwierig wird es nur, wenn zu viele Leute glauben, das sei möglich.
 
Hallöchen... ich hab mich bis Seite 8 rangearbeitet... ich finds irre spannend... aber ich brauch ne Pause! *uff*
 

Hierzu gibt es einen Podcast, der u. a. diesen Fall in drei Teilen noch einmal thematisiert:

Und zwar jeweils unter dem Titel "Fahrt in die Finsternis" (ab dem 09.08.2019).
 
Da der youtube-Link zu dem Film ''Das Versprechen'' über den Fall Jens Söring, den ich neulich gepostet hatte, nicht mehr funktioniert, hier ein bis Ende Dezember funktionierender link zur Arte-Mediathek, die den Film nach der Meldung über Sörings Freilassung wieder frei geschaltet haben:
 
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