Kastration in der Trächtigkeit, hat jemand Erfahrungen?

Birgit

Laut TA ist die Kastration einer Hündin auch noch nach der vierten Woche der Trächtigkeit möglich. Da ich damit noch nie was zu tun hatte, frag ich mal Euch, ob Ihr mit sowas Erfahrungen habt.

Folgender Fall:
Ein schwerstbehinderter Alkoholiker hält auf seinem Gartengrundstück eine Hündin und einen Rüden zusammen in einem Zwinger. Sie durften bis vor kurzem frei auf dem Grundstück laufen, aber da der Rüde immer ausbüxte, sind sie nun im Zwinger wenn der Mann nicht da ist.
"Da" ist er allerdings sehr selten, die Gartennachbarn füttern die Hunde, jetzt im Dezember sind aber kaum Leute draußen in dieser Kleingartenanlage.
Am 12.11.03 hat eine mir bekannte Frau wiedermal die Hunde mit Futter versorgt und hat bei der Gelegenheit beobachtet, dass der Rüde die Hündin deckte, verhindern konnte sie es leider nicht.
Der Rüde ist der Sohn der Hündin, die Hündin ist in ihrem Leben (sie ist zehn Jahre alt) wohl mindestens bei jeder zweiten Hitze gedeckt worden, wenn nicht noch öfter.
Gestern war ich mit dem Amts-Vet. vor Ort, die Hunde waren gut genährt (von den Nachbarn), der Zwinger angeblich i.O. (sagt der Vet.) ich sehe das anders. Der Zwinger erschien mir zu klein, höchsten 8qm Grundfläche wo ca. 2qm für den Verschlag weggehen, das ist so ein aus Presspappe hingezimmertes Ding für beide Hunde. Der Rest des Zwingers nach drei Seiten offen. Näpfe waren nicht sichtbar, kein Liegebrett vorhanden.
Der im Zwinger vorhandene Kot sah alt aus. Wir kamen leider nicht aufs Grundstück, da der Zwinger aber direkt hinterm Maschendrahtzaun steht, konnten wir alles sehen und dies entsprach nicht den Vorschriften aus der Tierschutz-HundeVO.
Ich habe den Vet. überredet, den Halter wenigstens auf die von mir (eigentlich uns, aber naja, die vom Vet.-Amt sehen es eben nicht so eng) festgestellten Haltungsmängel hinzuweisen und Auflagen zu erteilen.
Das reicht aber natürlich nicht aus. Heute habe ich eine unserer TÄ´s angerufen, die ist der Meinung man könnte durch Kastration noch abtreiben.
Dann habe ich den Halter kontaktiert, nach einigen gegenseitigen wüsten Beschimpfungen ist er nun bereit, das bei der TÄ durchführen zu lassen. War noch die Kostenfrage zu klären, übernimmt der hiesige TSV.

Nun zur eigentlichen Frage: Was ist denn nun besser für die zehn Jahre alte Hündin? Abtreiben samt Kastration oder Werfen?
Ich wäre schon für die Abtreibung, zumal es sich um DSH-Mischlinge handelt und man mit acht Welpen rechnen muss, welche dann erstmal kein Zuhause haben.


Weiß jemand, welches Risiko das Höhere für die Hündin ist?
 
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Hallo Birgit,

ein Bekannter von mir hat seine Rottweiler-Hündin 3 Wochen vor dem errechneten Termin ausräumen lassen. Absolut problemlos.

Der Dösel hat gar nicht gemerkt, dass seine Hündin trächtig war. Erst nachdem ich ihn darauf aufmerksam gemacht habe ist er zum TA, da war's schon relativ weit fortgeschritten mit der Trächtigkeit. :( Vater war übrigens ein Husky ...und Muttern hat auf die Rotti-Hündin wohl nicht richtig aufgepaßt ......
 
Wenn man bedenkt, wie oft die Hündin schon Mutter war und was wachsende Welpen in einer Hündin so anrichten (Mangelerscheinungen möglich bei nicht gerechter Fütterung), wäre ich durchaus fürs kastrieren, auch im Hinblick auf die erwarteten Welpen, die wieder irgendwo unter müssen.

Risiko bei der Kastration ist natürlich die Kreislaufbelastung, was aber auch passieren kann, falls durch Mangelerscheinungen oder die sonstige Konstitution der Hündin ein Kaiserschnitt erforderlich ist.

Nach meinem TA ist die Kastration samt Abtreibung sogar bis 14 Tage vor der Geburt möglich.
 
Erfahrungen ? Ja. Leider 2x.

1. x Cyrus deckt Stasl......... er 4 Monate, sie zuchtuntauglich. Es hätte geklappt, unglaublich. Kastration am 35. Tag der Trächtigkeit, absolut problemlos.

2. gewollter Deckakt bei Utah vom Falltor, Gebärmuttervereiterung am 56.Tag........, war zwar bitter, aber problemlos im Nachhinein. Allerdings wurden neben 8.Welpen auch 5 Liter Eiter entfernt incl. Gebärmutter . puhhh*schüttel* der Geruch ist krass.


So nun aber zu Deinem Problem: Bei einer 10jährigen DSH Hündin ist beides ein Risiko. Allerdings hält sich das Risiko bei der Kastration in Grenzen, im Gegensatz zu einer Geburt............. das Einzige was mir Sorgen machen würde, ist die Narkose ( hier unbedingt Monitoring und Atemnarkose mit Tubus!)Aber dieses Risiko bleibt auch bestehen, wenn und das ist nicht unverscheinlich, die Hündin ihre Welpen durch zu geringen Muskeltonus ( fehlende oder schwache Preßwehen) nicht allein austreiben kann..........
Ich würde kastrieren, allerdings bei einem TA, der die Narkosen wirklich gut machen kann.


Lg quini
 
(Wakans) Petra

Ich kenne das nur bei Streunerkatzen, die auch noch zwei Wochen vor der Geburt ausgeräumt werden. Geht problemlos, es muss nur ein Bauchschnitt gemacht werden statt ein Schnitt an der Seite.

Es gibt allerdings TÄ, die verweigern eine Abtreibung so kurz vor den Geburtstermin aus ethischen Gründen. Wirklich klasse finde ich es auch nicht, aber die Alternative ist nicht besser: In der Regel 4 - 6 Streunerkatzen mehr und eine Mutterkatze, die immer noch nicht kastriert ist und auch nicht mehr in die Falle gehen wird.

Und bei einer so alten Hündin mit solch einem Leben würde ich das Narkoserisiko allemal eingehen. Man muss ja auch weiterdenken: Offenbar reichen die Haltungsmängel ja nicht aus, um die Hunde einzuziehen. Die Hündin würde ohne Betreuung mitten im Winter werfen, niemand würde darauf achten, wie es Welpen und Mutter geht. Das arme, alte Mädel!

Viele Grüße
Petra
 
Danke,
ich werde die Kastration Montag durchführen lassen. Ich muss nur noch fieberhaft nach einer Pflegestelle für nach der OP suchen. Erstmal kann sie ein paar Tage bei der TÄ bleiben, das machen wir in Tierschutzfällen immer so und die TÄ hat Unterbringungsmöglichkeiten und Betreuung.
Der Herr hat es nämlich abgelehnt, die Hündin zu betreuen. Er müsste sie mit in die Wohnung nehmen und müsste sie ja dann stundenweise allein lassen, wenn er den anderen Hund draußen noch versorgen muss (jaja, als ob das bis jetzt sooo ein Problem gewesen ist).
Als ich ihm vorschlug, den Rüden solange in der Fundtieranlage aufzunehmen, hat er das abgelehnt, ohne Begründung.
Dabei waren beide Hunde bei mir in der Anlage schon mal längere Zeit auf seine Bitte hin kostenlos untergebracht, damals war dort wo sein Garten ist alles vom Hochwasser überflutet. Ich werde den Verdacht nicht los, dass er die Hündin gar nicht wieder haben will, auch gut! Besser als bei ihm im Garten kann sie es überall haben. Gerüchteweise hat man ihm den Garten gekündigt, das könnte der Hintergrund sein.
Und wenn der Rüde mal wieder ausbüxt, dann ist der natürlich niemals nicht von uns wieder eingefangen worden, ich schwör!!!:rolleyes:
 
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