Westfälische Rundschau
Unna: Kampfhundwelpen nach Amerika
"abgeschoben"
Unna. Wären sie kleine Katzen, hätte man sie
vermutlich ertränkt. Die neun Staffords allerdings, gerade mal
fünf Wochen alt, sind ein Politikum. Sie wurden erst
vergangene Woche ausgesetzt. Dass sie überlebt haben, ist
reine Glücksache. Oder Pech. Denn sie werden ihr Leben
wohl hinter Gittern verbringen müssen.
Soviel Glück, wie ihre neun Rassegenossen, die seit einem
halben Jahr im Kreistierheim Unna sitzen, werden sie wohl
nicht haben. Es sei denn, es wird Mode, Verantwortung
auszufliegen. Denn die neun älteren Welpen gehen heute auf
Vermittlung einer Essener Tierfreundin, Edith Steffen, auf die
Reise nach Amerika.
Transfer ins Tierheim von New Orleans kostet 4000 Mark Der
Transfer ins Tierheim von New Orleans kostet lockere 4000
Mark. Die zahlt der Kreis Unna - und damit der Steuerzahler.
"Das können wir verantworten", sagt Kreisveterinärin Krebs.
Jeder Tag im Tierheim kostet pro Hund 15 Mark - da ist das
Ticket in den amerikanischen Bundesstaat Lousiana billiger.
Hier gibt es keine staatlichen Auflagen zur Haltung von
Kampfhunden - und die Welpen haben ihr Hundeleben noch
vor sich, sagt Krebs.
Das eigene Tierheim platzt aus allen Nähten: "Wir haben
erhebliche Platzprobleme", klagt die Tierärztin. Von 71
Hunden sind 51 Pitbull- oder Staffordshire-Terrier.
Ausgesetzt, abgegeben, eingeliefert. Kaum zu vermitteln -
trotzdem wird selbst bei auffällig gewordenen Beißern meist
nicht zum rechtlich einwandfreien Instrument des Tötens
gegriffen. Zu sehr fühlen sich die überlasteten Tierheime in
NRW dem Druck von Hundefreunden ausgesetzt.
Die "Abschiebung" des seit der Landeshundeverordnung in
Ungnade gefallenen Kampfhunde-Nachwuchses eröffnet
offenbar neue Möglichkeiten. "Eine Form des Auswanderns",
sagt die Kreistierärztin mit gequältem Unterton. So weit
immerhin geht "Tierliebe" heute: Bis nach Amerika.
Von Anja Schröder
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www.de-adit.de
Astrid und die Sabberbande
Unna: Kampfhundwelpen nach Amerika
"abgeschoben"
Unna. Wären sie kleine Katzen, hätte man sie
vermutlich ertränkt. Die neun Staffords allerdings, gerade mal
fünf Wochen alt, sind ein Politikum. Sie wurden erst
vergangene Woche ausgesetzt. Dass sie überlebt haben, ist
reine Glücksache. Oder Pech. Denn sie werden ihr Leben
wohl hinter Gittern verbringen müssen.
Soviel Glück, wie ihre neun Rassegenossen, die seit einem
halben Jahr im Kreistierheim Unna sitzen, werden sie wohl
nicht haben. Es sei denn, es wird Mode, Verantwortung
auszufliegen. Denn die neun älteren Welpen gehen heute auf
Vermittlung einer Essener Tierfreundin, Edith Steffen, auf die
Reise nach Amerika.
Transfer ins Tierheim von New Orleans kostet 4000 Mark Der
Transfer ins Tierheim von New Orleans kostet lockere 4000
Mark. Die zahlt der Kreis Unna - und damit der Steuerzahler.
"Das können wir verantworten", sagt Kreisveterinärin Krebs.
Jeder Tag im Tierheim kostet pro Hund 15 Mark - da ist das
Ticket in den amerikanischen Bundesstaat Lousiana billiger.
Hier gibt es keine staatlichen Auflagen zur Haltung von
Kampfhunden - und die Welpen haben ihr Hundeleben noch
vor sich, sagt Krebs.
Das eigene Tierheim platzt aus allen Nähten: "Wir haben
erhebliche Platzprobleme", klagt die Tierärztin. Von 71
Hunden sind 51 Pitbull- oder Staffordshire-Terrier.
Ausgesetzt, abgegeben, eingeliefert. Kaum zu vermitteln -
trotzdem wird selbst bei auffällig gewordenen Beißern meist
nicht zum rechtlich einwandfreien Instrument des Tötens
gegriffen. Zu sehr fühlen sich die überlasteten Tierheime in
NRW dem Druck von Hundefreunden ausgesetzt.
Die "Abschiebung" des seit der Landeshundeverordnung in
Ungnade gefallenen Kampfhunde-Nachwuchses eröffnet
offenbar neue Möglichkeiten. "Eine Form des Auswanderns",
sagt die Kreistierärztin mit gequältem Unterton. So weit
immerhin geht "Tierliebe" heute: Bis nach Amerika.
Von Anja Schröder
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www.de-adit.de
Astrid und die Sabberbande