Jagdverhalten - welche Methoden versprechen Erfolg?

sabsi

10 Jahre Mitglied
Mich würde interessieren, welche Erfahrungen Ihr mit den verschiedensten Methoden des Antijagdtrainings habt. Was hat bei Euch geklappt? Und mit welchem Erfolg?
Bitte schreibt mal genau, was Ihr gemacht habt und nicht nur Methode Daniel Düsentrieb oder so.
 
  • 26. April 2024
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Hi sabsi ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hallo,
man müsste auch bissl was über den Hund wissen.
Wie alt, welche Rasse? Was geschah während der Ontogenese(Reifung) des Hundes, der so genannten sensiblen Phase?Denn wer mit gewissen Hundetypen in dieser Phase zuviele einseitige Bewegungsabläufe einübt, formt ihn quasi auf jagdliche Muster aus, da Jagen zum Funktionskreis des Stoffwechselverhalten gehört. Bestes Beispiel ist hier immer dieses Ballgespiele,quitsche Spielzeug.Ergo fängt gezieltes Anti-Jagdtraining im Welpenalter an.Der Idealfall! Weiter hängt viel von dem sozialen Status ab.Orientierung des Hundes an dir.Mit Leine,ohne Leine etc.!! Das fängt alles schon in der Wohnung an!
Erst dann wird das Problem des Jagdverhaltens angegangen.

Wie sieht es mit deinem Hintergrundwissen übers Jagdverhalten aus?
Dieses Thema ist zu Komplex um es hier zu besprechen.Zu viele Faktoren spielen da ein.

Mein Tipp deshalb, such dir einen guten Hundetrainer. Damit hättest du erst mal schon genug zu tun.

Methode Daniel Düsentrieb, was immer ich mir auch darunter vorstellen darf, kannst du getrost vergessen.

Gruss,
Maschou
 
  • 26. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Meine Hunde jagen nicht. Es geht mir generell darum, von HF zu hören, womit sie Erfolg haben und bei welchen Hunden.
 
Jagdverhalten – mit Huskys an der Leine hatte und habe ich eine recht geringe Anspruchshaltung, was den zu erwartenden Erfolg eines Anti-Jagdtrainings angeht. Das Ziel war daher ganz beschieden so formuliert: den Hunden die Möglichkeit bieten, miteinander leinenlos zu spielen und mal wirklich zu sprinten.
Die Hündin war zum Zeitpunkt des Trainings fast acht Jahre alt, übelster Jagdtrieb, aber auch hochgradige Spondylose und Arthrose. Der Rüde war etwa vier Jahre alt, eher geringer Jagdtrieb, aber dafür jede Menge andere „Problemchen“ und Besonderheiten. Die Hündin habe ich länger als den Rüden und mit ihr dementsprechend zuerst geübt.

Ich hab beide Male ausschließlich an der Schleppleine das Rückrufen geübt und vor allem das „Nein“ als solches zu akzeptieren in dem Moment, wo Hund Wild ausmacht und kurz vor dem Start ist. Und damit es für uns (Hund und Frauchen) hübsch einfach bleibt, das Ganze auch noch ausschließlich ortsbezogen an einem genau definierten Stück Flussufer, ohne Büsche, Sträucher oder ähnliches. Bis auf Enten und Graureiher ist es dort garantiert wildfrei, das hat mein vor drei Jahren verstorbener Rüde absolut nachgewiesen.

Trainiert wurde über Wochen, mit der Hündin fast vier Monate, mit dem Rüden gut ein halbes Jahr. Mit dem Rüden, der gerne ins Wasser geht, wurde zusätzlich geübt, nach dem Baden zunächst zu mir zu kommen und dann erst weiter rumzuschnuffeln. Das hatte für mich den Sinn, ihm noch einen weiteren festen Bezugspunkt zu mir zu setzen, da er, wenn einmal losgetrabt (nicht durch Jagdverhalten motiviert), nicht mehr zu stoppen ist.

Das Ergebnis ist so schlecht nicht, vorausgesetzt ich bin absolut 100 % aufmerksam, aber natürlich weiterhin ein Adrenalinschub sonders gleichen, wenn beide quasi „leinenlos“ an diesem (und nur an diesem!) Flussufer unterwegs sind, wobei der Rüde seit dem Umzug vor einigen Wochen wieder an einer 10m Schleppleine läuft (laufen muss).

Die Hündin ist leichtfüßiger und schneller im entscheiden als der Rüde, bei ihr muss ein Kommando mit äußerstem Nachdruck und auch schon mal mit etwas Schärfe kommen, damit sie es wahrnimmt. Sie kann aber insgesamt einen etwas größeren Aktionsradius haben als er.

Der Rüde ist ein furchtbar sensibles Kerlchen, dazu noch einer von der etwas langsamen Sorte, bei ihm ist das ganze auf die sanfte Tour angesagt, eher noch mal eine Motivation zum Befolgen hinterher schieben wie das Zeigen seines Futterbeutels oder im Ernstfall auch Werfen desselben um den Jagdtrieb umzulenken. Trotz seines im Vergleich zu ihr schwindend geringen Jagdtriebs ist er der schwerer kontrollierbare, da immer die Gefahr besteht, ihn durch zu viel Nachdruck unter Stress zu setzen und dann geht gar nichts mehr….(er weicht dann dem Ergreifen aus, bleibt aber in unmittelbarer Nähe). Und zu softes Gesülze ignoriert er natürlich, ist ja ein Nordischer….
 
Wie sieht es mit deinem Hintergrundwissen übers Jagdverhalten aus?
Dieses Thema ist zu Komplex um es hier zu besprechen.Zu viele Faktoren spielen da ein.

Gut, dass du das sagst... ;)

Aber: Warum dann überhaupt noch in nem Forum posten?

Zum Thema:

Prägung beim Welpen hat sich bei einem Hund aus dem Tierschutz leider erübrigt.

Bin immer noch in der Schleppleinenphase.
Ein (IMMER energisches ;) ) Nein in der Anlaufphase hat sich etabliert. Mittlerweile dreht der liebe Garri ab und lenkt die Energie (an der Leine) in einen weiten Kreis um, statt blindlings ins Ende zu preschen.
Ist er zu fixiert (konnte ich also den Sprint stoppen, er schaut dem Hasen aber noch hinterher und jault), klappt "Sitz!", und dann kann ich hingehen, ihn an die Kurze Leine nehmen, ein Stück weiterführen und dann ganz normal weitergehen.

DA hab ich es irgendwie geschafft, reproduzierbar konsequent zu sein. Vor zwei Jahren bekam der Hund bei allem, was sich von ihm wegbewegte, nen halben Nervenzusammenbruch und raste entweder los, ohne Rücksicht auf sich oder andere, bzw. jaulte hinterher ne halbe Stunde am Stück, wenn man ihn am Jagen hinderte, musste wie ein Irrer an der Leine im Kreis sprinten (mit gelegentlichen Ausbruchsversuchen in Richtung lang entschwundener Hase). Heut guckt er meist nur noch flüchtig und wendet sich dann wieder seinen Angelegenheiten zu, es sei denn, der Hase rennt direkt unter seiner Nase vorbei.

Naja, ist halt alles noch an der Leine, und da kommen wir erstmal aus anderen Gründen nicht drüber weg. Aber dafür ist es okay. Vor zwei Jahren hatte ich auch bei angeleintem Hund ein Jagdproblem, jetzt hab ich keines mehr.
 
  • 26. April 2024
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Hi,

Mein Hund hat keinen extremen Jagdtrieb, also hatte ich es etwas leichter. Ausgangssituation: Aufspüren durch Bodensuche oder Stöbern in Gebieten mit viel Wild und Lossprinten sobald Wild sichtbar ist (bis ca. 100 m) oder sobald ein anderer Hund irgendwohin losrennt.
Wichtig: Hund wirklich absolut und immer an der Schleppleine.
Methode: Gleichzeitiges Training von "Hier" und "Platz". Das "Hier" sollte fürs Abrufen sein, wenn ich das Wild zuerst bemerke, das "Platz" die Notbremse für jede Weglaufsituation, in der ich den Start verpasst habe. Jedes Kommando wurde erstmal in der ruhigen ablenkungsfreien Situation geübt, dann Ablenkung gesteigert. Wenn das Kommando schon in sehr starker Ablenkung funktioniert hat, habe ich es durch einen Pfiff ersetzt. Das hat super geklappt, nimmt die Emotion raus und funktioniert auch bei großer Entfernung. Die Methode ist eigentlich ganz einfach, man darf eben nur nicht zu früh die Schleppleine weglassen. Bei uns war sie über ein halbes Jahr lang immer dran und im Wald noch länger.
Heute sind wir so weit, dass selbst wenn eine Gruppe Hunde schon lossprintet, meiner sofort ins Platz fällt und die anderen abhauen. Dann kann sie sogar auch unangeleint neben mir weiterlaufen, ohne noch hinter den anderen herzurennen. Das hatten wir schon mehrmals, meistens mit Hasen, aber sogar schon zweimal mit einem Reh. Bei Katzen kuckt sie mich an, ich sage ruhig "nein", dann lässt sie es bleiben. Nachts im eigenen Garten, wenn der Marder da ist nicke ich, dann rast sie los.
Alles ohne Bestrafung :)
 
Ich kram die Frage nochmal raus.

Meine Podenca kommt vom Jäger. Das Hetzen liegt ihr im Blut. Alles was sich schnell von ihr wegbewegt, ist ein Schlüsselreiz, der den Hetztrieb aktivieren kann. Wenn sie "Beute" sieht, veranstaltet sie ein Jagdgeheul, als gelte es eine ganze Meute zusammen zu rufen.

Ein gezieltes Antijagdtraining, Schritt für Schritt nach Lehrbuch, habe ich nicht mit ihr gemacht. Trotzdem will ich aufschreiben, womit ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. In unserem Fall Entzug und Beschäftigung.

Neben Schleppleinentraining, Gehorsamsübungen, Apportieren lernen und immer wieder Abrufübungen galt es vor allem, sich für Nuba interessant zu machen, interessanter als die Umgebung. Mit Suchspielen fing ich an, mit Versteckspielen und Konditionierung auf ein Pfeifensignal habe ich letztlich ihre ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen;)

Auf einem Spaziergang in weitgehend sicherer, also wildfreier Umgebung, verstecke ich mich immer wieder. Nämlich dann, wenn die Hunde vor mir hertrotten und sich um alles Mögliche andere kümmern, nur nicht um mich. Am Anfang habe ich es ohne Ablenkung geübt, mittlerweile steigere ich die Ablenkung (Mäuselöcher, andere Hunde, weitere Bezugsperson). Auf Pfiff drehen sie sofort um und beginnen mich zu suchen. Nuba macht das auf podencotypische Art und Weise, im Sprint auf Sicht und Fährte. Das Finden und Vorsitzen wird immer mit einem besonders begehrten Leckerlie und grosser Freude belohnt.

Die Ergebnisse bei Nuba sind, dass sie den Radius, in dem sie sich von mir entfernt, deutlich verringert hat, häufige Blickkontakte, stetige Aufmerksamkeit (kein Zurückbleiben mehr an Buddellöchern, so lange bis ich aus ihrem Blickfeld verschwinde, kein Stöbern im Gebüsch rechts und links). Zudem und ganz wichtig - es macht es ihr grossen Spaß, sie hängt sich da richtig rein. So hat sie kaum noch Zeit, sich eine Beschäftigung zu suchen, denn sie könnte ja was Spannendes verpassen.

Das Verstecken gestaltet sich zunehmend schwieriger, denn die beiden lassen mich kaum noch aus den Augen:)

Zwar würde sie das im Zweifelsfall (Hase/Kaninchen) nicht vom Hetzen oder Jagen abhalten, aber es stärkt die Bindung und meine Podenca ist immer in unmittelbarer Nähe und meinem Einflussbereich. Plötzliche Richtungswechsel - Nuba ist sofort zur Stelle, läuft Fuss und sucht Blickkontakt. Neben Hundekontakten und Rennspielen, ein bißchen Apportieren, Buddeln und ein paar Gehorsamsübungen, lastet sie ein solcher Gang kopfmässig aus, sie ist müde und rundum glücklich, wenn wir zurück sind.

LG von
Dingo
 
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