Das in Thalgau (Flachgau) entlaufene zahme Rentier wurde von Jägern auf der Westbahnstrecke bei Köstendorf erschossen. Das Tier habe den Zugverkehr gefährdet, begründen die Jäger den Abschuss.
Kurz nach Ausbruch erschossen
Als die Gendarmerie am Mittwoch nach dem Tier sucht, wusste noch niemand, dass es für das sechsjährige Rentier aus Thalgau bereits keine Hoffnung mehr gab. Wie sich jetzt herausstellte, ist es schon kurz nach dem Ausbruch aus dem Gehege am Dienstag von den Jägern erlegt worden.
Nachdem das Tier angeblich mehrmals die Wiener Bundesstraße überquert hatte, machten sich fünf Jäger auf, um das entflohene Tier einzufangen, sagt Klaus Holzmann von der zuständigen Jägerschaft: "Zwei waren bewaffnet, einer hatte Seile."
Gefahr in Verzug?
Die Jäger versuchten, das Tier mit Seilen einzufangen - allerdings vergeblich. Als das Rentier dann ins Wenger Moor auf die Westbahnstrecke flüchtete und am Gleis entlangrannte, seien die Jäger gezwungen gewesen, das Tier zu erschießen, sagt Holzmann.
Das Tier sei eine Gefahr für den Zugverkehr gewesen, sagt der Jäger: "Von mir ist es voll gerechtfertigt. Das ist so eine unübersichtliche Stelle. Dort sind seit Anfang Jänner fünf Stück Reh überfahren worden."
Kritik an Jägern
Die Besitzerin ist vom Tod ihres Schützlinges schon informiert worden. Sie befindet sich derzeit auf Urlaub in Frankreich.
Die Erlegung des Rentiers stößt im Flachgau aber auf Unverständnis. So bei Josef Goiginger aus Seekirchen, dessen Bruder mit auf der Jagd war: "Der hat den Schuss miterlebt und hat das einfach nicht verstehen können. Es ist ein Drama, dass man nicht versucht, das anders einzufangen."
Rentier wird auf Teller enden
Das Rentier wurde in ein Kühlhaus gebracht. Es wird voraussichtlich als Braten auf einem Teller enden.
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