Unsere Tierklinik behandelt nur das Notwendigste. ALs ich ein angefahrenes Kaninchen vorstellte, wurde erst mal die Notdiensttaxe von 30 Euro abkassiert und dann nur Vit B gespritzt. Bei einer Einschläferung wären zusätzlich noch die Kosten für die Entsorgung des Kadavers angefallen. Man sagte mir damals - 24 h abwarten. War denen wohl zu teuer. Mir war das alles nicht geheuer, hatte die "Behandlung" sofort abbrechen lassen. Das Wildkaninchen hat seine schweren Kopfverletzungen übrigens überlebt und ist fast wieder hergestellt.
Das Gleiche passierte auch mit der Stockente. Nur das ich da die Behandlungskosten IM VORAUS zahlen sollte, weil die notdienstbereite Tierärztin Angst hatte, ich würde den Wildvogel dalassen und abhauen. Auch hier wurden 30 Euro Notdienstgebühren fällig, stümperhaftes Schienen des gebrochenen Beines und fertig. Bitter-Bitterböse Behandlung - von Ente und MIR. Alles in allem habe ich 70 Euro dagelassen und einen dicken Hals mitgenommen.
Meine Tierärztin hat das Wildkaninchen eine Woche umsonst behandelt. Als klar war, dass es überlebt und bei mir bleibt, habe ich selbstverständlich die weiteren Kosten übernommen. Das Gleiche bei der Stockente. Das KLeben des Schnabels (Ente wurde vom Auto überfahren und hatte Risse im Ober- und Unterschnabel und wie bereits geschrieben Bruch des rechtes Beingelenkes), das PROFESSIONELLE Schienen des Beines incl. Röntgenbilder und Verbandwechsel hat meine Tierärztin bezahlt. Nach Genesung der Ente habe ich einen Betrag in ihre Wildtierkasse gespendet.
Ok, die Tierklinik hat meinen Hund das Leben gerettet. Ihre Einstellung jedoch zu Wildtieren find ich zum *zensiert*. Man sei ein rein wirtschaftlich orientierter Betrieb, man kann sich erstens nicht leisten, Tiere kostenlos zu behandeln und auch hätte man diesen Auftrag nicht.
Da bin ich froh, dass ich eine Tierärztin mit Herz gefunden habe, die nicht nur auf den harten Euro fixiert ist. Ich wundere mich nicht, das so viele MEnschen sich nicht mehr um verletzte Wildtiere kümmern, sondern sie auch aus rein wirtschaftlichen Gründen lieber verrecken lassen, wie den kleinen Igel, der seit 3 Tagen in meinem Bad ums Überleben kämpft. Mit ihm haben Jugendliche Fussball gespielt und ein Dutzend Leute, die mit mir die U-Bahn verlassen haben, sind nicht dazwischen gegangen, um dem armen Tier zu helfen.