Ich finde an der Studie methodisch nichts auszusetzen.
Die Wissenschaftler haben die bakterielle Belastung im Handel erhältlicher BARF-Fleischpakete untersucht und erstens festgestellt, dass fast 3/4 der gekauften Fleischsorten deutlich stärker bakteriell belastet waren als erlaubt.
Sie stellten außerdem fest, dass sie neben anderen pathogenen Keimen auch mit multiresistenten Keimen in vergleichbarem Maße belastet waren.
Dasselbe trifft auf kommerziell erhältliches Fleisch auch zu, aber dort sind die Hygienekriterien noch strenger, sprich, die Keimzahlen sind lange nicht so hoch - und es wird ja in der Regel gekocht und nicht roh verzehrt. Damit sinkt die Gefahr, dass Bakterien daraus irgendwie den Darm besiedeln können.
Fazit: Das Problem ist nicht notwendigerweise, dass überhaupt Bakterien gefunden werden, sondern dass es so viele, eben teils auch pathogene Keime, sind, dass sie gefährlich werden können. Und dasselbe gilt eben auch für die multiresistenten Keime, denen sie als Mikrobiologen natürlich besonders viel Interesse entgegen bringen.
Die Forscher plädieren dementsprechend auch nicht unbedingt dafür, nicht mehr zu barfen - aber dafür, bei der Hundefutterherstellung hygienischer vorzugehen, dieses Futter besser zu kontrollieren und die Hundehalter erstens über diesen Umstand aufzuklären und sie zweitens darauf hinzuweisen, wie sie mit dem Futter umgehen müssen, um Ansteckungen zu vermeiden.
In anderen Worten, um es noch mal ganz klar zu sagen: Es wurden in dieser Studie keine Hunde untersucht, es wurde das Futter untersucht. Und zwar recht eingehend und seriös auf alles, was sich an Bakterien dort so drin befindet.
Und es wurde sowohl auf die Gefahr hingewiesen, die vom Futter ausgeht, wenn man es im Haushalt öffnet, umfüllt und abfüllt, als auch darauf, dass durch die hohe Keimbelastung auch der Kot der Hunde wieder zur Bakterien-Kontaminationsquelle werden könnte.
Es wurde aber Bezug auf andere Studien genommen, in denen bereits nachgewiesen wurde, dass sich zB Salmonellen aus Rohgeflügel nachher auch im Kot von damit gefütterten Hunden fanden usw.
Diese Studien gibt es bereits.
Die vorliegende Studie gehörte aber nicht dazu.
In der Tat sollten wir BARFER, statt den Forschern niedere Motive und kommerzielle Interessen zu unterstellen, dankbar dafür sein, dass die nachgewiesen haben, dass anscheinend sogar die vorgeschriebenen Hygiene-Richtlinien bei der BARF-Herstellung oftmals nicht erfüllt werden!
Das liegt ja nicht am BARF. Das liegt am nachlässigen Umgang mit dem Fleisch bei der Verarbeitung!