Hundefutter mit Rohfleisch ist ein Gesundheitsrisiko

Aber interessant wäre dann in dem Zusammenhang schon, ob Hunde, die roh gefüttert werden, davon stärker betroffen sind.

Es wurden in der ersten Studie der Uni Zürich, die in der Pressemeldung nur kurz erwähnt wurde, das Mikrobiom im Darm von Hunden und Katzen untersucht, sprich, alle Bakterien, die dort so vorkamen.

Darunter waren viele multiresistente Keime, die man aus der Rinderhaltung kennt. Deutlich mehr als erwartet.

Als mögliche Quelle vermuteten sie dann Rohfleisch und der nächste Schritt war dann, zu prüfen, ob man genau die Keimvarianten, die man bei den Hunden und Katzen gefunden hat, im Fleisch überhaupt findet. Das war die vorliegende Studie.

An sich war die nur ein Teilschritt, da gebe ich dir Recht - der nächste wäre jetzt, zu untersuchen, ob Hunde mit TroFu weniger belastet sind als gebarfte Hunde.

Wobei es entsprechende Studien darüber, dass gebarfte Hunde die verzehrten Keime auch wieder ausscheiden, durchaus schon gab - die wurden nur nicht in Zürich durchgeführt, die Züricher bezogen sich aber darauf.

Normalerweise hätten die vermutlich um die Studie hier jetzt auch gar kein großes Bohei gemacht - wenn sich nicht herausgestellt hätte, dass die BARF-Pakete so stark bakteriell belastet sind.

Und das ist eine Information, die ich als BARFER durchaus nützlich und sinnvoll finde. Und weit entfernt von Panikmache.

Es gibt hygienische Vorschriften für BARF-Fleisch - und die wurden in dieser Stichprobe in 3 von 4 Fällen nicht eingehalten!

Ich kann nicht verstehen, dass das irgendwer hier nicht relevant findet! Im Grunde ist das ein handfester Lebensmittelskandal!

Denn auch wenn noch nicht abschließend geklärt ist, ob und wie viele davon mein Hund nachher wieder ausscheidet, habe ich das Fleisch hier einmal am Tag auf der Küchentheke stehen - und werde jetzt noch sorgfältiger damit umgehen als vorher!

(Und - aber das muss jeder selbst wissen, für mich macht es Sinn - die Hinterlassenschaften des kfH noch konsequenter aufsammeln und eintüten.)
 
  • 29. März 2024
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Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
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Danke @lektoratte für die Zusammenfassung, du hast schneller gelesen (und verstanden) als ich :)

Eins habe ich noch nicht verstanden: Die multiresistenten Keime entstehen doch während der Aufzucht der Schlachttiere und nicht erst nachher bei der Verarbeitung des Fleisches?

Entstehen tun sie im Stall. Leben tun sie auf und vor allem in den Tieren (im Verdauungssystem).

Auf das Fleisch gelangen sie beim Schlachten/Ausnehmen/Zerteilen, bzw. sind sie vermutlich bei Pansen und Co einfach schon drin und dran!

In welchem Maße das passiert, darüber entscheidet die Hygiene im Schlachthaus und die Sorgfalt bei der Verarbeitung. Ganz ausschließen kann man das mW nach nie!

Aber wie sie sich nachher vermehren können - und das ist für die am Ende gemessene Keimzahl entscheidend - darüber entscheidet die Hygiene bei der Weiterverarbeitung, die Sorgfalt bei der Kühlkette etc. Und da scheint es beim BARF im Vergleich zu Fleisch für den menschlichen Verzehr, zu hapern!
 
Aber wie sie sich nachher vermehren können - und das ist für die am Ende gemessene Keimzahl entscheidend - darüber entscheidet die Hygiene bei der Weiterverarbeitung, die Sorgfalt bei der Kühlkette etc. Und da scheint es beim BARF im Vergleich zu Fleisch für den menschlichen Verzehr, zu hapern!
Da müssen die Hersteller nachbessern, klar.

Aber seit ich weiß, dass sich in Gewässern hinter den Ausflüssen von Kläranlagen oder in Regionen mit intensiver Tierhaltung teils sehr hohe Konzentrationen an multiresistenten Keimen finden und auch Erreger, gegen die selbst Reserve-Antibiotika nichts mehr ausrichten können, bringt mich das Fleisch zum tierischen Verzehr auch nicht mehr um den Schlaf.
 
@lektoratte mir ist schon klar, was die Studie sagen will. Wobei das Ergebnis für mich jetzt auch nicht überraschend ist.

Trotzdem wäre für mich in diesem Zusammenhang auch eine Untersuchung (und nicht nur eine Vermutung) interessant gewesen, ob gebarfte Hunde von diesen Bakterien im Darm halt wirklich so viel mehr betroffen sind als Hunde, die mit Trofu gefüttert werden.

Für mich liest es sich so, als ob sie bei der ersten Studie gar nicht wussten, was die Hunde fressen (in dem Artikel, die Studie hab ich noch nicht gelesen).
 
Das ist richtig. Zumindest wurde das in der Zusammenfassung nicht erwähnt.
Es wurde einfach die Darmflora von Hunden und Katzen untersucht.

Und natürlich ist das, was du wissen willst, interessant.

Diese Untersuchung macht aber nur Sinn, wenn man sicher weiß, dass die Keime, die man sucht, im Fleisch als der vermuteten Quelle auch enthalten sind.

Wären sie da gar nicht drin, könnte man maximal sagen, dass die Gegebenheiten im Darm von Fleischfressern die Ansiedlung von MRE unterstützen.

Der nächste Schritt wäre jetzt, zu schauen, ob Hunde mit BARF mehr Keime ausscheiden als ohne.

Ich denke, der wird auch passieren. Ist es vielleicht auch schon. Erscheint dann demnächst.

Aber soll man mit der Veröffentlichung eines Teilergebnisses warten, bis alles komplett ist?

Das macht in mehr als einer Hinsicht keinen Sinn.
 
Hier ist die Vorläuferstudie.



Der Anlass war übrigens eine berichtete Zunahme von AB-Resistenzen bei Katzen und Hunden. Es sollte geschaut werden, wie häufig diese Erreger tatsächlich auftraten, und ob im Vergleich zu früheren Untersuchungen eine Zunahme dieser Keime erfolgt war.
Und das war für die Schweiz gegenüber 2012 der Fall.

In dieser Studie wurde eine Untersuchung aus NL zitiert, in der der Zusammenhang zwischen dem Ausscheiden multiresistenter Erreger und Rohfütterung für Katzen belegt wurde.

Edit: Auch das ist ja für Hundebesitzer nicht uninteressant - ein Hund, der von MRE besiedelt ist, kriegt, sollte er doch mal krank werden und ein AB benötigen, ja ganz ähnliche Probleme wie Menschen.
 
Für den Umgang mit dem Fleisch in der Küche ist es mit Sicherheit interessant (wobei mich das Ergebnis nicht überrascht und ich daher schon immer entsprechend aufgepasst habe)

aber das hier
Diese Untersuchung macht aber nur Sinn, wenn man sicher weiß, dass die Keime, die man sucht, im Fleisch als der vermuteten Quelle auch enthalten sind.
hatte ich halt genau anders rum im Kopf:
für den Hund wären die Keime im Fleisch nicht relevant, wenn die Hunde, die mit Trofu gefüttert werden, in der selben Häufigkeit Keime im Darm hätten
 
Wenn ich mich recht erinnere, wurde im vergangen Jahr zwei mal das Ergebnis der Untersuchung von Frischfleisch aus dem Großhandel in DE veröffentlicht und in beiden Fällen wurden darauf um die 80% MRE festgestellt, unabhängig von der Sorte.
Sicherlich nicht in diesen Keimzahlen, jedoch schon interessant für den Umgang mit jeglichem Fleisch in der Küche.
 
@DobiFraulein

Für die Hunde sicher - darum wäre das dann auch der nächste Schritt gewesen.

Aber Ressourcen sind knapp und Laborzeit ist teuer.

Es macht keinen Sinn, den dritten Schritt vor dem 2. zu machen!

Wenn man nicht das Fleisch, sondern nur die Hunde untersucht hätte, was wesentlich aufwendiger ist, hätte man genau genommen nur sagen können, dass bei BARF-Fütterung mehr MRE im Hundekot und Hundedarm sind.

Ob die aus dem Fleisch stammen, wüsste man damit aber noch nicht - es könnte ja theoretisch auch sein, dass BARF die Hundeverdauung so beeinflusst, dass MRE bei identischer Belastung in beiden Futterarten dort besser gedeihen als andere.

Ist zwar nicht so wahrscheinlich, muss für einen wissenschaftlichen Nachweis aber ausgeschlossen werden.

Die Überlegung war also:

1. Warum treten in unserer Klinik immer mehr Multiresistenten bei Haustieren auf?

-> Antwort: MRE in der Darmflora vor allem von Hunden haben stark zugenommen.

2. Wie kommt das?

-> Hypothese: Rohfleisch könnte die Quelle sein.

3. Ist BARF überhaupt mit MRE belastet und passen die zu denen, die bei Hunden gefunden werden?

-> Antwort: Ja! Viel stärker als vermutet!

Wäre die Antwort ‚Nein‘ gewesen, wäre die Untersuchung in Richtung BARF an dieser Stelle beendet gewesen und man hätte nach anderen Ursachen Ausschau halten können. Oder müssen.

Jetzt, wo BARF als mögliche Quelle bestätigt ist, kann man auch klären, ob BARF-Hunde stärker belastet sind als andere.

Und daraus wieder einen direkten Rückschluss auf das Futter und dessen Qualität ziehen.

Ohne den Beleg, dass das Futter überhaupt belastet ist, hätte man das nicht gekonnt.
 
sondern nur die Hunde untersucht hätte, was wesentlich aufwendiger ist
ist jetzt vielleicht sehr einfach von mir gedacht, weil ich mich mit Laborarbeit nicht auskenne, aber

die Hunde waren doch schon untersucht? Man hätte doch eigentlich nur noch die Hundehalter befragen müssen, was sie zu fressen bekommen?

Ist letztendlich ja wahrscheinlich auch egal, wie rum...
 
Das waren ja Hunde, die 2015/2016 als Patienten in der Klinik gewesen waren.

Ich kann nur vermuten, dass deren Daten anonymisiert erfasst worden waren, sodass das eben nicht mehr möglich war.

(Oder dass die Rückläuferquote bei dieser nachträglichen Befragung zu niedrig war.)

Es wäre sicher sinnvoll gewesen, gleich nach dem Futter zu fragen, aber die erste Frage war ja, ob überhaupt MRE nachgewiesen werden konnten.

Es wurde ja nicht direkt das Futter verdächtigt und gezielt nach Belegen dafür gesucht.

So ist das leider oft.
 
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