Hund mußte 18 Monate im Auto leben

watson

KSG-Mutti™
20 Jahre Mitglied
„Blacky“: 5 Jahre nicht gestreichelt - Polizei beendete die Tierquälerei
Dieser Hund lebte 18 Monate im Auto

Von ROBERT BAUMANNS und UWE WEISER (Fotos)


„Blacky“ musste 18 Monate lang in dem engen Auto leben, durfte immer nur kurz zum Gassigehen raus. Polizisten beendeten jetzt das Martyrium, befreiten den Hund aus seinem Gefängnis.
Köln - Ein Tierschicksal, wie es in Köln kein zweites gibt: Über 18 Monate musste Rauhaardackel-Mischling „Blacky“ in einem Auto in Porz-Wahnheide leben. Allein gelassen von seinem Frauchen. Ohne Bewegung, ohne Auslauf, ohne Streicheleinheiten. Nur zum Gassigehen durfte der zwölf Jahre alte Rüde den Wagen kurz verlassen - eine unglaubliche Tierquälerei.

Mehrere Anwohner sowie die Tierschützer Gerd und Rosemarie Steinbring hatten den EXPRESS alarmiert, die unhaltbaren Zustände geschildert. Zwei EXPRESS-Reporter schauen sich umgehend vor Ort um, entdecken in dem verschlossenen Fahrzeug den eingesperrten „Blacky“. Der Opel Vectra ist von innen total runtergekommen. Scheiben und Decken sind verschmiert, verdreckt. Auf den Sitzen stehen ein Körbchen, Fress- und Trinknäpfe. Sofort ist klar: Der Hund muss Monate in diesem Gefängnis gehaust haben.

Die EXPRESS-Reporter rufen sofort die Polizei. „Sowas haben wir noch nie erlebt“, schütteln die Beamten ungläubig den Kopf. „Das ist Tierquälerei. Wir brechen das Auto auf.“ Doch „Blacky“ fletscht die Zähne, bellt ohne Ende. Der Hund ist total aggressiv. Jedesmal, wenn sich jemand dem Wagen nähert, springt er an den Scheiben hoch.

Die Beamten schaffen es schließlich, die Wagentür an der Fahrerseite zu öffnen. Anwohner Theodor Rügamer hat in der Zwischenzeit Wurst und frisches Fleisch geholt, um Blacky damit zu füttern und ihn so ein bisschen zu beruhigen.

Beamte und Anwohner versuchen, dem total verstörten Hund eine Leine anzulegen. Doch „Blacky“ wehrt sich - und beißt plötzlich zu. In Theodor Rügamers Finger. Die Wunde blutet stark, Rügamer muss später eine Tetanus-Spritze bekommen. „Ich kann Blacky verstehen“, sagt Rügamer. „In der Situation hätte ich auch gebissen.“

Mit der Fangleine holen die Polizisten den Rüden aus dem Auto, übergeben ihn den Steinbrings. Als sich die Aufregung gelegt hat, ist auch Blacky wieder ruhig, lässt sich sogar streicheln. Er hat jetzt ein besseres Zuhause, ist in Sicherheit.

EXPRESS spricht mit Blackys Besitzerin Elsbeth H.. Die Frau ist absolut uneinsichtig. „Ich will Blacky zurück bekommen, er ist alles, was ich habe. Ich habe nichts falsch gemacht.“ Von Reue keine Spur. Der Frau droht jetzt eine Anzeige wegen Tierquälerei.

In ihrer Wohnung ist es bitter kalt. „Ich kann mir keine Heizung leisten. Blacky hat mir immer die Füße gewärmt“, sagt sie. Anwohner haben jedoch beobachtet, dass Blacky sogar nachts, oft bei Minusgraden, im Auto bleiben musste. „Frau H. hat uns gesagt, sie habe Blacky seit fünf Jahren nicht gestreichelt, weil er sie einmal gebissen habe“, so die Steinbrings.

„Blacky“ wird nach seiner Befreiung zum Tierarzt gebracht. Der stellt eine schwere Arthrose fest - eine Folge der unsachgemäßen Haltung. „Deshalb war er auch so aggressiv. Er hatte große Schmerzen“, sagt Tierschützer Gerd Steinbring. Die Krankheit soll nun behandelt werden, Blacky in einer netten Pflegefamilie eine bessere Zukunft bekommen.
 
  • 20. April 2024
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Hi watson ... hast du hier schon mal geguckt?
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Nicht falsch verstehen, diese Geschichte ist schrecklich und es ist gut, das Blacky jetzt ein richtiges ZUhause hat, aber der Bericht macht mich stutzig:

Der Dackel hat gebissen daß das Blut nur so floss, aber "der arme Hund hatte ja Schmerzen", "ich hätte da auch gebissen".

Stellt Euch mal vor, es wäre kein Dackel sondern ein Pitbull gewesen, der wäre doch sofort erschossen worden...

Nachdenkliche Grüße

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Marion, Tau & Tiptoe
 
Und wieder wußten die Nachbarn Bescheid, und keiner macht etwas... Das Fleisch hätte der Nachbar vielleicht auch ein paar Monate früher holen können...

Josi mit Anhang
 
Das ist mal wieder etwas was ich überhaupt nicht verstehe.
18 Monate sind 1 1/2 Jahre, das muss man sich mal überlegen.

Wie kann es sein das es so lange gedauert hat, bis man diesen Hund befreit hat.

Sind denn alle Menschen so blind bzw. warum wollen
fast alle Menschen so blind sein ??

Warum schließen die meißten Menschen die Augen und wollen nicht sehen was um sie herum passiert, warum ?????

Es wäre doch niemandem etwas passiert, sie hätten vielleicht ein Telefonat führen müssen, aber was will man von Menschen aus einem Land verlangen in dem Kinder in Mehrfamilienhäusern verhungern, weil niemad sich um die Hilfeschreie gekümmert hat.

Ich versteh das alles nicht.

Armes, armes Deutschland.


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merlin
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Oh oh oh, eines dazu - ich habe beim zuständigen TSB und beim zuständigen Vet.-amt mal wegen Tierquälerei angerufen - nichts. Auch das Jugendamt, welches ich wegen Kindesmißhandlung "bemüht habe" reagierte nicht. Also, was soll ich in Zukunft tun? Vielleicht haben vorher schon einige versucht diesem Hund zu helfen, nur eben ohne Erfolg. Jetzt kam die Presse und brauchte mal wieder einen Reißer und schon funktioniert es. Könnte es auch daran gelegen haben?

watson
 
Diese Geschichte ist eine Tragödie !! Aber wie schon von Marion geschrieben wurde, stellt Euch vor es wäre ein Staff oder ein Pit oder ein Bulli gewesen. Da hätte keiner gesagt " da hätte ich auch gebissen"!

So etwas darf einfach nicht passieren, man muß sich mal vorstellen .... 1 1/2 Jahre hat das arme Tier im Sommer wie im Winter in diesem Fahrzeug leben müssen... , da fällt mir zu der Ignoranz der Menscheit wirklich nichts mehr ein.

Trauriger Gruß
Bärbel & Oscar
 
Und die Leute wundern sich, daß ich zum erklärten Menschenfeind wurde.....


Sabine
 
Hi watson !

Du hast vollkommen Recht, das es nicht einfach ist zu Helfen.

Ich habe selbst schon mit unserem Vet-Amt und dem TSB wegen einer von mir angezeigten Tierquälerei aneinandergehangen. Bei uns geht alles nur schriftlich.
Manchmal dauert der Schreibweg aber zu lange.
Dann muss man sich was einfallen lassen dann klappt das auch.

Ich glaube ich habe diesen Beitrag auch anfangs mal hierrein gesetzt, da ging es auch um so etwas.
------
Watson sei bitte mal ehrlich, Du bist doch kein Mensch der nach einem Anruf aufgibt. Ein Anruf reicht nicht, das weißt Du.

Ich kenn Dich nicht persönlich aber ich bin fest davon überzeugt das Du keine 1 1/2 Jahre warten und nur zu sehen würdest, mit dem Gedanken ich hab´ja angerufen mehr kann ich nicht tun.

Nein das glaub ich einfach nicht, ich will es auch nicht glauben.

Was ist denn schon eine Autotür ?
Die kann wohl jeder überwinden.

Gut, Du sagst vielleicht jetzt, das nicht jeder so denkt und evtl. angst vor dem Tier oder den Konsequenzen hat.
Ja selbst dann, was sind das für Menschen die sich sowas 1 1/2 Jahre ansehen können.
Wenn sie selbst nicht helfen wollen oder können, eine Möglichkeit andere darauf Aufmerksam zu machen gibt es immer.

Wenn ich so wäre hätte ich wahrscheinlich mehr angst vor mir selber als vor allem anderen.

---
Du würdest auch nicht an einer Tür vorbeigehen hinter der Kinder (ich weiß nicht wie lange und oft) um Hilfe schreien. Auch wenn Du schon beim Jugendamt angerufen hast. Nein watson das kannst Du mir nicht erzählen.

Wenn man in solchen Fällen etwas erreichen will, geht das auch man muss nur wollen.

Also ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, das ich lieber die Geldstrafe bezahlen würde oder je nach Sachverhalt auch A-Std. und wüsste das dieser Zustand beendet wäre, als tatenlos oder fast tatenlos zu zusehen. Anders wollte und könnte ich auch nicht leben.


Sicher ist jeder Fall anders zu betrachten aber speziell in diesem kann ich immer nur wieder sagen 1 1/2 Jahre.

Eine Anzeige der Anwohner käme für mich auch noch in Frage. Was sie getan haben ist genauso eine Tierquälerei.

Ich habe immer wieder diese Zeit im Kopf 1 1/2 Jahre.
Es ist mir unbegreiflich.


Trotzallem schöne Grüße

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merlin
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[Dieser Beitrag wurde von merlin am 12. Dezember 2000 editiert.]
 
Hi Merlin,

Du hast schon recht, ich habe nicht aufgegeben. Das sollten nur 2 Beispiele sein, wie die Behörden reagieren. Daß ich da helfen würde steht für mich außer Frage, nur die Anwohner waren vielleicht nicht so rührig wie wir in diesen Fällen. Selbstverständlich klingt es für mich unverständlich, daß 18!!! Monate niemand etwas unternommen hat, niemand das Elend des Hundes gesehen haben will. Ich kann mir gut vorstellen, wie das abgelaufen ist: Einige haben sich aufgeregt, überlegt ob sie helfen sollten - und das wars dann auch schon.
Wieso wundern wir uns überhaupt darüber? Wie oft schauen Menschen weg wenn anderen Menschen Hilfe brauchen und was dann bei Tieren passiert...naja.
Unsere Gesellschaft ist dermaßen arrogant gegenüber anderem Leben geworden, daß mir schlecht wird.
watson
 
Ja, Watson, das ist die berüchtigte "Dieandernwerdensschonrichten-Mentalität". Solange man selbst nicht unmittelbar betroffen ist, herrscht Desinteresse.
Es gab einen ähnlich schlimmen Fall vor einigen Wochen in Marburg (Du wirst es sicher mitbekommen haben), bei dem Hunde in einer Wohnung innerhalb eines Mietshauses verdurstet, bzw. verhungert sind. Die Leute haben sich allenfalls über das Gebell beschwert und hinterher, als es zu spät war, über den Gestank.

Vor der Presse wollte dann keiner der feigen Mitbewohner Stellung nehmen - wen wundert's.

Ich könnte K***** manchmal, das darfst Du mir glauben.

Sabine
 
Hallo Sabine,

natürlich glaube ich Dir
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).
Ich habe vor einigen Wochen einen Spruch gehört, den ich täglich in meinem Ohr habe: "Ich kann nicht soviel essen, wie ich kotzen möchte." Ich möchte einfach mal wieder einen Tag erleben, an dem ich keine Horrormeldungen über mißhandelte Tiere sehe, einen Tag der nicht von "Hundebissen" gekrönt wird, einfach nur einen friedlichen Tag. Einen Tag, den ich vor dem Juni diesen Jahres manchmal hatte.
Aber nur nicht sentimental werden,

watson
 
Hallöchen !

Das ist mit Sicherheit der Wunsch den wir alle haben.

Wie oft hoffe ich das ich bald aufwache und es war alles nur ein Alptraum, aber das wird wohl nicht passieren.

Schöne Grüße



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