Hürden für die Hundewiese
Idee des Bezirksvorstehers droht an Höhe des Maschendrahtzaunes zu scheitern
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Bielefeld-Gadderbaum (bast). Als im letzten Jahr über Kampfhunde und Freilaufflächen für Vierbeiner diskutiert wurde, hatte der Gadderbaumer Bezirksvorsteher Dietrich Köglert eine schöne Idee. Im Baugebiet Ellerbrocks Feld ist ein größeres Gelände noch nicht bebaut - dort könnte eine prima Hundewiese abgezäunt werden. Mit knapper Mehrheit brachte er die Bezirksvertretung hinter sich, Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer, der Essener Baugesellschaft GAGFAH wurden aufgenommen, Verträge entworfen, Kosten berechnet. Knapp sechs Monate später droht die Sache jetzt auszugehen wie das Hornberger Schießen.
Dabei fing alles viel versprechend an. Auf dem Ellerbrocks Feld, wo die GAGFAH Eigenheime und Eigentumswohnungen mit einen Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Mark bauen will, wird ein größeres Gelände noch nicht gebraucht.
Für Bezirksvorsteher Kögler, selbst Hundefreund und Anwohner des Geländes, lag die Sache mit der Hundewiese daher praktisch auf der Hand. Schon immer haben Gadderbaumer ihre Vierbeiner auf dem Ellerbrocks Feld laufen lassen - Leinenzwang hin, Leinenzwang her. "Ich möchte diesen Zustand legalisieren", sagt Kögler.
Außerdem wolle ihm die Stadtförsterei einen alten, 1,60 Meter hohen Wildzaun aus Maschendraht überlassen. Der reiche aus, das fast einen Hektar große Areal einzuzäunen.
Gespräche mit der GAGFAH ließen hoffen. Das Unternehmen zeigte sich aufgeschlossen. Gefordert wurde jedoch, dass die GAGFAH von jeglicher Haftung freigestellt werden müsse, Kögler selbst für den Zaun zu sorgen habe und diesen innerhalb einer Woche auch wieder komplett aubbauen müsse, falls es verlangt werde.
In der Bezirksvertretung fasste Köglers Partei, die CDU, dann gemeinsam mit BfB und FDP den Beschluss zur Einrichtung der Hundewiese. SPD und Grüne verwiesen zwar auf ungeklärte Versicherungsfragen und wollten, dass die Hundewiese mit dem unmittelbar benachbarten Kindergarten abgestimmt wird, wurden aber überstimmt.
Schutz der Erwerber im Vordergrund
Im Immobilien-Service-Betrieb der Stadt wurde dann ein Vertragsentwurf ausgearbeitet und der GAGFAH zugesandt. Inhalt: Das Wohnungsbau-Unternehmen sollte der Stadt solange kostenlos das Gelände für die Hundewiese überlassen, bis dort gebaut werde. Um Haftungsfragen würde sich die Stadt kümmern, Bezirksvorsteher Kögler solle für die Aufstellung des 1,60 Meter hohen Wildzaunes sorgen.
Jetzt hat Dietrich Kögler wieder Post von der GAGFAH bekommen. Inzwischen hat das Unternehmen mit Käufern seiner Häuser auf dem Ellerbrocks Feld gesprochen. Die Bauherren sind von einer Hundefreilauffläche offenbar wenig begeistert. Die GAGFAH stellt neue Bedingungen für die Freigabe ihres Geländes: Der Zaun soll zwei Meter hoch sein und muss innerhalb von 24 Stunden wieder abbaubar sein. "Wir stehen der vorübergehenden Einrichtung einer Hundewiese aufgeschlossen gegenüber. Doch der Schutz unserer Erwerber, die auch kleine Kinder haben, steht im Vordergrund", sagt Michael Schürmann, Niederlassungsleiter West der GAGFAH-Projektentwicklungsgesellschaft.
Damit, so der Bezirksvorsteher, habe sich die Sache mit der Hundewiese erledigt. Denn einen zwei Meter hohen Zaun hat die Stadt nicht, noch will sie ihn bezahlen. Zudem brauchte ein Zwei-Meter-Zaun deutlich stärkere Pfosten als der vorhandene, 1,60 Meter hohe - das Aufstellen würde wesentlich teurer. Und in 24 Stunden abbauen lässt sich so ein Zaun erst recht nicht.
"Schade", meint Kögler, "dann wird die Fläche wohl eine illegale Hundwiese bleiben."
Idee des Bezirksvorstehers droht an Höhe des Maschendrahtzaunes zu scheitern
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Bielefeld-Gadderbaum (bast). Als im letzten Jahr über Kampfhunde und Freilaufflächen für Vierbeiner diskutiert wurde, hatte der Gadderbaumer Bezirksvorsteher Dietrich Köglert eine schöne Idee. Im Baugebiet Ellerbrocks Feld ist ein größeres Gelände noch nicht bebaut - dort könnte eine prima Hundewiese abgezäunt werden. Mit knapper Mehrheit brachte er die Bezirksvertretung hinter sich, Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer, der Essener Baugesellschaft GAGFAH wurden aufgenommen, Verträge entworfen, Kosten berechnet. Knapp sechs Monate später droht die Sache jetzt auszugehen wie das Hornberger Schießen.
Dabei fing alles viel versprechend an. Auf dem Ellerbrocks Feld, wo die GAGFAH Eigenheime und Eigentumswohnungen mit einen Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Mark bauen will, wird ein größeres Gelände noch nicht gebraucht.
Für Bezirksvorsteher Kögler, selbst Hundefreund und Anwohner des Geländes, lag die Sache mit der Hundewiese daher praktisch auf der Hand. Schon immer haben Gadderbaumer ihre Vierbeiner auf dem Ellerbrocks Feld laufen lassen - Leinenzwang hin, Leinenzwang her. "Ich möchte diesen Zustand legalisieren", sagt Kögler.
Außerdem wolle ihm die Stadtförsterei einen alten, 1,60 Meter hohen Wildzaun aus Maschendraht überlassen. Der reiche aus, das fast einen Hektar große Areal einzuzäunen.
Gespräche mit der GAGFAH ließen hoffen. Das Unternehmen zeigte sich aufgeschlossen. Gefordert wurde jedoch, dass die GAGFAH von jeglicher Haftung freigestellt werden müsse, Kögler selbst für den Zaun zu sorgen habe und diesen innerhalb einer Woche auch wieder komplett aubbauen müsse, falls es verlangt werde.
In der Bezirksvertretung fasste Köglers Partei, die CDU, dann gemeinsam mit BfB und FDP den Beschluss zur Einrichtung der Hundewiese. SPD und Grüne verwiesen zwar auf ungeklärte Versicherungsfragen und wollten, dass die Hundewiese mit dem unmittelbar benachbarten Kindergarten abgestimmt wird, wurden aber überstimmt.
Schutz der Erwerber im Vordergrund
Im Immobilien-Service-Betrieb der Stadt wurde dann ein Vertragsentwurf ausgearbeitet und der GAGFAH zugesandt. Inhalt: Das Wohnungsbau-Unternehmen sollte der Stadt solange kostenlos das Gelände für die Hundewiese überlassen, bis dort gebaut werde. Um Haftungsfragen würde sich die Stadt kümmern, Bezirksvorsteher Kögler solle für die Aufstellung des 1,60 Meter hohen Wildzaunes sorgen.
Jetzt hat Dietrich Kögler wieder Post von der GAGFAH bekommen. Inzwischen hat das Unternehmen mit Käufern seiner Häuser auf dem Ellerbrocks Feld gesprochen. Die Bauherren sind von einer Hundefreilauffläche offenbar wenig begeistert. Die GAGFAH stellt neue Bedingungen für die Freigabe ihres Geländes: Der Zaun soll zwei Meter hoch sein und muss innerhalb von 24 Stunden wieder abbaubar sein. "Wir stehen der vorübergehenden Einrichtung einer Hundewiese aufgeschlossen gegenüber. Doch der Schutz unserer Erwerber, die auch kleine Kinder haben, steht im Vordergrund", sagt Michael Schürmann, Niederlassungsleiter West der GAGFAH-Projektentwicklungsgesellschaft.
Damit, so der Bezirksvorsteher, habe sich die Sache mit der Hundewiese erledigt. Denn einen zwei Meter hohen Zaun hat die Stadt nicht, noch will sie ihn bezahlen. Zudem brauchte ein Zwei-Meter-Zaun deutlich stärkere Pfosten als der vorhandene, 1,60 Meter hohe - das Aufstellen würde wesentlich teurer. Und in 24 Stunden abbauen lässt sich so ein Zaun erst recht nicht.
"Schade", meint Kögler, "dann wird die Fläche wohl eine illegale Hundwiese bleiben."