Hamburger Koalition für rassenunabhängige Hundeverordnung

Amaliana

20 Jahre Mitglied
Hamburger Koalition für rassenunabhängige Hundeverordnung


Hamburg, 13.5.02

Die Hamburger Regierungskoalition denkt über eine Abschaffung der bisherigen Kampfhundeverordnung nach. Knapp zwei Jahre nachdem in der Hansestadt der sechsjährige Schüler Volkan von einem Pitbull und einem Staffordshire-Terrier tot gebissen wurde, will der Arbeitskreis Tierschutz aus CDU, FDP und Schill-Partei eine neue, rassen-unabhänige Hundeverordnung erarbeiten, wie die Abgeordneten am Montag mitteilen.

Die bisherige Praxis der «willkürlichen, diskriminierenden und für den letztlich entscheidenden Vollzug untauglichen Rasselisten» werde von den Arbeitskreis-Mitgliedern entschieden abgelehnt - «nicht nur in Anbetracht der jüngsten Todesfälle durch nicht von Rasselisten erfasste Hunde». Stattdessen solle sich eine neue Hundeverordnung an der individuellen Gefährlichkeit von Hunden «und deren Ursachen am anderen Ende der Leine» orientieren, teilte der Arbeitskreis mit.


Ergänzend dazu:
MoPo

Der Senat will die umstrittene Kampfhundeverordnung abschaffen

Weg mit der Kampfhundeverordnung! Mit dieser Forderung preschen die Koalitionsparteien von CDU, Schill und FDP jetzt nach ihrer ersten Sitzung des Arbeitskreises Tierschutz vor. Knapp zwei Jahre nach dem grauenvollen Tod des kleinen Volkan aus Wilhelmsburg, der von zwei Pitbulls totgebissen wurde, sollen die so genannten Rasselisten abgeschafft werden. Auch Schäferhunde oder Pudel sollen künftig, wenn sie „auffällig“ werden, einen Maulkorb verpasst bekommen.

Das Entsetzen war groß, der Handlungsdruck enorm – nach Volkans Tod wurde in Hamburg eine verschärfte Hundeverordnung erlassen. Seitdem gilt die Zucht der Rassen American Staffordshire-Terrier, Pitbull und Stafford-shire-Bullterier und deren Kreuzungen „grundsätzlich“ verboten. Für zehn weitere Rassen wurde eine Gefährlichkeit unterstellt. Der Halter braucht eine behördliche Erlaubnis. Für alle gilt: Leinen- und Maulkorbzwang. Es sei denn, der Hund beweist in einem so genannten „Wesenstest“ seine Ungefährlichkeit.

Und dass soll nun anders werden: Ob Pitbull, Pudel oder Schäferhund – wer beißt, bekommt einen Maulkorb und Herrchen muss mit seinem Liebling zur Hundeschule. Andererseits dürfen sich Hunde, die auf der Rasseliste stehen und bislang nicht „auffällig“ waren, auf Maulkorb-freie Zeiten freuen. „Wir wollen uns an der individuellen Gefährlichkeit von Hunden orientieren. Wissenschaftlich gesehen sind die Rasselisten völliger Unsinn“, so der Tierschutzsprecher der Liberalen, Ekkehard Rumpf. Im Hinblick auf die „Biss-Statistik“ war die Rassenabhängige Hundeverordnung schnell in die Kritik geraten. So wurden Mischlinge und Schäferhunde ausgenommen, obwohl sie mit 2376 Fällen (Zeitraum 1991 bis 1999) bzw. 1956 Fällen die Liste anführen.

Die Koalition plant zudem die Abschaffung des „Hundekontrolldienstes“, der für die Sicherstellung gefährlicher Hunde und der Überprüfung des Leinen- und Maulkorbzwanges eingesetzt ist. „Die Aufgaben könnten von den Tierschutzverbänden übernommen werden“, meint Rumpf. Die sollen bereits ihre Zustimmung signalisiert haben. „Ich bezweifle sehr stark die Sach- und Fachkompetenz des Hundeskontrolldienstes“, so Tierheim-Chef Wolfgang Poggendorf, der eine Reform der Hundeverordnung begrüßen würde. „Die haben uns zum Teil blinde und taube Hunde gebracht und auch Welpen. Von 300 gebrachten Tieren mussten wir 100 zurückgeben, weil sie ungerechtfertigt zu uns gegeben wurden“, so Poggendorf.

Mit ein wenig Skepsis betrachtet der Vorsitzende des Kinderschutzbundes die geplante Reform der Hundeverordnung : „Schwierig ist es natürlich, wenn erst gehandelt wird, sofern ein Hund gebissen hat. Wir vom Kinderschutzbund sind für eine generelle Leinen-pflicht“, so Wulf Rauer. Die Regierungs-Koalition in Hamburg ist sicher, mit diesem Vorstoß bundesweiter Vorreiter zu sein. Eine Bundesrats- initiative soll folgen. Aber: „Wir müssen in dieser Sache in der Öffentlichkeit noch Überzeugungsarbeit leisten“, meint FDP-Mann Immo von Eitzen.

quelle:



Grüße
Andrea
Sam & Laika
 
???
Hat's Hirn geregnet? Ausgerechnet als mal Politiker spazieren waren?
Vielleicht kann man ja doch noch ein wenig hoffen...
Gruss
bones

online.dll


'A dog is NOT "almost human" and I know of no greater insult to the canine species than to describe it as such.' (John Holmes)
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Amaliana:
Auch Schäferhunde oder Pudel sollen künftig, wenn sie „auffällig“ werden, einen Maulkorb verpasst bekommen.
[/quote]

Das war schon immer so (vorgesehen), siehe die "gute alte" Gefahrhundverordnung. Oder meinen die Herren, dass man in Zukunft diese Verordnung auch tatsächlich durchsetzen würde?
Gruss
bones

online.dll


'A dog is NOT "almost human" and I know of no greater insult to the canine species than to describe it as such.' (John Holmes)
 
Die endlich erfolgte Einsicht, dass das "Problem am oberen Ende der Leine" ist und die Idee, eines Hundeschul-Pflichtbesuchs für Halter, deren Hund ein Problem hat, sind sehr zu begrüßen. Es scheint hier erstmals jemand nachgedacht zu haben und Fachleuten zugehört zu haben.

Abschaffung der Rassendiskriminierung? Wäre zu schön, als dass ich daran glauben kann. Es dürften diverse Schadenersatzforderungen auf die Stadt zukommen, wenn sie die Verordnung wegen offensichtlicher rechtlicher Mängel zurückziehen.

Überprüfung des MK-Zwangs durch Tierschutzorganisationen?

Das kann so nicht gemeint sein - oder?

Der Ibrahim Külünk hatte eine Leinen- und Maulkorbplicht für seinen Hund. Er hat dies mißachtet. Wie soll eine Tierschutzorganisation gegen einen Menschen der Sorte Külünk gegenhalten? Im Jahr 2000 hat es ja nicht mal die zuständige Behörde geschafft, die Einhaltung der Bestimmungen durchzusetzen.
In absehbarer Zeit kommt Külünk aus dem Knast (Dreieinhalb Jahre mal Zweidrittel-Regelung ergibt zwei eindrittel Jahre = Oktober 2002). Anzunehmen, dass er sich einen neuen Hund (z.B. Schäferhund oder Riesenschnauzer) anschafft, den er dann wieder dazu benutzt, wie seinen letzten Hund: Scharfmachen, in einem Video als "Bestie" auftreten lassen und Angst und Schrecken verbreiten.

Welche Tierschutzorganisation soll das überwachen? Das ist Unsinn.

Es wird ja auch nicht von z.B. Sportschützenvereinen erwartet, dass sie Gangster überwachen, die eine scharfe Maschinenpistole haben. Das sind zwei verschiedene Welten. Gefahrenabwehr ist eine öffentliche Aufgabe.

Für Verbrecher, die einen Hund aus solchen Gründen halten wie I.Külünk, muß es eine Sonderabteilung beim Ordnungsamt geben, die den Hund vor einem Mißbrauch durch den Halter bewahrt. Das heißt: Hund rechtzeitig beschlagnahmen und in geeignete Hände geben.

Dabei sollten die Leute, die einen solchen vorgeschädigten Hund aufnehmen, eine Erstattung der Hundeplatz- und Verhaltenstherapie-Kosten aus der Stadtkasse bekommen. Damit wäre Tierschutz und Menschenschutz gleichzeitig gewährleistet. Im Vergleich zu den Kosten für Hundekontrolldienst und Hamburger-Hunde-"KZ" wären die Kosten sicherlich geringer. Und die Millionen DM für die Halle war ja offensichtlich auch eineinhalb Jahre lang vorhanden.

Selbstverständlich muß das offensichtlich endlich erkannte Problem gelöst werden: Ungeeignete Halter. Dabei ist der Sorte Menschen wie I.Külünk natürlich nicht mit einem Hundeschul-Pflichtbesuch beizukommen. Entweder er mißachtet das oder er geht hin, lacht sich halbtot und macht den Hund nebenbei weiter scharf. Hier muß eine vernünftige Regelung wie ein generelles Hundehaltungsverbot für Schwerverbrecher geschaffen werden. Wer wegen Körperverletzung etc. mehrfach vorbestraft ist, der sollte im Normalfall keinen Hund halten. Außer der Halter (ja, ich meine tatsächlich HALTER und nicht Hund) geht zu einem Wesenstest.

Schon erstaunlich, dass die rechts-Parteien wie Schill und CDU jetzt eine Maßnahme der SPD zurücknehmen wollen. Andersrum hätte es eher zu meiner bisherigen Parteienerfahrung gepaßt. Aber die SPD ist ja auch zu einer ziemlich rechten Partei geworden.

ciao
Andreas
 
Ich würde micht sehr freuen wenns so wäre glaube aber erst dran wenns soweit ist
smile.gif



york5008.jpg
 
War bisher nur ein Vorschlag des AK Tierschutz - fest steht noch gar nichts.Mal wieder alles von der Pressse hochgeschaukelt.
Gruß
Margrit

Gesetze hin oder her, wir setzten uns zur Wehr - jede Hand,die hilft ist wertvoll!
 
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