Goldfisch -zu Hülf...

Paulemaus · 21. Juli 2014

Ich brauche dringend Euren Rat:

Wir kamen heute aus dem Urlaub nach Hause.
Wie üblich hatten unsere Nachbarn die Miezen versorgt, sind aber selbst schon Freitag Abend in Urlaub gefahren.
Das war auch so abgesprochen.

Die kleine Tochter der Nachbarn hat uns nun unverhofft einen Goldfisch in einem typischen Goldfischglas hinterlassen :heul:

Dabei lag ein Brief, ob wir ihn füttern können, bis sie wieder heimkommt - das ist in 12 Tagen.

Leider war der Goldfisch schon tot, als wir heute heimkamen. :heul:

Ob das am unsäglichen Goldfischglas lag oder daran, dass er seit Freitagabend nicht gefüttert wurde, weiss ich nicht.
Wir haben ihn nun erst mal eingefroren, denn wir bringen es nicht übers Herz, der Kleinen zu erzählen, dass ihr Fisch tot ist.

Unsere Idee:
Wir kaufen ein vernünftiges Aquarium mit einem Filter.
Ich habe mich ein bisschen eingelesen - eine Heizung braucht es wohl nicht.
Dann kaufen wir zwei Goldfische, einen möglichst ähnlich dem Verstorbenen (deshalb das Einfrieren

), damit die Fische wenigstens Gesellschaft haben.

Worauf sollen wir achten?
Wir sind nämlich völlig ahnungslos, was Goldfische betrifft *seufz*

Hi Paulemaus ... hast du hier schon mal geguckt?

Gelöschtes Mitglied 14294 · 21. Juli 2014

Ganz ehrlich ? - Ich würde dem Kind ,(wie alt ist das Mädchen denn? ) die Wahrheit sagen , wenn sie zurückkommt .- Das ist das Leben , und anders lernt sie nicht Verantwortung zu übernehmen.

Man braucht das nicht zu dramatisieren und kann auch die Option offenlassen , dass er sowieso gestorben wäre (krank, alt etc) , aber es ist eben so wie es ist.

Den Fisch kann sie ja dann beerdigen. - So ein Goldfischglas ist natürlich Mist , aber ich denke , es ist auch Sache der Eltern , das zu ändern , bzw. man kann es Ihnen erklären.

Es ist bestimmt gut gemeint von Euch , aber mal vom pädogogischen Nutzen her abgesehen , sie wird es sowieso merken.

Die Todesursache ist vermutlich "Vorratsfütterung " , meine Enkelin (dreieinhalb) hat vor drei Wochen damit dreiviertel des Fischbesatzes "reduziert" , und selbst dem kleinen Kind haben wir - ohne Schuldzuweisung - die Zusammenhänge erklärt.

LG Barbara

Meizu · 21. Juli 2014

Die Haltung im Goldfischglas ist in Deutschland glaube ich sogar verboten.
Das Glas ist kein geeigneter Lebensraum und bietet in erster Linie nicht genügend Sauerstoff.
Wenn das Kind einen Goldfisch möchte, so ist dies keine Entscheidung für "einen Goldfisch", sondern die Entscheidung für Kauf, Aufbau und Pflege eines Aquariums.
Goldfische sollte man nicht alleine halten, sondern mindestens zu dritt. Man rechnet bei der Haltung 40 Liter pro Fisch. Das sind allerdings die Mindestmaße. Ein wirklich artgerechtes Becken für 3 Tiere aufwärts hat 200l, also ein 100cm Becken.

Ansonsten sind sie sehr robust. Es genügt ein einfacher Einhängefilter und sie brauchen keine Heizung. Die meisten Arten überleben Temperaturen von 4° bis 30° C. Idealerweise liegt die Temperatur zwischen 18 und 24°. Es gibt einige Zuchtformen wie die Schleierschwänze, die etwas temperaturempfindlicher sind.
Nitrit und Ammoniak sollten bei 0 liegen, der pH-Wert darf zwischen 6 bis 8,25 schwanken.

Kinder fühlen sich in Zooläden oft von Spielereien wie farbigem Kies und bunten Plastikpflanzen angezogen. Davon rate ich ab. Meiner Erfahrung nach fühlen sich die Goldis in feinem Quarzsand am wohlsten. Goldfische gründeln und wühlen sehr gerne.

All das ist aber die Aufgabe der Eltern und auch nicht gerade günstig. Günstig in der Anschaffung sind nur diese winzigen Becken und Nano Cubes, aber die sind ungeeignet für Goldfische. Die eignen sich z.B. für Kampffische oder ganz bestimmte Kärpflinge, das sind allerdings Fische die in ihrer Pflege nichts für Kinder sind. Bei einem neuen 200 Liter Becken mit Abdeckung liegst du schnell bei 200€.
Was du höchstens tun könntest ist dich mit ihren Eltern zusammen zu setzen und an der Lösung zu arbeiten das Kind einerseits über den Vorfall aufzuklären und andererseits die Anschaffung eines artgerechten Aquariums anzuregen.

Buroni · 21. Juli 2014

Blöde Idee.

Wollt ihr der ein 500+ Ltr. Becken kaufen?

Goldfische gehören eigentlich gar nicht in Aquarien sondern in Teiche, die werden a) zu groß und produzieren b) zu viel Dreck

Und Sorry, allein, die schlechte Haltung und das sie euch das Tier ohne irgendeine Absprache haben stehen lassen, zeugt nicht gerade von Verantwortung, ich würde mich hüten, denen dann einfach ein neues Tier hinzustellen, eher ein Buch über Fische, in denen die Haltung etc erklärt wird, das können sie dann lesen und sich dann überlegen, ob Fische wirklich was für sie sind - die machen nämlich mehr arbeit, als man denkt...

Wiwwelle · 21. Juli 2014

Ich würds auch sagen und dann auch mit den Eltern reden über eine artgerechte Haltung von Fischen. Aquarien sind pflege intensiv und von kleinen Kindern kaum wirklich zu schaffen, wollen die Eltern aber auch dann würde ich mit ihnen eben reden und Fische holen die sich besser eignen.

Katzenmama · 21. Juli 2014

ganz ehrlich - ich dachte mittlerweile hätte es sich bis ins letzte Eck rumgesprochen das Goldfischgläser Quälerei sind....das hab ich sogar als Kind schon gelernt!!!

Ich würde die Eltern verständigen damit sie entscheiden können wie sie es dem Kind beibringen.
Und so Sachen wie Bücher über Haltung würde ich nicht kaufen, denn wer so ignorant ist das er so eine Haltung unterstützt läßt sich eh nicht belehren.
Würde den Eltern es versuchen im Gespräch kurz zu vermitteln, aber bestimmt nicht wie Frau Oberlehrerschlaumeier noch ein Buch da lassen...

Meine Tochter hatte mal den Wunsch Kaninchen zu halten. Habe ihr dann erklärt welche Ansprüche Kaninchen wirklich haben und sie hat sich auch im Internet schlau gemacht.
Und sie sah dann wirklich ein das das zuviel Platzansprüche sind.
Haben nun Hamster, und unsere Hamster haben mehr Platz in ihren Gehegen als jeder Hase der in irgendeinem Kinderzimmer hockt...
Habe mir kürzlich einen Campbell-Hamster geholt der sein bisheriges Leben (er war schon weit über 6 Monate alt) in einem winzigen Verkaufsbecken ohne Rad und ohne sonstiges Zubehör verbrachte...
Der konnte mit seinem von mir angebotenen Rad nichts anfangen...der wußte garnicht was er damit tun sollte, wochenlang hat er es ignoriert. Dann hab ich ihm so eine Laufscheibe geholt und tatsächlich....die hat er vorsichtig und mit wachsender Begeisterung genutzt. Scheinbar hat er an der Scheibe dann gemerkt wieviel Spaß das macht und seit kurzem benutzt er sein Rad wie ein Weltmeister....es hat Monate gedauert, aber er nutzt es nun....ich liebe den kleinen Kerl

Buroni · 21. Juli 2014

Katzenmama schrieb:
Und so Sachen wie Bücher über Haltung würde ich nicht kaufen, denn wer so ignorant ist das er so eine Haltung unterstützt läßt sich eh nicht belehren.
Würde den Eltern es versuchen im Gespräch kurz zu vermitteln, aber bestimmt nicht wie Frau Oberlehrerschlaumeier noch ein Buch da lassen...

das Buch war auch eher für KIND und Eltern gedacht, weil Paulemaus ja dem KIND und nicht den Eltern den Fisch ersetzen wollte :rolleyes:

Und ja, manchmal kann es netter rüberkommen eine Kritik mit einem kleinen Geschenk zu verbinden als einfach nur zu motzen :hallo:

Katzenmama · 21. Juli 2014

Vielleicht denk ich da mittlerweile anders drüber.
Bei unsrem Nachbarshund brachten alle Engelszungen und netten Tipps nichts - rein garnichts.
Erst als ich den Amtvet rief tat sich was für den Hund - und ich war fortan Feindin No1....aber immerhin gings dem Hund dann gut :hallo:

Crabat · 21. Juli 2014

Wenn ihr dem Mädchen GoldfischE in artgerechter Haltung schenken möchtet, wird das ein nicht ganz unbilliges Unterfangen. MINDESTENS 3 Fische (das ist aber halt wirklich Minimum) in einem ca 300+ l Becken. Inkl Filterung, Einrichtung, usw. Das Becken muss einlaufen, also die Fische können ohnehin noch nicht sofort einziehen, usw.
Ich finde das sollten schon die Eltern entscheiden.
Ich würde das Glas zerstören und dem Mädchen die Wahrheit sagen...auch das der Fisch gestorben ist, weil er nicht artgerecht gehalten wurde.
Ein gutes Buch über (Kaltwasser-) Aquaristik, oder speziell über Goldfische, kann man schon mitgeben (auch damit einem geglaubt wird was man über die Haltung erzählt).

Hier ein kurzer Abriss der Haltung:

toubab · 21. Juli 2014

goldfische machen sich prima in einem kleinen ( oder grossen) teich, wenn er tief genug ist, überwintern sie problem los darin, bei mir sogar ein schleierschwanz. ich würde kein aquarium kaufen und kein glodfisch.

Sonnenschein · 21. Juli 2014

Oje, das ist für euch ja keine nette Bescherung, so grad aus dem Urlaub zurück ...

Wie wär's, wenn ihr das Goldfischglas bepflanzt? Oder es mit bunten Kieseln bis zur Mitte füllt und große Kerzen reinstellt? Dann könnte man auch noch ein Buch über Goldfische dran lehnen und Eltern und Kind aufklären, was passiert ist und warum.

Ich vermute auch Sauerstoffarmut.

Ein Aquarium neu kaufen und artgerecht "befüllen" ist eine ganz tolle Idee. Bringt aber für die Eltern viel Verantwortung, sich später gut darum zu kümmern. Daher würd ich das tatsächlich lieber den Eltern überlassen.

Meizu · 21. Juli 2014

Und eben einen erheblichen Kostenaufwand den jemand der kein Aquarienfan ist kaum auf sich nehmen will. Ein geeignetes Becken, neu, mit Abdeckung, Filter, wie gesagt um die 200 Euro. Mit Unterschrank gerne mehr. Dazu Kies, Bepflanzung, Besatz, das ein oder andere Buch. Das wäre ein sehr teures Geschenk für ein Kind. Auch das würde ich den Eltern deutlich klar machen, bevor sie dem Kind etwas versprechen, was sie dann nicht mehr halten wollen wenn sie sich die Preise guter Aquarien anschauen.

Dunni · 21. Juli 2014

Man muss dabei auch bedenken dass ein Aquarium für lange Zeit eher das Hobby der Eltern sein muss. Ein Kind unter min 12-14 Jahren wird mit Wasserwechseln, Wasserchemie usw eher wenig anfangen können und sollte auch nur unter Aufsicht füttern.
Und wenns ein Aquarium sein soll gibt es deutlich bessere Anfängerfische als Goldfische.
Zu guter letzt würde ich einem Anfänger immer ein Becken von ca 100-180 liter Inhalt ans Herz legen, klein=einfach stimmt beim Aquarium so gar nicht.
Leider erreichen durch schlecht informierte Halter sehr viele Aquarienfische nur einen Bruchteil ihres möglichen Lebensalters. Bei größeren Tieren wäre jeder entsetzt wenn sie durch falsche Haltung zu 2/3 noch im Jungtieralter verrecken. Bei Fischen ist diese Verbrauchsmentalität leider noch von vielen akzeptiert.

Meizu · 21. Juli 2014

Definitiv.
Fischen wird viel weniger Wert und Leidensfähigkeit zugesprochen. Das ist traurig.

Paulemaus,
vielleicht wäre ein Anfängerbuch für die Eltern und das Kind das Richtige? Dort werden unter anderem Arten genannt die pflegeleichter sind als Goldfische. Und wenn man in so einem Buch dann Schritt für Schritt sieht was das alles beinhaltet, merkt man wie komplex dieses Hobby ist.
Wie alt ist das Kind eigentlich?

Paulemaus · 6. August 2014

Nachbarns sind wieder da.
Wir haben ihnen die Wahrheit gesagt und es ging ihnen wirklich nahe.

Tatsächlich wurde ihnen im Tiergeschäft empfohlen, die Fische mit dem Glas zu kaufen.
Das wäre für die Fische völlig ausreichend.
Ein Fisch starb schon kurz nachdem sie zwei Fische im Glas gekauft haben.

Ich weiss, wo das Tiergeschäft ist und werde selbst mal als unwissende Kundin vorbeigehen, die an kleinen Goldfischen interessiert ist.
Sollten sie mir ebenfalls anbieten, die Goldfische im Goldfischglas zu halten, werde ich das an den hiesigen Tierschutzverein weitergeben.

Dunni · 6. August 2014

Oh mann, aber es wundert mich nicht wirklich wenn man so sieht was im "Zoofachhandel" so angeboten wird und wie die "Fachberatung" zum Tierkauf oft aussieht...

Hoffentlich haben die Nachbarn daraus gelernt.

Pyrrha80 · 6. August 2014

Obwohl ich ehrlich bin... früher hat man sich halt auf die Beratung verlassen, so vor dem Internet und so. Meiner Schwester wurde mal ne Schmuckschildkröte mit nem 50 Liter Becken verkauft. Das die so groß wird wie ein Suppenteller hat man vergessen zu erwähnen

Ich bitte heute noch meine Wellensittiche und meine Schildkröte um Verzeihung- heute würde ich sie SO nicht halten, früher war es normal.

Paulemaus · 6. August 2014

Ich denke heute noch mit Scham an meine Goldhamster

toubab · 6. August 2014

meine mäuse hatten ein kleines käfig, aber sie liefen sehr viel frei herum, kamen mit ( in der jackentasche)auf reisen;

die meerschweine waren eigentlich nur im winter im käfig, im sommer frei im garten, nachts in eine scheune. es war nicht alles, aber soooo schlimm jetzt auch wieder nicht.

Buroni · 6. August 2014

Ich denk, der Unterschied zu früher ist, dass man sich heute viel einfacher selbst informieren kann, daher würde ich heute Haltersünden nicht mit früheren gleichsetzen.

Früher waren ja selbst die Fachbücher, die man kaufen konnte grauselig, heute muss man nur mal kurz googeln um was über richtige Haltung zu finden (die natürlich in 10 Jahren auch wieder anders aussehen kann

)
Ich denke, Menschen die in der heutigen Zeit noch die Verantwortung auf den Zoohändler schieben machen es sich da etwas zu einfach.

Goldfisch -zu Hülf...

Paulemaus

SaSa22

Gelöschtes Mitglied 14294

... wurde gelöscht.

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Gott ist heute nicht hier

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