Genetisch nachweisliche Kampfhundeeigenschaften

Ich verstehe die Frage nicht so ganz...suchst Du wo schwarz auf weiß geschrieben steht, welche Wesensmerkmale Zuchtziel sind?
Oder suchst Du Wesensmerkmale die inoffiziell erwünscht sind?
Oder die Nennung von speziellen "Genabschnitten" auf denen man Charaktereigenschaft XY identifiziert hat? Das gibt es nicht (nicht weil es nicht da ist, sondern weil nie jemand danach gesucht hat. Das ist recht aufwendig und teuer).
 
  • 28. April 2024
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Hi Crabat ... hast du hier schon mal geguckt?
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Gibt es den eine Eigenschaft,die man hauptsächlich den SoKa's zuordnen kann ?? :uhh:
Ich könnte jetzt nach fast 20 Halter-Jahren immer noch keine Eigenschaft erkennen,die es nur...oder wenigstens hauptsächlich... bei Pit und Staff gibt.....
 
Ich verstehe die Frage auch nicht so recht, aber wenn du wissen willst, welche typischen Eigenschaften bei "Kampfhunderassen" gewünscht sind, solltest du dir einfach die entsprechenden Rassestandards durchlesen.

Hier beispielsweise der UKC Rassestandard des APBT:

HISTORY
Sometime during the nineteenth century, dog fanciers in England, Ireland and Scotland began to experiment with crosses between Bulldogs and Terriers, looking for a dog that combined the gameness of the terrier with the strength and athleticism of the Bulldog. The result was a dog that embodied all of the virtues attributed to great warriors: strength, indomitable courage, and gentleness with loved ones. Immigrants brought these bull-and-terrier crosses to the United States. The American Pit Bull Terrier’s many talents did not go unnoticed by farmers and ranchers who used their APBTs as catch dogs for semi-wild cattle and hogs, to hunt, to drive livestock, and as family companions. Today, the American Pit Bull Terrier continues to demonstrate its versatility, competing successfully in Obedience, Rally Obedience, Tracking, Agility, Lure Coursing, Dock Jumping and Weight Pulls, as well as Conformation.

CHARACTERISTICS
The essential characteristics of the American Pit Bull Terrier are strength, confidence, and zest for life. This breed is eager to please and brimming over with enthusiasm. APBTs make excellent family companions and have always been noted for their love of children. Because most APBTs exhibit some level of dog aggression and because of its powerful physique, the APBT requires an owner who will carefully socialize and obedience train the dog. The breed’s natural agility makes it one of the most capable canine climbers so good fencing is a must for this breed. The APBT is not the best choice for a guard dog since they are extremely friendly, even with strangers. Aggressive behavior toward humans is uncharacteristic of the breed and highly undesirable. This breed does very well in performance events because of its high level of intelligence and its willingness to work. Disqualifications: Viciousness or extreme shyness.

Ich denke, das beschreibt die Rasse schon recht gut und beschreibt auch auf welche Eigenschaften im Normalfall wert gelegt werden soll.
 
@ Bullblue: Nein, ich denke nicht NUR, eine spezielle. Aber es gibt Eigenschaften die man jeder bestimmten Rasse zuordnen kann. Heisst nicht das Eigenschaft XY nur allein auf Rasse YZ zutreffen. Nur das sie zutreffen und genetisch bedingt sind.
 
Du meinst wie die Eigenschaften die ein Neu-User vor Kurzem so angepriesen hat:
Pits sind alle dominant und Staffs alles Hosenscheisser ?? ;)

Nee,ich versteh leider immer noch nicht ganz...
Was für Eigenschaften haben alle Pits und Staff gemeinsam ?
Ich hatte ängstliche,mutig,anschmiegsame,unabhängige,sportliche,faule....keiner meiner Hunde war wie der Andere.
 
Mit Staff und Pit kenne ich mich nicht so gut aus, aber Bullis zB haben doch "bullitypische" Wesens- und Charaktereigenschaften, oder? Zu bestimmten Dingen sagt man doch schon "typisch Bulli".
Vor Freude kreiseln und auf dem Bett rumrasen :lol: Die Nase beim schlafen unterschieben. :p Einmal in Fahrt, eher schlecht zu bremsen. :unsicher: Ungeschickt und grobmotorisch :love: Nicht soooo helle, oder gut im doof stellen :eg: Sehr Körperkontakt betont. :) Usw.
 
Nicht soooo helle, oder gut im doof stellen :eg:.

Das wollte ich vorhin schon als typische Bulli-Eigenschaft nennen,hab aber dann gedacht,das ich wieder Haue bekomm.

Aber ehrlich,was haben alle Pit & Staff für Eigenschaften ?
Die Menschenfreundlichkeit....die könnte ich jetzt nennen,wobei mir die Presse da schwer wiedersprechen würde......
Agression gegen Artgenossen ?
Nunja,wohl ein strittiger Punkt. Oft vertreten,aber sicher doch nicht rasse-typisch....

Dickköpfigkeit ?
Gelehrigkeit ? Mein erster Pitbull war strunzdoof....fast schon ein Bulli. :p
Sportlich ?
Anhänglich ?
 
Na, irgendwas wird die Rasse doch wohl ausmachen und zur Rasse machen? Oder geht es da nur um die Optik? ;)
 
Na, irgendwas wird die Rasse doch wohl ausmachen und zur Rasse machen?

Eben. Und irgendwas an der Rasse macht es ja auch aus, dass gerade sie für den Hundekampf missbraucht wurden und werden. Irgendwas muss ja dann wohl auch im Erbgut geben, was den APBTs (und ich mene auch nur APBTs, nicht die üblichen Pit- oder Staffmixe) zu eigen ist bzw. bei ihnen besonders verstärkt vorliegt.

Schaut man sich als die Charakteristis des APBT (nach UKC, siehe oben zitiert) an:

strength, confidence, zest for life, eager to please, brimming over with enthusiasm, excellent family companions, love of children, dog aggression, powerful physique, natural agility, extremely friendly even with strangers, aggressive behavior toward humans is uncharacteristic, high level of intelligence, willingness to work.
Disqualifications: Viciousness or extreme shyness.

und fragt sich, was sind die Eigenschaften, die den Hund damals (und heute) zum Kampfhund gemacht haben? Und welche dieser Eigenschaften ist wirklich vererblich bzw genetisch nachweisbar? Es gibt ja zum Bsp keine Aggressionsgen, aber grundaggressiv sind alle Lebewesen, die andere Lebewesen essen, aber wie funktioniert das, dass die Information gesteigerte "dog aggression" im Erbgut weitergeben wird?
 
Es gibt ja zum Bsp keine Aggressionsgen, aber grundaggressiv sind alle Lebewesen, die andere Lebewesen essen, aber wie funktioniert das, dass die Information gesteigerte "dog aggression" im Erbgut weitergeben wird?

Doch, natürlich gibt es Erbgut das für Aggression verantwortlich ist.
Nur so ist es zB möglich das bestimmte Jagdhundrassen "Raubzeugscharf" sind und andere kaum...obwohl sie alle zur Jagd eingesetzt werden- nur in verschiedenen Bereichen.
Du errinnerst Dich? Auch Instinktausfälle und das Totbeissen der eigenen Nachkommen kann weiter vererbt werden, was ja auch eine Form der vererbbaren, unnatürlichen Aggression ist.
Verpaare ich nur Hunde untereinander die sich besonders aggressiv gegenüber Artgenossen (wahlweise auch Menschen, Raubwild, usw) verhalten, festigt sich das früher oder später als "Eigenschaft" einer ganzen Population.
 
Naja, deswegen bin ich ja im Konflikt. Zum einen heisst es, es gibt kein Aggressions-gen und zum anderen kann (zielgerichtete) Aggression offensichtlich doch vererbt werden. Wie spiegel sich dies dann in den Genen wieder? , bzw. in welchen Genen, wenn es das Aggressions-gen nicht gibt?
 
Es gibt nicht DAS Gen, denn Aggressionsbereiche dürften sich über mehrere erstrecken. Wie oben schon geschrieben, hat sich glaube ich (?) noch nie jemand die Mühe gemacht alle zu identifizieren, denn das ist ein enormer und teurer Aufwand, für jede Rasse eine einzelne Arbeit und nicht "so einfach" zu isolieren wie zB defekte Gene.
 
es gibt rassen wo die artgenossenunverträglichkeit, sehr wohl vererbt wird, anders kann ich es mir nicht erklären, warum die meisten akitas, akita american, so sind. Die züchterin von isis hatte auch die grosse akitas, sie konnte nichtmal rüde und hündin zusammen halten, jeder hund war in einzelhaft. die kangals liefen problemlos in gruppen, ein rüden und mehrere hündinnen.
 
vielleicht hat es was mit hormonen, adrenalin ausschüttung zu tun, was anders funktioniert bei diese hunden, sodas sie reizbarer reagieren und auch nicht aufgeben.
 
Es gibt ein paar Studien, die versuchen, "genetischer" Aggression auf den Grund zu gehen, z.B.



Ich glaube aber, man muss bei all diesen Dingen etwas Vorsicht walten lassen. Genetik funktioniert selten wie bei Mendel. Mit Techniken wie whole genome sequencing und microarrays koennen wir heute sehr viel mehr Sequenzdaten produzieren als frueher. Allerdings macht das auch die Datenauswertung (was ist relevant und was nicht) um Laengen schwieriger.
Es wird auch immer klarer, dass selbst das Sequenzieren ganzer Genome nicht die Erklaerungen liefert, die wir uns wuenschen, z.B. weil manche Gene gar nie exprimiert werden.
Wir tun uns ja z.T. schon schwer, "einfache" Dinge wie Fellfarben genetisch zu erklaeren.

Mal ganz abgesehen davon, dass es nicht mal eine einheitliche Meinung gibt, was denn ueberhaupt "Kampfhundeeigenschaften" sind...
 
Aber dass Agression durchaus vererbbar ist, zeigt ja schon das klassische Experiment mit den Silberfuechsen aus Russland:


Die russische Gruppe hat mittlerweise ueber mehrere Jahrzehnte Fuechse selektiert auf "zahm und menschenfreundlich", und die Kontrollgruppe auf "aggressiv gegen Menschen". Die zahme Gruppe hat im Verlauf der Selektion auch mehr Weiss im Fell und Kipp- oder Schlappohren gezeigt.

Zu der Studie gibt es auch Microarray Daten:



 
@Max&Nova

OT: Aber danke für den Link. Ich habe für Jahren mal einen Originalartikel darüber in einer Fachzeitschrift gelesen, aber danach nie wieder einen Hinweis irgendwo darauf gefunden.
(Okay - irgenwann auch nicht mehr gezielt danach gesucht.)
 
@Jackie...

Wenn du deine Frage beantwortet wissen willst, so lies doch einfach mal Bücher wie "Der Hund" von Erich Zimen, oder das "Pittbull-Syndrom" von Stefan Burkhart, oder den Aufsatz von Sommerfeld-Stur, oder das Gutachten von Feddersen-Petersen, usw..

Alternativ kannst du dich, falls du die englische Sprache in Wort und Schrift beherrschst, an Frau Clare Lee wenden, die über eine 40-jährige Erfahrung bezüglich Staffordshire Bull-Terrier verfügt und immer gern bereit war, auch über so was zu reden, wonach du hier fragst.

Ansonsten hat @Max&Nova nicht ganz unrecht mit dem, was er geschrieben hat. Es gibt defitniv "keine" einheitliche Meinung dazu.
 
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