ich oute mich auch - prickelnd ist das " Machwerk" nicht .
Für mich hätte da hineingehört das die bestehende Gefahrenhundeverordnung durchaus ausreichend ist und deshalb Bundesweit Anwendung finden sollte.
das wäre ziemlich unsensibel nach dieser tragödie, find ich. auch wenn es stimmt.
ich frag mich schon die ganze Zeit, ob der Zeitpunkt nicht überhaupt zu früh war.
und eins mal etwas allgemeiner: darf man dinge jetzt nur noch kritisieren, wenn man hingeht und es besser macht? na dann darf man aber nicht wirklich viel kritisieren. mal ganz trotzig formuliert, nein ich werd es nicht besser machen, vielleicht kann ICH es auch gar nicht besser machen, aber die die das ja so bemängeln fühlen sich schließlich als Experten und von denen hab ich mir etwas andres erwartet. Und wenn man nicht sagen kann, was man sagen will, dann sollte man entweder schweigen oder einen besseren moment abwarten. Der Text in der jetzigen Form hat viel zu viel von einem Schuldeingeständnis. Und wenn man den gegner eh recht gibt, kann man sich den rest an sich gleich sparen. Es ist ein Schuldeingeständnis und ich denke nicht, daß das richtige Signal ist.
Und ich frage mich auch ehrlich, wie die nächste Presseerklärung dann ausfällt, wenn man feststellt, daß Sachkunde für alle auch nicht die Lösung war. Und dann noch in dem letzten Abschnitt der Nebensatz vom Heimtierzuchtgesetz, das ist wirklich das non plus ultra, wenn da die Politiker nicht drauf eingehen, weiß ich auch nicht.
Und man hätte auch ohne Seitenhiebe argumentieren können, indem man nicht die Hunderassen untereinander vergleicht, sondern im Bezug zu andren Todesursachen. So schürt man nur die Angst vor Hunden allgemein. Wenn man den Leuten aber
a. erklärt, an wievielter Stelle der Todesursachen der Hundebiss steht, wie konkret die Gefahr also wirklich ist und
b. ausserdem aufzeigen kann, daß das Zusammenleben mit dem Vierbeiner nicht an Gefahr zugenommen hat (was die vermehrten Berichte ja fälschlicherweise andeuten)
kann man aufklären ohne selbst polemisch zu werden. Und wenn man so etwas wirklich nicht sagen kann/darf, dann hilft auch keine Pressemitteilung wie die vorliegende.
so und nun muß ich loseisen und es besser machen, richtig? weil wenn jemand meinen Namen liest, wird er direkt denken, ah die Stimme der Nation meldet sich wieder zu Wort.
Sorry, aber diese Pressemitteilung liest sich so, als wär das who is who der "Kampfhundeleute" zusammen gekommen und als würden die für alle Sokabesitzer reden. Zumindest wird der Normalbürger das wahrscheinlich so verstehen. und das regt mich auf (naja ein bißchen zumindest
). Und die Message ist, wir zeigen mal wieder auf die andren. und dabei fängt der Text noch an mit "es gibt nichts zu [...] relativieren" und zwei Abschnitte weiter doch zu relativieren. (nicht, daß relativieren etwas schlimmes wäre). Es geht auch aus diesem Text nicht vor um welche Vorfälle es sich nun handelt. Im Prinzip kann es also immer noch sein, daß die 5% durch Pitbull und co verursachten Fälle alle tödlich endeten, während die 30% schäferhunde nur gezwickt haben. Wieviele Angriffe auf Menschen sind den einzelnen Rassen zuzurechnen. Solche Zahlen, wie sie in der Mitteilung verwendet wurden, sind nichtssagend und das wird dem ein oder andren vielleicht auch auffallen. Beziehen sich diese Zahlen rein auf Fälle bei denen Menschen zu Tode gekommen sind, ist das natürlich wieder anders. Man muß nicht superschlau sein um die Zahlen (wie sie jetzt verwendet sind) zu Ungusten der Sokas umzudeuten. Viel zu viel Spielraum.
Aber im prinzip finde ich den statistischen weg den einzig gangbaren, allerdings mit konkreten Statistiken. Wieviele Kinder sind im letzten Jahr gestorben und woran? in den letzten 10 Jahren? wo tauchen dort die tödlichen Hundebisse auf und was wichtig ist, mehren sich diese (wirklich) oder sagen die konkreten Zahlen etwas andres?
Noch geht es nicht um alle Hunde, das ist wohl wahr, aber man sollte sie nicht gegeneinander aufwiegen, alles was man damit erreicht sind schärfere Sanktionen gehen ALLE Hunde und dann können wir wirklich eines Tages abwägen, ob das Zusammenleben mit ihnen das Risiko was von ihnen ausgeht, wirklich wert ist.
Tja und gegen die illegal Haltung, wie sie hier der Fall war, hilft auch der Hundeführerschein nichts. Im gegenteil, es gibt nur einen weitren Grund einen Hund illegal zu halten.
Um nur ein Beispiel zu nennen, würde eine kleinhundehalter seinen fifi plötzlich nicht mehr auf den Arm nehmen, wenn ein großer Hund kommt, bloß weil er das im Sachkundenachweis gelernt hat? Würde die gestresste Mutter nicht trotzdem denken, ich bin ja bloß zwei Minuten weg?
Sogar wenn das abnehmen sollte, wird es immer wieder zu Vorfällen mit Hunden kommen, wenn man die Haltung nicht rigoros verbietet. Man kann auch Küchenmesser verbieten, weil man im Affekt damit jemanden umbringen kann. Wir berauben uns damit zwar eines tollen Werkzeugs und der erste wütende Idiot wird sich wahrscheinlich einen Pfahl schnitzen, um jemanden umzubringen, aber man muß den Menschen vor sich selbst beschützen.
egal zu welchem Preis.