1 Jahr Spooky oder 1 Jahr Nervenprobe?
Kaum zu glauben, ja, es ist jetzt ein Jahr her seit er bei uns eingezogen ist.
Als er zu uns kam hatte ich viele Pläne, was ich alles machen wollte, was ich alles in kurzer Zeit erreichen und ändern wollte....
Tja, Pläne sind gut, aber wie ich schon diverse Male im Leben erfahren durfte kann ich es mir eigentlich sparen diese zu machen, denn wenn ich sie mache dann läuft garantiert alles anders
Ok, keine Jogger mehr anbellen und jagen - war schnell erledigt
keine Radfahrer mehr anbellen - war schnell erledigt (ohne Leine würde er schon noch gerne mitlaufen, aber auch das wird)
keine Motorräder, Mopeds mehr anbellen und hinsprigen - war schnell erledigt
keine Traktoren, LKWs, Busse mar anbellen und hinspringen - war schnell erledigt
nicht mehr auf die Mädels hinfahren wenn Essbares im Spiel ist - hat etwas gedauert, aber funktioniert inzwischen
nicht Vollgas auf Flori draufspringen - funktioniert erstaunlicherweise draußen inzwischen gut, zuhause wenn er zu überdreht ist kanns noch passieren
zu Hause entspannen, nicht bei jeder Bewegung aufspringen - nach ca. 1/2 Jahr hatten wir das Gefühl, dass er das erste Mal richtig entspannte
nichts mehr kaputt machen wenn Hund alleine zuhause ist - in den letzten zwei Wochen ist nichts mehr passiert; davor waren es gds großteils nur Kleinigkeiten
nicht mehr an der Leine ziehen - daran arbeiten wir nach wie vor; es gibt Tage da benimmt er sich fast wie ein normaler Hund und dann ist es wieder so schlimm wie eh und je
an der Leine nicht mehr pöbeln - das hatten wir schon mal geschafft, aber nach ein paar "ungünstigen" Begegnungen fangen wir wieder an
nicht mehr bei allem bellen - es wird weniger, aber bellen ist immer noch sein Mittel der Wahl um erstmal auf ungewohntes zu reagieren
sich nicht mehr so schnell aufregen - geht nach wie vor nicht; aber wenigstens lernt er langsam sich schneller zu beruhigen
Der Plan wäre eigentlich gewesen, diese Baustellen alle schon behoben zu haben
Inzwischen habe ich den Plan aufgegeben und beschlossen keinen Plan mehr zu machen
Er ist ja eigentlich kein schwieriger Hund; grundsätzlich verträglich mit Artgenossen, hat mit Katzen ohne Probleme zusammengelebt, mag Kinder sehr gerne, liebt Menschen; naja, wenn da nicht sein hoher Stresspegel und seine Aufgedrehtheit wären
Leider bin ich mir einfach nicht sicher, ob wenn er so aufgedreht ist er die Dinge noch schnell genug als das erkennt was es ist; zB sind wir mal an Kindern vorbei die hinter einem Schneewall gespielt haben; man hörte sie und sah immer wieder mal einen Teil; für ihn war das aufregend und er hat aufgedreht; wenn er dan ohne Leine gewesen wäre wäre ich mir nicht sicher, was passiert wäre
Ich weiß, dass er Kinder wirklich sehr gerne mag weil er 1. mit kleinen Kindern 4 Monate gelebt hat und sich 2. immer noch total freut wenn wir ein Kind treffen; aber wenn er zu diesen Kindern hingelaufen wäre, hätte er früh genug erkannt, dass es Kinder sind? was wäre gewesen wenn nicht?
Erst vor kurzem hat eine Freundin gemeint Spooky täte ihr wirklich leid. Ich war entsetzt und wusste nicht was sie meint und hab schon an mir gezweifelt. Aber sie meinte seinen Stress, denn er bekommt wenn er sich freut, wenn er nicht weiß was er machen soll, wenn er einer ungewohnten Situation gegenübersteht ect. Leider hat er wohl nie gelernt mit Stress umzugehen, dann er kann nur eines - aufdrehen.
Auf der anderen Seite ist er ein Clown
Er wäre der geborne Alleinunterhalter. Bei unseren Spaziergängen schaffter es regelmäßig mit seiner Vielfalt an Geräuschen - vom weinen, bellen bis hin zum richtigen schreien -, seinem Aussehen oder auch seiner Art mit großen Ästen umzugehen Menschen zum lachen zu bringen. Auch wir müssen immer wieder über ihn lachen; teilweise keine 2 Minuten nachdem wir uns furchtbar über ihn ärgern mussten oder besser gesagt über seine fehlenden Bremsen in allen Bereichen.
Zuhause und in der Arbeit ist er oft einfach nur Schoßhund. Er sucht prinzipiell Körperkontakt, versucht auf meinen Schoß zu klettern wenn ich vor dem Computer sitze oder legt sich einfach quer über einen von uns.
Er kann richtig grinsen und man sieht ihm den Schelm an.
Spooky ist leicht zu begeistern, was Segen und Fluch zugleich ist. Man kann viel mit ihm machen, er lernt gerne und schnell. Allerdings ist er auch schnell zu überdreht um noch irgendetwas gezielt machen zu können.
Er stellt uns immer wieder auf die Probe und obwohl wir wissen, dass er es nicht absichtlich macht und nichts dafür kann kann das an den Nerven zerren und einen ärgern. Aber egal was er macht und egal wie sehr wir uns dann auch mal darüber ärgern, wir lieben ihn.
Er gehört einfach zu uns und wir hoffen, dass wir noch viiiiiele Jahre gemeinsam verbringen dürfen.