Dr. Ian Dunbar Seminar 2013 / 3 Tage in Hamburg

So wie es heute ist, das jeder Hundefurz analysiert und "korrigiert" werden muß, ist es sicher etwas überzogen und zeugt von einem kranken Verhältnis zu unseren Hunden.
Andererseits wurden denke ich "früher" die Hunde einfach "weggemacht", wenn sie nicht funktioniert haben...und das lag sicher nicht nur an den Hunden, sondern oftmals an völlig unfähigen und uninformierten Haltern, denen es auch schlicht egal war. Insofern finde ich es schon gut, dass man sich heute mehr dem Wesen Hund und seiner Erziehung und seinem Verhalten beschäftigt...anstatt das dumme, gefährliche Tier einfach wegzumachen. Es müsste sich halt die Waage halten und das tut es oftmals leider nicht.
Ich sag nur "Komm" ist ein zu hartes Kommando und setzt den Hund unter Zwang der die Beziehung stört :rolleyes:
 
  • 28. April 2024
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Hi Crabat ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ian hat nahezu 40 Jahre praktiziert; heutzutage allerdings nur noch selten, er nimmt aber gelegentlich Fälle an. Er ist kein Theoretiker, und das ist auch der Anlass, mich hier noch einmal einzuklinken.
;)

Er und seine Frau haben im Übrigen vier eigene Hunde, von denen zwei, soweit ich mich erinnere, mit erheblichen Baustellen bei ihm und seiner Frau einzogen.

Ian ist, wenn dies auch manche offenbar gar nicht schätzen, sowohl praktisch äußerst erfahren als auch voller profundem Wissen, und lebt, btw, seit über 30 Jahren in Kalifornien. Was dieses Wissen an Positivem und Erfolgen ermöglichen kann und bisher bewegte, ist fulminant, selbst wenn manche nicht einmal wissen, was Hunde und ihre Menschen - weltweit! - ihm zu verdanken haben.

Er hat einen Abschluss als Veterinärmediziner, was sein Wissen ideal abrundet (das sehe ich auf jeden Fall so, weil ich davon schon mehrfach profitieren konnte;), und als Tierverhaltensexperte (Hunde und Katzen). Zudem hat er wie bereits erwähnt über 10 Jahren an Haushunden die Entwicklung von Aggression und Sozialer Hierarchie erforscht, wofür er einen Doktortitel erhielt.

Er vereint meines Erachtens gesunden Menschenverstand, Pioniertaten, ein enormes Maß an praktischen Erfahrungen, wahrlich wertvolles Wissen, einen scharfsinnigen und hinterfragenden Geist sowie eine wenigstens gesunde Portion Humor. Wenn man Schubladen finden will: Er ist der Praktiker der Praktiker und der Theoretiker der Theoretiker. ; )

Workshops mit ihm gibt es auch nicht selten, und da ist selbstverständlich stets Praxis angesagt.

Beim letzten dreitägigen Seminar in England (Juli 2012) habe ich einmal mehr durch ihn festgestellt, dass Theorie nicht immer schwer auf die Praxis zu übertragen sein muss. Grins... Es war schlicht großartig, und ich habe durch ihn erneut viel gelernt, obgleich wir nicht in allem übereinstimmen.

Habe sogar an Stellen, die mit meiner Arbeit nicht das Geringste zu tun hatten, echte Bereicherungen mitnehmen können. Unsere persönliche Beziehung ändert nichts daran, dass ich, ohne mit jedem winzigen Detail einverstanden zu sein, tatsächlich davon ausgehe, dass er nahezu jedem, der Interesse daran hat, immer viel mitzugeben vermag, und mir fällt nicht ein einziger vergleichbarer Experte - egal ob mit oder ohne die entsprechende Bildung - ein.

Sähe ich das anders, wäre er dennoch mein Mentor, da sein Wissen meiner Arbeit so viel gegeben hat, jedoch hätte ich nie ein die Organisation eines Seminars in Erwägung gezogen, wenn ich nicht begeistert davon wäre, was er in der Lage ist, allen 'Hundemenschen' mitzugeben.
 
  • 28. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Unsere persönliche Beziehung ändert nichts daran, dass ich, ohne mit jedem winzigen Detail einverstanden zu sein, tatsächlich davon ausgehe, dass er nahezu jedem, der Interesse daran hat, immer viel mitzugeben vermag, und mir fällt nicht ein einziger vergleichbarer Experte - egal ob mit oder ohne die entsprechende Bildung - ein.
Mir aber - ein Hirte in Anatolien :D
Zugegeben etwas exotisch, aber was man dort vor Ort über die Hirtenhunde lernt, kann Dir kein Coppinger, Milan oder Dunbar beibringen.
Davon bin ich felsenfest überzeugt.
 
Das glaube ich...ist halt nur die Frage ob der Hirte auch Lekto mit ihrem Dobi helfen kann ;)
Und ist desweiteren die Frage, ob ein "Trainer" oder Experte mit allen Hunden gleichgut zu können hat, oder ob das gar nicht möglich ist. Und wenn es nicht möglich ist (was ich glaube), inwiefern überhaupt irgendwer beurteilen kann, ob ein "Experte" wirklich gut ist....
 
So wie es heute ist, das jeder Hundefurz analysiert und "korrigiert" werden muß, ist es sicher etwas überzogen und zeugt von einem kranken Verhältnis zu unseren Hunden.
Andererseits wurden denke ich "früher" die Hunde einfach "weggemacht", wenn sie nicht funktioniert haben...und das lag sicher nicht nur an den Hunden, sondern oftmals an völlig unfähigen und uninformierten Haltern, denen es auch schlicht egal war. Insofern finde ich es schon gut, dass man sich heute mehr dem Wesen Hund und seiner Erziehung und seinem Verhalten beschäftigt...anstatt das dumme, gefährliche Tier einfach wegzumachen. Es müsste sich halt die Waage halten und das tut es oftmals leider nicht.
Ich sag nur "Komm" ist ein zu hartes Kommando und setzt den Hund unter Zwang der die Beziehung stört :rolleyes:

Vorbehaltlose Zustimmung und eine kleine Ergänzung: Nicht nur die Halter, sondern auch die beschränkten Möglichkeiten, das unerwünschte oder tatsächlich gestörte Verhalten eines Hundes erfolgreich zu eliminieren. Vor 50 Jahren waren Druck, Starkzwang und Schmerz der Weg, wenn es auch immer schon Leute gab, die anders dachten und handelten.

Positive Strafe ist selbstverständlich nicht per se 'böse', und ohne positive Strafe geht es nun einmal meistens nicht. 'Böse' Strafen sind indes nicht zwangsläufig effizient, auch nicht wenn richtig angewandt.

Ich bin der Ansicht, dass die rein positive Erziehung und Verhaltensmodifikation keine vernünftige Lösung ist und viele negative Folgen hinsichtlich der Landschaft des Hundetrainings nach sich zog. Alles Problematische und Unerwünschte zu ignorieren, kann nicht der Weg sein. Ian Dunbar sagt schlicht, er sei es nicht. :D

Das andere Extrem ist gleichwohl nicht einleuchtender und auch nicht effektiver, wenn ich das mal ganz pragmatisch betrachten darf. Hunde sind unterschiedlich, die Rassen und Individuen unterscheiden sich stark; es ist genauso falsch, Hunde zu vereinfachen und zu degradieren als sie zu vermenschlichen und sie zu degradieren.

Negative Strafe gehört zu meinem Alltag, positive gewissermaßen auch, aber eben rein wissenschaftlich betrachtet. Das, was manche oder gar viele mit Strafe assoziieren, sähe man bei mir nie (auch nicht in Management-Situationen) und negative Verstärkung kommt ohnehin äußerst selten zum Einsatz, also fast nie, dennoch lebe ich nicht im rosa Wolkenparadies...:love:

Dass die richtige Herangehensweise auch mal ein Ignorieren sein kann, ist zweifelsohne richtig, aber es hängt von der Problematik ab. Ich nehme an, ihr versteht, worauf ich hinaus möchte.:hallo:
 
  • 28. April 2024
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Unsere persönliche Beziehung ändert nichts daran, dass ich, ohne mit jedem winzigen Detail einverstanden zu sein, tatsächlich davon ausgehe, dass er nahezu jedem, der Interesse daran hat, immer viel mitzugeben vermag, und mir fällt nicht ein einziger vergleichbarer Experte - egal ob mit oder ohne die entsprechende Bildung - ein.
Mir aber - ein Hirte in Anatolien :D
Zugegeben etwas exotisch, aber was man dort vor Ort über die Hirtenhunde lernt, kann Dir kein Coppinger, Milan oder Dunbar beibringen.
Davon bin ich felsenfest überzeugt.

Das kann ich mühelos entkräften, da der Hirte nicht das allumfassende Wissen zu bieten vermag, welches Ian nun einmal bieten kann. Zudem erstreckt sich Ian's praktische Erfahrung über erheblich mehr Hundetypen, Herdenschutzhunde eingeschlossen. ;)

Dennoch bezweifle ich nicht, dass er ausgesprochen kompetent ist, und ich bin gewiss, dass der Hirte mich auch bereichern könnte, wenn Du so felsenfest von ihm überzeugt bist. :)

Nebenbei sei erwähnt, dass ein Pyrenäenberghund Rüde bei mir lebte, bis er wieder vernünftig tickte, ein Kaukasen-Pärchen mit den dazugehörigen Menschen bei mir im Training war, und noch ein paar andere Herdenschutzhunde ein Gastspiel gaben, also ganz unbeleckt bin auch ich nicht. :hallo:

Der Akbash, mit dem ich arbeiten durfte, war das größte Glück und die größte Herausforderung bisher! Großartiger Kerl, jedoch echt harte Arbeit. Aber 'darf' trifft es, weil es viel Spaß gemacht hat und mich wirklich forderte. Schweiß von der Stirn wisch...
 
DEN "Herdenschutzhund" gibt's nicht, das kann ich mühelos behaupten. ;)
Kaukasen sind keine Hirtenhunde ("Herdenschutzhunde" auch nicht), jedenfalls nicht die, die man hier sieht und hält. Ebensowenig wie viele Pyries, die wir hier seit Ewigkeiten völlig anders selektieren, als die Arbeitshunde der gleichen Rasse oder die CAO - ebenfalls eine russische Kreation, die in Richtung Wach - und Gebrauchshund geht.

Woher stammte der Akbash?
USA?

"Kaukasen" wurden früher in der DDR auf Hundeplätzen ausgebidet, Schutzdienst mit ihnen gemacht und sie lieferten in der Regel eine 1A UO ab. Ist heute bei den Russen immer noch so, sind auch Diensthunde beim Militär oder Zoll. Nach der Wende kamen diese dann auch im Westen an und Schoke und Bloch schrieben vom Kaukasischen Ovtscharka, der Herden schützt. :D

Versuch die gleichen Geschichten, die mit dem Kaukasen super funktionieren, mit einem Kangal oder einem der Hunde aus dem Kaukasus oder Turkmenien, also den Vorfahren der russischen Gebrauchshunde.
Dann reden wir über Hirtenhunde (oder eben HSH - ich mag den Begriff nicht mehr besonders) ;)
 
Und bedenken wir mal, wann der Markt "Hund" entdeckt wurde und wie das vor dem lief.

Und bedenken wir dann nebenbei auch mal, dass zumindest Dunbar schon lange vorher rein forschungstechnisch auf dem Gebiet aktiv war, und vor welchem Hintergrund (nämlich dem typisch amerikanischen, und der geläufige Umgang mit Hunden dort ist oft schon etwas anders als er hier je gewesen ist)... ;)

Ich bin ja überhaupt kein Gegner von Millan, oder ein "Fan" von Dunbar...

Ich habe lediglich versucht, zu erläutern, warum mir persönlich Dunbars Texte, über die ich vor Jahren mal zufällig gestolpert bin, gefallen haben - und dass Millan für mich persönlich eben wohl eher nicht der richtige Trainer wäre (was ja nicht heißt, dass er ein schlechter Trainer ist.)

Womit ich eigentlich nur sagen wollte, dass nur, weil "Millan-Gegner" Dunbar gut finden, Dunbar kein schlechter Trainer oder schlechter Wissenschaftler oder sonstwas gewesen sein muss und nur Käse verzapft...

Was Turid Rugaas angeht (mit deren Lehre ich auch so meine Erfahrungen gesammelt habe)...

=> :albern:


@Crabat:

Du hast natürlich völlig Recht.

Es ging mir auch eher darum, warum mir persönlich Dunbars Art der Informationsvermittlung mehr liegt als Millans. Ich bin da aber auch etwas extrem - nennen wir es diplomatisch "selektiv begabt" - und damit sicherlich für jeden durchschnittlichen Trainer eine harte Prüfung... ;)
 
DEN "Herdenschutzhund" gibt's nicht, das kann ich mühelos behaupten. ;)
Kaukasen sind keine Hirtenhunde ("Herdenschutzhunde" auch nicht), jedenfalls nicht die, die man hier sieht und hält. Ebensowenig wie viele Pyries, die wir hier seit Ewigkeiten völlig anders selektieren, als die Arbeitshunde der gleichen Rasse oder die CAO - ebenfalls eine russische Kreation, die in Richtung Wach - und Gebrauchshund geht.

Woher stammte der Akbash?
USA?

"Kaukasen" wurden früher in der DDR auf Hundeplätzen ausgebidet, Schutzdienst mit ihnen gemacht und sie lieferten in der Regel eine 1A UO ab. Ist heute bei den Russen immer noch so, sind auch Diensthunde beim Militär oder Zoll. Nach der Wende kamen diese dann auch im Westen an und Schoke und Bloch schrieben vom Kaukasischen Ovtscharka, der Herden schützt. :D

Versuch die gleichen Geschichten, die mit dem Kaukasen super funktionieren, mit einem Kangal oder einem der Hunde aus dem Kaukasus oder Turkmenien, also den Vorfahren der russischen Gebrauchshunde.
Dann reden wir über Hirtenhunde (oder eben HSH - ich mag den Begriff nicht mehr besonders) ;)

Der Akbash, den ich im Training hatte, stammt aus der Türkei und lebt in der Nähe von Hamburg. Der Pyri stammt aus Deutschland (Mutter aus Frankreich).

Kenne einen zweiten Akbash, mit dem ich aber nicht gearbeitet habe, und der stammt ebenfalls aus der Türkei, lebt jedoch mitten in Hamburg.

Danke für die Details, btw! Hirtenhunde (nicht HSH;)) faszinieren mich schon länger, dennoch werde ich Dir zuhören, während Du über sie redest. Also rede ruhig. :D

Einen Pyrenäen Mastiff hätte ich noch anzubieten, habe aber bisher auch nur den einen kennenlernen dürfen! Die Pyrenäenberghunde gibt es dann doch deutlich mehr, und der Mastiff wirkte ernsthafter auf mich als alle Pyris, welche mir je begegnet sind.

Die Kaukasen, von denen ich sprach, kommen im Übrigen aus Russland und waren dann wohl ein bisschen zu spät dran, denn eine Obedience-Karriere hätte man mit dem Pärchen gepflegt knicken können. ;)

Den Kangal erwähnte ich gar nicht, weil es ihn hier recht häufig gibt und ich dadurch das Vergnügen hatte, gleich mit ein paar Kangals und 'Kangalmenschen' zu arbeiten.

Podhalaner und Mioritic habe ich auch im Rahmen meiner Arbeit erlebt. :hallo:
 
Und bedenken wir mal, wann der Markt "Hund" entdeckt wurde und wie das vor dem lief.

Und bedenken wir dann nebenbei auch mal, dass zumindest Dunbar schon lange vorher rein forschungstechnisch auf dem Gebiet aktiv war, und vor welchem Hintergrund (nämlich dem typisch amerikanischen, und der geläufige Umgang mit Hunden dort ist oft schon etwas anders als er hier je gewesen ist)... ;)

Ich bin ja überhaupt kein Gegner von Millan, oder ein "Fan" von Dunbar...

Ich habe lediglich versucht, zu erläutern, warum mir persönlich Dunbars Texte, über die ich vor Jahren mal zufällig gestolpert bin, gefallen haben - und dass Millan für mich persönlich eben wohl eher nicht der richtige Trainer wäre (was ja nicht heißt, dass er ein schlechter Trainer ist.)

Womit ich eigentlich nur sagen wollte, dass nur, weil "Millan-Gegner" Dunbar gut finden, Dunbar kein schlechter Trainer oder schlechter Wissenschaftler oder sonstwas gewesen sein muss und nur Käse verzapft...

Schön zum Ausdruck gebracht!

Ich gestehe, trotz kleiner Differenzen derart begeistert von Ian's Rundumwissen, seinen Errungenschaften und der praktischen Erfahrung zu sein, dass es manchem Leser gut auf die Nerven fallen könnte.

Wäre er lediglich ein Theoretiker, ginge es mir allerdings in der Tat anders. :)
 
@Camio

Naja, hierzu sei mir noch eine kleine Bemerkung erlaubt.

Du schreibst:

Camio schrieb:
Zudem hat er wie bereits erwähnt über 10 Jahren an Haushunden die Entwicklung von Aggression und Sozialer Hierarchie erforscht, wofür er einen Doktortitel erhielt.

Das liest sich ja beinahe so, als sei ihm dieser Titel für seine besonders tolle Arbeit quasi "verliehen" worden.

Ich denke, man sollte da die Kirche im Dorf lassen. ;)

Er hat 10 Jahre auf diesem Gebiet geforscht, unter anderem im Rahmen einer Doktorarbeit. Das ist nun, wenn man schon in die Forschung geht, aber nix Besonderes, sondern mehr oder weniger der Normalfall. "Ohne das" geht es praktisch nicht. Und in der Regel forscht man anschließend auf dem Gebiet auch noch weiter, oder man wechselt nach dem PhD das Thema und die Arbeitsgruppe, weil das ein ganz guter Anlass ist.

(Wenn er tatsächlich 10 Jahre für die Doktorarbeit gebraucht hätte, wäre ich doch etwas - naja, sagen wir perplex. Ich war schon nicht die schnellste, kann mir sowas aber speziell in einer Umgebung wie Berkeley nur schwer vorstellen... die halte ich doch für recht erfolgsorientiert. Aber nun gut, ich mag auch einfach zu wenig über die Hintergründe wissen, um das beurteilen zu können.)

Ich will ihn damit gar nicht "kleinreden" (das wäre weder nett noch angebracht) - aber Forschung ist auch nur ein Aspekt dieser Welt, wie alles andere auch! Mit Leuten, die dort arbeiten, einem gewissen Arbeitsalltag... oftmals frustrierender als vieles andere, da lange nicht immer alles klappt, wie man sich das vorher so schön gedacht hat... ;) - mit gewissen Anforderungen an die Forscher, die ich gut kenne und darum bei anderen sehr schätze, vor allem wenn sie diese Anforderungen jahrelang und mit Erfolg erfüllen können.

Ich schätze daher jemanden, der solide naturwissenschaftlich ausgebildet wurde und als Forscher nicht ganz erfolglos war, schon aus dem Grund, weil man bei so jemandem ein planvolles, methodisches und gut durchdachtes Vorgehen erwarten kann, bei dem auch scheinbare Nebensächlichkeiten berücksichtigt werden, wenn es drauf ankommt, Misserfolge nicht persönlich genommen werden, weil man weiß, dass die zu jedem Entwicklungsprozess dazugehören, und (hoffentlich) genug Flexibilität, um nicht zu stark an der eigenen Theorie zu kleben, weil man weiß, dass eine Theorie eben eine Theorie ist und darum auch falsch sein kann.

Ich neige weiterhin dazu, so jemanden grundsätzlich für einen im Umgang eher angenehmen Menschen zu halten, weil die "soziale Prägung" in einem Forschungslabor Ellenbogendenken um jeden Preis nicht unbedingt fördert - den letztenendes kommt ohne jegliche Kooperation niemand sehr weit.

Kurz: Ich schätze gewisse Qualifikationen, die er unter Umständen (bzw. mit einiger Wahrscheinlichkeit) als Wissenschaftler erworben hat.

Aber ich versinke ob seiner akademischen Karriere sicher nicht vor Ehrfurcht im Boden... ich finde sie respektabel und halte es durchaus für möglich, dass sie eine gute Basis für seine Arbeit als Trainer bietet (und ihn damit zu einem guten oder besseren Trainer macht).

Aber das ist es dann auch. Für mehr war ich vermutlich selbst über Jahre ein bisschen zu dicht am Geschehen - da entmystifiziert sich so manches. ;)
 
@lektoratte

Stimmt, also danke für den Hinweis!! Ich nahm tatsächlich an, dass er auch (Ph.D. war klar) einen Ehrentitel erhalten habe.

Dass er 10 Jahre für seine Doktorarbeit gebraucht habe, wollte ich demnach natürlich auch nicht mit meinem Formulierfiasko :D als Gerücht in die Welt setzen.

"Dr. Ian Dunbar received his veterinary degree and a Special Honors degree in Physiology & Biochemistry from the Royal Veterinary College (London University) plus a doctorate in animal behavior from the Psychology Department at UC Berkeley, where he researched the development of social hierarchies and aggression in domestic dogs."

"Kleinreden"? Empfand ich nicht so!

Ehrfurcht trifft es in meinem Fall auch nicht, obgleich es so anmuten mag. Allerdings hätte ich jedes winzige Detail in Erfahrung gebracht und abgespeichert, wenn ich nicht 'nur' begeistert wäre. Also wäre auch das Ding mit dem Doktor nicht passiert. :)
 
Naja, ich geb's zu, besonders der Absatz mit dem Doktortitel klang schon sehr in Ehrfurcht vor akademischen Weihen erstarrt... :lol:

Darum ja auch meine Anmerkung. ;) :hallo:

Wenn ich's richtig verstehe, ist der "Special honours degree" in England ein besonders guter Abschluss, kann aber auch sowas wie der zusätzliche (und besonders gut absolvierte) Abschluss in einem Schwerpunktstudium sein. (Bezeichnungen variieren wohl teils von Uni zu Uni)

Also hat er entweder parallel Tiermedizin und Biochemie/Physiologie studiert, und Tiermedizin normal und das andere sehr gut abgeschlossen... oder er hat Tiermedizin studiert und diesen Schwerpunkt noch drangehängt, und darin eben besonders gute Ergebnisse erzielt.

Und dann hat er in Berkeley promoviert (wo nicht die schlechtesten Forscher sitzen), und insgesamt 10 Jahre dort geforscht.

Das ist schon gut, zumal Tiermedizinern das methodische wissenschaftliche Arbeiten im Studium nicht gerade nahgebracht wird (zumindest hierzulande nicht). Die gelten als "Praktiker", die ja eher auf alle möglichen Fälle souverän reagieren können müssen (und viel wissen müssen), als in Ruhe methodisch irgendwelche Probleme zu lösen.

Wenn also Tiermediziner sich dazu berufen fühlen, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen, müssen sie ne Menge Eigeninitiative mitbringen und im Vergleich zu klassischen Naturwissenschaftlern vieles nacharbeiten. Und die, die ich kannte, die das gemacht haben und dabei geblieben sind (nicht so viele, aber einige gibt es jedes Jahr) - die waren alle ziemlich gut.

Übrigens beim Umstieg auch wesentlich erfolgreicher als Humanmedizinier, die studiumsbedingt ein ähnliches Problem haben... (auch die lernen das wissenschaftliche Arbeiten grundsätzlich im Studium erstmal nicht, sollen es in ihrer Doktorarbeit dann aber können...) - was aber mE daran liegt, dass sich Tiermediziner, die forschen wollen, besser aus der Patientenbetreuung ausklinken können als Humanmediziner, und dann einfach mehr Kapazitäten haben, um Neues zu erlernen. Die forschen dann halt nur noch. Wie andere Forscher auch.

Solche paradiesischen Stellen sind für (Menschen-)Ärzte aber sogar an den Unikliniken extrem rar.

Aber ich schweife ab...
 
Der Akbash, den ich im Training hatte, stammt aus der Türkei und lebt in der Nähe von Hamburg. Der Pyri stammt aus Deutschland (Mutter aus Frankreich).

Kenne einen zweiten Akbash, mit dem ich aber nicht gearbeitet habe, und der stammt ebenfalls aus der Türkei, lebt jedoch mitten in Hamburg.

Danke für die Details, btw! Hirtenhunde (nicht HSH;)) faszinieren mich schon länger, dennoch werde ich Dir zuhören, während Du über sie redest. Also rede ruhig. :D

Einen Pyrenäen Mastiff hätte ich noch anzubieten, habe aber bisher auch nur den einen kennenlernen dürfen! Die Pyrenäenberghunde gibt es dann doch deutlich mehr, und der Mastiff wirkte ernsthafter auf mich als alle Pyris, welche mir je begegnet sind.

Die Kaukasen, von denen ich sprach, kommen im Übrigen aus Russland und waren dann wohl ein bisschen zu spät dran, denn eine Obedience-Karriere hätte man mit dem Pärchen gepflegt knicken können. ;)

Den Kangal erwähnte ich gar nicht, weil es ihn hier recht häufig gibt und ich dadurch das Vergnügen hatte, gleich mit ein paar Kangals und 'Kangalmenschen' zu arbeiten.

Podhalaner und Mioritic habe ich auch im Rahmen meiner Arbeit erlebt. :hallo:
Na das ist doch schon mal was. :D
Die meisten Kaukasen kommen aus Russland, das ist ja gerade das, wovon ich schrob. Ich schätze, weit mehr als 80 Prozent von ihnen haben seit Generationen kein Schaf gesehen oder wurden sonst für den Herdenschutz eingesetzt.
Weiß nicht, ob Du's schon gesehen hast, aber die Hirtenhunde aus dem Kaukasus sehen so aus:

http://forum.ksgemeinde.de/foto-ecke/142663-im-kaukasus.html

Das waren mal die Zutaten, aus denen ein Wach - und Gebrauchshund entstand, der einen russischen Standard hat. Soldaten brauchen keine Hirtenhunde und der "Kaukase" wurde unter Führung der Armee kreiert. Ziel war nie, einen "Herdenschutzhund" zu basteln.

f6t5373p62929n2.jpg


Aber egal, hier geht's ja um den Doktor und nicht um Hirtenhunde. :D
 
Interview mit Ian Dunbar erster Teil - die Beißlevels und die Arbeit mit Hunden ab Level 4.
Selbstverständlich auf Deutsch.



oder auf meiner Website (siehe EP)!
Zudem befindet sich im Videobereich (Galerie/Videos) ein Vortrag von ihm; Dank TED gehören zu dem Video deutsche Untertitel! Erstreckt sich über knapp 15 Minuten.

@Lektor...
Danke, ich fand es bereichernd, Deinen Ausführungen zu folgen, und es stört mich nicht, dass jener Eindruck entstand, zumal ich das gut nachvollziehen kann.

@Dr. Hirtenhund ;)
Vielen Dank für die graphische Darstellung! Deinen Thread habe ich in Gänze genossen; welch ein Erlebnis! Der Vodka ist das einzige, was mich davon abhielte, mich euch anzuschließen. :D

Die Kaukasen, die ich meinte, kommen schon aus der Richtung, die Du beschrieben hast, sage ich jetzt mal laienhaft, und ich meine nicht das Herkunftsland, denn das haben wir je bereits geklärt. :)

Der Zentralasiat, dessen Haltern ich ohne Entlohnung half, war in der Tat ein ganz anderes Kaliber, was das Wesen betrifft; ich kenne jedoch keinen weiteren.

Sind die Hunde in Georgien den Zentralasiaten ähnlich? Ein wunderbarer Hund, den sie dann auch behalten konnten und der mich wirklich fast so berührte, als sei es mein Seelenhund.

Er hieß Erol, wie es dazu kam, weiß ich nicht mehr, aber er war kein Erol, sondern ein Zeus, allerdings ein gerechter. :love: Er ähnelte den Kaukasischen HSH, die tatsächlich noch Hirtenhunde sind und es stets waren. Also dem Steppentyp?
 
Hört sich sehr sehr interessant an.
Allen die Hinfahren wünsch ich viel Spaß. Hamburg ist leider zu weit weg =(
 
@Dr. Hirtenhund ;)
Vielen Dank für die graphische Darstellung! Deinen Thread habe ich in Gänze genossen; welch ein Erlebnis! Der Vodka ist das einzige, was mich davon abhielte, mich euch anzuschließen. :D
Gab wahlweise auch Rot - oder Weißwein, Kachetien ist eine bekannte Weinregion und der georgische Wein ist hervorragend. Der Wodka (was ja übersetzt lediglich "Wässerchen" bedeutet), ist dort auch zumeist ein Brand aus den Trestern, also ähnlich dem Grappa in Italien. Wodka, wie man ihn hier landläufig versteht, gabs zwar auch, ist aber nicht unbedingt typisch für die Region.

Sind die Hunde in Georgien den Zentralasiaten ähnlich? Ein wunderbarer Hund, den sie dann auch behalten konnten und der mich wirklich fast so berührte, als sei es mein Seelenhund.
Man könnte sie zumindest eher für einen CAO halten als für die Hunde, die man hier als "Kaukasen" kennt. Allerdings sind die CAO, die hier so rumtapsen, wesentlich molossoider, die Hunde dort sind trocken und nicht so massig.

Er hieß Erol, wie es dazu kam, weiß ich nicht mehr, aber er war kein Erol, sondern ein Zeus, allerdings ein gerechter. :love: Er ähnelte den Kaukasischen HSH, die tatsächlich noch Hirtenhunde sind und es stets waren. Also dem Steppentyp?
Das ist ein Hund aus Turkmenien, also ein Alabai, der lt. diverser "HSH" - Literatur unter "CAO" rangieren würde, obwohl jeder Turkmene den Dolch zücken würde, wenn man seinen Hund als russische Kreation bezeichnen würde:

f6t359p56436n6.jpg


eben als so etwas:

f6t2091p27671n12.jpg


ein CAO bei der cacib.
 
Ist der Hund auf den zweiten Bild ein CAO?
 
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