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blueeyes

10 Jahre Mitglied
Dieses Thema bewegt hier die Region (Südhessen - Nordbaden (Rhein-Neckar - Mannheim)- Teile von Rheinland-Pfalz) gerade sehr und es ist wahrscheinlich, dass sich das Ganze schnell ausbreitet auf weitere Regionen drumherum.

Ich wollte das Thema hier zu Diskussion stellen (und nicht nur unter "Pressemitteilungen"), da viele Aspekte diskutiert werden können (wissenschaftliche, politische, hundespezifische...).

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wird durch ein Virus übertragen und ist hochansteckend für alle Schweineartigen. Es ist nicht ansteckend für andere Tierarten oder Menschen. Infiziertes Fleisch kann gegesssen werden.

Hier interessante Links:



oder

.

oder



Mittlerweile wurden die Sperrzonen erheblich ausgedehnt, die infizierte Zone reicht nun bis knapp vor Heidelberg, Mannheim ist auch drin, die Randgebiete ebenfalls (Hessen, Rheinland-Pfalz) (Sperrzone II: Leinenpflicht für Hunde, Wege nicht verlassen, keine Trails begehen/befahren, kein Pilzesuchen, kein Grillen, kein Essen usw).

Zuallererst ist es ein Drama für alle Wild- und Hausschweine, für die Schweinezüchter, die Behörden usw. Betroffene Schweinezüchter fürchten um ihre Existenz, finden keine Schlachthöfe mehr, müssen die Tiere weit fahren...

In zweiter Linie betrifft es auch uns Hundehalter, denn es herrscht strenge Leinenpflicht... Überall Schilder, das Ordnungsamt wurde auch schon gesehen.

Dies ist ein - zugegebener Maßen kleines - Drama für uns, da unser älterer, kleinerer Hund Null (0,0) Jagdtrieb hat, über einen super Gehorsam verfügt, sich nie weit entfernt, nicht mehr so gut zu Fuß ist und immer frei lief, wenn es ging. An der Leine, z. B. in der Stadt, ist er ein perfekter Läufer, nie ist die Leine straff. Nun läuft er bei unseren längeren Touren in der Natur angeleint völlig lustlos im Schneckentempo hinter uns her... Schnuppert kaum, pieselt kaum... Sonst lief er sein Tempo, mal langsamer, mal schneller, war voller Freude dabei. Unsere Pflegehündin aus der Ukraine ist im Wald immer an der Leine (auch vorher), da sie Jagdtrieb hat. Mittlerweile sind wir bei einer sehr leichten runden Leine aus Biothane gelandet, das funktioniert ein bißchen besser. Im Garten mache ich noch mehr Animation. Aber es nimmt uns allen doch etwas den Spaß an Spaziergängen/Wanderungen (wobei ich ausdrücklich darauf hinweisen möchte, dass die Afrikanische Schweinepest vor allem andere viel massiver trifft!).

Das Ganze könne lange gehen - 6 Monaten, Jahre...

Ich würde mich freuen, wenn wir zu dem Thema hier ein bißchen diskutieren.
 
Wir haben hier glücklicherweise nichts mit zu tun. Ich sah nur immer die Schilder an den Raststätten, wenn man in Urlaub gefahren ist.

Für den Kleinen könntet Ihr ja eine Schleppleine versuchen, die er akzeptiert.
Ich habe z.B. so eine ganz leichte Katzenleine (15 m) https://www.amazon.de/dp/B0BJQNYXFZ?ref=ppx_yo2ov_dt_b_fed_asin_title

Darüber hinaus besteht natürlich immer noch die Option, wenn der Hund wirklich gut hört, den Hund frei laufen zu lassen und dann halt ein Bußgeld zu riskieren ...
 
Meine Eltern wohnen ja an der Polnischen Grenze, dort stehen die Schilder schon seit Jahren und auch kilometerlange Wildzäune wurden groß gebaut. Mit brandenburgischer Sturheit, Ignoranz und Gelassenheit wird es eben so hingenommen. Hunde laufen dort wo sie immer liefen, so wie sie immer liefen on-oder offline. Keinen interessiert es. Auch meine Hunde laufen dort frei auf den Wegen der Oderwiesen, weil es für mich keinen Sinn macht.
Man kann Kilometerweit schauen, dort wird mich kein Schwein überraschen.
 
Bei uns im Landkreis ist sie zum Glück noch nicht angekommen, ich hoffe das bleibt auch so. Bei alten Hunden, vorallem ohne Jagdtrieb oder sehr schlecht zu Fuß, habe ich mich immer über Anleinpflicht hinweggesetzt, Emil lief im Naturschutzgebiet Bodenwöhrer Heide auch frei, die Mädels hatte ich selbstverständlich angeleint, wäre mir ein Bußgeld wert gewesen.
 
Man kann Kilometerweit schauen, dort wird mich kein Schwein überraschen.
Höchstens ein Wildschwein
Es ist in Brandenburg seit Jahren Thema, wie @Kyra schreibt und es ist nun wahrlich nicht so, dass es dort keine Wildschweine mehr geben würde.

Ein Problem stellen allerdings die Zäune dar und zwar für alle möglichen Tiere.
 
Ich würde mit Pucci, der auf dem Weg bleibt und nicht jagt, ggfs. auch das Bußgeld riskieren, natürlich in der Erwartung, nicht erwischt zu werden.

Ich habe übrigens auch im Nationalpark Boddenlandschaft in den letzten Urlaubstagen die Leinenpflicht nicht mehr ganz so ernst genommen und wurde am letzten Morgen dann noch schnell vom Ranger erwischt. Das war ein freundlicher Mann, und ich kam ohne Bußgeld davon.
 
Mei, die ASP ist ja nun nicht plötzlich gekommen. Es war zu erwarten, dass es uns auch bald treffen wird, nu isses so. Wahrlich nicht schön, aber eben wenig überraschend. Ebenso wie uns jetzt auch die BT eingeholt hat.

Seit ein paar Jahren laufen immer wieder Übungen ab für den Fall der Fälle eines ASP Ausbruchs und es wird ja fleißig Monitoring betrieben.

Bei uns haben wir für mehrere Landkreise gemeinsam Zaunmaterial und weitere Sachen lagernd, damit zackig reagiert werden kann. Das ganze Szenario haben wir auch schon durchgespielt. Für uns im Landkreis wäre es leider auch SEHR ungemütlich, da wir sehr viele Schweinebetriebe hier haben.
 
Mir entgeht der Sinn warum Hunde anzuleinen sind. Sind die ein Zwischenwirt für die Schweinepest? Also wenn die mal an einem toten Schwein schnüffeln? Ich wohne ja nun auf keinem Bauernhof und mein Hund hat absolut keinen Kontakt zu irgendwelchen Schweinen, das der da ein Überträger sein könnte.
Ja die Zäune sind schlimm. Das schöne Naturschutzgebiet.. Und dann zieht sich da der Zaun kilometerlang immer am Ufer der Oder entlang.
 
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sind die anzuleinen, damit ein jagender Hund die Schweine nicht weg treibt, damit diese die Seuche nicht noch weiter verbreiten, als sie es eh schon tun

Aus dem selben Grund haben sie bei uns jetzt auch in verschiedenen Orten bei den Kerwe zB das Feuerwerk gestrichen
 
Ah ok das ergibt durchaus Sinn, danke.
 
Die Jagdhunde werden desinfiziert, jedenfalls machen manche das. Da geht es sicher um Übertragung des Erregers in andere Gebiete, denke ich.
 

Ich habe nochmals die Seite des Friedrich Loeffler Instituts für Tierseuchen studiert - mir war nicht so klar, dass es die ASP doch so lange gibt. Dann scheinen Maßnahmen doch irgendwie zu greifen?

Hier die aktuelle Karte - obwohl in den direkten Nachbarländern die Zahlen hoch sind, sind es in Deutschland bislang nur wenige Zonen, die wirklich betroffen sind:



Und offenbar ist die ASP dann irgendwie nach Südhessen gelangt... Der Literatur entnehme ich, dass die Übertragung eher nicht durch die Wildschweine direkt auf die Hausschweine, sondern indirekt über kontaminierte Gegenstände und Futter erfolgt. Es erfolgt auch über ein Wurstbrötchen laut FLI (weil das Fleisch infiziert ist?). Kleinsttropfen reichen für eine Infektion.

Wurde ja schon beantwortet . Die (potentiell infizierten) Wildschweine sollen nicht in andere Gebiete vertrieben werden. Daher sind auch Aktionen wie Pilze suchen, Grillen, kleine Pfade gehen, Mountainbiken auf Trails usw. verboten.

Dennoch frage ich mich, ob die Leinenpflicht für alle wirklich so viel bringt . Denn wie viele Hunde jagen denn wirklich frei in der Gegend? Diese müssen dann just auch auf Wildschweine treffen und diese effektiv vertreiben, damit diese das Virus weitertragen. Wie oft passiert das? Ich hätte nicht gedacht, dass ich dieses Wort mal selbst nutze: Ist das "verhältnismäßig" ? Aber es ist vermutlich nur ein Teil des großen Maßnahmen-Puzzleteils, wie so oft.

Habe zur Effektivität der Maßnahmen noch nicht wirklich viel gelesen - aber die Karte oben zeigt ja, dass das ASP Virus tatsächlich bisher wenig in Deutschland angekommen ist! Oder nur wenig nachgewiesen? Welche Maßnahmen sind wirklich wirksam, welche vielleicht übertrieben?

Bin ja durch die Leinenpflicht usw. hier betroffen, empfinde das Vorgehen hier seit 2 Wochen jedoch etwas übertrieben. Ganz konkret: Hier direkt an Wohnhäusern geht ein schöner Feldweg vorbei, dahinter sind Felder, zum Teil sehr gut einsehbar. Dennoch steht am jedem Zugang zu dem Weg ein dickes Schild, dass Hunde anzuleinen sind und hier waren auch schon Ordnungshüter unterwegs. Das ist m. E. total übertrieben oder einer Panik der Behörden geschuldet.

Und ein Impfstoff ist noch nicht da und wird dann eher bei Wildschweinen, als bei Hausschweinen eingesetzt - wenn ich es richtig verstehe, dann macht man lieber das "Übliche", als dann einen evtl. neuen Impfstoff zu nehmen, der mit Handelseinschränkungen verbunden ist... (Quelle: ).

Ansonsten vielen Dank für Eure Beiträge!
 
Wir waren gestern im Schweinepestsperrbezirk spazieren, was ich allerdings erst auf dem Rückweg feststellte, als wir am Ortsrand vorbei kamen und dort ein entsprechendes Schild stand. Bei unserem Waldparkplatz auf freier Strecke war kein Schild. Ergo lief Pucci frei, und niemand von den diversen Menschen, die uns begegneten, hatte damit ein Problem oder sprach uns auf den Sperrbezirk an.
 
ich vermute, ihr seid im Sperrbezirk I unterwegs gewesen - keine Leinenpflicht
 
Ja, Sperrzone I



Hier Sperrzone II mit Leinenpflicht



Das ist (momentan noch) eher die andere Richtung vom Landkreis... Richtung Odenwald

Und Stadt Mannheim glaube ich...
 
Ein Update:

Weitere infizierte Wildschweine seit Mitte August werden gemeldet aus:

- Raum Groß-Gerau
- Oberspree-Lausitz-
- Bautzen
- Uckermark
- Alzey-Worms



Hier in der Region Rhein-Neckar und angrenzenden Gebieten gibt es zum Glück keine neuen Fälle.

Ja, die infizierten Gebiete werden als Sperrzone II bezeichnet und dort gelten eben Maßnahmen, um die Wildschweine nicht zu vertreiben (d. h. auch Jagd-Verbot). In der Sperrzone I ist vermehrtes Jagen angesagt (teilweise mit "Kopfgeld" ), keine Leinenpflicht usw.

So sieht es hier bei uns in der Sperrzone fast überall aus - Schilder, Schilder, Schilder... Die meisten Hundehalter halten sich auch dran (einmal im Wald natürlich nicht und die große freilaufende, nicht hörende Hündin war nicht nett, drehte erst kurz vor uns um...




Wir haben uns mehr oder weniger arrangiert und laufen mit einer angenehmen Schleppleine für kleine Hunde in der Hand, machen mehr im Garten (Clickern, Agility für Oldies, Suchspiele). Erwischt werden ohne Leine koste 150 Euro, wurde mir gesagt. Wobei die Kontrolle im Wald schwierig ist. Hoffentlich geht das nicht Jahre - für die Wildschweine in erster Linie natürlich und alles was sich daraus ergibt...
 

Anhänge

Und für die Schweinebauern…

In RLP war der erste Betrieb betroffen. Ein Bauer mit 6 Schweinen m.W.
 

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