Ua bei genau diesem Problem hat mir clickern auch bei Crab geholfen. Bullis sind halt schon echte Geier mit Beute zuweilen.
Irgendwann...fing er an Spielis richtig böse zu sichern. Er hat sich regelrecht damit verschanzt und steif gemacht...ich war ziemlich perplex, weil sowas hatte ich noch nie bei einem meiner Hunde. Kann mir ehrlich gesagt auch bis heute nicht erklären woher das kam. Ich meine eigentlich dass ich spielen "kann".
Ging mir haargenauso. Sie sind schon als Welpen und Junghunde starke Persönlichkeiten.
Auch gefundenes Futter draussen oder Müll fallenlassen haben wir mit Clicker sehr gut hinbekommen. Trotz Bulli...er ist absolut kein Müllschlucker.
Trainiert ua mit "Müll- Parcour" als Welpe und Junghund. Ich hab immer leckeren Müll gesammelt und dann auf der Wiese verteilt...dann das Baby geholt.
(Und ja...natürlich auch wieder eingesammelt.
) Hat sich gelohnt.
Das wichtigste bei der Clickerarbeit finde ich aber das lernen zu Lernen. Was dabei rauskommt ist eine andere Sache. Aber Hunde die shapen gelernt haben, lernen einfach in einer anderen Qualität, auch über andere Wege. Hunde die geclickert, bzw mit Freeshaping gearbeitet wurden, haben davon ein Leben lang was- und damit auch ihre HF.
Absolut!
Ich habe zu Beginn das Clickern eigentlich für Mila’s komplette Basis-Ausbildung benutzt. Das funktioniert wirklich mindestens genauso gut, wie andere Methoden:
An Halsband und Leine gewöhnen.
Ans Baden und Ohren reinigen gewöhnen. Sie hasst Wasser in den Ohren. Wenn ich jetzt mal so drüber nachdenke, ist sie eigentlich echt ne kleine Zicke.
Auch die Grundbefehle, wie Hinsetzen, Hinlegen, Aufstehen, Bleiben und Warten wahlweise auch ein Stück weiter weg hinsetzen und warten (praktisch, wenn man etwas Heisses aus dem Ofen holt), in ihre Box gehen, Gegenstände, die sie hält, loslassen, auf Zuruf kommen … mehr fällt mir jetzt grad nicht ein.
Auch ”leckere” Dinge liegen lassen - egal ob im Haus oder auf der Strasse - haben wir geclickert. Die Idee mit dem Müll ist ja toll. Hätt ich mal damals haben sollen.
Mittlerweile ist sie da ziemlich abrufsicher, auch wenn wir auf anderen Wegen hin gelangt sind.
Dann haben wir auch Nägel schneiden mit dem Clicker trainiert. Das war auch ein großes Problem früher. Sie hatte Angst und fing dann an zu knüffeln. Haben wir sehr gut in den Griff bekommen.
Auch das Lauftraining habe ich im Wohnzimmer zuhause mit dem Clicker gestartet. Also bei Fuss laufen.
Gibt aber eben auch Sachen, bei denen es mir noch nicht gelungen ist, diese nur durch Clickern 100%ig zu meistern.
Hochgehen bei Fremden habe ich immer noch nicht ganz im Griff, weil ich gefühlt zu wenig Gelegenheiten habe, das mit Fremden zu Üben. Kann aber auch meine Bequemlichkeit sein.
Den Befehl unten zu bleiben habe ich schon viel geklickert. Auch schon oft versucht, Ersatzverhalten - z.B. Sitz machen stattdessen - zu üben. Wer sitzt, kann nicht gleichzeitig an jemandem hochgehen
.
Ist aber alles noch nicht sicher bei Fremden.
Leider sind alle meine bisherigen “Übungschancen” nie wirklich eine Hilfe gewesen, wenn sie mir erklärten, ihnen macht es nichts aus, dass der Hund hoch geht und ignorierten, dass MIR das aber schon was ausmacht. Bei mir und meinem Mann funktioniert es super, aber eben nicht 100%ig bei Fremden. Da ist sie oft noch zu aufgeregt und vergisst ihre Manieren. Und die typisch hohe Stimmlage von Frauen, die erfreut sind, meinen Hund zu sehen, ist sowas von NICHT hilfreich.
Das gebe ich aber nicht auf und schieb das auch nicht auf die anderen ab. Will unbedingt, dass Mila auch das noch lernt. Bis sie es zuverlässig kann, wird gemanaged, also nicht hochgelassen.
Das ist einer dieser Punkte z.B. wo ich halt mit dem Clicker alleine und meinen Möglichkeiten zuhause nur bedingt oder sehr langsam weiterkomme.
Eine andere Sache ist wie gesagt das Leinen-/ Lauftraining. Mache ich fast nur mit Stimme und ggf. stehenbleiben, wenn sie zieht zum Refocussieren. Problem ist der Übergang von ruhiger Umgebung zu vielen Ablenkungen. Ruhig funktioniert super mit bei Fuss laufen und nicht ziehen. Da nimmt sie mir auch mal ein Leckerchen ab. Sobald aber mehr Ablenkungen ins Spiel kommen, hilft nur noch Stimme und ggf. absitzen lassen zum Beruhigen.
Wir müssen diese Situation einfach oft genug immer und immer wieder üben, denke da ist einfach auch viel Gewohnheit bei. Wir wohnen recht ruhig. Davon sind wir alle verwöhnt.
Sie gibt einfach noch zu oft ihrer Aufregung Priorität und Clicker und Leckerchen - welche auch immer - schaffen das nicht, ihre Aufmerksamkeit in diesem Moment zu erhalten.
Macht aber nix, bekommen wir auch hin.
Ich wusste, worauf ich mich einlasse, als ich “Speedy Gonzales” zum ersten Mal sah und leb jetzt damit, dass wir manches eben sehr intensiv und lange üben müssen.
Würde auch mit jedem neuen Hund immer wieder Clickern. Das Prinzip der Positiven Bestärkung hat’s mir einfach angetan, seitdem ich sehe, wie weit sich der Hund dabei entfaltet und wie extreeeeeeem gut das die Hund-Herrchen-Kommunikation schult. Nicht nur der Hund lernt viel dabei.
Im IPO steckt der Clicker immernoch ein bißchen in den Kinderschuhen und wird zuweilen belächelt und "brauchen" tut man es auch nicht. Aber ich würde immer wieder jeden Hund anclickern, egal was ich später mit dem machen möchte und ob ich das dafür brauche, oder nicht.
Bin für’s Clickern auch schon belächelt worden. Das ist mir egal. Ich sehe ja meine eigenen Erfolge.
Wurde auch als Neuling im Hundepark, als ich mal mit meinem Welpen ausprobierte, wie gut das “Sitz” mit Ablenkung schon funktioniert, freundlich drauf hingewiesen, dass ich mir doch bloss nicht einbilden solle, ein Hund würde in einem HUNDEPARK “Sitz!” machen.
Ja echt mal, wie komm ich eigentlich auf DIE absurde Idee!?
Hab mir jede Antwort verkniffen, auch wenn’s mich in dem Moment ein wenig wurmte, dass es noch nicht funktionierte. Hätte diesen Kommentar so gern unmittelbar Lügen gestraft. Aber das kleine Energiebündel war halt einfach noch nicht so weit. War auch ok. Heute macht sie das ohne Probleme auch unter einiger Ablenkung im Hundepark.
Aber in der Übung, wo man noch am neuen Verhalten formt nicht, oder?
Meiner Meinung nach würde das den Hund verwirren oder sehe ich das falsch?
Ohne Einschränkung?
Ich könnte mir vorstellen, dass fortgeschrittene Hunde das schnell umsetzen können, aber auch Anfänger-Hunde mit denen man free shapet?
...
Beim Trick-Training mache ich das mit Mila durchaus so, dass ich mehrere Übungen gleichzeitig trainiere. Vor allem wenn es komplizierter wird werfe ich dann auch mal Bekanntes ein.
Mila ist viel zu schnell frustriert, um ihr in einer Session ausschliesslich Neues abzuverlangen. Und sie sehr, sehr schnell gelangweilt, wenn sie nicht in wenigen Schritten zum Ziel (Leckerchen) kommt.
Als erstes arbeite ich immer an der Übung, mit der ich derzeit vorrangig zum Ziel kommen möchte. Wenn wir damit noch ziemlich am Anfang sind, dann wechsel ich zwischendurch zu einer anderen, bei der wir vielleicht schon weiter sind und dann zu ein, zwei Übungen, die sie schon kennt, auch zwischendurch mal zum Refocussieren. Also in dem Sinne sozusagen belohne ich auch mal einfach nur fürs Sitz machen. Einfach um ihr bei mehreren Misserfolgen nacheinander ein motivierendes Erfolgserlebnis zu geben.
Sie arbeitet schliesslich für die Leckerchen. Wenn sie nacheinander 3-4 mal scheitert und nix bekommt, verliert sie das Interesse. Übungen, bei denen sie garantiert erfolgreich ist, bringen ihr Interesse wieder und wir können vielleicht noch 5 Minuten mit einer ihr weniger gut vertrauten Übung weitermachen.
Aber ich denke mal, solche Feinheiten knobelt sich jeder selbst mit seinem Hund aus. Denke es gibt bestimmt genug andere, die auch viel mehr Erfahrung mit diesem Training haben, als ich, die das ganz anders machen.
Soweit es Feeshapen oder Locken angeht, versuche ich es auch wo immer es geht eher mit Freeshapen, weil der Hund nach meiner Erfahrung damit am schnellsten versteht, was ich will. Locken oder Hände am Hund sind immer zusätzliche Einflüsse, die verwirren können. Aber ich schaff’s auch nicht immer nur mit Freeshapen. Grade bei etwas komplexeren Tricks, die nicht mehr viel mit dem natürlichen Verhalten des Hundes zu tun haben, schaff ich es leider nicht allein damit zum Ziel. Vielleicht bin ich da zu unkreativ oder zu ungeduldig.
Ich lande auch schonmal komplett in der Sackgasse:
Mit dem Verbeugen - also als Trick - komm ich grad z.B. auch nicht so richtig weiter. Hier zeigt sich, dass Locken auch nicht immer hilfreich ist. Ich hab bisher vergleichsweise wenigTarget-Training mit Mila gemacht. Denke, das muss ich wohl mal einschieben.
Hatte beim “Verbeugen” meine eigene Idee entwickelt und versucht, mit Leckerchen in der geschlossenen Faust auf dem Boden und andere Hand in ihrer Leiste (damit sie den Po nicht absetzt) sie in die richtige Pose zu locken.
Funktioniert alles super. Mein Dilemma: Ich komme nicht zu dem Punkt, mich von diesen Hilfen zu lösen. Ohne Faust vor ihrer Nase geht sie nicht runter. Ohne Hand in ihrer Leiste setzt sie sich meist schnell ab. Ich schaffe es nicht, eine dieser Hilfen langsam zu entfernen. An irgendeiner Stelle bricht mir die Übung dann immer zusammen, obwohl ich das schon lange übe.
Das Wichtigste ist aber: Ich sehe ihr an, dass sie überhaupt noch nicht verstanden hat, was ich da eigentlich genau mit ihr übe. Ihr ist nicht klar, soll sie nun an meiner Faust schnüffeln oder will ich, dass sie meinem Arm in ihrer Leiste folgt… etc.? Sie versteht es einfach noch nicht weil ich es falsch angefangen habe.
Das ist ein Beispiel, wie man eine Übung auch mistig aufbauen kann und dann eben mal steckenbleibt.
Macht aber nix. Der Hund ist nicht kaputt.
Ich werde wahrscheinlich nochmal ganz anders rangehen. Bisschen Target-Training ne zeitlang und dann nochmal ein ganz anderer Ansatz.
Am wichtigsten ist mir sowieso momentan, dass wir das Leine-Laufen mit Ablenkungen und das Nicht-Hochgehen noch besser hinbekommen.
Tricks sind die Schokoglasur und um Mila mental zu fordern/ fördern.