@Skymaus...
Skymaus schrieb:
....Könnte man nicht evt. für das Kerlchen ne Art Spendenaufruf machen und damit nen sehr guten Tierpsychologen beiordern, der den Rotti intensivst therapiert?
Ich spring jetzt mal mitten rein und lass mich hauen...
Für viele
Menschen, die auch ein schreckliches Leben gehabt haben, wird nicht soviel Aufwand getrieben. - Und wie viele andere Hunde könnte man in der Zeit versorgen, die es auch nötig haben, aber nicht so ein schwieriger Fall sind...?
Damit will ich
nicht sagen, Rocky sei "den Aufwand nicht wert".
Sondern was ich meine ist: Es gibt so vieles zu tun, das nötig wäre... es wird meist nicht darum nicht getan, weil die Leute zu gedankenlos oder zu faul sind, sondern weil es an allen Ecken und Enden an Zeit, Geld und Mitteln fehlt.
Mit dem Geld und dem Aufwand, die für die Rettung
dieses einen Hundes benötigt werden, könnte man vermutlich ein ganzes Kleintierhaus bauen.
Wenn eine Person sich das antun will oder kann, oder sich das auch nur zutraut, ist das ihre Privatsache. (Es ist zB meine Privatsache, dass eigentlich mein komplettes Einkommen in meinen auch nicht ganz unproblematischen Hund fließt...)
Ob ein Tierschutzverein (auch mit Spenden) so etwas leisten kann... naja, mit Spenden vielleicht schon, denn es wäre ja auch wieder die Privatsache der Spender...
Merke, dass ich gerade anfange, mir selbst zu widersprechen... - tschuldigung, das liegt daran, dass ich mir in dieser Frage mit mir selbst uneins bin.
Aber, wie wolfdancer schon schrieb, es gibt immer mehrere Seiten eines Problems, und die allermeisten lassen sich leider nicht zur Zufriedenheit aller lösen.
Ich kenne diesen Rocky nicht. - Mein Garri hieß früher aber genauso. Ich kann nicht beurteilen, wie das Leben im Tierheim diesem Rocky bekommt. Es gibt Hunde, die fühlen sich dort sogar recht wohl oder hatten es vorher noch schlechter, wie liberty ja schon geschrieben hat.
Und es gibt andere, die leiden massiv. Garri ist im Tierheim nachweislich durchgeknallt. Der war, als ich ihn in Köln das erste Mal gesehen habe, schon ein gewisser Problemfall, hypernervös, unerzogen, groß, ohne Manieren (anderen Rüden gegenüber zumindest, so hieß es). Aber niemals zu Menschen unfreundlich. Galt auch nicht als schwer vermittelbar. Es hatte ihn halt nur keiner gewollt, weil große Hunde es mitten in Köln immer schwer haben, und es wohl zeitgleich auch noch etwas "einfachere" Dobermänner und sonstige Kandidaten gab.
Zwischen März und Juni 2005 ist er dann regelrecht ausgehakt - vorher versuchte er bloß, potentielle Interessenten mit Karacho vom Gelände zu ziehen (mich hat er beim ersten Versuch gleich von den Füßen geholt). Nachher hat er sie bedroht, wenn er wieder in den Zwinger sollte - weswegen man ihn schließlich nicht mehr rausholen konnte. Und im Zwinger ist er immerzu im Kreis gelaufen, bzw. gesprungen. Der kam gar nicht mehr zur Ruhe. Wurde immer dünner und es ging ihm immer schlechter.
Ich würde diesen Hund aus diesem Grund niemals in eine Pension geben können, und auch niemals mehr ins Tierheim geben. Der erträgt das Leben dort
nachweislich nicht. Mir haben darum schon mehrere Leute gesagt, wenn ich ihn abgeben müsste und keinen Neubesitzer für ihn finden würde, sollte ich darüber nachdenken, ihn einzuschläfern, um ihm das zu ersparen.
Natürlich würde ich
viel lieber versuchen, jemanden zu finden, der ihn übernimmt. Aber: Wenn mir das nicht gelingen würde [Anmerkung: Mittlerweile würden ihn vermutlich im Notfall sogar meine Eltern nehmen, das steht also nicht wirklich zur Debatte], würde ich es als meine
Pflicht ansehen, ihm das Tierheim zu ersparen.
(Und wäre kreuzunglücklich, aber darum geht es hier nicht).
Alles andere wäre aber mEn falsch verstandene Tierliebe.
Das ist, aber wie gesagt, ein Fall. Und eben
mein Fall. Ich weiß, was in diesem Fall das Richtige wäre.
Aber ob Rocky leidet (und sich darum so negativ verändert hat), seltsam im Kopp wird, weil er alt wird, oder gar krank ist - ist echt schlecht zu sagen von hier aus.
Grundsätzlich glaube ich aber schon, dass es Fälle gibt, wo man dem Tier durch das Einschläfern nicht unbedingt ein "unwürdiges" (den Begriff finde ich auch schwer zu definieren), aber ein unerträgliches, freudloses, von Stress und Depressionen gekennzeichnetes Leben erspart.
Das trifft aber sicher nicht auf jeden "Dauerinsassen" in jedem TH zu.
Äh ja, das war mein Löffel Senf zum Thema.