Nun, das ist natürlich deine Entscheidung...
allerdings muss ich den anderen von der Sache her Recht geben, auch wenn ich es netter ausgedrückt hätte.
Es kann viele Gründe für dieses Verhalten geben, ohne dass der Angreifer "einen Sprung in der Schüssel" hat.
1. Wie schon jemand erwähnt hat: Viele unkastrierte Hündinnen haben eine ausgeprägte Abneigung gegen kastrierte Rüden.
2. Dieser angreifende Hund kann schlechte Erfahrungen mit einem bestimmten Hund derselben Rasse wie deiner es ist gemacht haben, und generalisiert nun. (Bei meinem sind's zB Rottweilter und Berner Sennenhunde - wo's noch krasser ist als normalerweise. Er ist mehrfach von Bernern angegangen worden, und denkt sich nun: Besser der als ich!)
Der Schäferhund unserer Nachbarn mag partout keine (!) Golden Retriever und gelbe Labradore. Dummerweise wimmelt es hier von denen, was meinen Nachbarn das Leben nicht leichter macht.
3. Wenn es eine unkastrierte Hündin war, könnten die Hormone eine Rolle spielen. Manche Hündinnen sind während oder vor oder nach ihrer Läufigkeit bisschen komisch im Kopf (wie unsereins ja auch.)
4. Wenn dein Hund ein sehr unterwürfiger, freundlicher Hund ist, der jedem Streit aus dem Weg geht, kann es einfach sein, dass er "Dresche anzieht". Sprich: Er wirkt wie ein leichtes Opfer, sodass er "Mobbing" herausfordert, und das auch von Hunden, die normalerweise niemals einen Streit anfangen würden, weil sie sich nicht trauen. Solche Fälle kenne ich mehrere, zwei davon aus eigener Anschauung. Beides waren liebe, nette Hunde, die offenbar die etwas weniger netten Zeitgenossen geradezu dazu eingeladen haben, sich auf ihre Kosten zu amüsieren.
Und die meisten der "Mobber" waren eigentlich nette, freundliche und relativ normal sozialisierte Hunde. Die halt endlich "auch mal" Oberwasser hatten, quasi.
Erstaunlich daran war, dass zumindest einer dieser ständigen Opfer von einigen Trainern (deren im übrigen gut sozialisierten und ausgebildeten Hunde ihn auch ausnahmlos mobbten) komplett falsch eingeschätzt wurde. Frei nach dem Motto: "Der ist sehr dominant, irgendwie, auch wenn wir es nichz sehen können, provoziert er die anderen, denn sonstn würden meine so etwas niemals machen..."
Ja, nee, is klar.
Die Probleme, die die Besitzer hatten (der Hund wurde im Schnitt einmal die Woche gebissen, und es war meist mehr als nur ein Kratzer) hörten erst auf, als eine weitere Trainerin das genaue Gegenteil diagnostizierte und alles getan hat, um den Hund wieder
aufzubauen. Danach waren dann auch die "bösen anderen Hunde" wieder ganz normal zu ihm.
Überspitzt gesagt war's vorher so, dass er sich ständig dafür entschuldigt hat, überhaupt zu existieren, worauf die anderen Hunde wohl dachten: "Wenn der sich dauernd entschuldigt, ist er mir wohl irgendwie auf den Fuß getreten und überhaupt, der nervt!" So in der Art.
Ich hoffe, dir ein wenig geholfen zu haben.
Wie gesagt, das Verhalten der anderen Hündin ist kein sehr nettes, und es wär sicher auch ihrer Besitzerin lieber, das wäre nicht passiert - aber es ist (zumindest nach deiner Schilderung) keinesweg ein "völlig unnormales" Verhalten.
Das kommt schonmal vor, und nicht nur bei "Sozialkrüppeln".
Ups, muss los.