Ich erhielt diese vor über einer Woche :
Liebe Tierfreunde,
bitte lesen Sie unbedingt den nachfolgenden Bericht von Jens über seine letzte Ungarnfahrt und den Besuch im Tierheim Paks am 28.Oktober 2006.
Mails mit unwahren und unverantwortlichen Inhalten, wie z.B. diese:
----- Original Message -----
From: xxxxxxx
To: xxxxxxxxxxx
Sent: Monday, November 06, 2006 2:45 PM
Subject: (Kein Thema)
SOS SOS SOS SOS
Paks, Tierheim 500 Hunde, hat keinerlei Futterreserven mehr.
Frau Gál irrt im Land herum, um Abfälle aus Schlachtereien
und Grossküchen zu erbetteln.
Sie stehen dort vor dem AUS!
Und Gott bewahre, wenn die Bewohner von Paks das Desaster wahrnehmen: die wissen, wie man sich der Hunde entledigt.
Ein Massaker droht, ich übertreibe nicht!
Dani aus Wien arbeitet in einer Transportgesellschaft
sie würde den - für sie verbilligten Transport - übernehmen - von Stuttgart, Frankfurt usw.
Dr. Annamaria G.
1. Vors. Hunde-Elend e.V.
Baumgarten 7
93309 Kelheim
09405-500417
werden in die Verteiler gegeben und somit großer Schaden für das Tierheim in Paks und für die dort lebenden Tiere in Kauf genommen. Um Frau Dr. Annamaria G. zu zitieren:
Und Gott bewahre, wenn die Bewohner von Paks das Desaster wahrnehmen: die wissen, wie man sich der Hunde entledigt.
Ein Massaker droht, ich übertreibe nicht!
Das ist geistige Brandstiftung und wirklich absolut unverantwortlich, zumal gleichzeitig in einer weiteren Mail von Frau Dr. Annamaria G. um Spenden für Pacs auf ihr eigenes Konto gebeten wird.
Was wohl die Bewohner von Paks, die dem Tierheim nicht wohlgesonnen sind, davon halten, wenn sie diese Mails von Frau Dr. Annamaria G. lesen und sehen, dass ja schon latent damit gerechnet wird, dass sie sich der Hunde "entledigen" werden? Zumal in der Vergangenheit schon Hunde vergiftet worden sind.
Mit herzlichen Grüßen
Hannelore Barke
----- Original Message -----
From:
To:
Sent: Wednesday, November 08, 2006 10:27 AM
Subject: Mails zu angeblichem Chaos und Notstand im Tierheim Paks
Hallo Hannelore,
ich möchte dich bitten, meinen Fahr- und Erlebnisbericht zum TH Paks in Ungarn, über deinen Verteiler zu veröffentlichen. Da inzwischen derart absurde Spekulationen im Internet kursieren, halte ich dies für dringend geboten. Wie kommen Leute die vermutlich selbst noch NIE vor Ort gewesen sind, dazu solche Lügenmärchen zu verbreiten?
Lieben Gruß
Jens
Augenzeugenbericht über das TH Paks in Ungarn
Auf unserer letzten Ungarn Hilfsfahrt stand auch der Besuch des TH Paks auf dem Programm. Unsere Fahrt startete am 26.10.2006 in Norddeutschland. Es waren einige Stationen in Deutschland anzufahren um Futterspenden zu übernehmen. In der Hauptsache Hundefutter und zu einem sehr geringen Teil auch Katzenfutter. Nach der letzten Station waren dann insgesamt 3 to (3000kg!) an Bord. Gefahren wurde – wie immer – mit einem 3,5 to Sprinter mit Anhänger. Die max. Nutzlast wurde – auch wie immer bisher – kplt. ausgenutzt. Mehr geht nicht. So beladen traf der Transport in der Nacht zum 28.10.2006 in Budapest ein. Nach kurzer Pause ging es dann weiter nach Paks. Auf dem Parkplatz eines großen Supermarktes in Paks wurden wir dann von der Leiterin des TH und einem Mitarbeiter in Empfang genommen und sehr herzlich begrüßt. Von dort ging es zunächst zum Futterlager des TH. Dieses war sehr sauber und aufgeräumt. Hier wurden dann die für Paks bestimmten Spenden entladen und sachgerecht eingelagert. Die Lagerung kann man als vorbildlich bezeichnen und steht deutschen Tierheimen sicher nicht nach.
Nun ging es zum Tierheim Paks, wo wir eine sehr ausführliche Führung bekamen und geduldig alle unsere Fragen beantwortet wurden. Wir durften alles ansehen und nicht ohne Stolz wurde uns gezeigt, was durch die Hilfe vieler Tierfreunde hier möglich geworden war. Auf diesem wahrlich riesigem Gelände herrschte eine Ordnung und Sauberkeit, wie ich es in Ungarn bisher noch nie gesehen hatte. Während unseres Besuches waren bestimmt 15 Leute mit der Versorgung der Hunde beschäftigt. Ausläufe reinigen, Futter zubereiten und Instandhaltung der Anlage. Viele neue Hundehütten waren zu sehen. Dies auch als Spenden aus dem Tierschutz. Wenn es eines Beispiels bedarf, wie mit kontinuierlicher Unterstützung eine solche Anlage tierschutzgerecht wird, dann kann man Paks dafür heranziehen. Hier wurde gehandelt und schrittweise ging es nach vorne. Stück für Stück. Allen „schlauen Reden aus dem Internet“ zum Trotz. Handeln statt reden heißt die Devise. Das Ende des Weges ist zwar noch nicht erreicht und es gibt noch viel zu tun, aber ein großes Stück ist geschafft.
Zur Zeit läuft eine Impf- und Kastrationsaktion im Tierheim. Da alle Hunde in recht großen Rudeln zusammen leben, ist eine Markierung der Hunde unablässlich. Alle geimpften oder kastrierten Hunde werden mit einer Farbmarkierung versehen um sie deutlich abgrenzen zu können. Einfach aber effizient. Der gesamte Bestand von derzeit ca. 560 Hunden soll durchgeimpft werden. Eine Tierschützerin aus Budapest hat Impfstoff für 400 Hunde für diese Aktion geschenkt bekommen. Für den Erwerb des fehlenden Impfstoffes und der Impfkosten des Tierarztes (pro Hund ca. 2,50 Euro für die Arbeit) konnten wir noch einen kleinen Barzuschuss übergeben. Dies dank einer Spendensammlung. Geld fehlt aber immer noch! Wer also unterstützen möchte…
Auf unserer Besichtigung machten alle Hunde einen gesunden und NICHT unterernährten Eindruck. Futter war in den Gehegen vorhanden und es wurde sich dort nicht drum geschlagen. Im Gegenteil, die Hunde lagen friedlich abseits und Futterneid schien ihnen fremd. Das zeugt von einem sehr hohen Sozialverhalten und guter bzw. ausreichender Versorgung. Kleine und Große, Junge und Alte in einem großen Rudel – ohne Beißereien. Wir konnten bei keinem Hund Verletzungen durch Streitigkeiten erkennen. Und das in diesen großen Rudeln.
All das Erreichte muss gesichert und auch weiter ausgebaut werden. Dies geht nicht ohne fremde Hilfe. Es muss weiterhin eine konstante Unterstützung erfolgen. Allerdings nicht als blinde Panikmache im Internet, sondern sachlich, zielgerichtet und mit Verstand. Wir werden weiterhin – im Rahmen unserer sehr bescheidenen Möglichkeiten – Paks unterstützen. Jede Fahrt schlägt mit ca. 500 Euro Kosten zu Buche. Die müssen immer erstmal zusammen sein… Und natürlich freuen wir uns über jede Hilfe, sei es in Form von Sach- oder Geldspenden. Wer jetzt meint, für dieses Geld könnte man doch in Ungarn Futter kaufen, hat nur bedingt Recht. Erstens ist auch in Ungarn der Erwerb von ungefähr 200 Sack Futter a. 15kg nicht für 500,-- Euro machbar (der 15kg Sack müsste dann 2,50 Euro kosten!!!) und zum anderen nehmen wir auf der Rücktour auch immer arme Hundeseelen mit nach Deutschland. Hier haben sie ein neues Zuhause gefunden. Da zählt jedes – gerettete - Leben.
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