wenn man kinder hat,ist es nochmal eine andere nummer das alles zu organisieren...da hängt deutschland echt hinterher...
Procten schrieb:Wenn man das Rüstzeug für den Arbeitsmarkt nicht hat, sollte man die Erkenntnis bekommen, dass man das Beste daraus machen muss und es durch Staub fressen trotzdem schafft.
Ich halte das für ein Gerücht, dass alle es schaffen können. Dafür gibt es mittlerweile einfach gar nicht mehr genug Jobs, die nicht im Niedriglohnsektor angesiedelt sind und zu wenig Arbeitgeber, die den Niedriglohnsektor oder billige Praktikanten nicht in ihre Kalkulation einbeziehen.
Solange man den Leuten aber einredet, dass es sich nicht lohnt Entbehrungen hinzunehmen, um auf etwas Besseres hinzuarbeiten, werden einige weiterhin ihr Schicksal beklagen und sich. Icht bemühen.
Solange man den Leuten aber einredet, dass es sich nicht lohnt Entbehrungen hinzunehmen, um auf etwas Besseres hinzuarbeiten, werden einige weiterhin ihr Schicksal beklagen und sich. Icht bemühen.
was sind denn deiner meinung nach entbehrungen?
Ich habe heute nach einem Freund gegoogelt, mit dem ich vor über 20 Jahren mal zusammen war.
Er kam aus einem gutsituiertem Elternhaus, hatte ein Jurastudium und eine Ausbildung abgebrochen und studierte nun recht engagiert Sozialpädagogik.
Es gab ein Problem, weswegen wir nicht lange zusammenblieben:
Er war schwerst suchtkrank:
Alkohol, Spielen und Drogen.
Da er das "quartalsmässig" machte, konnte er noch lange den Schein aufrechterhalten.
Dann schmiss er das Sozialpädagogikstudium, heuerte kurz bei einer Versicherung an, und trug danach Zeitungen aus.
Er machte Entziehungskuren, besuchte Selbsthilfegruppen, aber es kam immer wieder ein Crash.
Irgenwann lebte er von Sozialhilfe und dann von Hartz4.
Arbeiten war für ihn nicht möglich.
Selbst wenn er einen Job begann, flog er irgendwann raus, weil er wieder "durchknallte"
Wer ihn gesehen hätte, hätte sich sicher gefragt:
"Warum arbeitet der nicht, sondern lässt sich vom Staat aushalten"
Heute habe ich seine Todesanzeige gefunden, er ist vor zwei Jahren im Alter von 50 Jahren gestorben.
Ich bin ganz sicher, dass seine Sucht die Todesursache ist.
Ich glaube, dass viele der Menschen, die sich mit Arbeit schwer tun, massive Probleme haben.
Sie können dann wirklich nicht für sich selbst sorgen, auch wenn sie auf den ersten Blick durchaus arbeitsfähig wirken.
Wenn mein Freund keine Hilfe bekommen hätte, wäre er in der Gosse gelandet.
Ich finde es menschlicher, wenn der Staat solchen Menschen zumindest gewisse Grundbedürfnisse erfüllt.
Es wird immer Leute geben, die der Staat durch füttert (solange es eben geht).
Bloss wird der Prozentsatz so gering sein, das es durchaus tragbar ist (wenn auch durchaus ärgerlich). Schlimm finde ich allerdings, das diese Massnahmen meistens überhaupt nix bringen und Kohle kosten.
Wenn eine 56jährige in einen Copmuterkurs gesteckt wird, die noch nie etwas damit zu tun hatte und überhaupt nicht mitkommt. Es ist allen klar, das diese Frau keinen Job bekommen wird und trotzdem muss sie dahin. Wozu?
Ein Bekannte von mir ist noch keine 40 und hat einen Bandscheibenvorfall gehabt. Dazu kommt in beiden Hüften schwere Arthrose. Sie möchte unbedingt arbeiten, aber wie soll das gehen?
Diese Massnahmen gehen an der Realität vorbei und kosten richtig Kohle. WAs da oft abläuft, hat mit Unterricht nix zu tun. Das Problem gestaltet sich innerhalb der jeweiligen Region immer wieder anders.
Mir tun diese demotivierten Menschen in ihrer Perspektivlosigkeit nicht leid - weil es so einfach nicht wahr ist.
Es gibt so viele die einfach nur faul sind und Chancen die sich ihnen bieten einfach nicht wahrnehmen.
Also ich weiß nicht so recht, ob man solchen Menschen nicht Unrecht tut, wenn man ihnen einfach den Stempel *faul* aufdrückt. Viele von diesen Leuten kriegen ja auch eine Menge anderer Dinge nicht auf die Reihe, die auch für die Person selbst wichtig wären. Und da greift das Wort faul imho halt einfach zu kurz.
Da gebe ich Dir absolut Recht. Allerdings bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass diese Personen wegen andere Umstände, an denen andere, zum Beispiel der Arbeitgeber oder das System, für verantwortlich sind, dass sie in dieser Lage sind.
Es ist heutzutage modern geworden, so zutun, als müssten alle viel durch Arbeit verdienen, egal ob sie dafür vorab etwas getan haben, oder sich bemüht haben.
Es gibt Menschen, die sich in der Schule anstrengen, um ein gutes Abschlusszeugnis zu bekommen, andere bewerben sich wie blöde, um eine Ausbildungsstelle zu bekommen und ziehen diese mit aller Konsequenz durch, andere erkennen nach einer verzockten Schullaufbahn, dass sie etwas tun müssen und sich auf andere Weise, wie zum Beispiel durch Fleiß und Flexibilität, hoch arbeiten müssen etc.
Warum sollte aber jemand, der in der Schule verzockt hat, danach auch keine Ausbildung gesucht hat, sich auch danach zu schade ist, für jeden Job etc. soviel verdienen, wie die anderen verdienen, die bereits Mühe und Anstrengungen gebracht haben, um mehr verdienen zu können?
Viele Menschen können nichts für ihre schulische Laufbahn und auch nichts dafür, wenn sie es nicht gebacken kriegen, sich irgendwie anders zu helfen, keine Frage. Allerdings kann die Antwort nicht sein, dass Leistung keine Rolle spielt. Und ich meine nicht nur die Leistung des einzeln betroffenen, sondern auch die Vorleistung der Eltern.
Meine Eltern haben unter anderem mit dem Gedanken jeden Tag 16 Stunden gearbeitet, es ihren Kindern später etwas leichter zu machen. Sie haben uns vorgelebt, dass man bereits früh mitanpaxken muss und nicht faul sein darf und uns so Werte vermittelt.
Es gibt Eltern, die ihren Kindern andere Dinge vorleben und wo der Staat wegschaut und den schwarzen Peter zum Beispiel den bösen Arbeitgebern zuspielt.
Es gibt zweifelsfrei eine Menge Menschen, die unverschuldet in eine schwierige Situation geraten, aber auch sehr viele, die nicht bereit sind, einwenig mit dazu beizutragen, dass sie aus ihrer Situation wieder heraus kommen, sondern einen gedeckten Tisch haben wollen und auch den nicht zu würdigen wissen.