Antisemitismus bei Katholiken

Unumstritten war die Verleihung des Integrationsbambis (zu Recht) auch nicht. Da gab es auch reichlich Proteste im Vorfeld und der Sänger von Rosenstolz hat das z.B. auch vor laufender Kamera kritisiert. Ist ja nun nicht so, dass alle "Bravo" gerufen hätten.

bekommen hat er ihn trotzdem. ist das nicht sogar noch skandalöser, daß er ihn bekommen hat trotz der proteste ?

du verstehst mich falsch. ich will weder frei.wild rechtfertigen noch verharmlosen. mir ging es um die völlig offensichtliche doppelmoral. ich lass mich doch nicht für dumm verkaufen.
 
  • 30. April 2024
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Hi guglhupf ... hast du hier schon mal geguckt?
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Meiner Meinung nach hätte Bushido den Integrationsbambi weder mit noch ohne Proteste bekommen sollen. Wäre frei.wild für einen Bambi vorgesehen gewesen, dann hätte Burda ja vielleicht auch an denen festgehalten. Keine Ahnung...

Wieso Doppelmoral? Von Doppelmoral könnte man meiner Meinung nach nur sprechen, wenn beide Parteien für denselben Preis vorgesehen gewesen wären und die eine trotz Protesten diesen Preis bekommen hätte und die andere wegen Protesten von der Verleihung ausgeschlossen worden wäre. Dann würde ich den Vorwurf der Doppelmoral nachvollziehen können.

Oder wenn es bei Bushidos Nominierung keine Proteste, sondern nur Hurra-Rufe, gegeben hätte und bei frei.wild aber wie jeck protestiert worden wäre - auch dann könnte ich den Vorwurf der Doppelmoral auch noch irgendwie nachvollziehen.

Aber so? Das waren doch zwei völlig verschiedene Hochzeiten... Bei dem Integrationsbambi gab es Proteste, die wurden vom Bambi-Verleiher aber nicht zum Anlass genommen, seine Entscheidung rückgängig zu machen. Beim Echo gab es ebenso Proteste und die Verleiher (die nicht mit den Verleihern des Bambi identisch sind) haben aufgrund dieser Proteste ihre Entscheidung geändert. Da kann man sich ja gerne über die Bambi-Verleiher oder eben die Echo-Verleiher beschweren, aber die "Tugendwächter" haben doch in beiden Fällen protestiert.

Wer genau ist denn da jetzt doppelmoralisch? Burda? Echo-Verleiher? Diejenigen, die protestierten? Diejenigen, die nicht protestierten?

Also die Verleihung des Integrationsbambis als Argument dafür herzunehmen, diejenigen, die wegen der Echo-Verleihung an frei.wild protestiert haben, abfällig als Tugendwächter zu bezeichnen, erscheint mir ziemlich undurchdacht.
 
mh doppelmoral.
Der nicht-gläubige Mensch hat eben ad absurdum grenzende Moralvorstellungen von denen, die seiner Meinung nach einem eigentlich irrationalem Glauben anhängen und dessen Maxime und Dogmen er obendrein absurd und inhuman empfindet. Das das ebenso nur Menschen sind wie er selbst auch wird dabei nicht akzeptiert, ganz im Gegenteil, der Glauben wiederum wird dabei als Argumentationstotschlag benutzt. Ausserdem neigt dieser in solchen Fällen dazu, humane Erscheinungsformen direkt mit der Religion in Verbindung zu setzen bis die Religion an die Stelle des Inidivduums tritt.
 
da magst du recht haben. ich bin trotzdem grundsätzlich dafür, wenigstens beide seiten anzuhören.

Wer sind für dich in dem Fall "beide Seiten", bzw. welche Seite wurde nicht gehört?

"antisemitismus bei den katholiken" ist der titel des threads und ist der tenor in der hiesigen presse.

was bisher feststeht und auch eingeräumt wird: ein seminarteilnehmer hat ein frei.wild-konzert besucht. ...
weiter wurde eingeräumt, daß ein judenwitz unter drei teilnehmern kursierte. drei teilnehmer. daß das voll daneben ist, bestreite ich nicht.

aus all diesen nebulösen vorwürfen (kein einziger augenzeuge und was er konkret gesehen haben will wurde bis jetzt benannt) wird eine kampagne "judenhass bei katholiken" gestartet. das ist mehr als dürftig.

daß es antisemitismus in den kirchen gibt, ist nicht zu bestreiten. aber der spielt in einer anderen liga als "kz-witze" und angehenden priestern, die gleichgesinnt rechtsextreme in studentenverbindungen rekrutieren und hitlergeburtstage im kloster feiern. das ist sogar eine verharmlosung des echten antisemitismus.

Die Überschrift ist in Bezug auf den Text tats. daneben. "Antisemitismus im Priesterseminar" wäre angemessener.

Was bisher feststeht und eingeräumt wird, kann aber nicht das Maß der Dinge sein.
Frage an den Priesteranwärter: Bist du Antisemit?
Antwort: Nein, natürlich nicht.
Frage: Habt ihr Hitlers Geburtstag gefeiert?
Antwort: Nein, natürlich nicht.

Und dann? Ist die Sache für dich damit aus der Welt, weil die behaupteten Dinge nicht "feststehen und eingeräumt wurden"?

Du hebst hervor, dass eingeräumt wurde, dass drei Teilnehmer bei dem Judenwitz dabei waren. Wenn ich richtig gelesen habe und erinnere, gibt es dort insgesamt 18 Seminaristen. Es waren also nicht drei von hunderten.
Natürlich waren es - wenn es denn stimmt - dennoch nur drei.

Du sprichst von "nebulösen Vorwürfen", weil sich anscheinend niemand dazu bekannt hat. Sagst aber selbst, die Vorwürfe kamen aus dem Seminar selbst.

Also liegt für mich die Vermutung nah, dass es durchaus Augen- oder Ohrenzeugen gibt, die das auch nicht in Ordnung finden und deshalb (anonym?) angezeigt haben, aber vielleicht nicht als Kameradenschweine dastehen wollen und deshalb nicht offiziell aussagen. Das wiederum könnte bedeuten, dass der oder die Anzeigende(n) sich durchaus nicht in der gesicherten Position sieht, dass die Mehrheit dort so denkt wie er und die Antisemiten Außenseiter sind mit ihrer Meinung.

Und dass KZ-Witze und Feiern des Hitlergeburtstags eine Verharmlosung des "echten" Antisemitismus darstellen, das müsstest du mir bitte etwas genauer erklären. Da kann ich dir so ohne weiteres nicht folgen.
 
ok, das mit den tugendwächtern hat dich gestört. so biste nun mal, ich habs aber nicht böse gemeint, ehrlich. ;)

die frei.wild-diskussion ist haargenau die selbe wie die onkelz-diskussion. beide haben mit einer klar rechten vergangenheit zu "kämpfen" und bewegen sich klar am patriotischen, rechten rand, zumindest aber nicht im politisch korrekten raum.

und ich meine mich zu erinnern, daß gerald hier schon onkelz-videos verlinkt hat. würde man ihm nun ernsthaft eine rechte gesinnung vorwerfen ?
Wobei es bei den Onkelz sogar auf ihren Konzerten zu öffentlichen Distanzierungen kam.

Onkelz Ansage gegen NPD - YouTube

böhse onkelz - Ansagen gegen rechts von Stephan und Kevin - YouTube

Klar, die frühen Zeiten waren eindeutig rechts und die Musik von damals Schrott. Doch wenn man aus Fehlern lernt und dies vor allem öffentlich macht, dann ist das für mich ok.
 
2 Factoids am Rande:

dann müsste man es aus moralischen gründen auch lehrern, polizisten oder ärzten verbieten. bei denen will auch niemand rechte, oder ?

Eine Praxis die bei moeglicher linker Vergangenheit durchaus nicht unueblich war. Stichwort Beamtenstatus und Lehrverbot bei vermeintlichen Kommunisten.

guglhupf schrieb:
wenn erstmal die komplette presselandschaft an einer sache dran ist (ich frag mich, wo da eigentlich die oft genannte macht und einfluss der kirche sind), kannst du so dinger nicht mehr verschleiern.
(fettdruck von mir)

Och, den Einfluss gibt's durchaus:
 
Na Bundespräsident ist Pfarrer, Kanzlerin Pfarrerstochter, die Hälfte der Abgeordneten sind entweder Lehrer, Juristen oder Pfarrer ...
Wen wundert da noch irgendwas? :D
 
da magst du recht haben. ich bin trotzdem grundsätzlich dafür, wenigstens beide seiten anzuhören.

Wer sind für dich in dem Fall "beide Seiten", bzw. welche Seite wurde nicht gehört?

die seite, die vorwürfe macht und die, denen vorwürfe gemacht werden.

Die Überschrift ist in Bezug auf den Text tats. daneben. "Antisemitismus im Priesterseminar" wäre angemessener.

wenn man dem noch ein fragezeichen gönnen würde, hätte ich nix zu meckern und hätte hier wohl noch nicht mal was geschrieben. mir ist völlig klar, worauf solche threads hinauslaufen. ;)

Du sprichst von "nebulösen Vorwürfen", weil sich anscheinend niemand dazu bekannt hat. Sagst aber selbst, die Vorwürfe kamen aus dem Seminar selbst.

Also liegt für mich die Vermutung nah, dass es durchaus Augen- oder Ohrenzeugen gibt, die das auch nicht in Ordnung finden und deshalb (anonym?) angezeigt haben, aber vielleicht nicht als Kameradenschweine dastehen wollen und deshalb nicht offiziell aussagen. Das wiederum könnte bedeuten, dass der oder die Anzeigende(n) sich durchaus nicht in der gesicherten Position sieht, dass die Mehrheit dort so denkt wie er und die Antisemiten Außenseiter sind mit ihrer Meinung.

ein nachvollziehbares szenario. und wenn es so sein sollte, hoffe ich genau so wie du, daß es trotzdem ans licht kommt und konsequenzen gibt.

und wie geeignet sind dann priester, die nicht mal den mut haben, sich gegen so ein relativ kleines unrecht zu stellen und zu ihren vorwürfen zu stehen ? und wenn sie angst haben, daß das ihrer priester-karriere schadet, können die dann wirklich noch guten gewissens für so eine organisation predigen ?
Und dass KZ-Witze und Feiern des Hitlergeburtstags eine Verharmlosung des "echten" Antisemitismus darstellen, das müsstest du mir bitte etwas genauer erklären. Da kann ich dir so ohne weiteres nicht folgen.

das schrieb ich unter der annahme, daß das mit dem hitlergeburtstag nicht stimmt und im verhältnis zu wirklich dunklen machenschaften wie den pius-brüdern oder opus dei.

Klar, die frühen Zeiten waren eindeutig rechts und die Musik von damals Schrott. Doch wenn man aus Fehlern lernt und dies vor allem öffentlich macht, dann ist das für mich ok.

joa. sag ich doch, wie frei.wild. die brüllen sogar "nazis raus !" auf den konzerten und gelten im rechten lager als verräter.

Och, den Einfluss gibt's durchaus:

das hat eigentlich nichts damit zu tun, daß die kirche macht und einfluss in der presse geniessen würde. da ist doch eher das strikte gegenteil der fall und das meinte ich. ;)

ich hab auch mal eine frage. wie interpretiert ihr es, daß der würzburger priester häfner, der von den nazis ermordet wurde, erst vor zwei jahren von genau diesem würzburger bistum selig gesprochen wurde ? ist sowas dann nur tarnung ?
 
ich hab auch mal eine frage. wie interpretiert ihr es, daß der würzburger priester häfner, der von den nazis ermordet wurde, erst vor zwei jahren von genau diesem würzburger bistum selig gesprochen wurde ? ist sowas dann nur tarnung ?
Zu derartigem Mummenschanz (sorry, aber für mich ist das nichts anderes), fehlen mir regelmäßig die Worte. "Seligsprechen", "Heiligsprechen", ein Herr Ratzinger mutiert durch eine Wahl über Nacht zum "Stellvertreter Gottes" usw.
Für mich sind das Relikte aus einer anderen Zeit und ich frage mich immer wieder, wie man da noch aufspringen kann.

Wenn der Priester Widerstand gegen die Nazis leistete, dann sollte das öffentlich anerkannt werden. Und zwar von öffentlichen (weltlichen) Stellen. Von Christen und Nichtchristen, völlig egal. Ob da nun irgendeine "Seligsprechung" erfolgte, ist mir völlig egal. Keine Ahnung, nach welchen Kriterien da vorgegangen wird.
 
das war zwar keine antwort auf meine frage, aber ok. ich kann dir da noch nicht mal widersprechen.
 
Ich weiß, aber ich kann sie nicht beantworten, da ich mich mit dieser Materie nicht befasse. Ich weiß nicht, wann ein Bístum oder wer auch immer, einen Toten seligsprechen kann und was das für Auswirkungen hat. Ich verstehe noch nicht mal, worauf Du mit Deiner Frage hinauswillst. ;)
 
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