@Daevel: Du nervst nicht
Aggressionsblockade bedeutet, dass Du mit Deinem Verhalten den Hund in seiner Aggressionshandlung blockierst, also etwas tust, was ihm die Weiterführung dieser Lösungstrategie unmöglich macht.
Ganz konkret kann man das nicht beantworten, beim einen Hund ist es ein scharfes Wort, beim nächsten ein Ruck am Geschirr, ein Griff in das Bauchfell, das Tele oder ein Ruck am Stachel. Je nach Hund eben.
Thomas erklärt das so, dass die Angst Auslöser des Ganzen ist, und der Hund als Lösungsstrategie für die ihm unangenehme Situation die Aggression "darübergelegt" hat.
Diese Strategie muss man ihm nehmen, aber dann natürlich sofort andere, wünschenswerte Lösungsmöglichkeiten anbieten (und positiv verstärken). Man entfernt sozusagen die Schale, um am Kern arbeiten zu können. Auf diese Weise können derartige Probleme in ganz kurzen Zeiträumen dauerhaft gelöst werden, denn bereits nach der Blockade zeigt der Hund die Aggression nicht mehr, sondern nur noch die Angst. Und diese kann man dann behandeln, der Erfolg sieht so aus, dass der Hund immer sicherer wird und einfach "nur" die Angst abbaut, ohne wieder in die Aggression zu verfallen.
Teilweise sind für diese Vorgehensweise erhebliche Zwangseinwirkungen nötig, daher lehnen viele ein solches Vorgehen ab. Für normale Hundehalter in Eigenregie ist das auch abzulehen, keine Frage. Es fehlt oft am Timing, an Kenntnis des hundlichen Lernens, am "Lesen" des Hundes usw. Ein großes Problem ist auch, dass die meisten Leute "halbe Sachen" machen: Ein bißchen Rucken hier, ein bißchen Schreien da...und damit wird der Hund dann nicht
blockiert, sondern
aktiviert , d.h. die Aggression steigert sich - ein Teufelskreis.
Beim "nur positiv"-Vorgehen gibt es normalerweise recht viele Rückschläge, außerdem muss ich die Situation erstmal längere Zeit vermeiden, wenn ich die Aggression verringern will (z.B. zur Desensibilisierung). Oft ist das entweder zu gefährlich oder schlichtweg nicht im Alltag durchführbar. Und im Endergebnis bleibt fast immer das Risiko, dass der Hund in einer Extremsituation doch wieder auf seine Strategie zurückgreift und beißt.
Ich rede hier von echten Problemfällen, nicht von einem gestressten Hund, der mal schnappt! Ich spreche von Hunden, die andere Hunde oder Menschen erheblich verletzt haben oder den Anschein vermitteln, dies zu tun. Sorry, aber da habe ich tatsächlich keine Zeit für monatelanges Training, zumindest nicht bei Stadthunden.
LG
Mareike
PS: Hoffentlich bleibt die nachfolgende Diskussion sachlich...