@Katzenschutz: Nein, ich bin weder selbst Jäger noch habe ich Jäger im Familienkreis. Ich war lediglich Staffordshire Bullterrier- Halter in diesem Land und habe etwas gegen Diskriminierung.
Im Bekanntenkreis sind einige Jäger, und in Namibia hatte ich sehr viel mit Jagd zu tun, das ist aber mit hiesigen Verhältnissen nicht vergleichbar.
Jedenfalls kenne ich keinen einzigen, der auch nur im Ansatz zu den hier vertretenen Vorurteilen passt.
***Danke für die Infos. Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ALLE Jäger wild herumballern. Allerdings sprechen die Zahlen, die ich genannt habe, die Du aus den unterschiedlichsten Quellen erhalten kannst, eine mehr als deutliche Sprache. Ein oder zwei Jägerlein werden keine 300.000 Katzen im Jahr abknallen können, oder ? Ich bin fest davon überzeugt, wäre in Deinem Bekanntenkreis Jemand, der Hund oder Katze durch Erschiessen verloren hat, Deine Toleranz würde sich schnell relativieren. Speziell Katzen werden von der überwältigenden Mehrheit der Jägerschaft als gehasste Konkurrenz betrachtet, die potentielle Beute erlegen könnte und somit die Menge der für sie zur Verfügung (zum Abknallen) stehenden Tiere schmälern könnte - also die "Jagdstrecke" minimiert. Und deshalb werden soviele Katzen gnadenlos abgeknallt.
Sätze wie: "Na ja, es gibt auch einige Normale, aber die meisten haben einen Dachschaden (die ticken nämlich plötzlich aus und fressen Kinder)" kennen wir alle zur Genüge - dachte ich.
***Der Satz ist von mir nicht gefallen. Allerdings habe ich mich mit dem Thema Jagd / Jäger intensiv beschäftigt und was ich in dem Zusammenhang gelernt habe / an Infos bekommen habe, hat mich ehrlich gestanden mehr als erschreckt. Diejenigen, die den Beruf als "Heger & Pfleger" ausüben, sind leider in einer sehr überschaubaren Minderheit.
Ohne Jagd ginge es den letzten Naturlandschaften hier ziemlich dreckig, und wenn der Durchschnittsbürger auch nur ein 100stel des Grundwissens für einen Jagdschein hätte, könnten sich BUND&Co für 10 Jahre zurücklehnen und erstmal ausruhen.
***Du solltest, wenn Dir Pauschalisierungen widerstreben, nicht selbst ins gleiche Horn blasen mit Anmerkungen wie "der Durchschnittsbürger"... Über den Sinn oder Unsinn der Jagd lässt sich wahrlich streiten. Ich nenne Dir ein Beispiel. Wäre es so, wie Du oben beschreibst, dass die Jagd ein vernünftiges Regularium wäre - dann erklär mir bitte, wie es möglich ist, dass die Jäger jahrelang Hasen abknallen en masse "wir haben eine Hasenplage" und plötzlich erscheint in der Presse folgende Nachricht "der Hase ist in Deutschland kurz vor dem Aussterben"
So geschehen vor einigen Jahren. Würden die (meisten) Jäger das tun, was sie tun sollen - nämlich den Wildbestand ordentlich beobachten, nur kranke / schwache Tiere abschiessen und ansonsten den Bestand pflegen, dann könnten solche Entwicklungen nicht stattfinden. Ich finde das mehr als traurig, dass solange sinnlos geballert wird, bis eine Tierart fast ausgerottet ist und es dann erst "auffällt"...
Wie sieht's denn aus, wenn ein Hund ein hochschwangeres Reh gerissen hat und sie und ihre Nachkommenschaft verblutend durch den Wald kriecht und krepiert? Und was ist mit den Nestern der Singvögel, die durch Katzen zerstört werden? Ist das alles egal? Gilt Tierschutz nur für Hunde und Katzen?
***Ich kann hier nur für mich sprechen - ein Hund hat freilaufend im Wald nichts zu suchen, denn er stört die Wildtiere. Bringt sie in Panik. Nur ein Hundebesitzer, der seinen Hund 100 % unter Kontrolle hat, sollte ihn überhaupt losmachen. Und er hat die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass sein Hund keinem anderen Tier Schaden zufügt / es hetzt / es verletzt. Die von Dir geschilderte Problematik würde dann nicht entstehen, wenn sich Jeder rücksichtsvoll und vorausschauend verhält.
Zum Thema Katze - über 80 % aller Beutetiere einer freilaufenden Katze sind nicht die immer wieder propagierten Singvögel, sondern Nager / sog. Schädlinge wie Mäuse und Ratten. Das hat Dennis Turner in eindrucksvollen Studien bewiesen. Ich persönlich lasse meine Katzen nicht unkontrolliert freilaufen - somit können sie auch keine Tiere erbeuten - sie haben ihr Futter, das sollte reichen. Übrigens, würden alle Singvögel noch leben, die jedes Jahr in Italien, Frankreich und Spanien in den Netzen hängen - und würden nicht viele Menschen die natürlichen Lebensräume der Vögel durch kontraproduktive Massnahmen in Gärten und Parks immer weiter eingrenzen - dann hätten wir ganz sicher hier eine (Sing-)Vogelplage. Die Katze ist ganz definitiv NICHT der Grund, warum es immer weniger Vögel gibt...
Tierschutz gilt selbstverständlich nicht nur für Haustiere - sondern auch für jedes andere Tier. Und ein Jäger, der seinen Beruf ordentlich ausübt, wird weder alkoholisiert zur Jagd gehen, noch Schiessübungen veranstalten, wenn er aufgrund von Alter (schlechte Reaktion) oder Sehproblemen nicht 100 % fit ist, um auch ein Tier so zu erlegen, dass es sich nicht quält.
Nur komisch, dass die Jäger, die ich oft unterwegs sehe, ein Durchschnittsalter von Ende 60 haben, viele Brillenträger (bis Glasbausteingrösse) sind und auch sehr oft den Flachmann dabei haben. Deren Opfer, die oftmals nur angeschossen sind, werden in den seltensten Fällen gefunden, weil sie sich ins Unterholz zurückziehen, wenn sie da (um Deine Worte zu gebrauchen) : durch den Wald kriechen und krepieren - DANK der Jäger.
LG
Mareike