38 Listis bei Pitbull-Spezialisten eingepfercht

dog-aid

20 Jahre Mitglied
Retzow/M.-P., 17.10.01

"Die Zuhälter lieben ja ihre Hunde mehr als ihre Weiber". Der ehemalige Kampfhund-Züchter führt uns über sein Retzower Gelände. Seitdem die Steuern für die Tiere so drastisch angezogen wurden, laufen die Geschäfte nicht mehr so gut für den etwa 40-jährigen Mann. Anfang der 90-er, da habe er sich einen Namen gemacht, erzählt er. Und sein guter Ruf habe sich seinerzeit herumgesprochen im Milieu. Aus Berlin und Hamburg seien die zu ihm gekommen, um einen Pitbull mitzunehmen. "Wie das Brezelbacken ging das damals; ruck-zuck waren die Welpen weg, das Stück für 1500 Mark", erinnert er sich mit leuchtenden Augen.

Heute versorgt er nur noch die alten Tiere, die ihm damals so viel Geld eingebracht haben, erzählt er. Wenn die Kampfhunde-Steuer im Amt Rechlin auch erhöht wird, weiß er nicht, wie er sich die Vierbeiner noch leisten kann. Die sind aber nicht die einzigen, die dem ehemaligen Züchter Sorgen bereiten, denn neben den acht eigenen Hunden, die er füttert, muss er sich zusätzlich noch um etwa 30 andere kümmern.
Seine Zwinger dienen seit kurzem als Tierauffangstation des Amtes Rechlin. Weil das Tierheim in Malchow überfüllt war, so erklärt er, habe man ihn dazu verdonnert, die Hunde vorerst zu betreuen. Fünf Mark pro Hund und pro Tag bekomme er dafür von der Behörde. "Weißt Du, was mir davon bleibt?" fragt er und zählt auf, was von der Summe weggeht. Mit drei Tieren habe das mal angefangen, erinnert er sich. Bis eines Tages eine trächtige Hündin eingeliefert wurde. Und im Nu hausten in einem Zwinger von zwei mal zwei Metern Mutterhündin und ganze sieben Welpen.
Inzwischen sind zwar vier vom Tierheim abgeholt worden, trotzdem drängeln sich die verbliebenen Mischlinge in dem engen Gatter.

Auf dem Weg zu den anderen Käfigen plaudert der Züchter ein wenig aus seiner Vergangenheit. Denn schon vor der Wende habe er unter anderem für Polizei und NVA Hunde erzogen, trainiert und gezüchtet. Leider hätten die immer nicht lange gelebt, so seine Erfahrungen von damals. Denn die Hunde, die man an der Grenze oder rund um die Gefängnisse einsetzte, seien bei jedem Wetter an Laufleinen gehalten worden. Mit lautem Gebell aus mindestens 25 Hundekehlen wird man auf einem etwas abgelegenen Grundstück empfangen, wo die anderen Zwinger des Züchters stehen.

In einem der Käfige springt eine muskulöse Pitbull- Hündin an den Eisenstangen bedrohlich hoch. "Das ist eine Maschine! Wenn Du da die Hand reinsteckst, ist sie ab", warnt der "Profi" kaum hörbar, denn das Gebell macht ein Gespräch fast unmöglich. Hunde der verschiedensten Rassen und Größen sind in die restlichen Käfige gepfercht. Auslauf, so erzählt der Züchter, sei gar nicht möglich. Er lasse zwar die meisten mal auf dem Grundstück raus. Aber selbst das könne er nicht mit jedem Hund machen, weil einige zu aggressiv seien. Außerdem habe er ja noch einen anderen Job, "wo schon mal acht Stunden bei drauf gehen. Jeden Morgen um fünf Uhr aufstehen und füttern, abends noch mal das gleiche und sauber machen", das gehe schon an die Nerven. "Da stinkst Du aus den Rippen und kommst nicht aus dem ***** ", platzt es aus ihm heraus. An Urlaub sei gar nicht erst zu denken. Damit habe er nicht gerechnet, erklärt er, doch auf Drängen des Rechliner Amtsleiters habe er auch dann noch weiter gemacht, als das Veterinäramt die Auffangstation schon geschlossen habe.


Ergänzend:
Nordkurier
Als "Notlösung" hat die Pressesprecherin des Landratsamtes, Bettina Paetsch, die gegenwärtige Situation in der Tierauffang-Station Retzow bezeichnet. Nach MZ-Recherchen leben dort zurzeit etwa 30 Hunde in unzumutbaren Verhältnissen, wie auch Fachleute bestätigten. Dem Betreuer der Station erscheint es unmöglich, den Tieren den erforderlichen Auslauf zu gewähren. Da er schon einen 8-Stunden-Arbeitstag habe, reiche früh und abends die Zeit oft nur zum Füttern und Saubermachen aus. "Seit der Kampfhundverordnung sind sehr viele Tiere ausgesetzt worden. Nun stehen die Ämter vor einem Problem", erklärte indes die Kreis-Sprecherin. Gegenwärtig werde fieberhaft nach einer Lösung gesucht.
Das Tierheim in Malchow könne so schnell nicht die Kapazitäten für die Übernahme aller Hunde aus Retzow bereitstellen. Generell werde aber jetzt schon jedes Tier, das neu aufgegriffen wird, an die Malchower Einrichtung verwiesen, räumte Bettina Paetsch ein. MZ-Informationen zufolge sind die Zwinger in Retzow schon einmal vom Veterinäramt geschlossen worden. Insider behaupteten, der ansässige Amtsleiter Wolf-Dieter Ringguth habe zu dieser Zeit trotzdem dafür plädiert, weitere Tiere einzuweisen. Weder die Leiterin des Veterinärsamtes noch der Rechliner Verwaltungs-Chef waren gestern für eine Stellungnahme zu erreichen.

Quelle/hundejo.de

bis denne

dog-aid
edbull9.gif

gnadenhof_flemsdorf@gmx.de
 
  • 2. Juni 2024
  • #Anzeige
Hi dog-aid ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 28 Personen
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Wie kann man einem solchem Typ seitens der
Behörden Hunde anvertrauen?
Wenn der Bericht stimmen solle, müsste dem Kerl
das Handwerk gelegt werden.
 
Da gebe ich Wilfried vollkommen recht.

Liebe Grüße

Nadine

http://www.schecker.net/Nadine

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