der Kopfschüttelfred...

Unter den Umständen gibt es auch in Deutschland keinen Mangel an bezahltem Wohnraum.

Doch, natürlich. In Ballungsgebieten findest Du mit geringem Einkommen auch nichts, wenn Du bereit bist, 2 Stunden zu pendeln. München ist da ein gutes Beispiel. Dazu kommt, dass die Preise für Benzin oder der Nahverkehr so teuer sind, dass es sich dann kaum noch lohnt
 
  • 3. Juni 2024
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Hi Paulemaus ... hast du hier schon mal geguckt?
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Also, wo ich herkomme, kann man sich als junge Familie eher schlecht ein Einfamilienhaus leisten, wenn man nicht was vererbt bekommt oder die Eltern in der Lage sind auszuhelfen.

Je näher man Richtung München kommt, also so die Starnberger Gegend, desto teurer wird es.

Dass wir uns in der Nähe meiner Eltern nie was richtig Großes leisten können ist der Hauptgrund, dass mein Mann in den Staaten bleiben will....
 
In Bayern sind die letzten Verkäufe ja auch noch gar nicht lange her. Wer sich mal ein Bild machen möchte, wie so etwas abläuft und was das in diesem speziellen Fall auch mit der Banken und Finanzkrise zu tun hat:

 
“In Ballungsgebieten” ist so nicht richtig.

Es gibt welche, wie Mü, da ist es problematisch - und war es vor 20, 30 Jahren schon - und es gibt welche, wie HH, Hannover, aber auch den Ruhrpott, da ist es mit dieser Maßgabe gar kein Problem. Und wäre es auch mit einer Stunde Anfahrt nicht.
Wie menschenwürdig, sinnig und umweltfreundlich das ist, sei mal dahingestellt.
 
“In Ballungsgebieten” ist so nicht richtig.

Es gibt welche, wie Mü, da ist es problematisch - und war es vor 20, 30 Jahren schon - und es gibt welche, wie HH, Hannover, aber auch den Ruhrpott, da ist es mit dieser Maßgabe gar kein Problem. Und wäre es auch mit einer Stunde Anfahrt nicht.
Wie menschenwürdig, sinnig und umweltfreundlich das ist, sei mal dahingestellt.

Eine Stunde Anfahrt zur Arbeit finde ich absolut menschenwürdig. Mit dem Auto bliebe natürlich der Aspekt der Umwelt, aber wenn sich das mit dem Nahverkehr machen lassen würde, hätte ich überhaupt kein Problem damit.
Es ist nun mal so, dass in Ballungsgebieten der Wohnraum per se absolut begehrt ist und das nicht alle eine Wohnung in 15-Minuten-Entfernung finden können. Dazu reicht der Platz eben nicht.
 
Ich empfinde es so, dass das eigentliche Problem an "Luxussanierungen" nicht die Sanierung an sich ist, sondern die Tatsache, dass die Mittelschicht immer mehr wegbricht (was schon seit den 80er Jahren prophezeit wird, was aber anscheinend noch nicht mal die wenigen verbliebenen SPD-Wähler interessiert) und sich die Schere zwischen arm und reich immer mehr öffnet.

Gäbe es vermehrt Mittelstandsfamilien, wären sogenannte Luxussanierungen vollkommen uninteressant (außer vlt. in einem kleinen Bereich, wenn sich der Scheich eine Wohnung in München kauft etc.), da keine Nachfrage danach herrschen würde. Also käme auch kein Investor auf die Idee, daraus ein Geschäft machen zu wollen.

Was ist denn eigentlich das Argument für Zwangsenteignungen? Wo soll da der Vorteil sein? Mehr Wohnraum entsteht dadurch ja nicht.
 
Also ich weiß nicht, aber bei einem normalen Luxemburger Lohn von zB netto ca 2200€ für einen ausgebildeten Handwerker würde ich nicht sagen, dass man da besser leben kann als in D.
Auch ganz im Norden aufm Kaff, wo man definitiv ein Auto braucht, weil der ÖPNV, so günstig er ist, nicht hilfreich ist, kostet eine 2-3 Zimmerwhg 1000€ aufwärts. Plus Auto, plus die höheren Lebenshaltungskosten... Ich weiß nicht.
 
Staatliche Wohnungen könnten dann preisgebunden vermietet werden, nehme ich an..
 
Die Schätzungen für Entschädigungszahlungen belaufen sich allein für Berlin auf 10-30 Milliarden Euro. Ob Berlin sich das wirklich leisten kann ?
 
Was ist denn eigentlich das Argument für Zwangsenteignungen? Wo soll da der Vorteil sein? Mehr Wohnraum entsteht dadurch ja nicht.
Von was für Enteignungen redest du da jetzt? Diese Enteignungsdiskussion fing doch damit an, dass Bauunwillige letzten Endes enteignet werden können, wenn sie trotz Baupflicht nicht bauen. Wenn das geschieht und dann gebaut wird, entsteht Wohnraum. Darum geht es dabei ja.

Eine andere Sache ist die nun in Berlin von den Demonstranten geforderte Enteignung von bestehendem Wohnraum, um ihn wieder unter städtische Kontrolle zu bringen. Das wäre Quatsch, weil es tatsächlich keinen Wohnraum schafft. Das Geld, was das kosten würde, wäre besser im Bau neuer Häuser angelegt.
 
Was ist denn eigentlich das Argument für Zwangsenteignungen? Wo soll da der Vorteil sein? Mehr Wohnraum entsteht dadurch ja nicht.

Es soll bezahlbarer Wohnraum erhalten bleiben und vermutlich das Drehen der Preisspirale irgendwie abgewürgt werden. Ich muss sagen, dass ich es z.B. nicht okay finde, dass massiv Leute aus ihrem alten Lebensumfeld raus müssen, damit irgendeine Heuschrecke mit Sitz auf den Caymans oder so eine höhere Rendite einfahren kann. Und um diese ganz großen Fische geht es doch bei der Diskussion.

Ich finde die Idee hinter diesen Gedanken nachvollziehbar, ob sie richtig ist, kann ich nicht beurteilen. Als Einzelmaßnahme ist das Ganze vermutlich wenig effektiv. mMn muss da gleichzeitig an verschiedenen Hebeln (auch bei den Niedriglöhnen) angesetzt werden.

mMn dürfte mit Wohnraum ebensowenig zu reinen Gewinnmaximierungszwecken spekuliert werden wie z.B. mit Lebensmitteln.
 
Das Problem in Deutschland sind meiner Meinung auch die Mieterrechte. Als Privatperson kann Dir ein Mieter finanziell richtig Probleme machen, wenn er nicht/nur teilweise zahlt oder die Wohnung nicht pfleglich behandelt.
Wir haben eine 4-Zimmer-Wohnung vermietet und hatten die langjährige Mieterin mit dem Kaufvertrag übernommen, Das lief auch super. Als sie dann ausziehen musste, haben wir die Wohnung komplett saniert und zu einem Mietzins angeboten, der einiges unter dem städtischen Mietspiegel lag. Also zu sehr fairen Konditionen.

Wir haben sie danach noch kurz vermietet, bekamen aber schon bald Klagen von anderen Mietern in dem Haus. Die Hunde häufelten in den Grünanlagen und die Haufen wurden nicht entsorgt. Die Leute waren laut, auch nachts. Sie hatten beim Besichtigungstermin wirklich einen guten Eindruck gemacht, zeigten sich nach Einzug dann aber anders. Glücklicherweise haben sie sich getrennt und zogen daher nach 9 Monaten wieder aus.
Danach hatten wir keine Lust mehr, uns den Stress anzutun und haben die Wohnung verkauft - die ist nun Eigentumswohnung und als Mietwohnung vom Markt.

Als große Firma ist es natürlich leichter, wenn eine Miete ausfällt oder die Wohnung nach Auszug quasi komplett saniert werden muss. Als Privatperson ist das weniger lustig.
 
Dann hält man aber Investoren komplett ab und dann vermietet bald gar keiner mehr

Ich weiß auch nicht, ob man Investoren in Form solcher Heuschrecken (gegen die sich die Initiative bezüglich der Enteignung meines Wissens richtet) wirklich unbedingt braucht. Wenn Riesengewinnmaximierungsspelunken dieser Art ihre Finger (bei was auch immer, das für die Allgemeinheit irgendwie benötigt wird) im Spiel haben, läuft es meistens auf ein "Gewinne privatisieren und Verluste für den Steuerzahler" raus - von daher zahlt der Steuerzahler mMn ohnehin irgendwann den Preis (spätestens wenn die Immobilienblase platzt und die luxussanierten Häuser nicht mehr instandgehalten werden), der jetzt für den Rückkauf nötig wäre, da kann man's mMn auch jetzt schon in Angriff nehmen.

Dermaßen profitorientierte Vermieter vermieten doch auch sicherlich nicht in dem Preissegment, in dem grade dringend Wohnraum benötigt wird - und bauen auch nicht für dieses.

Und Vermieter, die sich der Tatsache, dass Eigentum auch verpflichtet und dessen Gebrauch immer auch dem Wohle der Allgemeinheit dienen soll, tatsächlich noch verpflichtet fühlen, wären vielleicht froh, wenn sie nicht gegen Typen antreten müssten bzw. die Atmosphäre in der Immobilienblase nicht durch Typen vermiest würde, die sich um solche Prinzipien einen Dreck scheren.
 
Das von helki verlinkte Video ist doch echt ein Augenöffner. Sollte man gesehen haben vor einer Meinungsbildung . Und wahrscheinlich ist alles noch viel schlimmer.
 
Ist das so? Früher gab es Wohnungsbaugesellschaften, die bauten und vermieteten Wohnhäuser, ohne Investoren im Heuschrecken-Sinn zu sein. Willst du sagen, solche gibt es nicht mehr?
Ich denke aber, auch früher waren die nur ein kleiner Teil... nur solche Gesellschaften reichen nicht aus
 
Hmmm. Wenn das stimmt, hatte ich ja richtig Glück, nie mit anderen zu tun zu haben.
 
Naja, jetzt mal nicht so pessimistisch liebe Leute.

Es tut sich enorm was

Die Ergebnisse des Wohngipfels im Kanzleramt:

Der soziale Wohnungsbau wird bis 2021 mit 5 Milliarden gefördert und das Wohngeld angepasst.
Vereinfachte Bau und Planungsverfahren.
Rechte von Mietern stärken.
Steuerliche Förderung für den Wohnbau.
etc.

Stimmen dazu:
Bundesinnenminister Horst Seehofer ergänzte, der Gipfel sei ein starkes Signal für eine Wohnraumoffensive und die Eckpunkte "die größte Anstrengung, die je unternommen wurde, um mehr bezahlbaren Wohnraum in Deutschland zu schaffen"

Mit dem heutigen Tag beginnt die Arbeit - die Bundesregierung wird versuchen, das richtige Maß an Freiräumen für private Investitionen und wo notwendig Regulierung zu erbringen - ich finde, das ist uns bisher schon gut gelungen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Vorstellung der Ergebnisse des Wohngipfels

So, der Grundstein ist doch schon mal gelegt. Jetzt einfach mal ein wenig Geduld haben, so in 10 Jahren...Äh...in 15 Jahren wird dann auch angefangen das umzusetzten.
 
es gibt welche, wie HH, Hannover, aber auch den Ruhrpott, da ist es mit dieser Maßgabe gar kein Problem. Und wäre es auch mit einer Stunde Anfahrt nicht.
Wie menschenwürdig, sinnig und umweltfreundlich das ist, sei mal dahingestellt.
Ich war Pendler in den 70er und 80er Jahren. Mit Bahn und Straßenbahn 1 Stunde (zzgl. die Wartezeiten bis Abfahrt des Zuges), mit Pkw in Fahrgemeinschaft 45 Minuten, bei gutem Wetter mit dem Rad eine gute Stunde - jeweils eine Strecke. Das war so normal für uns, das fand keiner "menschenunwürdig". Wir aus dem Großraum Hannover hatten es sogar noch gut im Verhältnis zu denen, die aus Richtung Bremen täglich gependelt sind. Umweltschädlich ist das dann, wenn 1 Person allein im Pkw hockt.

Das Anspruchsdenken hat sich seither eben auch verändert.
 
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