der Kopfschüttelfred...

Eine Stunde finde ich völlig normal. :)

Im nördlichen NDS ist man diesbezüglich auch nicht verwöhnt, da ist es halt dünn besiedelt und umso weiter fährt man.

Aber zwei Stunden pro Richtung finde ich verschärft.

Strecke ist ja auch nicht gleich Strecke. Von hier aus 50 km Richtung niederländische Grenze ist gut machbar. In die andere Richtung - ein Alptraum.

Edit:

Das Anspruchsdenken hat sich seither eben auch verändert.

Das ist ein wesentlicher Punkt - das geht ja auch gut aus dem verlinkten Stern-Artikel hervor.

Die Häuser. die man damals gebaut hat und sich leisten konnte. wöären heute teils Fälle fpr das Schlichtwohn-Gebiet. Oder auf jeden Fall "nach heutigem Standard inakzeptabel".

Überhaupt war der Lebensstandard deutlich niedriger.

Auch in der "Mittelschicht", die so ja angeblich nicht mehr vorhanden ist.

Da hatten aucha uf dem Land nicht alle Familien ein Auto (heute ist es eines pro erwachsene Person). Oder Telefon. Oder einen Fernseher. Oder urlaubten ein bis mehrmals im Jahr im Ausland.

Ich glaube, die "Mittelschicht" "verschwindet" auch darum, weil das, was damals als Mittelschicht zählte, wie die Häuser heute gnadenlos abgestuft würde. Wer noch auf dem Niveau lebt, wäre heute maximal untere Mittelschicht.

Ist mein Eindruck.

Mag aber auch täuschen.

Der persönliche Besitz hat jedenfalls in den letzten 40 Jahren nicht abgenommen!
 
  • 21. Mai 2024
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Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich erlebe es auch so, dass die Anspruchshaltung massiv gestiegen ist.

Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass meine Eltern Kriegskinder sind, sehr früh Eltern wurden und wir lange arm waren. Und "arm" war damals ein anderes "arm" als heute mit Hartz4. Da gab es 50 DM Kindergeld und das wars. Es herrschte Wohnungsmangel, Samstag war ein Arbeitstag, Kindergärten schlossen um 12 Uhr.
Als meine Eltern endlich eine Wohnung bekamen (da war ich drei), waren wir alle glücklich über den Platz auf 60 Quadratmetern. Immerhin hatte die Wohnung Zentralheizung. :)
Die Wohnung würde heute eher als "schlicht" durchgehen, aber wir haben sehr gut darin gelebt. Es war ein kinderreicher Block, die Kinder konnten draußen spielen und der Eismann kam im Sommer mit seinem Wägelchen am Fahrrad. Es gab entweder Erdbeer-oder Schokoladeneis. Für 10 Pfennig, die die Mütter den Kindern vom Balkon aus zuwarfen, in ein Stück Zeitung gewickelt, gab es ein Eis :)
Ich erinnere mich noch gut an das laute Schreien von vielen Kindern, als der Eismann sich mit Glockenläuten ankündigte: "Maaaaamaaa, der Eismann". Und schon wurde es auf den Balkonen lebendig...

Essen wegwerfen ist für mich eine Sünde. "Es gibt kein hartes Brot. Kein Brot zu haben ist hartes Brot". Und mir blutet das Herz, wenn ich weggeworfene Lebensmittel sehe.
Was ich nun schreibe, hat mit dem ursprünglichen Thema eigentlich nichts mehr zu tun, passt aber trotzdem irgendwie.
Ich bin zwiespältig, wenn ich die FfF- Bewegung sehe. Einerseits finde ich es klasse, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf die Straße gehen.

Andererseits denke ich, wenn Greta die erwachsene Generation angreift, weil wir nichts gemacht haben:
"Ne, Greta. Als ich Kind, Jugendliche und auch junge Erwachsene war, war mein ökologischer Fußabdruck gering. Wenn ich als Kind und Jugendliche aus meinem Pullover rausgewachsen war, wurde ein Bündchen angestrickt. Bei Jeans halt eine Bordüre. Wir lebten auf 65 Quadratmetern und brauchten insofern wenig Rohstoffe. Das erste Auto hatten meine Eltern, als ich 7 Jahre alt war. Unseren Urlaub verbrachten wir 30 Kilometer entfernt an der Ostsee in einem Zelt. Geflogen bin ich das erste Mal mit 16 im Rahmen einer Schülerreise nach Moskau. Wir machten in der Schule Wandertage in der Umgebung und unsere Klassenfahrt ging in die Jugendherberge in der Lüneburger Heide "
 
"Ne, Greta. Als ich Kind, Jugendliche und auch junge Erwachsene war, war mein ökologischer Fußabdruck gering.

Das ist zwar korrekt, aber erstens haben sich das die Kinder nicht ausgesucht - und zweitens haben die meisten von uns, denen es damals so ging, durchaus einiges dafür getan, dass das nicht so geblieben ist...
 
Überhaupt war der Lebensstandard deutlich niedriger.

Wenn wir es ernst meinen würden mit Klimarettung, gerechtere Welt etc., müssten wir alle deutlich einen niedrigeren Lebensstandard hinnehmen.
Um z.B. Energiekosten und Wohnraum zu sparen: Warum braucht jedes Kind ein eigenes Zimmer? Warum reichen 65 Quadratmeter nicht für 4 Leute?
Kein Urlaub mit dem Flugzeug oder Auto. Entweder Fahrrad oder Zug,
Kein Obst und Gemüse mehr, das nicht regional ist.
Geheizt wird im Winter maximal auf 16 Grad. Um warm zu bleiben, gibt es dicke Pullover, lange Unterhosen und Decken...
Usw...

Ich bin da nicht sonderlich erpicht drauf, aber ich könnte es händeln, wenn es Pflicht wäre. Einfach aufgrund meiner Erfahrungen. Ich habe aber keine Ahnung, wie Leute reagieren würden, die vom Beginn an ihres Lebens mit den gehobenen Ansprüchen aufgewachsen sind.
 
Ne, Greta. Als ich Kind, Jugendliche und auch junge Erwachsene war, war mein ökologischer Fußabdruck gering.
Das ist aber nicht so geblieben. Und dafür, dass es damals so war, können sich Greta und ihre Generation nichts kaufen. Schon gar keine Zukunft.
 
Das ist zwar korrekt, aber erstens haben sich das die Kinder nicht ausgesucht - und zweitens haben die meisten von uns, denen es damals so ging, durchaus einiges dafür getan, dass das nicht so geblieben ist...

Klar haben sie es sich nicht ausgesucht. Und sie tun mir leid, denn ich glaube nicht, dass es noch umkehrbar ist. Sie treten wirklich ein übles Erbe an.
Nur: Wir haben versucht, etwas zu ändern. Seitdem ich mit 15 auf den Beinen war, um zu demonstrieren, war mir klar, dass es übergeordnete Kräfte gab und gibt, die alles regeln, egal, wie sehr wir uns im Regen die Beine in den Bauch stehen. Gegen die finanziellen Interessen der Großkonzerne hatten wir damals schon keine Chance und die Politiker haben damals schon den Schulterschluss mit den Konzernen gesucht. Egal, was sie im Programm hatten
Was hätten wir tun sollen? Zumindest mit demokratischen Mitteln?
Und wie hätten wir den Rest der Welt überzeugt?
 
Keine Ahnung. Aber den Kindern, die auf die Straße gehen, brauchst du es jedenfalls nicht vorzuwerfen.-

In die große Politik gehen, vielleicht?
 
Ich habe den Kindern nichts vorgeworfen. Ich habe sogar geschrieben, dass ich es gut finde, dass sie auf die Straße gehen.
Nur den Vorwurf, dass wir schuld daran sind, teile ich nicht pauschal.

Andererseits: Wer ist denn wirklich und ohne Zwang bereit, so zu leben, wie wir eigentlich müssten?
Hinzu käme, dass auch etwas in anderen Erdteilen passieren muss.
 
Nur den Vorwurf, dass wir schuld daran sind, teile ich nicht pauschal.

Andererseits: Wer ist denn wirklich und ohne Zwang bereit, so zu leben, wie wir eigentlich müssten?

Na, das ist aber doch genau der Punkt, an dem sich entweder die Katze in den Schwanz beißt - oder wir tief durchatmen müssen, und sagen müssen: Ja, auch ohne es bewusst gewollt zu haben und ohne jede böse Absicht sind wir daran Schuld. Oder, wenn man das Wort Schuld nicht benutzen möchte, ursächlich dafür verantwortlich.
 
Davon können sich die Jugendlichen aber auch nichts kaufen. Was hilft ihnen, wenn wir sagen, dass "wir" schuld sind und trotzdem keiner radikal was verändert?
 
Die Erkenntnis und die Anerkennung der Tatsache, dass wir alle, mit unserere ganz normalen Lebensweise mit dazu beitragen, dass es ist, wie es ist, ist aber der erste Schritt, um etwas zu ändern. Ob nun radikal oder nur ein wenig.

Man kann sich natürlich auch zurücklehnen und sagen: "Ist eh alles zu spät, nützt ja eh nix, dann lasse ich es doch und genieße mein Leben, solange das noch geht. - Warum sollte ich auch nur ein bisschen verzichten, wenn es a) eh nichts nützt und b) kein anderer mitmacht?"

Das ist dann aber der allersicherste Weg dahin, dass genau gar nichts passieren wird!
 
Aber das ist doch der Punkt. Mit ein bisschen Verzicht wird es nicht funktionieren. Das ist Makulatur, um das Gewissen zu beruhigen, wird aber nichts ändern.
 
Wenn man nie anfängt, wird man aber nie in Bereiche vorstoßen, die etwas nützen.

Das ist wie beim Abnehmen, wenn man schwerst übergewichtig ist. 1 Kilo oder 10 oder 15 ändern nichts... aber wenn man mit denen nichtmal anfängt, schafft man auch keine 40 davon!

Deine Argumentation hingegen scheint mir wie geschaffen dafür, das Gewissen zu beruhigen, wenn man gar nichts unternimmt und alles beim Alten lässt.
 
Davon können sich die Jugendlichen aber auch nichts kaufen. Was hilft ihnen, wenn wir sagen, dass "wir" schuld sind und trotzdem keiner radikal was verändert?

Und dass sie das nicht okay finden, dass es von denen, die mitverantwortlich sind, heißt "Ja, sicher man müsste was ändern, aber da steht uns grad der Sinn nicht nach", verwundert dann doch aber nicht wirklich.

Man ist ja nicht mal zu geringen Änderungen bereit. Ich erinnere mich noch mit Schrecken an das öffentlich inszenierte Drama der "faschistoiden" Idee eines lächerlichen fleischlosen Tages in öffentlichen Kantinen oder das Bohei, wenn jemand auch nur "Geschwindigkeitsbegrenzung" denkt - um nur zwei kleine Beispiele zu nennen.

Und vor dem Hintergrund finde ich es auch nachvollziehbar, dass FFF von der Politik Maßnahmen fordert.
 
Das Problem dabei ist, dass die Zeit knapp ist und eher nicht reicht, um langsam irgendwann in Bereiche vorzudringen, die dann was nützen.
Insofern könnte es auch eine Gewissensberuhigung sein, hier und da mal so ein bisschen anzufangen. Wohl wissend, dass das nicht reicht.

Das ist doch zu Recht die Forderung von Greta: Eine radikale Änderung ab sofort. Es ist keine Zeit mehr zu warten.

Ich bin sicher, die meisten machen hier etwas, um die Umwelt zu schützen. Jede/r auf seine Art und in seinem Bereich. Und das wohl auch nicht erst seit gestern. Das hat aber bisher keine nennenswerten Folgen. Es reicht also nicht.
Die Änderungen müssen für alle viel radikaler sein, wenn sie etwas bewirken sollen. Und da wird es dann haarig, weil kaum einer zu so radikalen Änderungen bereit ist. Das kann nur über Vorschriften und Gesetze laufen und da wird sich keiner rantrauen.

Ein Tempolimit wäre z.B. eine sinnvolle Sache oder das grundsätzliche Verbot von Autos, die mehr als x Liter Benzin verbrauchen. Ein Kontingent für Urlaubsreisen mit Flugzeug oder Auto für jede Person. Fleischmarken, damit jeder nur eine vernünftige Menge Fleisch kaufen kann.
Selbst wenn sich ein Politiker an solche Fragen rantraut, wird die Industrie ihm schnell klarmachen, dass das keine gute Idee ist und mit den üblichen Argumenten wie "Arbeitsplätze" argumentieren.
 
Selbst wenn sich ein Politiker an solche Fragen rantraut, wird die Industrie ihm schnell klarmachen, dass das keine gute Idee ist und mit den üblichen Argumenten wie "Arbeitsplätze" argumentieren.

Das wird passieren - das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wobei es in erster Linie die auf der Verbrennung fossiler Energieträger basierende Industrie sein wird. Dass zigtausend Arbeitsplätze bei den Erneuerbaren verlustig gegangen sind, hat die Politiker und auch die Medien in den vergangenen Jahren zum Beispiel nicht sonderlich gestört / interessiert.

Und wenn die Industrie hier tatsächlich öfter ernsthaft Probleme kriegen sollte wie im letzten Sommer (fehlendes Kühlwasser, Niedrigwasser etc.), dann sind die auch ganz schnell weg und shicen auf die Arbeitnehmer. Das sollten wir uns alle auch mal klarmachen.

Ich hoffe, dass durch den Input der jungen Generation da endlich mal was in Gang kommt und auch mal neue Wege gegangen werden. Man mal wieder auf das schaut, was möglich sein kann und was man gewinnen kann, statt immer nur zu lamentieren, was alles ganz sicher nicht geht und was man alles verlieren wird.
 
Bei uns in der Nachbarschaft lebt neuerdings ein 12 Wochen altes Englisches Bulldoggen Mädchen. "Jojo" ist echt sowas von goldig und die Familie total nett.

Leider kam bei der Unterhaltung raus, dass Jojo schon bald am Gaumen operiert werde muss. Da drinnen ist einfach alles zu kurz und gequetscht.

Die Familie ist am Boden zerstört. Die wusste echt nicht, dass die Hunde solche Probleme haben. Sie haben da viel Geld bezahlt und Papiere für den Hund. Das ist doch, auch wenn es nichts Neues ist, immer wieder unglaublich traurig......
 
Also manchmal...hier läuft eine sehr nette ältere Dame mit ihrer Sheltiehündin. Früher auch noch mit einem Rüden, der ist wohl gestorben.
Heute treff ich sie und die Sheltiedame hat ein geschorenes Bein. Hund ohne Leine.

Oha, was habt Ihr denn gemacht?
- Die ist hier hinter einer Katze her, über den Graben, und hat sich das Kreuzband gerissen.
Ui. Hier?
- Ja, genau hier.
Vorsicht, da vorne sitzt eine Katze.
- Jooo, die wird damit auch nicht aufhören.

:wtf:
 
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