der Kopfschüttelfred...

Wieso sollen Privatleute für die jahrzehntelange Misswirtschaft der Politik im Bereich Wohnungsbau haften und denen die Kartoffeln aus dem Feuer holen?
Wenn ich ein Grundstück gekauft habe - ohne die von Sleepy erwähnte Bedingung, dass innerhalb von x-Jahren gebaut werden soll - hat mir keiner vorzuschreiben, dass ich das entweder bebaue oder aber verkaufe.

Meine Eltern leben auch in einem Neubaugebiet, in dem es schon Jahrzehnte Baulücken gibt, weil die Besitzer nicht bauen möchten. Die werden einmal im Jahr abgemäht und sind wunderbare Rückzugsgebiete für jede Art von Tieren.
 
Wenn ich ein Grundstück gekauft habe - ohne die von Sleepy erwähnte Bedingung, dass innerhalb von x-Jahren gebaut werden soll - hat mir keiner vorzuschreiben, dass ich das entweder bebaue oder aber verkaufe.
Es sei denn, man schafft eine Rechtsgrundlage dafür.
 
Es sei denn, man schafft eine Rechtsgrundlage dafür.

Im Nachhinein?
Meiner Meinung nach ist das nicht haltbar.

Und wenn ich den Plan weiterdenke: Wie groß darf denn ein Grundstück sein, damit es nicht mit einem zweiten Haus bebaut werden muss, wenn die Wohnungsnot sich weiter so entwickelt?
Sind 1500 qm zu groß? 2000qm?
Ich empfinde es unverschämt vom Staat, derartig in den privaten Besitz eingreifen zu wollen.
 
Das Thema hatten wir letztens schon irgendwo. Die Gemeinden dürfen das in ihre Satzung schreiben und dann ist es rechtens. Auch nachträglich.

Ist in meiner französischen Gemeinde auch so. Der hintere Teil meines und der Nachbargrundstücke ist als Agrarland ausgewiesen. Alle paar Jahre wird überprüft, ob es Bauland werden soll. In dem Fall müsste ich innerhalb einer gewissen Frist hinten ein Haus drauf bauen oder den Teil des Grundstücks an Bauwillige oder die Gemeinde verkaufen.

Die Anfragen, ob das bisherige Agrarland nicht Bauland werden könne, kommen hier allesamt von den Eigentümern der langen Grundstücke. Die würden gern ihre Kinder drauf bauen lassen.

Edit: Hat mit "verfehlter Baupolitik" Null zu tun.
 
Im Nachhinein?
Meiner Meinung nach ist das nicht haltbar.

Also, nur nochmal zur Sicherheit, damit das nicht missverstanden wird:
bei uns war es so, daß diese Regelung eingeführt wurde, als - aufgrund der steigenden Nachfrage nach Bauplätzen - ein neues Baugebiet am Ortsrand erschlossen werden sollte. Um zu vermeiden, daß dort dann wieder auf Jahre, Jahrzehnte, über Generationen hinweg, Baulücken entstehen, hat man besagte Regelung zur Bedingung gemacht, bevor das Baugebiet ausgewiesen wurde. Unsere Bauplätze entstanden so quasi "zufällig", weil wir landwirtschaftliche Flächen dort hatten, wo das Baugebiet entstehen sollte. Wir (und alle anderen ursprünglichen Eigentümer) haben also nicht Land gekauft mit dem Vorsatz, das eventuell eines Tages zu bebauen und wurden dann von dieser 5-Jahres-Frist "in die Enge getrieben", sondern es war sowieso in Familienbesitz, als fast "wertloses" Ackerland, und fiel "zufällig" mit in dieses Baugebiet.

Dann wurden die Eigentümer von der Stadt gefragt, ob sie die Bauplätze gerne innerhalb von 5 Jahren bebauen würden, wenn nicht, hat die Stadt sie zum üblichen Quadratmeterpreis gekauft und an Bauwillige weiterverkauft. Was man an diesem Vorgehen tatsächlich sch.eiße finden kann, ist die Tatsache, daß man als Verkäufer einer dieser ollen Baulücken, von denen ich vorhin sprach, höchstwahrscheinlich einen besseren Preis erzielen könnte. Da geht sicherlich mehr Kohle über den Tisch, als man von der Stadt bekommen kann... Außerdem ist es blöd, wenn man z. B. noch relativ kleine Kinder hat, die vielleicht zu gern genau auf diesen Platz gebaut hätten, aber noch mindestens 10 oder 20 Jahre brauchen würden, bis das Thema akut wäre. Dann ist DIESER Platz weg und man muß vom Erlös halt einen anderen kaufen - der bis dahin aber mit ziemlicher Sicherheit 'ne Stange mehr kosten dürfte...
Naja, bissl Verlust is halt immer. ;)
 
In dem Fall der nachträglichen Änderung würde ich dann wohl das kleinste Tinyhouse drauf setzen znd offiziell an ein Familienmitglied vermieten.

Ich halte das Ganze für eine Schwachsinnsidee. Und bin sicher, dass es nicht wirklich gut kommt. Die "Alten" in Deutschland haben zum Teil noch Erfahrung mit Enteignung und Zuweisungen und ich denke, dass sie sich wehren würden.

Btw: Ab wann ist ein Haus zu gross für die Bewohner? Da könnte man da ja auch noch eine Mietwohnung reinsetzen, wenn es richtig eng wird.
 
Schon witzig, hier in der Gegend sind einige Gemeinden dazu übergegangen das Teilen von größeren Grundstücken zu verbieten, um die Bebauung nicht noch weiter zu verdichten.
 
Kommt wohl immer darauf an, welches Problem gerade drängender ist - das ist wie mit den Plastiktüten und den Hundehaufen... ;)
 
Im Nachhinein?
Meiner Meinung nach ist das nicht haltbar.

Und wenn ich den Plan weiterdenke: Wie groß darf denn ein Grundstück sein, damit es nicht mit einem zweiten Haus bebaut werden muss, wenn die Wohnungsnot sich weiter so entwickelt?
Sind 1500 qm zu groß? 2000qm?
Ich empfinde es unverschämt vom Staat, derartig in den privaten Besitz eingreifen zu wollen.
In den Ballungsräumen, um die es hier geht, dürften so große Grundstücke eher selten sein. Lohnt sich für die Politik daher vermutlich eher nicht, sich darüber Gedanken zu machen :gruebel:

Schon witzig, hier in der Gegend sind einige Gemeinden dazu übergegangen das Teilen von größeren Grundstücken zu verbieten, um die Bebauung nicht noch weiter zu verdichten.
Kommt halt immer drauf an, was das Problem vor Ort ist
Wohnungsnot oder zu wenig Grünflächen
 
Du suchst auch nicht verzweifelt eine bezahlbare Wohnung.

Ja, aber ich bin auch nicht für den Mangel an bezahlbarem Wohnraum verantwortlich und habe als politischer Verantwortlicher nicht das "Tafelsilber" in Form von städtischen Wohnungen verkauft, um leere Kassen zu füllen.
 
In dem Fall der nachträglichen Änderung würde ich dann wohl das kleinste Tinyhouse drauf setzen znd offiziell an ein Familienmitglied vermieten.
Je nach Bebauungsplan bekommst du aber sogar vorgeschrieben, wie groß das Haus sein muss, mit wie vielen Stockwerken, etc.
Mit einem Gartenhäuschen ist es da eher nicht getan
Außerdem werden die Erschliessungskosten auf die Eigentümer umgelegt usw

Ich vermute mal, das kann man sich nicht so ohne weiteres leisten, da zu bauen und nur zum Schein zu vermieten
 
Tja, und wenn ich es mir (noch) nicht leisten könnte, einen entsprechenden Bau zu errichten, werde ich enteignet? Der Hammer...
Ich gehe aber trotzdem davon aus, dass das gesetzlich nicht durch geht und da Sammelklagen eingereicht werden.
Das Gute dabei ist, dass die Gerichtsbarkeit derart überlastet ist, dass es Jahre brauchen wird, bis alle Instanzen durch sind.
Man braucht halt eine gute Rechtschutzversicherung.

Die Politiker müssen ja richtig verzweifelt sein, um auf solche Ideen zu kommen.
 
Hier ist das in den Neubausiedlungen auch so. Grundstückskäufer haben 4 Jahre Zeit zu bauen. Wenn sie das nicht tun, werden sie gewissermaßen enteignet. Das Grundstück geht in den Besitz der Gemeinde über und der Besitzer bekommt eine relativ geringe Entschädigung dafür - weit unter Marktwert.
 
In dem Fall der nachträglichen Änderung würde ich dann wohl das kleinste Tinyhouse drauf setzen znd offiziell an ein Familienmitglied vermieten.
Warum wundert mich das nicht? Aber wie @DobiFraulein ja schon schrieb: du darfst sicher sein, dass es dort, wo Bauzwang herrscht oder eingeführt wird, auch Bebauungspläne gibt.
 
Witzig finde ich ja, dass das aktuell so durch die Presse geht
Ist das doch seit Jahrzehnten Gang und Gäbe in Deutschland

@sleepy
Was mich noch interessieren würde... durftet ihr nur an die Gemeinde verkaufen, oder hattet ihr die Möglichkeit, vorher frei zu verkaufen?
Die Gemeinden wollen ja oftmals verhindern, dass die Grundstücke an Investoren gehen, sondern zu einem noch bezahlbaren Preis jungen Familien zu gute kommen
 
DAS würde ich mir nicht bieten lassen und einen jahrelange Rechtsstreit vom Zaun brechen.

Das ist rechtens, da es sich um den von Gutachtern ermittelten Wert des Grundstücks handelt. Der Marktwert ist nur deshalb höher, weil hier seit 1-2 Jahren die Preise nach oben gehen.
Und einen jahrelangen Rechtsstreit kann sich kaum ein Normalverdiener leisten.
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „der Kopfschüttelfred...“ in der Kategorie „Off-Topic“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...
Zurück
Oben Unten