Außerdem habe ich nie geschrieben, dass für
mich der Rottweiler ein Kollateralschaden ist... Nur, dass es sich für das SEK so verhält, und dass die große Zahl ähnlicher Vorfälle darauf hindeutet, dass es sich nicht um 'Versehen' handelt, sondern dass große Hunde von denen eher routinemäßig aus dem Weg geräumt werden.
Die einzige Wertung, die ich überhaupt abgegeben habe, war die, dass ich es weltfremd finde, anzunehmen, dass die irgendwie anders handeln würden oder gar "müssten".
Das hat absolut
nix damit zu tun, wie ich selbst das Vorgehen des SEKs finde.
Es ist aber in der Tat auch völlig wurscht, wie ich das finde - danach wird in so einem Zusammenhang kaum einer fragen.
Ich finde das nicht gut, aber ich mache mir darüber auch keine Illusionen.
Ich weiß nicht, ob ich das schonmal geschrieben habe, aber es war so, dass ich durch eine Verkettung mehrerer Umstände im Zusammenhang mit dem 11. September immerhin so weit ins Visier der Ermittler geraten bin, dass alle Telefonanschlüsse, die ich auf der Arbeit und zuhause benutzt habe, offensichtlich fast 2 Wochen lang überwacht wurden.
Zum Glück (und dafür bin ich heute noch dankbar) waren die Umstände nicht seltsam genug, als dass die Herren und Damen bei mir persönlich nachgehakt hätten. Es hätte sich alles aufklären lassen (hat es dann ja offensichtlich auch), und wenn man gewollt hätte, auch zeitnah, aber ich schätze, dass die Zeit für mich
bis dahin mehr als nur "etwas" unangenehm geworden wäre.
Finde ich das gut? - Nein. Ich habe in der Tat bis heute Manschetten, in die USA zu reisen, weil ich denke, ich könnte versehentlich auf irgendeiner Liste stehen, auf die ich nicht gehöre (auch wenn das vermutlich ein bisschen paranoid ist.
)
Hätte ich es ändern können? - Nein.
Bin ich darum davon ausgegangen, dass die erstmal ausgesucht höflich mit mir reden, weil ich ja nun ein eher unwahrscheinlicher Verdächtiger bin? - Ebenfalls nein. Falls ja, hätte ich halt Glück gehabt, aber erwartet hätte ich das nicht.
Nicht, weil ich finde, dass das so sein müsste, im Gegenteil.
Aber weil ich weiß, dass es so
ist.
Ich würde dem Verdächtigen in dem Fall persönlich übrigens nichtmal eine
Mitschuld geben - es war ja gar nicht sein Hund, und er wohnte schon seit Wochen nicht mehr da. Ich glaube nicht, dass er, wenn er überhaupt mit dem SEK gerechnet hat, davon ausgegangen ist, dass die als erstes das Haus seiner Eltern auseinandernehmen, bevor sie bei ihm selbst vor der Tür stehen.
Ich finde es ganz schlimm, was da passiert ist, zumal die Chance der Eltern, dass ihr Verlust irgendwie Anerkennung erfährt (und sei es nur durch ein freundliches Schreiben mit einer Entschuldigung) vermutlich eher gering ist.
Eben
weil unser Rechtssystem davon ausgeht, dass im Fall einer Strafverfolgung gewisse Grundrechte außer Kraft gesetzt werden können.
Zum Beitrag "Todesnachricht von Hund lieber als Todesnachricht von (menschlichen) Familienangehörigen":
Ich schrieb ja in meinem nächsten Beitrag schon, dass jeder Mensch da vermutlich anders ist. Mir fiele es wohl leichter, aber ich habe auch schon deutlich mehr Hunde verloren als Angehörige.
Ich weiß, wie das ist, und kann dann leichter reagieren, weil ich selbst schon in der Situation war.
Und die Angehörigen waren immer bereits alt, und beide schon lange krank gewesen, sodass der Tod nicht unerwartet kam. Für mich (nur für mich, aber das kann ich dann auch nicht ändern, es ist halt so) war es auch viel schlimmer, zu erfahren, dass eine sehr gute Freundin (jünger als ich, mit kleinen Kindern) Krebs im finalen Stadium hat, als nachher die Nachricht zu bekommen, dass sie gestorben ist.
Ich war sehr, sehr traurig, und das geht mir heute noch nahe. Aber der Schock und die akute Trauer - das hatte ich eigentlich schon, als ich erfahren habe,
wie krank sie ist. (Wie gesagt: ich neige nicht zu Illusionen, und die Prognosen waren schlecht. Es war also klar, worauf es hinauslaufen würde.) Als sie dann gestorben ist, war es mehr wie eine Bestätigung.
Das muss
absolut nicht für jeden so sein. So wollte ich es nicht gemeint haben, und es tut mir leid, wenn das so herübergekommen ist. Jeder Mensch trauert anders, und daran ist nix falsch.
Aber es ist eben auch nicht so, dass Leute, die so reagieren, grundsätzlich "nicht empathisch" sind oder "ihre Hunde nicht so gern gehabt haben wie Leute, die Rotz und Wasser heulen". Sie sortieren sich nur anders und gehen anders mit dieser Trauer um.