Unsere letzte Bullterrierhündin war nie scharf auf's Schwimmen. Sie ist versehentlich mal in den Pool gefallen und sank auch sofort wie ein Stein. Wir lassen unsere Hunde nie allein am Wasser, deshalb konnten wir sie auch sofort rausziehen. Die Situation wirkte auf mich, als ob sie ansonsten durchaus hätte ertrinken können. Seitdem ist sie auch nie wieder nur in die Nähe.
Mein Mann war schon immer vorsichtig mit solchen Dingen. Er hatte schon vor Jahren mal in einem Hundeclub gehört, dass es angeblich bestimmte Rassen gibt, die wenn sie im Wasser solches auch in die Ohren bekommen, sehr schnell die Orientierung verlieren und dann aufgrund ihrer Körperdichte auch sehr schnell erstmal untergehen. Bullis gehören wohl dazu.
Es stimmt schon, dass Hunde theoretisch schwimmen können. Aber Körperdichte (also ob der Hund eher leicht gebaut oder eher massiv ist), Beweglichkeit, Wasser in den Ohren und damit evtl. gestörte Orientierung, und vor allem auch Panik kann offenbar eine Rolle spielen und in einem sehr ungünstigen Fall tatsächlich dazu führen, dass der Hund ohne fremde Einwirkung ertrinkt.
Es ist ja auch nicht jeder Hund gleichermaßen drauf versessen, ins Wasser zu gehen. Ich denke, diese "Instinkte" werden auch ihre Ursachen haben.
Vor den Bullis hatten wir einen Staff-Rüden, der war von Natur aus auf Wasser versessen und schwamm wie ein Fisch. Bei dem gab es die Angst dass er ertrinken könnte überhaupt nicht - auch nicht von unserer Seite aus.
Unserer jetzigen Bulli-Hündin haben wir als Welpe das Schwimmen beigebracht, weil wir der Meinung waren, dass ihr das im Fall sie fällt wirklich mal aus Versehen in den Pool helfen kann, weil beim Ertrinken bei Mensch wie auch Tier auch Panik so eine immens grosse Rolle spielt.
Sie war anfangs sehr, sehr reserviert und wir waren kurz davor, es sein zu lassen. Ich bin heute froh, dass wir es aber nicht gleich aufgegeben haben. Denn die Vorbehalte sind inzwischen Geschichte und sie ist mittlerweile durch häufiges Spielen im Wasser eine exzellente Schwimmerin. Das beruhigt mich insofern, als dass ich weiss, wenn sie durch Zufall mal in Wasser fällt, in dem sie nicht stehen kann, wird nicht gleich die Panik sie übermannen.
Sie ist schon ein paarmal reingerutscht beim wilden Spiel, da war ich schon am reinspringen. Sie ist aber bisher jedesmal alleine vollkommen cool wieder raus. Also bei ihr spielt es auch tatsächlich eine Rolle, dass sie so gut Schwimmen gelernt hat in meinen Augen.
Ansonsten wenn ich ihr manchmal so zuschaue beim Spiel im Wasser, wie sie sofort untergeht, sobald sie vertikal im Wasser steht (wenn durch weniger Schwimmstöße der Po nach unten sackt z.B.), wird mir trotzdem immer gleich anders und ich würde selbst diese gute Schwimmerin nie unbeaufsichtigt im Wasser spielen lassen.
Langer Rede kurzer Sinn - ich kann es mir LEIDER durchaus vorstellen, dass der Hund "einfach so" vielleicht aus Neugier reingefallen und dann ertrunken ist. Er war jung und vielleicht auch noch unerfahren mit Wasser.
Ich mag mir den Schmerz der Besitzer kaum ausmalen.