Ich habe sie in eine umhaenge tasche, linkerhand: besen, rechter hand klicker, und dann klicker ablegen und keks packen? Ich bin ein bewegungslegasteniker.
ja, weil das klickern eigentlich auf klassischem konditionieren basiert, bei welchem, wenn es korrekt antrainiert wurde, bereits durch das click (der ursprünglich neutrale Reiz) die
konditionierte Reaktion " Belohnung" ausgelöst werden soll. Sprich: wenn korrekt klassisch konditioniert wurde, kann das Belohnen durch Futter auch unterbleiben. In Deinem Fall heisst das, dass, wenn Du korrekt konditioniert hast, Du noch relativ viel Zeit in Hundezeit hast, das Futter nachzuschieben, weil ja das clicken bereits als Signal für "richtig, gleich gibt es Futter" von Clickeranhänger interpretiert wird - von mir nicht ganz so, weil:
An diesem Punkt bin ich meist - nein, eigentlich immer - irritiert, weil mein Grundverständnis vom Konditionieren eigentlich dahin geht, dass das Geräusch des Clickers eigentlich bereits die konditionierte Reaktion auslösen muss, was ja bei dem drülenden Pawlowhund recht zweifelsfrei in einer messbaren Speichelsekreation, die ja angenommen als Reaktion auf
aufgenommenes Futter einsetzt, stattgefunden hat. Aber wurscht.
War verständlich? Ne, oder?
Verständlich:
Die Psychologie, deren Felder unter anderem das Thema Lernen umfasst nährt sich ja - sehr zu meinem damaligen Leidwesen - aus der Philosophie und der Theologie, erst weitaus später aus der Medizin. Das führte zu leidenschaftlich diskutierten Fragen wie zB " was ist eine Seele" bzw. die weitaus heftiger diskutierte Frage "Gibt es denn überhaupt so etwas wie eine Seele ", " wie funktioniert das mit dem Denken im Allgemeinen und BEsonderen" etc. etc. etc. etc. (das waren sehr schwere Stunden in meinem Leben).
Eine Frage, die immer noch ein Kerngebiet der Psychologie ist, war und ist die Frage nach dem Lernen im Allgemeinen und Besonderen. Dazu gab es ein paar Grundannahmen, die erweitert, diskutiert, über Bord geworfen, differenziert etc. wurden.
Ein paar Psychologen allerdings sahen und sehen in den gängigen Lerntheorien (also: wie lernt der Mensch und warum) NULL Sinn und entwickel(t)en eigene Theorien, denen eigene Weltanschauungen zugrund lagen basierend auf damals und heute als "wahr" geltenden Basisannahmen, so zum Beispiel die als wahr geltende, da wissenschaftlich überprüfte Annahme, dass Hund speicheln, sobald sie Futter aufgenommen haben.
Eine dieser Ströumungen nennt sich - auch heute noch Behaviorismus, der bekannteste Vertreter des Behaviourismus ist Pawlow, dem wir das Geklickere zu verdanken haben sowie Skinner, dem wir auch noch so einiges zu verdanken haben.
Pawlow kam eines Tages auf die Idee, dass das Speicheln des Hundes eigentlich eine psychische Reaktion sei und bastelte nach. (siehe oben: " was ist Seele und im Zweifelsfall wie viele?"- war ein Thema, das die Behavioristen null komma null interessiert hat, innerseelische Prozesse fanden nicht statt, es wurde lediglich gemessen und überprüft, was sich in Form von Reflexen zeigte, für den ganzen seelischen Krimskrams waren andere Strömungen zuständig, was wiederum die Behaviorisen nicht so sehr interessiert hat, aber das ist ein anderes Thema).
Also, der olle P. hat folgendes gebastelt:
Hund auf Tisch, Glocke dazu, Kanüle in die Wange, Suppenteller vor den Hund.
Dann hat er das gemacht, was alle, die clickern auch machen: Glocke klingeln lassen und Futter in die Schnute.
Irgendwann mal hat er das Futter weggelassen, nur die Glocke klingeln lassen und festgestellt: helau, der Hund drült ja genauso wie wenn es Futter gäbe, allerdings weniger als wenn es wirklich Futter gibt.(tricky, gell!)
Das hat er in einer leicht sperrig zu lesenden Formel zusammengeschrieben wie folgt :
UCS+ CS = UCR
=>
CS= CR
alles klar, oder?
Was er damit meinte war folgendes: ein Unbedingter Reiz (aka Futter idf UCS) löst einen Reflex aus. Ein neutraler Reiz (aka Glocke, hier CS) löst erst mal nix aus. Kombiniert man allerdings den unbedinten Reiz (futter) mit einem neutralen Reiz (Glocke) erfolgt eine unbedingte Reaktion aka Drülen.
Lässt man das Futter weg, wird der vorherige neutrale Reiz zu einem konditionierten Reiz (CS) und löst eine konditionierte Reaktion aka drülen aus.
Das heisst - und wenn Du hier noch dabei bist toubab dann meine Hochachtung- dass ein korrekt konditioniertes Klickertraining eigentlich Dir alle Zeit der Welt gibt, das Futter in die Schnute zu schieben, denn ebenfalls als erwiesen gilt, dass eine konditionierte Reaktion nicht durch unterlassen der Belohnung (in diesem Fall eben, konditionieren findet leider auch in traumatischen Situationen statt, was wiederum beweisen würde, dass die Bestätigung durch Eintreten der Erwartungssituation nicht gegeben sein MUSS aber darum geht es ja gar nicht) wieder gelöscht wird, gleichwohl wird es aber gehemmt, kann aber jederzeit durch wieder-Gabe von Leckerlis (idF) aktiviert werden. Das ist der Punkt, bei dem ich mich jedesmal frage, wer den Knoten im Verständnis vom Herrn Pawlow hat - aber egal
Ich hoffe, Deine Frage soweit beantwortet zu haben, denn ich schätze Dich als kritischen Geist ein, der gerne wissen würde, warum man sagt "nee, du hast Zeit".
. Das ist ja nicht erwünscht, außerdem bekommt sie damit Probleme, wenn er mal senkrecht steht.
Was könnte ich denn noch nehmen? Hab mich schon im Haushalt umgesehen aber noch nix Passendes gefunden
, wie immer bei der hundeausbildung.
........ gilt auch ein *der mit der Nase den Stock anstubst*-Trick?
