@HSH-Freund
Letztendlich geht es in dieser Diskusion darum wie man Beisvorfälle zu verhindern kann. Das geht nur über die Erziehung, und da reichen irgendwelche Basics einfach nicht aus.
Da kann ich Dir einfach nicht Recht geben.
Es gibt einige Risikofaktoren, die dazu führen, dass Hunde beißen und diese kann man vermitteln, damit es zu weniger Vorfällen kommt. Die Erziehung spielt für mich dabei eine untergeordnete Rolle.
Einen Hund kann gut erzogen sein, aber wenn ich meinen Hund alleine auf em Hof herumlaufen lasse und in dem Moment ein Kind auf meinen Hof rennt, wird es gefährlich. Oder wenn ich den Hof verlasse, während der Hund und das Kind dort sind.
Nein, es gibt einpaar goldene regeln, die jeder befolgen sollte, egal ob mit gut erzogenem oder schlecht erzogenem Hund. Eine davon ist, dass man den Hund nicht mit dem Kind alleine lässt. Eine andere ist, dass das territorium des Hundes ein potentieller Gefahrenort ist. Eine Weitere ist, dass man den Hund auf alle möglichen Situationen gewöhnen muss, damit er gut sozialisiert ist. Und damit meine ich wie gesagt nicht, dass man den Hund auf der Strasse ein Leckerchen von einem Kind geben lassen sollte und dann meint, dass der Hund sich auch in der eigenen Wohnung über das Kind freut etc.
Viele wissen nicht, dass Hunde diesbezüglich nicht viel anders sind als wir Menschen. Wir unterscheiden auch, wie uns z.B. Menschen im täglichen Leben begegnen, aber bei Hunden verstehen wir das nicht. Wenn ich die Strasse lang gehe, und jemand hinter mir geht, dann ist das kein Problem für mich bzw. verunsichert mich das nicht, oder doch? Ich sage ganz klar, dass es darauf ankommt, denn wenn die Person direkt zehn Zentimeter hinter mir geht, obwohl die Strasse ansonsten leer ist, wird mich das beunruhigen, weil ich es so nicht kenne. Auf dem Rummelplatz, oder in der Schlange vor der Kinokasse dagegen macht es mir keine Angst. Wenn mein Nachbar plötzlich in meinem Wohnzimmer steht, ohne das ich mir das erklären kann, kriege ich Angst, aber wenn ich ihn eingeladen habe, um mit mir eine Tasse Kaffee zu trinken, ist es Ok.
Wenn ich also den Leuten auch klar machen würde, dass man seinen Hund aufs Leben vorbereiten muss, weil es sonst gefährlich werden kann, dann würde sich auch einiges verhindern lassen.
Natürlich ist ein gut erzogener Hund ein sichererer Hund, weil er gehorcht, aber das allein schütz meinen Hund nicht in allen Lebenslagen nichts doofes zu machen. Und wie gesagt, kann man auch einen nicht so gut erzogenen Hund mit einpaar Regeln so halten, dass es erst gar nicht dazu kommt, dass sein Gehorsam bzw. seine Erziehung auf den Prüfstand kommt.
Einpaar einfache Regeln, könnten bei ihrer Befolgung einiges verhindern.
Bei dem Schaferhund, der das Kind am Zaun gebissen hat, war nicht die Erziehung schuld, bei dem Goldie, der das Baby in den Kopf gebißen hat, auch nicht, bei dem Hovi, der das Mädchen vom Fahrrad gezogen hat und im Hof gebißen hat, auch nicht, beim Bernhadiner, der das kleine Mädchen im Hoteleingang gebißen hat auch nicht, bei den Rottis, die das Mädchen im Flur/ Hof gebißen haben, auch nicht, etc.
Es hat ja niemand vorher dem Hund gesagt, dass er nicht beißen soll, weil man nicht geahnt hat, dass es passieren wird.
Man kann nicht alles verhindern und absehen, aber einiges sehr wohl und das mit einfachen Maßnahmen.
Als ich hier anfangs schrieb, dass man seinen zaun höher bauen muss, oder den Hund an die Kinder gewöhnen muss, damit Vorfälle vermieden werden, erntete ich Gespött. Da kann ich nur sagen, dass diesen Leuten die Kenntnis fehlt, dass ihr Hund sich am Gartenzaun logischer Weise anders gegenüber fremden Kindern verhalten wird, als gegenüber den eigenen Kindern oder den selben Kindern auf der Strasse.
Auch hier kann es passieren, dass ein Kind durch den Zaum greift oder über den Zaun klettert, aber das sind dann Situationen die keiner verhindern kann. Die anderen schon.