Leinenruck

Das ist richtig,. Aber solange der Süchtige mit seiner Situation zufrieden ist, wird er sein Verhaletn sowieso nicht ändern, da er ja aus seiner Sicht glücklich damit ist.


DAS ist ein Trugschluss. Da die "Belohnung" bei der Spielsucht aus der freudigen Erwartung des MÖGLICHEN Gewinns besteht, und der daraus resultierenden Endorphinausschüttung, IST der Spielsüchtige nicht "zufrieden", wenn er spielt. Er ist vielmehr unzufrieden und hat Entzugserscheinungen, wenn er NICHT spielt. Es geht am Ende nicht mehr darum, etwas Schönes zu erleben, sondern etwas Unangenehmes (das AUSBLEIBEN der Erwartungsfreude) zu VERMEIDEN.

Belohnungssensitive Hunde, die derart getriggert sind, könnten sich (gefragt hab ich noch keinen, aber für möglich halte ich es) dementsprechend auch nicht "glücklich" fühlen, weil sie etwas tun "dürfen" - sondern eher unglücklich, wenn sie NICHTS "tun dürfen" - weil ihr eigenes Gehirn sie dann auf Entzug setzt.
Du brauchst dann keine "Gewalt" mehr auszuüben. Das macht die Hirnphysiologie alleine. Besser, als du es jemals könntest.

Ich bin mir aber sehr sicher, dass DAS den allermeisten Leuten nicht klar ist.

Ändern wird er erst dann etwas wenn er unzufrieden ist. Jetzt ist die Frage ob das bei einem Hund auch zutreffen würde.

Ändern würde er DANN was, wenn die Unzufriedenheit über die Folgen der Spielsucht größer wären, als die Unzufriedenheit, die dadurch ausgelöst wird, nicht mehr spielen zu können. Und selbst wenn das der Fall wäre, und wenn er seine Lage soweit überblickt, dass ihm klar wäre, was er ändern muss, wäre noch nicht gesagt, dass er es wirklich KÖNNTE. Weil ja der Drang zu spielen und der Willen, aufzuhören, BEIDE demselben Hirn entspringen und nicht unabhängig voneinander funktionieren.

Bei einem Hund halte ich es für ausgeschlossen, dass der dazu in der Lage ist. Ich halte Hunde für ziemlich schlau, aber nicht unbedingt für selbst-reflektierend. Mag mich natürlich auch irren. ;)

Liebe Grüße,

Lektoratte
 
  • 20. Mai 2024
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Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
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AN RHS: Mich würde es mal interessieren, wie denn?
Wenn sich meine TH-Hündin in manchen Situationen (z.B. bei Begegnungen mit einem Dobermann-Rüden, vor der sie offensichtlich eine Heidenangst hat) voll in die Leine legt und loskläfft und die 2. Hündin aus Solidarität gleich mit, weiß ich mir keinen Rat, ich bleibe zwar ruhig und gehe diesem Typen möglichst aus dem Weg. Manchmal ist ein Weg aber so eng dass dieses nicht möglich ist, zumal der Rüde auch ein Heidenspektakel veranstaltet. Wie kann ich die Hunde dann überzeugend ablenken? Spielzeug und Leckerchen sind dann völlig uninteressant.
Bin gespannt auf Deine Antwort
 
  • 20. Mai 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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@ lektoratte ... nicht zu vernachlässigen ist auch die "Beschaffungskriminalität" :D.
@ 12 Pfoten. Wie verhält sich der Dobi, ist der ruhig? Wie ist es, wenn du mit eine Hund einzeln gehst? Erst wenn da jeweils der Begenungsverkehr unproblematisch ist, kannst du an die Arbeit mit beiden hunden gehen!
 
12Pfoten...

ein Dobi in NRW, der an der Leine ein Heidenspektakel veranstaltet - kennen wir uns? :D

(In anderen Worten: Wo in NRW wohnst du denn? Falls dieser Dobi MEIN Dobi ist: Ich bin SEHR gern bereit, mich da mit dir abzusprechen...)
 
  • 20. Mai 2024
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RHS: Seite 1 "Leinenruck lehne ich ab, man kann sich auch anders bemerkbar und interessant machen."

Sabsi: Der Dobi wird immer nur bei Fuß an der Leine ausgeführt und macht bei unseren Hundebegegnungen immer Theater (in die Leine werfen, bellen) , jetzt machen meine beiden dieses Theater auch ,sobald sie ihn sehen.
Wenn ich diesem Typen nicht aus dem Weg gehen kann, lasse ich die Hunde Sitz machen, dem anderen Hund abgewandt. Leider bleiben sie nur sitzen, bis der andere auf gleicher Höhe ist, wenn er losknöttert, tun sie es auch drehen sich um und schmeißen sich mit vollem Ruck in die Leine. (nicht ich rucke, ich halte sie nur zurück)
Bei Fuß dran vorbei ist auch nicht besser und auch einer alleine macht das gleiche Theater, zu zweit schaukeln sie sich natürlich noch gegenseitig hoch. Bei diesem Hund ist es besonders schlimm, weil sie den beide nicht mögen. Bei anderen Hundebegegnungen an der Leine ohne Kontaktwunsch von der anderen Seite reicht das Absitzen meistens völlig aus.
Falls die TH-Hündin bei anderen Hunden an der Leine doch mal "Theater" macht, aber merkt, dass die andere Hündin gelassen reagiert, wird sie auch schnell wieder ruhig und bei den nächsten Begegnungen ist dann auch alles im grünen Bereich.

Ich würde mich über Tipps von Euch freuen, ich ärgere mich bei jeder Begegnung darüber, dass sich meine Hunde da so provozieren lassen (und über mich, weil ich nicht wirklich weiss wie ich es ändern kann:(confused:
 
12Pfoten...

ein Dobi in NRW, der an der Leine ein Heidenspektakel veranstaltet - kennen wir uns? :D

(In anderen Worten: Wo in NRW wohnst du denn? Falls dieser Dobi MEIN Dobi ist: Ich bin SEHR gern bereit, mich da mit dir abzusprechen...)

Ich glaube (hoffe) :unsicher: nicht, dass Du Deinen Hund mit 2 Halsbändern (u.a.Stachelhalsband:sauer:) ausführst und ihn mit der Leine eins überbrätst wenn er einem Auto hinterher will, oder ??????
Wir wohnen übrigens in Schwerte und Du?
 
Zwei Halsbänder?

Ja. An einem klebt die Bioresonanzplakette, aber das ist ansonsten nicht krisenfest. ;)

Stachelhalsband? Phasenweise, und ich schreib dir gern nachher mehr dazu. Was nicht heißen soll, dass ich dann eine ellenlange Verteidigungsrede vom Stapel lassen werde. Mit Garri ist ALLES etwas komplizierter, und manchmal ist ein Kompromiss nicht die zweitbeste, sondern nur die zweitschlechteste Lösung.

Mit der Leine eins überbraten? DEFINITIV NICHT!

Und ich wohne in der Nähe von Düsseldorf, womit ich zum Glück wenigstens nicht "der Typ bin, der seinem Dobi bei Schwerte mit der Leine eins überbrät." (Naja, bin auch eher eine Type, aber... so genau sieht man sich ja meist nicht, wenn auf beiden Seiten die Hunde Theater machen...)

LG, Lektoratte
 
Mit der Leine eins überbraten? DEFINITIV NICHT!


Nöööö, Kinners :(

Das macht mann doch nicht.

Also bin ja jetzt kein Profi, aber ich hab es so gelernt. "Leinenruck" - Komando "Fuß" iss er aufmerksam "LLLLLooooobbbbeeeennn".

Heute mach ich es anderst. "Bällchen".

Leine linke Hand locker, Bällchen rechte Hand. Ist sie nicht aufmerksam, Bällchen kurz vor die Nase, kuckt er loben.


Begegnung mit der gleichen Gattung :eg:

Mit ihr reden, ablenken und loben.
Socke liebt sein Bällchen, das er mir die Leckerli´s vor die Füße spuckt.

Gruß
 
@ 12Pfoten
Begegnungen mit tobendem anderen Hund sind zunächst mal für jeden(!!!) superschwierig (außer für Leute mit Balljunkies, wobei ich den Begriff Junkie wörtlich meine, und für extrem supercoole Hunde < 0,1 %). Ich habe es mit meinen Hunden immer ganz gut so hinbekommen:
In der Begenung:
- soviel Abstand zum anderen Hund aufnehmen, wie inder Enge möglich
- ich zwischen meinen Hunden und dem anderen (das ist ganz wichtig, denn durch diese Positionierung signalisierst du deinen Hunden, daß du dich darum kümmerst und nicht dein Hund dich verteidigen muß!)
- Hunde ins Platz legen
- so ruhig, wie möglich bleiben. Nicht auf den fremden Hund sondern nur auf die eigenen Hunde achten.
- den Hunden schon das Fixieren des anderen verbieten "Nein, schau mich an" evtl. den Blickkontakt zum anderen Hund nehmen (Regenschirm, Jacke)
- ich belohne die hunde für Blickkontakt zu mir und ruhiges verhalten, indem ich ihnen Futterbrocken zwischen die Vorderpfoten werfe.
- Alles schon bei geringeren Ablenkungen, also bei anderen friedlichen Hunden üben!!
Vorher und nachher und immer wieder:
- Sicheres Platz ganz intensiv an allen möglichen Orten mit unterschiedlichsten Ablenkungen üben und nach und nach das Zeitfenster erweitern
- Komanndo "Schau" üben!
- Kommando "Nein" üben! Beim Üben absichern!

Kritische begegnungen solltest du anfangs nach Möglichkeit planen!! Und mit jedem Hund erst einmal einzeln üben!
Hoffe, du kannst damit etwas anfangen! Nur Mut, das ist zu schaffen! :hallo:
 
@sparhawk:
Zum Wesen der Sucht gehört es, dass der Süchtige auch unter extremen Leidensdruck nicht in der Lage ist, sein Verhalten zu ändern.
Sucht ist eine Krankheit, die nur selten in Genesung mündet. Die meisten sterben mit bzw. an dieser Krankheit, nicht selten via Suizid.
Der Vergleich zum Hund hinkt natürlich, aber er zeigt anschaulich, dass nicht alles "Angenehme" langfristig positive Folgen hat.

@sabsi:
Natürlich sind übermäßige Manipulationen am Verhalten nicht "nett", egal wie sie zustande kommen.
Aber:
Wenn ich einen Bordercollie über positive Verstärkung dazu bringe zwanghaft an meinem Bein zu kleben und mich ohne Unterlass anzustarren, wann immer wir vor die Tür gehen, dann habe ich etwas trainiert, dass im Ergebnis einer Verhaltensstörung gleichkommt.
Wenn ich das gleiche Verhalten über negative Verstärkung trainiere, habe ich zusätzlich zu dem zwanghaften Verhalten noch eine ganze Reihe anderer unschöner Nebeneffekte.
@Mareike:
Wenn ich das richtig verstanden habe, basieren Triebblockaden auf positiver Strafe.
Oder sehe ich das falsch?

Liebe Grüße,
:hallo:Step
 
Sockemama schrieb:
Nöööö, Kinners :(

Das macht mann doch nicht.

Na, was meinst du, weswegen "DEFINITIV NICHT" dahinter stand? :verwirrt:

Oder, in anderen Worten: "Mann" macht das vielleicht, und ein Schwerter Dobi-Besitzer offenbar regelmäßig, ICH aber nicht.

Alles klar?
 
RHS: Seite 1 "
Ich würde mich über Tipps von Euch freuen, ich ärgere mich bei jeder Begegnung darüber, dass sich meine Hunde da so provozieren lassen (und über mich, weil ich nicht wirklich weiss wie ich es ändern kann:(confused:


Ja, ich kenne diese Situation mit "meinen" TH-Hunden nur zu gut.
Wir haben rundherum Natur und teilweise sehr schmale Wege.
Meine müssen dann in den sauren Apfel beißen und mit mir den Weg verlassen bis wir eine Entfernung erreicht haben, die sie, zumindest im Sitz und mich statt des "Feines" anschauend, gerade noch ertragen.
Geht allerdings nicht überall. Außerdem, wir "OFT BIS AN DIE KNÖCHEL IM MATSCH SIND !"

(Natürlich verschätze ich mich auch mal oder es latscht einer mit Hund nach den Motto: "Individualdistanz kenn ick ne -is`n das?" :rolleyes:fast durch uns durch, so wie gerade heute erlebt.)
matty
 
@sabsi: Es gibt noch eine Variante: Einfach Glück haben:D. Weder Bones noch Pixie oder Enya haben sich an herumbrüllenden Hunden gestört, die sind immer mit einem "Wat hat der nur?" - Blick daran vorbeigegangen. Ohne jegliches Training, ohne Ball/Futter, ohne alles, ganz von allein. Du kennst alle drei, "supercool" war/ist keiner von denen:p.
Vielleicht liegt's zumindest bei Enya an der guten Welpenschule:love:.

@Step: Nein, für mich ist das nicht das Gleiche. Strafe kommt zeitlich nach einem Verhalten, und hat den Sinn, ein zukünftiges Meideverhalten zu erzeugen. Der Hund soll sein Verhalten mit etwas Negativem verbinden und aus diesem Grund in Zukunft nicht mehr zeigen.
Ein Abbruch dient so wie ich ihn verstehe nur zur akuten Beendigung des Verhaltens, kommt also während des Verhaltens. Damit ist auch keinerlei Lernvorgang beabsichtigt, der soll durch positive Verstärkung erreicht werden.

Natürlich sind in der Praxis die Grenzen fließend, aber je deutlicher man sich diese Trennung vor Augen führt, desto weniger werden Fehler z.B. im Timing passieren. Ein Abbruch ist ja auch nicht immer gewalttätig oder mit viel Action verbunden, auch ein Griff in's Nackenfell mit ruhigem knurrigen "Nein" kann ein Abbruch sein.

Vielleicht nochmal als Beispiel die Ohrfeige bei einer hysterischen Person: Damit ist die Situation nicht gelöst oder der Auslöser der Hysterie bekämpft, noch nichtmal eine hysterische Reaktion in Zukunft bekämpft - aber der Mensch wird wieder aufnahmefähig. Nach meiner Erfahrung funktioniert das im übertragenen Sinn genauso bei Hunden.

Natürlich ist es besser, diese Not-Situation gar nicht erst aufkommen zu lassen, aber besonders bei Hunden finde ich die 100%ige Kontrolle über den Auslöser bei einer Desensibilisierung superschwer bis unmöglich.

LG
Mareike
 
Vielleicht nochmal als Beispiel die Ohrfeige bei einer hysterischen Person: Damit ist die Situation nicht gelöst oder der Auslöser der Hysterie bekämpft, noch nichtmal eine hysterische Reaktion in Zukunft bekämpft - aber der Mensch wird wieder aufnahmefähig. Nach meiner Erfahrung funktioniert das im übertragenen Sinn genauso bei Hunden.

Mit der Betonung auf "im übertragenen Sinne" stimme ich dir absolut zu. ;)

Wobei dieser "Abbruch" nach meiner Erfahrung aber früh genug kommen muss, also bevor die Luft brennt, um noch wirksam zu sein. (Und ohne Alternativangebot auch deutlich geringere Aussicht auf Erfolg hat.)

LG, Lektoratte
 
Hallo zusammen,:hallo:
ich muss mich erst einmal dem Beitrag von Natalie anschliessen. Wir haben nämlich genau so einen Hund. Paula ist 7Jahre alt und aus dem TH und jetzt seit einem Jahr bei uns. In dieser Zeit mussten wir alle uns erstmal kennenlernen, sie musste "ankommen" und ihren Charakter zeigen. Fakt ist, daß Paula ein toller Hund ist,:love: super mit den Kiddies (2 und :cool: umgeht,:love: im Hundeauslaufgebiet absolut verträglich mit allen Hunden ist,:love:und auch sonst super entspannt,:love: aber an der Leine und mit Maulkorb hat sie jeden Hund auf der Straße "zum Fressen gern":sauer: . Also sie tickt da völlig aus...und nu erklärt mir mal, wie ich das den anderen Hundebesitzern erkläre und vor allem ohne mal fest an der Leine zu rucken?! Da ist nix mit "guck mal".
Wir haben durchaus vieles mit der "Leckerli - Methode" erreicht, aber an so einem Punkt muß man doch sehr klare Grenzen setzen.
Wenn hier jemand die "sanfte" Methode kennt...bitte, gerne her damit!
so long
Conny and Co
 
@Step: Nein, für mich ist das nicht das Gleiche. Strafe kommt zeitlich nach einem Verhalten, und hat den Sinn, ein zukünftiges Meideverhalten zu erzeugen.

Das ist nicht korrekt.
Ein Lebewesen lernt durch positive Strafe, wenn der aversive Reiz unmittelbar nach dem Beginn des entsprechenden Verhaltens einsetzt.
Die Kuh beisst in den Kaktus, es tut weh im Maul... in der Folge die Kuh wird in Zukunft seltener in einen Kaktus beissen.
Wenn der aversive Reiz erst nach dem Verhaltens einsetzt, wird das Beenden des Verhaltens bestraft.

Lerntheoretisch ist ein Verhaltensabbruch mit aversiven Mitteln eine positive Strafe, da beisst die Maus keinen Faden ab.

Ob man das nun beabsichtigt oder nicht spielt keine Rolle. Die Gesetze des Lernens sind immer wirksam und wenn im Zusammenhang mit einem bestimmten Verhalten (0,5 bis 1,5 Sekunden nach Beginn des Verhaltens) eine negative Konsequenz auftritt, dann lernt jedes Wirbeltier (und wie man mittlerweile weiss: auch einige Wirbellose) dazu ...und wird das Verhalten in Zukunft seltener zeigen. Der zugrundeliegende Lernprozess ist die operante Konditionierung via positiver Strafe.

Zu Meideverhalten kommt es auf anderen Wegen:
Je schlechter das Timing der aversiven Einwirkung desdo mehr kommt es zu einer Verknüpfung mit der Reizumgebung. Das Lebewesen kriegt den aversiven Reiz dann nicht mehr mit seinem Verhalten zusammen und verknüpft ihn mit einzelnen Elementen seiner aktuellen Umwelt.
Das ist dann aber kein operantes Lernen, sondern klassische Konditionierung.

Deshalb ist bei der Triebblockade das Timing das A und O.

Aber auch bei perfektem Timing lernt der Hund nicht nur operant, sondern auch klassisch. Das heisst er verknüpft eben nicht nur mit seinem Verhalten, sondern auch mit der Gesamtsituation... und fühlt sich in Zukunft in der entsprechenden Reizlage weniger wohl. Das ist eine Nebenwirkungen von aversiven Einwirkungen, die man immer hat.

Das heisst natürlich nicht, dass jeder Hund nach dem ersten Leinenruck seinen Halter meidet. Allerdings sehen über "Ruck und Lob" leinenführig gemachte Hunde oft sehr lustlos an der Leine aus. Die wissen zwar (hoffentlich) wie sie den Ruck vermeiden können, mögen es aber verständlicherweise nicht besonders angeleint neben ihren Menschen zu laufen.
Sie haben durch opernate Konditionierung gelernt langsam und gleichmäßig zu laufen... und durch klassische Konditionierung gelernt, dass es nicht schön ist an der Leine zu gehen.

Es gibt Alternativen zu "Ruck und Lob", die diese Nebenwirkung nicht haben.

:hallo:Step
 
@Step: Nein, für mich ist das nicht das Gleiche. Strafe kommt zeitlich nach einem Verhalten, und hat den Sinn, ein zukünftiges Meideverhalten zu erzeugen. Der Hund soll sein Verhalten mit etwas Negativem verbinden und aus diesem Grund in Zukunft nicht mehr zeigen.
Ein Abbruch dient so wie ich ihn verstehe nur zur akuten Beendigung des Verhaltens, kommt also während des Verhaltens. Damit ist auch keinerlei Lernvorgang beabsichtigt, der soll durch positive Verstärkung erreicht werden.
:kp:

Hier muss ich als NURHUNDEAUSFÜHRER auf niedrigem Niveau doch noch mal nachfragen.
Für mich kam, wenn in seltenen Fällen zur Gefahrenabwehr doch mal notwendig, eine Strafe immer nur in betracht, wenn ich es schaffe, während des unerwünschten Verhaltens auf den Hund einzuwirken. Ich nahm immer an, wenn ich ihn unmittelbar nach diesem Verhalten bestrafe, bezieht der Hund das auf das Verhalten, was dem unerwünschtem folgt, also Aggresseionsbeendigung, nicht mehr in die Leine springen, aufhören zu rempeln oder was mir noch unbekannte TH-Hunde sonst so drauf haben.
In solchen Fällen habe ich sie dann kommentarlos aus der Situation weggeführt.

Ich nahm bisher an, dass mehrmals so ausgeführte Bestrafungen dazu führen, dass das unerwünschte Verhalten an Häufigkeit verliert.
Ich wende diese Methode nicht gerne an, weil mir Gewalt in jeglicher Form nicht besonders liegt und weil ich mir auch nicht sicher bin, ob man mit schmerzhaften Reizen nicht doch chemische Prozesse im Körper des Hundes aktiviert, die dem Lerninhalt entgegenstehen.

matty
 
Ich denke, Matty, das Wort Strafe ist einfach mißverständlich in diesem Zusammenhang.
Strafe bedeutet ja im herkömmlichen Sinne, daß der Bestrafte sich des Unrechts seiner Tat bewußt ist,
Bestrafung im lernpsychologischen Sinne bedeutet die Reduzierung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens. Es gibt dann eine positive und eine negative Bestrafung, wobei bei der positiven Bestrafung, und die meint Step, ein aversiver Reiz gesetzt wird. Indem also der Bestrafte lernt, daß die Folge des Handelns x die unangenehme Konsequenz y ist, soll das Auftreten des Handelns x seltener werden.
(Noch kurz zur Vervollständigung: negative Bestrafung ist das Entfernen positiver Reize - und krieg jetzt keinen knoten ins Hirn :hö: )
Nun wird ein Hund das Unrecht seiner Tat wohl kaum einsehen können, er kann aber lernen, daß das und das passiert, wenn er sich so oder so verhält.
Das Problem beim Bestrafen liegt darin, daß sich der Lerneffekt nicht sicher einschätzen läßt. Die Gegner dieser Methode argumentieren neben den gesundheitlichen Auswirkungen von körperlichen Strafen auch damit, daß der Hund beispielsweise eine Verknüpfung mit anderen Umfeldsituationen z. Ztpkt der Bestrafung machen kann oder einen Vertrauensverlust zum HF erlebt.
Das was du als Strafe bezeichnest, ist hier schon als Abbruch bezeichnet worden. Aber auch da gabs zwei Definitionen, einmal ein Abbruch in der Form (und Härte), daß der Hund davon abgehalten wird, das noch einmal zu tun, aus Wissen um die negative Folge. Und zum anderen nur in der Form, daß der Hund bereit ist für den Empfang einer anderen Information.
Ich selber arbeite z.b. bei Auftreten von jedwedem aggressivem Verhalten auch erstmal mit einem Abbruch, sodaß der Hund merkt, daß ich nicht will, daß er das weitermacht und anschließend versorge ich ihn mit den Informationen, was er stattdessen tun soll und/oder lobe jedes alternative Verhalten.
Es ist schwierig, daß in schriftlicher Form zu erklären. Man kann das auch nicht generalisieren. Ich habe heute bestimmte Situationen, wo ich nicht mehr strafe, weil ich gemerkt habe, daß mich das nicht zum erwünschten Erfolg bringt. In anderen Situationen setze ich aversive Reize, auch mit gutem Erfolg.
Wichtig ist - und da gebe ich Step absolut recht - daß man, wenn man straft, weiß, was man da tut und immer offen bleibt für Alternativen. Bei manchen Problemen kenne ich die Alternativen, die sind mir aber zu umständlich, zu langwierig, zu unsicher o.ä. Nun argumentieren die Gegner der Strafen, daß stimme alles nicht und man habe nur einfach nicht genügend Energie in alternative Methoden gesetzt.
Naja, das ist wohl der Diskussionsstand derzeit.
 
Ich denke, Matty, das Wort Strafe ist einfach mißverständlich in diesem Zusammenhang.
Ich denke schon, dass wir hier von positiver Strafe sprechen.
Was mir nur völlig unklar ist, diese Strafe nach Beendigung des unerwünschten Verhaltens einzusetzen. Das ist auch jetzt für mich noch unklar.

Ich ging, wie schon beschrieben als NURHUNDEAUSFÜHRER bisher von einem anderen Timing aus.
(Selbst der gemeine NURHUNDEAUSFÜHRER hat sich inzwischen wohl in Ansätzen mit den Unterschieden zwischen positiver Versträrkung, negativer strafe, positiver Strafe und negativer Verstärkung ein bisschen beschäftigt.)

matty
 
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