Leinenruck

Ich bin heilfroh, dass in dieser Diskussion endlich mal Leute schreiben, die tatsächlich fast alle Methoden kennen und auch selbst praktiziert haben;). Und da darf man sich dann ruhig eine Meinung erlauben, zumal hier niemand mit Scheuklappen auf "seiner" Methode "gluckt".

Überwiegend kann ich nachvollziehen bzw. nachlesen, aber nicht niemand.
 
  • 27. April 2024
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Hi konni ... hast du hier schon mal geguckt?
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Zitat:
Zitat von steppinsky
Wenn das Futter zu spät kommt, nimmt er's nicht.... und lernt garnix. Also auch nix falsches.

Ich denke schon, das die meisten Hunde das Futter durchaus wahrnehmen - und das kennen sie als Bestätigung von "Cheffe".

Ein weiterer Einwand (den ich selbst hatte).
Wenn ich dem aggressiven Hund was Gutes anbiete, dann zeige ich ihm doch, dass ich mit seiner Aggression einverstanden bin! Grundfalsch, voll daneben.

Aber:
Wenn ich meinem cholerischen Arbeitskollegen ein Snickers anbiete, während er wieder mal anfängt durchzudrehen... glaubt der dann, dass ich will das er ausflippt?

Ich hab' mich von diesen Bedenken frei gemacht und seid dem geht es entspannter und besser.
Die Körperhaltung und Bewegungen kann man mit Futter bestätigen und verstärken.
Die Wut, die Basis des Verhaltens nicht. Das geht nicht mit Futter.

Es geht aber mit allem, was in der Lage ist dieses Gefühl zu verstärken und zu intensivieren:
-angespannte, offensive Körperhaltung des HF
-laute hektische Stimme
-Schreck/Schmerz (solange nicht stark genug um hemmend zu wirken)

Was diese Punkte anbetrifft, ist die Gefahr der unabsichtlichen Verstärkung bei der Blockade viel, viel größer.
Der Normalo-HF schafft es nicht ohne weiteres den Hund konzentriert und entspannt zu beobachten. Die Leute haben Spannung in der Stimme, wenn sie sich darauf vorbereiten, im nächsten Moment einzuwirken.
Und dann die Stärke der Einwirkung.
Nicht zu stark, aber eben stark genug...

:hallo:Step

O.T.: Robben die Mali-Maden schon bei Fuß?:lol:
 
  • 27. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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@Step: Hör' mir auf, die laufen schon schritteweise und einer hat an Tag 5 schon sein Gewicht verdoppelt - viel zu früh, hab' Mutanten gezüchtet:lol:.

Wie gesagt, wenn "deine" Methode machbar ist ist sie ohne Zweifel Mittel der Wahl. Weiter vorne im Thread habe ich schon einmal empfohlen, auch dann lieber mit Leckerchen zu arbeiten, wenn entsprechende Erfahrung beim HF nicht vorhanden ist.

Man muss eben bei jedem Hund, bei jedem HF, und bei jedem Problem neu überlegen, welche Methode die sinnvollste ist.

@konni: Den oder die Schreiber/in habe ich dann überlesen. Aber auch "überwiegend" ist schon ein Grund zur Freude:).

LG
Mareike
 
Wenn es dich beruhigt, ich kenne keinen einzigen Mali, der nicht zieht. Doch eine kannte ich mal - aber die sah eigentlich nur aus wie ein Mali.:lol:

Interessant! - Das war dann wohl ne "Nullmutante"?

Aber im Notfall gibt man eben Kommando "Fuß", dann kleben die am Bein mit Blickkontakt, schließlich ist das auch genetisch

Schade, dass dem Dobi dieses Gen fehlt. Oder dass es in den ersten zwei Jahren nicht exprimiert...
 
  • 27. April 2024
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Ich bin heilfroh, dass in dieser Diskussion endlich mal Leute schreiben, die tatsächlich fast alle Methoden kennen und auch selbst praktiziert haben;). Und da darf man sich dann ruhig eine Meinung erlauben, zumal hier niemand mit Scheuklappen auf "seiner" Methode "gluckt".
Gerade gefestigtes Aggressionsverhalten ist tatsächlich eines der besten Beispiele für eine Arbeit mit Abbruch - weil da eben diese Aggression sofort unterbunden wird.
Mareike

Ich denke schon, dass auch wir in den letzten 10 Jahren noch nach anderen Methoden als heute (im Wesentlichen) vorgingen.

Mein Problem bei gefestigtem Aggressionsverhalten und Abbruch mit Leinenruck ist halt, dass ich denke, der Hund verliert die Aggressivität gegenüber anderen Hunden nicht. Er unterbricht das eingeübte Verhalten nur und verfestigt es, zumindest biologisch, mit jedem Mal weiter.

Überhaupt und besonders bei TH-Hunden, die ja vermittelt werden sollen, ist es für den Hund schon wesentlich angenehmer, wenn er sich bei jedem Hund, den er erblickt, in die Leine knallt. Darüberhinaus für den normalen HF wahrscheinlich auch. (Ich gehöre zumindest nicht zu denen im TH, die so einen Hund ausführen, um sich zu profilieren.)

Da ich wahrscheinlich auch nicht der große Erzieher bin, fange ich eben immer in einer Entfernung an, die der Hund noch toleriert.

Immerhin klappt es ganz gut bei "meinen" Hunden.
Eine der letzten, eine MALIMIXhündin, drehte regelrecht durch, wenn sich nur am Horizont etwas auf 4 Beinen bewegte. Sie knallte sich nicht nur in die Leine, sondern schrie auch noch wie am Spieß dazu.

Sie hat immerhin gelernt, problemlos an anderen Hunden und den Katzen(!) vorbeizugehen und mit meinen leinenlos durch Hundeauslaufgebiet zu toben. Auch andere Hunde am Zaun des Auslaufgebietes waren zum Schluss kein Problem mehr.
So wurde sie dann auch vermittelt.
:lol:Allerdings zog sie ohne Kommando auch richtig an der Leine.

(Mit dem jetzigen Pitbullmix(?), den leider nur ich ausführen darf, hat es auch gut geklappt.)
Liebe Grüße
matty
 
Mein Problem bei gefestigtem Aggressionsverhalten und Abbruch mit Leinenruck ist halt, dass ich denke, der Hund verliert die Aggressivität gegenüber anderen Hunden nicht. Er unterbricht das eingeübte Verhalten nur und verfestigt es, zumindest biologisch, mit jedem Mal weiter.

Das glaub ich nun allerdings nicht. Wenn der Hund das Verhalten abbricht, kann er es nicht verfestigen. Auch "biologisch" nicht.
Das widerspricht sich irgendwie.

Ich glaube, die Gefahr der biologischen Verfestigung, die hier allerorten beschworen wird, die tritt ein, wenn das Verhalten eben nicht rechtzeitig abgebrochen wird, oder der Versuch (warum auch immer) scheitert. Dann wirkt der unsachgemäße Abbruch verstärkend, weil die Einwirkung, die Hinderung oder sogar den Schmerz eben die Situation für den Hund noch verschlimmern.

Ich hab nun beides schon mehr oder weniger unfreiwillig mitgemacht und denke heute, dass ein großer Teil von Garris sehr extremer Reaktion auf andere Hunde neben meiner eigenen Unzulänglichkeit (die ich absolut nicht verschweigen oder schönreden will), auf die mangelhaften Versuche des "Verhaltensabbruchs" durch die Trainer, an die ich mich zuerst gewendet hatte, zurückzuführen sind.
Dadurch wurde in der Tat alles immer schlimmer.

Heute (auf einem ganz anderen Stresslevel, mit mehr Ruhe und Umsicht meinerseits) gibt es dagegen Situationen, in denen ein Abbruch ein wirklicher Abbruch ist. Im Sinne des Wortes. Ohne dass es zu einem Triebstau kommen würde.
In dieser Situation besteht für gewöhnlich keine konkrete Gefahr, der Abstand ist groß. Sie wird bei guter Tagesform vom Hund auch ohne Einwirkung gemeistert. (Ich sag mal: Kleiner Hund auf > 15 m).
Es kann aber auch vorkommen, dass ihm das ganze aus irgendeinem Grund unheimlich ist. Er versucht dann immer wieder hinzusehen und wird unruhig.
Jetzt hab ich zwei Möglichkeiten: Ignorieren, weitergehen, dem Hund die Wahl überlassen, keinen Druck machen.
Folge: Hund guckt immer wieder, immer länger, rennt mir vor die Füße, stellt sich irgendwann quer und beginnt, sowie er sich davon überzeugt hat, dass das ganze bedrohlich ist (und das passiert IMMER), lauthals schreiend in die Leine zu springen. Der zieht sich richtig daran hoch und ist, wenn man ihn vom Ort ges Geschehens mehr oder weniger sanft entfernt, noch minutenlang völlig fertig mit sich und der Welt. Hechelt, zittert, kann sich nicht konzentrieren, rennt immer wieder in die Leine und steht voll unter Strom bzw. Adrenalin.

Kommt in so einer Situation - wenn der Hund also beginnt, etwas merkwürdig zu finden, von dem wir uns eigentlich entfernen oder das nicht im kritischen Bereich ist, ein "Nein!" + Leinenruck in die richtige Richtung + Kommando "Weiter!", muss ich das eventuell noch einmal wiederholen, und habe dann einen brav bei Fuß gehenden Hund, der das Treiben in weiter Ferne ignoriert, nicht hechelt, nicht zittert, sondern brav seiner Wege geht.

Das ist mEn ein "Abbruch". Die Verhaltensschleife, die zur Adrenalinausschüttung führt, findet nicht statt!
Und damit verfestigt sich auch nichts. Kann es nicht.

Meine Trainerin sagte mir neulich mal, ich sollte dem Hund nicht schon immer "Nein!" sagen, bevor ich überhaupt wüsste, was er machen will, er müsse selbstständig das erwünschte Verhalten zeigen.
1. weiß ich ziemlich genau, was er machen will (das seh ich schon daran, wie er das eine oder andere Ohr stellt - kein Witz...)
und 2. hat "dem Hund die Entscheidung überlassen und das Verhalten erst unterbinden wenn es auftritt" genau den verfestigenden Effekt, von dem hier geredet wird.

Ich kann nur für meinen Hund sprechen, und der ist sicher nicht der Durchschnitt, aber ich denke, du kennst aus dem TH auch genügend ähnliche Kandidaten.

Wenn das Verhalten erstmal auftritt, ist es so gut wie nicht mehr zu unterbinden. Und jede Form der "Strafe" (Leinenruck und Nein, wenn Hund vorspringt) wirkt zumindest in dem Moment aktivierend und verstärkend. - Der hat ja gerade durch sein eigenes Vorspringen beschlossen, den notwendig darauf folgenden Ruck (der allein durch das Vorspringen entsteht), billigend in Kauf zu nehmen.

Einwirken muss man vorher. Wenn der Hund noch ansprechbar ist.

Und dann, wie gesagt, verfestigt sich auch nichts, weil das Verhalten einfach gar nicht erst abläuft.

Wie man einwirkt - Ablenkung durch Leinenruck/ Alternativkommando oder Futter, Spielzeug, anderes Kommando, Zug am Halti, um Hund zum HF hinzuwenden ist dann ganz egal. Das Ergebnis ist (wenn Aktion erfolgreich ausgeführt) dasselbe: Die adrenalinausschüttende Schleife findet nicht statt.

Darum ist aber das Alternativkommando / ne alternative Aktion nach meinem Empfinden ganz wichtig. Der Hund muss den Impuls, etwas zu tun (den er auf jeden Fall hat - nur die Reaktionskaskade, die jetzt folgen soll, ist gerade im Aufbau abgesoffen) irgendwie umsetzen können, sonst staut sich tatsächlich irgendwas.

Immer nur "Nein, Nein, Nein" mit Ruckruckruck macht den Hund immer kürzer und seine Geduld auch, wie ne Feder. Irgendwann ist die Kapazität erschöpft und das ganze springt auseinander.
(Wenn man Glück hat, nicht einem selbst ins Gesicht, aber sicher ist das keineswegs.)

Ich hoffe, das klingt nicht zu konfus hier.

Liebe Grüße,

Lektoratte
 
Zumindest für mich klingt es nicht zu konfus, Lektoratte.

Ich für meinen Teil habe die Erfahrung gemacht, dass ein Verhaltensabbruch und ein Alternativkommando in den meisten Fällen für meinen Problem-Pflegi das "Mittel der Wahl" ist. Für ihn ist es - denke ich zumindest - entscheidend, dass er weiß, wohin er seine aufziehende Nervosität und Hibbeligkeit lenken soll "weiter" gibt ihm da an, einfach den Weg weiter zu tappen.

Wenn das Verhalten erstmal auftritt, ist es so gut wie nicht mehr zu unterbinden. Und jede Form der "Strafe" (Leinenruck und Nein, wenn Hund vorspringt) wirkt zumindest in dem Moment aktivierend und verstärkend. - Der hat ja gerade durch sein eigenes Vorspringen beschlossen, den notwendig darauf folgenden Ruck (der allein durch das Vorspringen entsteht), billigend in Kauf zu nehmen.
So erlebe ich das auch immer wieder - bei beiden Hunden.
Wobei die Hündin ja "nur" ein wenig unsicher ist und mit Geheul dem Artgenossen vermutlich signalisiert "ich bin ein ganz kleiner, lieber Hund, beiß mich nicht". Abwürgen muss ich sie leider auch und das im Vorfeld, denn sie steigert sich dann da rein, hupft schließlich wie ein Flummi und beschwichtigend rumheulend an der Leine rum, das macht dann den Rüden total kirre, ihre Unsicherheit wirkt dann absolut ansteckend auf ihn und bestärkt sein eigenes Unwohlbefinden. Ergebnis sind zwei Flummis, davon einer auf den Hinterbeinen und mehr schreiend als heulend....
 
Hi Lektoratte,

Es kann aber auch vorkommen, dass ihm das ganze aus irgendeinem Grund unheimlich ist. Er versucht dann immer wieder hinzusehen und wird unruhig.
Jetzt hab ich zwei Möglichkeiten: Ignorieren, weitergehen, dem Hund die Wahl überlassen, keinen Druck machen.

Naja, eine dritte Möglichkeit wäre, das nicht zu ignorieren und ihm trotzdem keinen Druck machen.
Die Idee ist, ihm zu sagen, was er tun kann, um den anderen Hund verschwinden zu lassen, ohne zu detonieren. Du bietest ihm eine attraktive Alternative.
Ein Verhalten, bei dem er sich ein Bein abfreut, wenn er das machen darf... weils dafür die fettesten Happen (oder die geilsten Spiele) gibt.
Das hat ein Chance, wenn dieses Verhalten auch in dem anderen Sinne funktioniert.
Im Training verschwindet der andere Hund umgehend, sobald der Kandidat das richtige Türchen gewählt hat.

Immer nur "Nein, Nein, Nein" mit Ruckruckruck macht den Hund immer kürzer und seine Geduld auch, wie ne Feder. Irgendwann ist die Kapazität erschöpft und das ganze springt auseinander.

Wenn du das richtig machst, ist es ja in den allermeisten Fällen nur das "Nein".
Trotzdem kann das nicht alles sein. Mit der Blockade machst du ja nur einen Deckel drauf.
Das ist ja nur ein Anfang und nicht etwa die Lösung.
:hallo:Step
 
Steppinsky schrieb:
Wenn du das richtig machst, ist es ja in den allermeisten Fällen nur das "Nein".
Trotzdem kann das nicht alles sein. Mit der Blockade machst du ja nur einen Deckel drauf.

"Weiter" ist die Alternative, bei der der Kandidat verschwindet. Weil wir eben weitergehen.

Und da staut sich dann auch nix. Etwas anderes ist es, wenn ich nur Rucke bzw. Nein sage und den Hund einfach weiter ziehe. Ohne das Kommando "Weiter!" Dann muss er zwar auch mit (macht also das gleiche), tut es aber nicht aktiv - und dann, da hast du Recht, staut es sich!

Es ist also ganz wichtig, ihm etwas anzubieten. Und zwar am besten erstmal etwas nicht so kompliziertes, das auch in dem Moment noch funktioniert, er also bewältigen kann!

Das mit dem Verhalten, bei der Hund sich ein Loch in den Bauch freut, wenn er es tatsächlich machen darf, üben wir im Moment bei "böser Hund passiert Gartentor" - da klappt es immerhin ansatzweise mit nem Spielzeug oder Futter.

Wird aber erfahrungsgemäß noch ne ganze Zeit dauern, bis das nach draußen übertragbar ist.

LG, Lektoratte
 
Das glaub ich nun allerdings nicht. Wenn der Hund das Verhalten abbricht, kann er es nicht verfestigen. Auch "biologisch" nicht.
Das widerspricht sich irgendwie.

Kommt in so einer Situation - wenn der Hund also beginnt, etwas merkwürdig zu finden, von dem wir uns eigentlich entfernen oder das nicht im kritischen Bereich ist, ein "Nein!" + Leinenruck in die richtige Richtung + Kommando "Weiter!", muss ich das eventuell noch einmal wiederholen, und habe dann einen brav bei Fuß gehenden Hund, der das Treiben in weiter Ferne ignoriert, nicht hechelt, nicht zittert, sondern brav seiner Wege geht.

Das ist mEn ein "Abbruch". Die Verhaltensschleife, die zur Adrenalinausschüttung führt, findet nicht statt!
Und damit verfestigt sich auch nichts. Kann es nicht.


Lektoratte

Hi,
in denke, in der Sache sind wir einer Meinung. Es gibt nur ein Definitionsproblem.
Bei mir war setzte Abbruch den Beginn des Geschehens voraus. Wenn Du vor Beginn der Verhaltensschleife schon von Abbruch sprichst, sind wir total einer Meinung. Und dann ist es ja völlig egal, wie wir es nennen.

Nur, vielleicht geht in dem Stadium, wo der Hund beginnt etwas merkwürdig zu finden, der Richtungswechsel noch ohne Leinenruck.

Meistens klappt das bei mir. Dann gehe ich auch gar nicht darauf ein, dass ich des veränderte Verhalten bemerkt habe und lobe einfach verbal für die Aufmerksamkeit beim Richtungswechsel. ( Ein Leckerchen würde die Sache sicher erleichtern, aber ich habe es einfach nicht so flott aus der Tasche geholt, zumal wir in der Regel eben zu viert sind, d.h. meine beiden sind, wenn wir nicht bewusst irgendetwas üben, auch immer dabei.
Das macht die Sache im Konfliktfall zwar schwieriger. Andererseits habe ich aber festgestellt, dass es gerade bei Hunden, die sonst erst mal mit keinem anderen "auf der Welt" können, auch hilfreich ist, zumindest mit zweien Sozialkontakte zu haben, zumal der Kleine noch die Funktion des "Oberlehrers" übernimmt und mittels zähnefletschenden Schnappenallen deutlich anzeigt, dass man ihn weder zu rempeln , zu treten und nur im Bogen zu überholen hat.
[Er lebt damirt eigentlich gefährlich, hat aber wohl eine Ausstrahlung, die ihn damit immerhin schon 18 Jahre alt werden ließ.])

Nochmal zu den allerorts geschrienem, aber auch schon auch bewiesenen "biologisch" verfestigtem Verhalten.
Da bin ich gerade supersauer, weil der Pitiimix, der gelernt hatte, total relaxt jetzt Menschen und Hunde passieren zu lassen, sich seit 3 Tagen wir irre in die Leine knallt, sowie ein größerer Hund auftaucht.
Heute wurde mir bekannt, dass er sich eine Woche lang mit einem unmittelbar gegenüber untergebrachten Rüden stundenlang anmachte. Beide Hunde sprangen gegen die Gitter und das bei freien Zwingern ohne gegenüber.
Der andere Rüde, auch noch ein gelisteter, hat jetzt ein noch größeres Problem. Er springt nicht nur bei Hunden, sondern heute auch bei dem, der die Zwinger reinigen kommt in wahrsten sinne des Wortes aggressiv bis an die Zwingerdecke.
Das ist so unheimlich traurig, weil er noch vor 2 Wochen ein total normaler Hund war. Er war in einem Krankenzwinger zur Kastrationsnachsorge und wurde dann offenbar völlig unüberlegt und ohne auf das Verhalten der Hunde zu reagieren, trotz freier Zwinger dort hingesetzt.
Mir war es nicht aufgefallen, weil der Pitti, sowie ich eintreffe, nur am schreien ist. Da schaut er auf der anderen Zwingerseite nur, wann und ob ich komme und macht den anderen nicht an.
Jetzt können wir noch mal von vorne anfangen!

Liebe Grüße
matty
 
Nur, vielleicht geht in dem Stadium, wo der Hund beginnt etwas merkwürdig zu finden, der Richtungswechsel noch ohne Leinenruck.

Wenn das noch geht, rucke ich auch nicht. Warum sollte ich?

Der Ruck ist bei mir Mittel zum Zweck (hoffe ich), nicht Selbstzweck. Nach dem Motto: "Hund schaut nicht, rucken wir mal..."

Nochmal zu den allerorts geschrienem, aber auch schon auch bewiesenen "biologisch" verfestigtem Verhalten.
Da bin ich gerade supersauer, weil der Pitiimix, der gelernt hatte, total relaxt jetzt Menschen und Hunde passieren zu lassen, sich seit 3 Tagen wir irre in die Leine knallt, sowie ein größerer Hund auftaucht.

Huch?

Heute wurde mir bekannt, dass er sich eine Woche lang mit einem unmittelbar gegenüber untergebrachten Rüden stundenlang anmachte. Beide Hunde sprangen gegen die Gitter und das bei freien Zwingern ohne gegenüber.
Der andere Rüde, auch noch ein gelisteter, hat jetzt ein noch größeres Problem. Er springt nicht nur bei Hunden, sondern heute auch bei dem, der die Zwinger reinigen kommt in wahrsten sinne des Wortes aggressiv bis an die Zwingerdecke.

Schöner Mist. Das tut mir (sehr!) leid. Jetzt hängen beide wieder an der Decke. Relaxen? - Was ist das! :(

Aber es ist (unabhängig davon, dass es mich traurig stimmt) ein sehr interessantes Beispiel für alle interessierten Mitlesenden.

Liebe Grüße,

Lektoratte
 
Da möchte ich noch eine interessante Geschichte dranhängen, die ich nicht selbst erlebt habe. Sie wurde mir auf einem Seminar von einer Person geschildert, die ich für äußerst glaubwüdig halte. Ich gebe sie deshalb mal in groben Zügen wieder, sie passt gerade so gut.

Auf einer Veranstaltung eines Retriever-Clubs hatten sich zwei Rüden aufeinander eingeschossen. Wieder und wieder stiegen beide in die Ketten und gifteten sich gegenseitig an. Ein "erfahrener" Trainer hatte einen Vorschlag und so wurde mit den Hunden verfahren:

Man legte sie mit ein paar Metern Abstand dazwischen fest und ließ sie sich "austoben". Nach einer Weile hatte beide keine Kraft mehr und wurden dementsprechend ruhiger.
Sie sind noch am selben Tag eine sehr schöne Unterordnung nebeneinander gelaufen und haben sich nicht mehr gegenseitig provoziert und angemacht.

Die Aktion war ein voller Erfolg!

Einer der beiden Hunde hat sich am nächsten Tag einen Artgenossen gegriffen und getötet.

Der daraufhin angesprochene Trainer meinte dazu, er hätte gleich gesehen, dass der Hund verhaltensgestört sei, mit seiner Vorgehensweise hätte dieser bedauerliche Vorfall nix zu tun.

Deshalb habe ich das Adjektiv "erfahren" oben in Anführungszeichen gestellt. Man kann sowas eben auch erleben und nichts draus lernen.:(

@lektoratte:
Ich mußte an diese Geschichte denken, als ich in einem deiner Posts las, dass mit deinem Hund mal was ähnliches versucht worden ist (..mit einem Zaun dazwischen).

@matty
Hatten wir nicht schon mal in einem anderen Fred über das Thema Sichtschutz in der Zwingeranlage geschrieben? In unserem TH fehlt sowas stellenweise leider auch noch. Dein Post hat mir nochmal eindrücklich gezeigt, dass das ein ganz wichtiger Punkt ist.

Liebe Grüße,
Step
 
@matty
Hatten wir nicht schon mal in einem anderen Fred über das Thema Sichtschutz in der Zwingeranlage geschrieben? In unserem TH fehlt sowas stellenweise leider auch noch. Dein Post hat mir nochmal eindrücklich gezeigt, dass das ein ganz wichtiger Punkt ist.

Liebe Grüße,
Step

Das sehen wir völlig falsch.:wut:
Habe heute dem Hundetrainer das erzählt: (zitiere mich mal selbst)
"Der andere Rüde, auch noch ein gelisteter, hat jetzt ein noch größeres Problem. Er springt nicht nur bei Hunden, sondern heute auch bei dem, der die Zwinger reinigen kommt, in wahrsten sinne des Wortes aggressiv bis an die Zwingerdecke."
Sein Kommentar:"Na und, wo ist das Problem?"
Darüberhinaus wurde ich noch darauf hingewiesen, dass diese Hunde, auch unsere super braven Staffmixe , von denen 2 mit allen Hunden und auch Katzen können, sich nun mal so verhalten, wenn sie nicht ausgelastet sind.
Die haben ein Potential, welches wir gar nicht erahnen können. Es ist so, als wenn ich mit geschlossenen Augen auf der A 2 laufe. Ich kann Glück haben und es passiert mir nichts.:wut::wut:
Einspruch nicht zugelassen. Das muss ich einfach mal zur Kenntnis nehmen!!
Zugestanden wurde mir, dass es natürlich auch unter den anderen (?) Hunden im TH Granaten gibt.

Ich kann damit allerdings nicht leben und frage beim nächsten Zusammentreffen, wo ich etwas über das nicht zu erahnende Potential nachlesen kann, weil ich zumindest in seröser Literatur oder Studien dazu nichts gefunden habe. Es sei denn, man erklärt eine nicht widerlegte Annahme zur Tatsache.
(Entschuldigung, das gehört jetzt eigentlich nicht zum Thema, ich musste es aber loswerden.)

Liebe Grüße
matty
 
@Step

Die "Geschichte" kenne ich auch von einem Seminar....

Und die Aktion/Technik hat ja auch einen Namen: Flooding.

Nur an die Retriever kann ich mich nicht mehr erinnern :D
 
@Step und Konni
Ich glaube, sowas ist uns in Ansätzen damals in der Großgruppe passiert.

"Abbrüche" blieben, wie schon erwähnt, weitgehend wirkungslos, letztlich war immer erst das "brave Mitlaufen" in der Gruppe möglich, wenn der Hund völlig alle war.
(Auch wenn er sich zwischendurch immer wieder mal aufraffte und noch nen Versuch startete).
Im Klartext: Der hat im Vorfeld bzw. dann die ersten 15-20 Minuten auf dem Platz auch noch getobt bis zur Erschöpfung (wobei die ruhigen Intervalle immer länger wurden), und dann war er eben "kooperativ". Gelernt hat er nix, weil er vermutlich wie im Schockzustand durch den Rest der insgesamt 2-3 h gewandert ist.

Und dann war er zuhause erstmal ein, zwei Tage völlig ungenießbar, und das eigentlich "abzustellende" Verhalten verfestigte sich von Mal zu Mal mehr (bzw. der Stresslevel stieg immer weiter an).

Bei besagtem "Zaunexperiment" (das ein Jahr später stattfand) war ich nach dem wirklich katastrophalen ersten Mal wirklich überrascht, dass es dort bei der Wiederholung letztlich nicht auch so oder eben sogar noch schlimmer war.

[Anmerkung: Die Setzung war gewesen: "Wir probieren das noch ein zweites Mal, und wenn es wieder so läuft, hören wir sofort auf."]

Ich denke aber auch im Nachhinein über das erste Mal: Unbekannte Umgebung, fremde Hunde, im Prinzip ne Zwingersituation (auch ringsum waren Hunde in Großzwingern, die man nicht sehen, aber hören konnte) - das war zumindest für diesen Hund noch ein ganz anderer Stressfaktor als für alle anderen Beteiligten. Woher sollte er denn wissen, dass er nicht dortbleiben muss und die Versuchshunde seine neuen Nachbarn sind?

Da hat sich vielleicht noch ein ganz anderer Frust Bahn gebrochen.

Beim zweiten Mal wusste er genau, es geht wieder nach Hause - und also war alles nicht mehr so wild. Also, immer noch wild genug, alles andere wär ja zu schön um wahr zu sein.

Aber man konnte so halbwegs auf ihn einwirken. Dass da ein Zaun war, war auf einmal nämlich gar kein Problem mehr und entspannte die Situation.

Irgendwann merkte er sogar, dass ich auch noch auf seiner Seite des Zauns war (das war, als ich die Schleppleine aufgehoben habe) - er stellte mir dann erst eine Hinterpfote auf den Fuß, dann lehnte er sich mit dem besagten Bein an mich - und bellte halt von da aus. Ist doch viel angenehmer, wenn man sich wo anlehnen kann... :D

Hätte er auch gleich haben können, aber so lange er auf sich gestellt war, war's wichtiger, am Gitter hin und herzurasen...
 
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Na, dann drück ich dir die Daumen, wird schon klappen ;) Ich habe das ja auch schon durch mit meiner Kleinen, war ganz schön anstrengend in der ersten Zeit, aber gelohnt hat es sich.
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