Ja das Einäschern zeigt ganz gut, wie "verpflichtet" (passt nicht ganz, aber was Besseres fällt mir nicht ein) man mittlerweile von Außen wird. Ich bin wirklich froh, dass man das heute machen lassen kann, aber das man als Besitzer schon ein schlechtes Gewissen hat/gemacht bekommt, wenn man "diesen letzten Dienst" nicht machen lassen will/kann, ist doch schon traurig.
Eine meine Cousinen ist TÄ - die hatte irgendwann, als ich sie anrief, gerade ein etwa halbstündiges Gespräch mit einer völlig durchgedrehten Patientenbesitzerin hinter sich, deren (nicht ganz kleiner) Hund am Morgen hatte eingeschläfert werden müssen, und die wegen Etagenwohnung etc. eigentlich sehr dankbar gewesen war, den Hund in der Praxis lassen zu können, zumal sie das Gefühl gehabt hatte, dort sei er gut aufgehoben gewesen und gut betreut worden.
Dieses gute Gefühl hielt genau bis zum Nachmittag - bis dahin hatten "Leute im Internet" UND am Telefon UND ihre Nachbarin (oder so) ihr die Hölle heiß gemacht, wie sie das nur hätte tun können, es wüsste doch jeder, dass die Hunde, die beim Tierarzt bleiben, da einfach in nen Müllsack kommen und dann an die Tierkörperverwertung gehen, wo Seife draus gemacht würde. - Wie man ihr DAS nur hätte verschweigen können? Das hätte man ihr doch SAGEN müssen???
Dass das mit der Seife so nicht stimmt, glaubte sie erstmal nicht, sie hatte ja anderes gehört...
- Und die Frage, was sie denn gedacht hätte, was die Praxis dann mit den eingeschläferten Tieren macht, konnte sie nicht beantworten. Sie hatte sich nämlich
gar nichts weiter gedacht und war in dem Moment nur froh gewesen, sich nicht selbst Gedanken darüber zu machen, was mit dem Hund wird.
Sie wollte aber ihren Hund zurück, jetzt und sofort, was aber nicht ging, weil er eben schon abgeholt war.
Ein bisschen unschön - aber auch ein bisschen realitätsfremd. Meine Cousine meinte zu mir, sie würde ab jetzt immer darauf hinweisen, was mit den verstorbenene Tieren passiert, die in der Praxis bleiben - sie sei aber gar nicht auf die Idee gekommen, dass jemand, der nicht das erste Haustier verloren hatte, darüber nicht Bescheid gewusst habe.
Ich weiß aber auch nicht, was nun schlimmer war - dass der Frau das durch die drastischen Schilderungen im Internet erst bewusst geworden ist, wo die Tiere dann hinkommen, oder dass ihr massive Vorwürfe gemacht wurden, sie hätte ihren Hund nicht ausreichend geliebt.