Zitat von helki:
Ich kann gar nicht sagen, wie froh ich bin, dieses Forum mit den Hintergrundinformationen zu Sugar gefunden zu haben - und vor allem Menschen, die der Hirnwäsche im Zusammenhang mit dem öffentlichen Feldzug gegen dieses Tier nicht erlegen sind!!!
Dem möchte ich mich gern anschließen. Seitdem ich diesen Beitrag sah, lies mich diese Hündin auch keine Ruhe.
Hatte in einem anderen Forum einen Thread dazu eröffnet und eine Userin setzte einen Link zu diesem Forum.
In der letzten SternTV Sendung sah und hörte ich das erste Mal etwas von der Hündin Sugar. Schon als ich die Bilder sah, zweifelte ich an dem Verstand der Prüfer und empfand diesen Beitrag nur als neuen Hetzzug gegen die sogenannten "Kampfhunderassen".
Ich habe zwar selber keinen "Kampfhund", würde jedenfalls zwei kleine Fußhupen, nämlich Shih-Tzus, nicht dazu zählen. Aber was nicht ist in dieser versponnenen Welt, kann ja noch irgendwann werden. Wenn sie endlich die "Kampfhunderassen" los sind, keiner sich mehr zutrauen würde, sich so einen Hund zuzulegen wegen dummer Anmache und überteuerten Steuern, dann sind vielleicht meine Fußhupen irgendwann die "Kampfmaschinen".
Aber meine Eltern hatten einen Rotti, der leider vergangenes Jahr starb. Dieser Hund war einfach nur lieb, aber schon da regten mich diese dummen Hetzkampagnen im Fernsehen auf, was zur Folge hatte, dass wir auch manchmal von Leuten dumm angemacht wurden. Ohne dass sie den Hund kannten, wurde er gleich als böse und aggressiv dargestellt, nur weil es ja so im Fernsehen kam.
Nun gut, um zu Sugar und dem Beitrag bei SternTV zurückzukehren: Ohne dass ich Hintergrundwissen zu diesem Tier, seiner Vergangenheit, seiner tatsächlichen Aggression habe, regte mich dieser Beitrag von Anfang bis Ende nur stark auf.
Für mich sah Sugar bei dem Angriff auf den Kinderwagen nicht aggressiv aus. Sie lief schwanzwedelnd auf den Kinderwagen zu. Ihr selber hingen die Zitzen bis fast an die Kniekehlen, was bedeutet, dass sie schon Jungtiere hatte, evtl. war sie zu diesem Zeitpunkt auch scheinschwanger?
Meine Shih-Tzu-Hündin Susi hatte auch mal Jungtiere. Kurz nachdem die Jungtiere unser Haus verlassen haben, wurde meine kleine Nichte geboren. Als sie bei uns mal zu Besuch war und schlief, stellten wir sie im Kinderwagengestell auf eine Eckbank. Da fing sie mit weinen an. Meine kleine Susi lief sofort hin und versuchte irgendwie miexend an das Baby zu kommen. Bei ihr sind einfach die Mutterinstinke wieder ausgebrochen und dieses Verhalten denke ich, hatte die Sugar auch nur. Nur dass Sugar um einiges größer und kräftiger als meine Susi ist, ein Monstrum von Maulkorb getragen hat und dadurch mit ihren Pfoten die Hauptarbeit leisten musste, um an das hilfefordernde "Geschrei" zu gelangen. Ein Hund versteht natürlich nicht, dass dadurch der Kinderwagen kippt. Ich bin felsenfest überzeugt davon, dass sie dem "Pseudobaby" nichts tun wollte, sondern im Grunde nur helfen wollte, nach Instinkt, nämlich ihrem Mutterinstinkt handeln wollte.
Mich würden wirklich authentischere Bedingungen für diesen Kinderwagentest interessieren (abgesehen davon, dass ich von diesen Tests sowieso nichts halte. Für mich hat für alles der Hundehalter schuld, er hat die Verantwortung und nicht der Hund selber). Dieser Test war einfach nur ein Witz, auf Kosten eines Lebewesens. Sugar dürfte keinen Maulkorb tragen und im Kinderwagen müsste eine Puppe liegen.
Mir ist schon bewußt, dass sie auch mit guten Gedanken kein Baby aus einem Kinderwagen holen kann. Aber daran kann man doch arbeiten! Scheinbar ist es doch nur der einzige "Fehler"(alle Hunde sind keine Roboter, wäre ja schlimm, wenn sie teilnahmslos alles um sich geschehen lassen), den sie hat.
Außerdem würde in so einer Situation der Halter des Hundes garantiert nicht die Leine lockern (wie in diesem Test), sondern eher den Hund zurückhalten und keine Mutter würde den Kinderwagen loslassen.
Die Bemerkung von Jauch zum Schluss, dass die Unterbringung dieses Hundes im Tierheim so und so viel Geld kostet und das auf Kosten der Steuerzahler brachte für mich den entgültigen Beweis, dass es wieder nichts anderes als eine Hetzkampagne gegen "Kampfhunderassen" ist.
Es ist ja eigentlich kein Geheimnis, dass Jauch nicht gerade ein Tierfreund ist, von Kampfhunderassen ganz zu schweigen. Andere Beiträge und Sendungen mögen ja ganz ok sein, aber Beiträge über Tiere sollte er lieber den Kennern/Tierliebhabern/Profis überlassen.
Als ich die Beiträge hier las, dachte ich auch gleich, dass sich da die richtigen gefunden haben, nämlich der Leiter des Hamburger Tierheims, Herr Poggendorf und Günter Jauch. Beide mögen keine Kampfhunde und beide ziehen eine schmutzige Schlammschlacht gegen diese Tiere und deren Besitzer öffentlich im Fernsehen ab.
Wenn ich hier so lese, dass Sugar noch nicht einmal was getan hat, was diese Sicherheitsverwahrung und dieses Medinespektal einigermaßen rechtfertigen würde, macht mich das noch wütender. Nur weil der Bekannte des Besitzers die notwendigen Papiere nicht hatte, deswegen müssen die arme Sugar und ihr Besitzer jetzt so leiden.
Kann man nicht irgendetwas tun, um dem Besitzer in seinem Rechtsstreit zu helfen?
Meine Meinung ist nämlich, dass jeder Besitzer eines Tieres (egal ob Shih-Tzu, Schäferhund oder Pitbull) dafür zu sorgen hat, dass sein Tier nicht abhauen kann und niemals jemand anderen schaden kann. Diese Wesentests sind absoluter Quatsch. Nicht jeder Hund ist gleich, es gibt eben einige, die z. B. auf Jogger oder Radfahrer reagieren. Das weiß ich aber als Besitzer und muss dementsprechend auf meinen Hund achten und mit ihm trainieren. Es rechtfertigt aber nicht den Knast, in dem Sugar momentan lebt.
Für alles, was der Hund tut, hat der Besitzer einzustehen. Sollte es durch einen Hund zu einem Angriff gegenüber einem anderen Menschen kommen, muss der Besitzer hart bestraft werden, auch mit Gefängnisstrafe.
Sollten Menschen diese "Kampfhunderassen" für aggressive Zwecke mißbrauchen, müssten diese Menschen sehr hart bestraft werden.
Ich hoffe für Sugar, dass sie endlich wieder zu ihrem Herrchen darf oder in ein anderes liebevolles, gewissenhaftes zu Hause.
Liebe Grüße
Elke