Turner: Vermutlich an der Religion. Im Koran gelten Katzen als rein, Hunde als unrein. Das begründet die Skepsis von Muslimen gegenüber Hunden. Sie mögen sie zwar als Haustiere fast genauso gern wie wir. Aber sie dürfen nicht ins Haus - wegen des Gebetsteppichs.
das muss eine exklusive ausgabe sein. im koran werden katzen überhaupt nicht erwähnt. lediglich hadithe (interpretationen, islamische traditionen) erklären, daß die katze - anders als der hund - ein
reines tier ist. allah hat sie "rein" erschaffen, weil sie "unkontolliert im haus umhergeht und es schwer wäre, sich vor ihr zu hüten". diese reinheit gilt auch für andere "unkontrolliert im haus gehende tiere" wie z.b. mäuse. nach dieser tradition sind also katzen, mäuse und ungeziefer im haus "rein", während das, was vom speichel eines hundes berührt wurde, sieben mal gewaschen werden muss, wohlgemerkt laut hadith, nicht laut koran. mein hund läuft übrigens auch ziemlich unkontrolliert durch die wohnung.
daß hunde nicht ins haus dürfen, hat auch nix mit dem gebetsteppich zu tun, bzw. nur bedingt. der hauptgrund ist der, daß engel den orten fernbleiben, an denen sich hunde aufhalten.
ich frag mich schon sehr lange, welche engel das sind, die die anwesenheit eines hundes (der, richtig behandelt, reine liebe und hingabe verkörpert) nicht ertragen können. ich habe da auch eine theorie.
aus diesen gründen gibt es auch diverse hadithe, die zum töten von hunden, und insbesondere schwarzen (satanischen) hunden, aufrufen. von diesem humbug ist ebenfalls nichts im koran zu lesen. der hund wird im koran drei mal erwähnt und das immer wertfrei bzw. sogar positiv.
ich hoffe, kein hier anwesender muslim fühlt sich angegriffen, wenn ich sage, diese hadithe sind mal mehr, mal weniger nette geschichtchen, deren verschiedene interpretationen sich die muslime teilweise selbst um die ohren hauen. warum reicht der koran nicht ? ist er unvollständig ? sterbliche sollten den worten von propheten keine worte hinzufügen.
wie sonst dürfte ein muslim das von hunden gebrachte (und damit sicherlich mit speichel verunreinigte) jagdwild essen ? das ist ausdrücklich im koran erlaubt (und eine der drei angesprochenen koran-stellen).
und daß in indien die tollwut ausgerottet wurde (womit auch das töten abertausender streuner einherging), war mir völlig neu. indien hat nach wie vor die mit abstand höchste tollwut-sterberate der welt. dann hab ich kurz geguckt, ob er da irgendwo näher drauf eingeht und hsh2 half mir dabei mit seinem verlinkten artikel (da gehts übrigens auch um turner), aus dem hervorgeht, daß turner damit offenbar nur eine stadt meint (natürlich gibt es weitere), in der ein ausgeprägtes impfprogramm verfolgt wird (was weniger der indischen tierliebe, sondern eher tierschutztanten zu verdanken ist, aber das ist wohl in jedem land der welt so.."die leute" ändern nix, es sind meist einzelne, wenige, die stück für stück was ändern).
im artikel wird dann "indien" draus. das halte ich für wenig aussagekräftig, was die "tierliebe" eines milliardenvolkes angeht. genau so wenig aussagekräftig finde ich es, wenn eine moderne finanzmetropole wie amman als beispiel für hundeliebe herhalten muss, weil da einige leute neuerdings selbst gassi gehen statt gassigehen zu lassen. was ist mit den dörfern im hinterland, wo hunde vom mob gequält werden, weil sie einfach nur da sind ? wieviele tierkliniken gibts da wohl ?
und sorry, ich will echt nicht bashen, aber daß der islam die erste religion mit tierschutzgedanken war, ist einfach nur eine lachhafte behauptung. ein blick in die ein paar tausend jahre älteren veden, in denen vegetarismus selbstverständlich ist, sollte genügen. aber selbst diese religion wurde und wird verzerrt, wie z.b. das daishan-festival im nepal zeigt, bei dem tausende tiere so barbarisch abgeschlachtet werden, daß es in indien verboten wurde. nun strömen diese inder halt jedes jahr nach nepal, um dort diese zweifelhafte tradition fortzuführen. allerdings sind diese inder genauso wenig bzw. genauso sehr repräsentativ, wie die inder, die nun plötzlich die selben hunde lieben, die sie vorher geprügelt haben, weil die jetzt keine tollwut mehr haben. gar nicht nämlich..
alles in allem ein fragwürdiger artikel. interessant wären details. welche fragen wurden gestellt ? in welchem umfeld befinden sich die befragten ? wurde wirklich vor ort und wenn ja, wo, geforscht ? oder lief das über internet-fragebögen ?