So meine Lieben
zur Frage der Sozialisierung & Zucht hier ein paar eigene Ansichten als Züchter:
natürlich lege ich auf gute Zuchtpartnerwahl und dementsprechend gute Sozialisierung und Aufzucht wert, weil eben 2/3 der Welpenkäufer keine erfahrenen Hundehalter sind und je einfach ich es ihnen und dem Welpen mache um so besser. Zweitens ist es viel einfacher, solch einen Welpen aufzuziehen und zu erziehen, weil er eben bestimmte Lösungsansätze sowohl für richtiges Verhalten, als auch im Umgang mit leichtem Stress bzw. Fustrationen bereits gelernt hat und es so def. viel leichter im Leben hat.
Unter vernünftiger Anleitung der Welpenbesitzer im ersten Lebensjahr wird so ein wirlich guter Hund entstehen, mit dem weder Umwelt noch der Besitzer Probleme hat, Hund wird abgöttisch geliebt und hat seine Lebensstellung und nach 10 Jahren werden die Besitzer sagen: " So einen guten Hund kriegen wir nicht wieder !" Ziel erreicht.
3. ist es seeehr viel einfacher, einen gut sozialisierten Welpen, der durch faslche Behandlung seiner Besitzer Probleme verursacht wieder umzuerziehen, weil er eben die Lösungsansätze immer noch hat, die man ihm als Welpe gezeigt hat.
Ähnlich verhält es sich mit der Auslese nach dem Wesen der Ahnen ( bewußt Ahnen, weil eben auch die Großeltern & Urgroßeltern einen nicht unerheblichen Beitrag leisten ) . Klar eine Prüfung vererbt sich nicht, aber Mut, Härte, Selbstsicherheit, Bindungsfreudigkeit werden eben doch als Anlage vererbt, dem Züchter fällt also die Aufgabe zu, den Zwerg in die richtige Richtung zu lenken und ihn insbesondere auf Menschen zu prägen ! Denn dies vererbt sich nicht und ein Hund der eben nicht auf das Rudelmitglied Mensch geprägt wurde, wird es zeitlebens nicht als arteigen behandeln.
Zum Thema Resozialisierung:
Ja, man kann einen Hund umerziehen, vorausgesetzt es beruht nicht auf angeborene Defekte ( 1 % der "schwierigen " Hunde maximal ). Problematisch ist immer die Tatsache, daß es äußerst wenig Hundehalter/ Trainer gibt, die überhaupt bereit sind solche Hunde aufzunehmen. Man kann niemals die Sozialisierung in diesem Sinne aufholen, aber man kann dem Hund adäquates Konfliktverhalten beibringen. Also ihm beibringen zum Bsp. in Angstsituationen, in denen er sonst die Flucht ergriffen hätte, Sitz oder Platz zu machen.............und so z.B. in gewisser Zeit Meideverhalten bei vorbeifahrenden Autos / LkWs verändern. Der Hund lernt, daß sitz gut ist, weil belohnt und er lernt, daß ihm eigentlich nichts passiert..........also wird er mit zunehmender Zeit ruhiger.
Nicht alle Macken kann man resozialisieren, man kann aber den Hund so erziehen, das man damit leben kann und der Hund auch.
Ohne Frage ist mir ein von mir gezogener Hund ohne Probleme auch lieber, aber die Dobis die nicht mehr " gehalten " werden können, weil sie einfach gelernt haben in Konfliktsituationen zu zu beißen haben ebenso ein Recht auf Leben.
Also kriegen sie dann bei uns das sog. " Familienprogramm ", ich vermittle ihnen wie sie sich verhalten müssen zu Hause, in der Stadt beim Spaziergang ect.
Nun Grundvoraussetzung zu einer guten Resozialisierung ist aber immer ein Mensch, der ruhig, besonnen und im Umgang mit Hunden erfahren ist, der Hunde einschätzen kann, der niemals in ihnen den wedelnden Zweibeiner sieht und der niemals brutal, hektisch, unsicher oder ängstlich im Umgang mit Hunden ist und davon gibt es leider zu wenig.
Resozialisierung braucht Zeit und Geduld und es braucht auch die Übung zwischen Hund und neuem Halter unter Anleitung.
Denn die meisten Probleme verursacht der Mensch.
quini